Wie findet ihr die Aktivistengruppe "Letzte Generation"

Atrox schrieb:Das war ausreichend Zeit für nett und konstruktiv und hat nichts bewirkt.

Und Klebeaktionen, Flugplatzbesetzungen, Zerstörung fremden Eigentums sind konstruktiv?
Sorry... konstruktiv ist es sich bei entsprechenden Umweltaktionen zu beteiligen, z. B. Bäume bepflanzen... konstruktiv wäre es auch einen Beruf zu ergreifen um bei der technologischen Transformation aktiv zu helfen.. z. B. als WP Techniker.
Konstruktiv wäre es auch, in den Innenstädten Aufklärungsarbeit zu betreiben.
Mitmenschen zu nerven... ist nicht konstruktiv und bewirkt nichts... oder vlt. eher sogar das Gegenteil.

Ich habe letztens Lanz gesehen und ich verstehe das Problem nicht.

9 Euro Ticket.... geschenkt
Tempo 100... geschenkt

Der Gesellschaftsrat soll der Große Wurf sein:

Wieso macht die Letzte Generation keinen Gessekschaftsrat und "erzeugt" das tolle Gutachten, was alle Probleme löst und nur umgesetzt werden muss ??

Gwyddion schrieb:Und Klebeaktionen, Flugplatzbesetzungen, Zerstörung fremden Eigentums sind konstruktiv?

Nichts. Es ist nervig und destruktiv und das muss es mittlerweile sein. Die LG ist nicht entstanden, weil wir auf einem tollen Weg sind die Klimaziele zu erreichen. Und ich denke die Besetzungen, sowie Zerstörung von Eigentum wird zunehmen. Wahrscheinlich auch die Klebeaktionen.

Und das ist auch vollkommen richtig so.

Atrox schrieb:Die LG ist nicht entstanden, weil wir auf einem tollen Weg sind die Klimaziele zu erreichen. Und ich denke die Besetzungen, sowie Zerstörung von Eigentum wird zunehmen.

Und Habecks Wärmepumpenplan ist kein guter Weg?

Atrox schrieb:Nichts. Es ist nervig und destruktiv und das muss es mittlerweile sein. Die LG ist nicht entstanden, weil wir auf einem tollen Weg sind die Klimaziele zu erreichen. Und ich denke die Besetzungen, sowie Zerstörung von Eigentum wird zunehmen. Wahrscheinlich auch die Klebeaktionen.

Und das ist auch vollkommen richtig so.

Das sind die Aussagen und "Philosophien", die mir dabei helfen, den Klimawandel mit einem Achselzucken abzutun.

Tripane schrieb:Das sind die Aussagen und "Philosophien", die mir dabei helfen, den Klimawandel mit einem Achselzucken abzutun.

Was würde denn helfen das Gegenteil zu tun und seinen Lebensstil nachhaltiger zu gestalten?

Wie ich die LG finde? Sehr nervig. Bringen absolut nichts bis auf eventuell ein paar Aktionen wenn überhaupt. Fraglich ist auch wie konsequent denn diese Menschen selber sind in ihrem Vorhaben und ihrer Propaganda. Bin anderseits aber strikt gegen die Reaktion mancher Mitbürger auf diese LG Leute wie zb. diese zu verprügeln.

Atrox schrieb:Was würde denn helfen das Gegenteil zu tun und seinen Lebensstil nachhaltiger zu gestalten?

Erst mal von dem Irrglauben abrücken, man könne die Universallösung für jedes Individuum und seinen Lebensstil, in ein paar Zeilen in diesem Strang zusammenfassen.

Tripane schrieb:Erst mal von dem Irrglauben abrücken, man könne die Universallösung für jedes Individuum und seinen Lebensstil, in ein paar Zeilen in diesem Strang zusammenfassen.

Das klingt nicht sehr vielsagend. Fakt ist, dass die Klimadiskussion wieder viel stärker im Fokus ist, alleine dadurch, dass über LG diskutiert wird.

Aktuell ist es ja noch so, dass jeder seinen individuellen Weg wählen könnte. Beispielsweise durch Verzicht aufs Auto oder auf Tierprodukte. Aber so richtig aus dem Quark kommen die Leute ja trotzdem nicht. Darum braucht es dann sozial schwierigere Sachen wie das Heizungsgesetz oder auch in Zukunft höhere Energiepreise.

Atrox schrieb:Aktuell ist es ja noch so, dass jeder seinen individuellen Weg wählen könnte. Beispielsweise durch Verzicht aufs Auto oder auf Tierprodukte. Aber so richtig aus dem Quark kommen die Leute ja trotzdem nicht. Darum braucht es dann sozial schwierigere Sachen wie das Heizungsgesetz oder auch in Zukunft höhere Energiepreise.

Klar kann jeder wählen, aber bitte so, wie es der LG oder sonstwem passt.
Ansonsten hat er mit Verteuerung zu rechnen.


Super!

Infidel schrieb:Fraglich ist auch wie konsequent denn diese Menschen selber sind in ihrem Vorhaben und ihrer Propaganda.

@Infidel
Das sehe ich nicht ganz so.
Wenn das System nur in einer gewissen Weise funktioniert, bist du gezwungen, mitzumachen.
Und gerade dann ist es wichtig, nicht aufzugeben, sondern bessere Bedingungen zu fordern.

Ein Beispiel: Fahrradfahren in Berlin.
In meinen 20ern bin ich alle Strecken mit dem Rad gefahren. Auch im Regen und im
Winter, von Nord nach Süd.
Später gab es Situationen, in denen ich mich auf meinem Rad nicht mehr sicher fühlte.
Es gibt Autofahrer, die erklärte Radfahrerhasser sind.
Nach 2 Verkehrssituationen, die für mich lebensgefährlich waren, hab ich das Rad in den Keller
gestellt.
Ich fordere sichere Radwege und mehr Stellplätze in Berlin. Aber ich fahre aktuell nicht mit
dem Rad durch Berlin.
Das ist ein Widerspruch, der entsteht, weil ich an meinem Leben hänge.

Atrox schrieb:Das klingt nicht sehr vielsagend. Fakt ist, dass die Klimadiskussion wieder viel stärker im Fokus ist, alleine dadurch, dass über LG diskutiert wird.

Aktuell ist es ja noch so, dass jeder seinen individuellen Weg wählen könnte. Beispielsweise durch Verzicht aufs Auto oder auf Tierprodukte. Aber so richtig aus dem Quark kommen die Leute ja trotzdem nicht. Darum braucht es dann sozial schwierigere Sachen wie das Heizungsgesetz oder auch in Zukunft höhere Energiepreise.

Das die Klimadiskussion stärker im Fokus steht, liegt mitnichten an LG sondern eher an den Medien, die täglich über Hitzerekorde, Überschwemmungen oder Hagelstürme berichten. Auch die Ampel mit ihrem Heizungsgesetz trägt ihren Anteil dazu bei.
Warum man dies der LG zuschreiben möchte, bleibt wohl ein Geheimnis.

Wie sollen im übrigen die Leute aus dem Quark kommen, wenn die Energiepreise exorbitant hoch sind? BASF und andere kommen durchaus aus dem Quark... sie siedeln ihre Produktionen einfach um. Asien, USA. Denn bei all der Klimadiskussion bleibt oft unbedacht,
das dies auch bezahlt werden muss. Wenn die Industrie als Großsteuerzahler wegfällt, wird es einem zukünftigen Finanzminister recht schwierig Deutschland durchzufinanzieren. Auch Transferleistungen u. Renten dürften davon betroffen sein.

Zudem: Der 08/15 Mieter wie ich, hat kaum Einfluss auf Dämmmaßnahmen oder Heizungstausch. Aber ich darf mich indirekt an den Kosten beteiligen, ob ich das Geld dazu habe oder nicht. Ein 9€ Ticket hilft mir nicht meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, von dem monatlich ein großer Batzen in Richtung Miete und Energie fließt. Eine preiswertere Wohnung dürfte auch nicht in Sicht sein, weil kaum noch jemand in Wohnungsbau ( auch sozialen ) investiert. Die Kosten sind zu hoch und rechnen sich auf Dauer nicht.

Man sollte also vor Inbetriebnahme von Forderungs-Aktionen durchaus mal Gedanken über die Auswirkungen jenseits des Tellerrandes rsp. der Bubble machen. Das vermisse ich. Auch vermisse ich die Energie um tatkräftig an der Transformation mitzuwirken. Außer Gelaber und Kleberei/Beschmiererei kommt nichts.

Von daher...

Atrox schrieb:Nichts.

Ist genau die richtige Bezeichnung für die Auswirkungen von LG Aktionen im Bezug auf die Verminderung des Klimawandels.

Gwyddion schrieb:Zudem: Der 08/15 Mieter wie ich, hat kaum Einfluss auf Dämmmaßnahmen oder Heizungstausch. Aber ich darf mich indirekt an den Kosten beteiligen, ob ich das Geld dazu habe oder nicht. Ein 9€ Ticket hilft mir nicht meinen Lebensunterhalt zu bestreiten, von dem monatlich ein großer Batzen in Richtung Miete und Energie fließt. Eine preiswertere Wohnung dürfte auch nicht in Sicht sein, weil kaum noch jemand in Wohnungsbau ( auch sozialen ) investiert. Die Kosten sind zu hoch und rechnen sich auf Dauer nicht.

Man muss noch ergänzen dass 9€-Ticket und 49€-Ticket auf Dauer auch keinen kostendeckenden Betrieb der bestehenden Infrastruktur erlauben, das Geld muss also irgendwoher bezuschusst werden, aus der Kommune, vom Land, vom Staat. Am Ende zahlt die 'Wohltat' also doch wieder der Steuerzahler, und besonders gekniffen ist natürlich derjenige der sich - aus welchem Grund auch immer - an der Nutzung dieser gar nicht beteiligen kann, wohl aber seinen Teil der Rechnung bekommt.

Atrox schrieb:Das klingt nicht sehr vielsagend. Fakt ist, dass die Klimadiskussion wieder viel stärker im Fokus ist, alleine dadurch, dass über LG diskutiert wird.

Natürlich ist es nicht vielsagend. Es ist sogar eine Binsenweisheit, die aber meiner Überzeugung nach wesentlich mehr bringt, wie die Klimakleberei. Einfach deswegen, weil es bereits der "nächste Schritt" ist. Man tut etwas, während die Klimakleberei nur dazu aufruft, etwas zu tun (und nicht mal das recht erfolgreich).
Fakt ist vor allem, dass Diskussionen selbst NICHTS fürs Klima bringen. Sie bringen indirekt nur dann etwas, wenn sie eine hilfreiche Vorstufe für konstruktive Maßnahmen sind, die dann konkret was bringen. So wie man ein Haus zuerst plant, bevor man mit dem Bau anfängt. Man hockt sich aber nicht ins Feld, kritisiert die Bauarbeiten und behindert die Arbeiter. Das tut man nur dann, wenn man den Fortschritt verhindern will, anstatt ihn zu verbessern.

Tripane schrieb:Man hockt sich aber nicht ins Feld, kritisiert die Bauarbeiten und behindert die Arbeiter.

Doch, das macht man, wenn man sieht, dass falsch genau wird. Oder zu langsam.

Tripane schrieb:Das tut man nur dann, wenn man den Fortschritt verhindern will, anstatt ihn zu verbessern.

Kommt auf den Bauplan an und die Ausführung.

frauZimt schrieb:Doch, das macht man, wenn man sieht, dass falsch genau wird. Oder zu langsam.

Oder auch gar nicht.... weil Handwerker/Bauarbeiter fehlen rsp. Geld.

bgeoweh schrieb:Am Ende zahlt die 'Wohltat' also doch wieder der Steuerzahler,

Achtung Ironie: "Ja aber wir haben das Geld" ... wobei "wir" bedeutet das es von denjenigen kommt, die dafür arbeiten, malochen,
investieren oder entwickeln, kurz: es kommt von anderen.

frauZimt schrieb:Das sehe ich nicht ganz so.
Wenn das System nur in einer gewissen Weise funktioniert, bist du gezwungen, mitzumachen.
Und gerade dann ist es wichtig, nicht aufzugeben, sondern bessere Bedingungen zu fordern.

Ein Beispiel: Fahrradfahren in Berlin.
In meinen 20ern bin ich alle Strecken mit dem Rad gefahren. Auch im Regen und im
Winter, von Nord nach Süd.
Später gab es Situationen, in denen ich mich auf meinem Rad nicht mehr sicher fühlte.
Es gibt Autofahrer, die erklärte Radfahrerhasser sind.
Nach 2 Verkehrssituationen, die für mich lebensgefährlich waren, hab ich das Rad in den Keller
gestellt.
Ich fordere sichere Radwege und mehr Stellplätze in Berlin. Aber ich fahre aktuell nicht mit
dem Rad durch Berlin.
Das ist ein Widerspruch, der entsteht, weil ich an meinem Leben hänge.

Verstehe ich, wichtig ist hier aber die Frage:
Hast du dasselbe Verständnis auch für die anderen Autofahrer dann zum Beispiel? Oder Frage an die Klimakleber selbst, seid ihr alle Vegetarier oder sogar Veganer und wenn nicht...warum nicht?

Fellhase schrieb:Ansonsten hat er mit Verteuerung zu rechnen.

Die kommen auch ohne die Diskussion oder Forderungen von Seiten LG.

Diese sind eine logische Konsequenz aus knapper werdenden Ressourcen. Wie heftig oder moderat das wird, entscheidet unser jetziger Konsum.

Tripane schrieb:Man tut etwas, während die Klimakleberei nur dazu aufruft, etwas zu tun (und nicht mal das recht erfolgreich).

Erfolgreich finde ich sie bis dato auch nicht. Auch die Forderungen sind mir zu moderat. Da fehlt eigentlich noch der Ausstieg aus der Massentierhaltung sowie die Abschaffung von Inlandsflügen. Aber die LG muss ja auch nicht das Ende der Entwicklung sein.

frauZimt schrieb:Doch, das macht man, wenn man sieht, dass falsch genau wird. Oder zu langsam.

Word!

Dumpfbacke300 schrieb:Die LG haben ja einen großen Spendenanwuchs , davon Flugtickets nach China besorgen und mal die Zufahrten zu den Chinesischen Kohlekraftwerken
blockieren

Zwischen all den Fieberträumen, die man so rund um das Thema miterlebt, freut es mich zu sehen, dass auch mal der ein oder andere Sonderfall eine gute Idee haben kann. Bedauerlicherweise werden solche Ideen von den Ideenspendern selbst praktisch nie selbst getestet und geprüft.

Daher denke ich, dass es wahrscheinlich schlau wäre, wenn der engagierte Ideenspender seine Vorschläge erstmal selber zu testen würde, damit man am Ende des Tages auch sicher sagen kann, ob es was taugt.

Allerdings erfordert es eine etwas andere Art von Mut, seine bei Bier und Schnitzel ersonnenen Gedanken, nicht einfach nur den Aktivisten mitzuteilen, sondern sie auch gleich selbst auf Tauglichkeit und Umsetzbarkeit zu prüfen.

Daran wird es aber bei den meisten Leuten, die anscheinend überall mit ihren Ideen flexen müssen, bedauerlicherweise scheitern, was wirklich sehr schade ist, denn so werden wir wohlmöglich nie herausfinden, ob es auch einen Mehrwert für die Gesellschaft hatte, dass sich der wohlstandsverwöhnte Germane echte Gedanken zu einem Thema gemacht hat.

Atrox schrieb:sowie die Abschaffung von Inlandsflügen. Aber die LG muss ja auch nicht das Ende der Entwicklung sein.

...genau! Und deine Vorstellungen müssen zum Glück nicht der Anfang unserer Zukunft sein.