Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

FlamingO schrieb:Ich wiederhole mich und bleibe dabei: Der einzig gangbare Weg, etwas auf demokratische Weise zu verändern, ist, selbst aktiv in die Politik zu gehen.

Es gibt schon noch bissel was auf dem Weg dahin. Aktionen, die Menschen mitnehmen (ich fand da Guerilla Gardening von @martenot ein gutes Beispiel, bei sowas kommt man mit Menschen in's Gespräch, falls von LG welche malen oder singen können: Bilder online versteigern und dafür Familien, die sich nicht gleich Kühlschrank, usw energieeffizient neu leisten können solche Geräte kaufen, Konzerte mit Liedern zum Klimaschutz kostenlos, aber jeder spendet, was ihm das Konzert wert war, dann Unterschriftenlisten an die Regierung - da gäbe es so viel).
Und nebenbei an einer politischen Laufbahn arbeiten. Auch auf kommunaler Ebene kann man schon anfangen etwas zu erreichen.
Die ganze Welt in ein paar Monaten "retten", das wird nichts. Selbst wenn auf jeder Straße dieser Welt ein paar kleben würden.

Groucho schrieb:Schiebt das Desinteresse an der Klimakatastrophe nicht den Aktivisten zu.

@Groucho

Das muss man denen nicht zuschieben. Wer Bilder mit Kartoffelbrei bewirft oder sich an Straßen festklebt, hat offenbar Interesse an clicks, die ihn in der eigenen Blase pushen.

Wer Interesse an Thema Klima hat, arbeitet zum Thema und nicht am Thema 'fame 15 minutes long'.

Bilder mir Kartoffelbrei zu bewerfen hat mit Klima so viel zu tun wie Bier trinken für den Weltfrieden oder Onanieren für den Hochlandtapir.

Das Thema bei solchen Aktionen ist Eitelkeit, nicht Permafrost.

sacredheart schrieb:Das muss man denen nicht zuschieben.

Erzähl das nicht mir - ich bin ja derselben Meinung - sondern @emanon

emanon schrieb:Ich sehe immer noch das Problem, dass die Klimakrise hinter den Aktionen eskalierender Schwachmaten in den Hintergrund tritt.

Und zu dem hier:

sacredheart schrieb:. Wer Bilder mit Kartoffelbrei bewirft oder sich an Straßen festklebt, hat offenbar Interesse an clicks, die ihn in der eigenen Blase pushen.

Wer Interesse an Thema Klima hat, arbeitet zum Thema und nicht am Thema 'fame 15 minutes long'.

Bilder mir Kartoffelbrei zu bewerfen hat mit Klima so viel zu tun wie Bier trinken für den Weltfrieden oder Onanieren für den Hochlandtapir.

Das Thema bei solchen Aktionen ist Eitelkeit, nicht Permafrost.

Beim Dr. Freud spielen und sinnlos diffamieren, bin ich raus.

sacredheart schrieb:Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

An sich eine gute ehrenvolle Sache,sich für Umwelt und Planet einzusetzen.
Mir gefallen nur ihre Methoden nicht, denn sie treffen immer den kleinen Bürger, der nicht an dem Machthebeln sitzt.
Sie setzen sogar Rettungskräfte vor vollendete Tatsachen, sie schädigen passiv durch ihr Handeln andere Menschen, sie kämpfen für die Gesundheit des Planeten aber einzelne Menschen, die dringende Hilfe benötigen sind ihnen egal .
Halbherzige Beileidsbekundungen über Twitter machen diese Verbrechen nicht besser, sie zeigen nur den Starrsinn und ziehen dabei gleich mit den Umweltsündigern in ihrer Gewissenlosigkeit.

Er hat ed mal wieder getan:
Der Parabelritter hat, mal wieder, ein tollen Video zur aktuellen Lage veröffentlicht. Diesmal nutzt er sogar einen Click Bait Titel auf cleverer Art um die ersten 20min damit zu nutzen über dem Klimawandel aufzuklären. Und wieder ist ihm eine sehr gute Einordnung gelungen, in der eine zentrale Position einnimmt, aber trotzdem stark an der richtigen Front Kritik nimmt.
Man kann ihn nur empfehlen und deutlich machen, dass sich diese 40 Minuten Informationen lohnen.

Ökoterror - die neue Bedrohung

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Groucho schrieb:Erzähl das nicht mir - ich bin ja derselben Meinung - sondern @emanon

Deine Verkürzung wird der Sache nicht gerecht.
Die LG ist nicht per se für mangelndes Interesse an der Klimakrise verantwortlich. Das wurde von mir so auch nicht behauptet. Um so einen Standpunkt zu vertreten, müsste man die Bedeutung der LG schon maßlos überschätzen. Fakt ist aber nun mal, dass es nicht einsichtig ist, wie man mit dem Besprühen von Parteizentralen Politiker zu effektiverem Handeln veranlasst und wie ein Festkleben an Saurierskeletten den Focus auf die Klimakrise lenkt. Die Aktionen sind so peinlich dümmlich, dass sie in den Vordergrund treten können und das eigentliche Ziel mehr nach hinten rückt. Nicht bei allen, aber gewiss bei einigen.
Ist in meinen Augen kontraproduktiv.
Du kannst da gerne eine andere Meinung haben.
Andere Möglichkeiten gibt es genug, ein paar habe ich auch schon angesprochen.
Zudem sehe ich da auch der Gefahr der weiteren Eskalation. Wenn irgendwann auch dem letzten der strahlenden Ritter auffällt, dass Kartoffelstampf versagt hat und man einen Schritt weiter geht, von der Gewalt gegen Sachen zur Gewalt gegen Menschen, dann wird das Problem größer, nicht kleiner.
Die ganzen anderen Aktivistengruppen bitte auch mal im Hinterkopf behalten. Wenn die sehen, LG kommt mit ihren Sandkastenspielchen unbestraft durch, dann dauert es gewiss nicht lange, bis die nächste Aktivistengruppe zur Verschönerung der Innenstädte aufruft und irgendwelche Häuser besprüht.
Wehret den Anfängen.

rainlove schrieb:sie kämpfen für die Gesundheit des Planeten

Na, das ist aber auch so ein verbreitetes Missverständnis. Klimaschutz ist in letzter Konsequenz immer Menschenschutz. Man sollte nicht so tun, als sei die Warnung vor der kommenden Katastrophe irgendeine esoterisch motivierte Gaia-Liebhaberei. Es geht bei der Frage ganz konkret um die Lebensgrundlage dieser und kommender Generationen.

emanon schrieb:Wenn die sehen, LG kommt mit ihren Sandkastenspielchen unbestraft durch

Kommen sie doch nichteinmal. Prozesse werden geführt, strafen verhängt. Erst gestern ging die meldung um, dass 2 aktivisten fürs kleben insgesamt 7700€ strafe zahlen müssen (einer 2200€, der andere 5500€).
https://www.welt.de/politik/deutschland/article242022341/Letzte-Generation-Zwei-Klimaaktivisten-in-Stuttgart-verurteilt.html

Andere verurteilungen gibt es ebenfalls und werden auch noch kommen, dazu dann noch in bayern polizeigewahrsam aufgrund wiederholungsgefahr. Ob die herrschaften das juckt, steht auf einem anderen blatt geschrieben. Geldstrafen werden sicherlich von der organisation übernommen und gegessen ist der lachs für die beiden herren, aber es ist nun wirklich nicht so, dass wir hier von "unbestraft" reden.

Da kenne ich fälle, die sind weitaus schwerwiegender, als "nur" nötigung und die herrschaften kamen weitaus glimpflicher davon.

gastric schrieb:Kommen sie doch nichteinmal.

Sehr gut.
Sollen sie sich doch im legalen Rahmen bewegen.
Man muss abwarten, ob Geldstrafen ausreichend sind und im Wiederholungsfall den Strafrahmen halt großzügiger ausschöpfen.

emanon schrieb:Sehr gut.
Sollen sie sich doch im legalen Rahmen bewegen.

Die strafen werden in kauf genommen, die unterteilung der mitglieder läuft im grunde darauf hinaus, was sie bereit sind zu riskieren. Manche nehmen sogar gefängnisstrafen in kauf, werden aber von LG durchaus auch in den bereichen unterstüzt. Mitglieder, die sich auf dem legalen wege bewegen wollen, haben andere eher organisatorische aufgaben.

Die ganze struktur dahinter ist durchaus interessant.

https://www.focus.de/politik/deutschland/so-funktioniert-das-system-letzte-generation_id_177491039.html

Warum menschen bereit dazu sind den legalen weg zu verlassen.... darüber sollte man im stillen kämmerlein mal nachdenken. Der perönliche vorteil steckt wohl nicht dahinter, es hat ein wenig etwas vom verhungernden, der essen stiehlt.

gastric schrieb:es hat ein wenig etwas vom verhungernden, der essen stiehlt

Es hat was von Attention Whores Expertlevel.

gastric schrieb:Warum menschen bereit dazu sind den legalen weg zu verlassen.... darüber sollte man im stillen kämmerlein mal nachdenken.

Da wird es verschiedene Gründe geben. Von den "15 minutes of fame", der Meinung Legalität sei was für Dummies etc. bis hin zum
Sir-Galahad-Komplex ist wahrscheinlich alles möglich.

xsaibotx schrieb:Es hat was von Attention Whores Expertlevel.

Trifft das auf einzelne mitglieder zu?

@emanon
Wer von denen hat die 15min of fame? Ist halt ziviler ungehorsam. Der zivile gehorsam hat ganz offensichtlich nicht den gewünschten effekt einer "sicheren" zukunft.

gastric schrieb:Wer von denen hat die 15min of fame?

Vielleicht reicht es ja mal zu einer Erwähnung in der Tagesschau oder einem Bild in der BILD. Die 15 Minuten nicht wörtlich nehmen. Die Ansprüche sind ja verschieden. :D

gastric schrieb:Der zivile gehorsam hat ganz offensichtlich nicht den gewünschten effekt einer "sicheren" zukunft.

Jau, der Kartoffelstampf wirds bringen. :D
Das ist so ärmlich.

emanon schrieb:Vielleicht reicht es ja mal zu einer Erwähnung in der Tagesschau oder einem Bild in der BILD. Die 15 Minuten nicht wörtlich nehmen. Die Ansprüche sind ja verschieden.

Ich fürchte das ist nicht die intention dahinter ^^

emanon schrieb:Jau, der Kartoffelstampf wirds bringen. :D
Das ist so ärmlich.

Versuch macht kluch. Ich kann mich nur wiederholen: Haste ne bessere idee? Zieh durch. Labern bringts nich, das hamwa schon durch :D

emanon schrieb:Jau, der Kartoffelstampf wirds bringen. :D

Naja, das große Vorbild, die Tomatensuppe auf Van Gogh, war eine überaus smarte Kunstaktion. Im Gegensatz zum "Kartoffelbrei-Attentat" war das ganze jedoch mit Bedacht und von Szenekennern in beratender Position geplant. Die LG hat jedoch nicht verstanden, dass eine solche Aktion nur als singuläres Ereignis Sinn ergibt. Zudem ist das Vorkommnis in der Alltagsrezeption natürlich einfach nur als versuchte Sachbeschädigung wahrgenommen worden, weshalb man in Zukunft vielleicht doch lieber weniger verkopft vorgehen sollte, sodass selbst dem BILD-Zeitungsleser klar wird, um was es dabei eigentlich geht.

gastric schrieb:Ich fürchte das ist nicht die intention dahinter ^^

Zumindest nicht bei allen, da bin ich sicher. Aber das hatte ich ja bereits erwähnt.

gastric schrieb:Versuch macht kluch.

Würdest du das auch bei der Entführung von Personen sagen, bei Gewalt gegen Menschen?

Man kann es nicht oft genug sagen:

Der Zweck heiligt nicht die Mittel!

paranomal schrieb:Zudem ist das Vorkommnis in der Alltagsrezeption natürlich einfach nur als versuchte Sachbeschädigung wahrgenommen worden, weshalb man in Zukunft vielleicht doch lieber weniger verkopft vorgehen sollte, sodass selbst dem BILD-Zeitungsleser klar wird, um was es dabei eigentlich geht.

Für mich ist der legale Rahmen noch gar nicht ausgeschöpft. Da geht noch was. Einiges wurde hier auch schon vorgeschlagen.

emanon schrieb:der Kartoffelstampf wirds bringen. :D
Das ist so ärmlich.

gastric schrieb:Versuch macht kluch. Ich kann mich nur wiederholen: Haste ne bessere idee?

In Anbetracht dessen, das viele Menschen auf der Welt hungern, finde ich es echt unverschämt, Lebensmittel derart zu
mißbrauchen.
Die Kriegsgenerationen haben auch Hunger geschoben.
Hunger tut weh, sagt meine Mutter oft genug.

Bessere Ideen gibt es sicherlich.

emanon schrieb:Würdest du das auch bei der Entführung von Personen sagen, bei Gewalt gegen Menschen?

Terroristische aktionen sind abzulehnen. Da sind wir aber dann doch noch nicht einmal annähernd. Ich finde bspw auch das straßenkleben sinnfrei. Aktuell turnen sie auf dem brandenburger tor rum, na von mir aus, die fremdgefährdung dürfte dabei, wie auch beim kartoffelbreiangriff aufs bild recht gering ausfallen.

emanon schrieb:Der Zweck heiligt nicht die Mittel!

Man kann wohl auch nicht oft genug sagen: Keine sau behauptet das.

emanon schrieb:Für mich ist der legale Rahmen noch gar nicht ausgeschöpft. Da geht noch was. Einiges wurde hier auch schon vorgeschlagen.

Was davon bringt unsere lieben politiker jetzt zum handeln? Wir haben mittlerweile ein zeitproblem, falls das noch nicht klar genug geworden ist. Im grunde müssten wir massenweise auf die strasse gehen und demonstrieren, satt hier rumlabern. Machste mit? Biste dabei? :)

borabora schrieb:In Anbetracht dessen, das viele Menschen auf der Welt hungern, finde ich es echt unverschämt, Lebensmittel derart zu
mißbrauchen.

In anbetracht dessen, dass das durch die klimakrise noch verschärft wird, finde ich es echt unverschämt nicht auf die strasse zu gehen und gegenüber der politik druck aufzubauen. Machste mit? Biste dabei? :)

gastric schrieb:In anbetracht dessen, dass das durch die klimakrise noch verschärft wird, finde ich es echt unverschämt nicht auf die strasse zu gehen und gegenüber der politik druck aufzubauen. Machste mit? Biste dabei?

Es muss immer noch jedem selbst überlassen sein, für wen und/oder für was er sich einsetzt, friedlich und ohne Druck oder Zwang.

Es gibt da so vieles, für was man sich einsetzen könnte.
Aber das muss halt auf freiwilliger Basis sein, ohne Konsequenzen für denjenigen.

Man kann z. B. keinen nötigen, für Tierschutzvereine zu spenden.