Den Islam mehr in unser öffentliches Leben integrieren?

Ich muss übrigens beichten, dass ich mich teilweise ebenfalls manchmal beim intolerant sein erwische. Diese Woche sogar mehrfach passiert.
Szenario 1 war beim Einkaufen im Drogerie Markt, als ich im Kassenbereich auf einmal Ramadan Kalender für Kinder erblickte. Fand das erst einmal ziemlich befremdlich, obwohl ich bis heute nicht weiß, warum das meine erste Reaktion war. Ich fand's dann relativ schnell süß, weil, warum sollen muslimische Kinder keinen schönen Kalender mit Naschereien zum Ramadan haben.

Szenario 2 war dann in einem Woolworth, wo es neben der Oster Saisonware, eine kleine Abteilung mit Ramadan Waren gab bzw Produkten im orientalischen Stil. Das fand ich nicht befremdlich, sondern war überrascht, weil ich sowas vorher in keinem Geschäft gesehen habe. Waren tatsächlich schöne Deko Produkte bei.

Selbst ein Gutmensch wie ich kann also wie ein ignorantes Arschloch reagieren.

behind_eyes schrieb:Wir können im Rahmen echter Vertretung unserer Werte nicht tolerieren das vor unseren Augen Frauen sich verstecken müssen, diskriminiert werden usw.

Hoffentlich kritisierst du das nicht nur in Richtung einiger Muslime.

Ist nämlich kein Alleinstellungsmerkmal von nur Muslimen. Also Frauen aber auch bspw. Homosexuelle usw...zu diskriminieren.

Und Frauen (auch Deutsche ohne Migrationshintergrund) müssen sich in Summe wohl eher vor ihren Partnenr oder Ehemännern verstecken als vor bösen Muslimen, die ihnen zufällig im öffentlichen Raum auflauern könnten.

Ps.

@Anfimia

Weißt du was bei mir bis heute passiert/passieren kann: Bei jeder Frau mit Kopftuch muss ich mich unweigerlich erst mal nach ob freiwillig oder dazu gezwungen fragen.

Aber auch schon welche persönlich kennengelernt, die konnten mir glaubhaft vermitteln, dass sie es freiwillig tragen. Ebenso schon einige kennengelernt, die niemals eins tragen würden.

Freigeist38 schrieb:Ich hab den eindruck das ihr lieben deutschen nur den einen mehrheitlich sunnitischen islam kennt der auch noch von den ummayaden und abbasiden massivst verfälscht und negativ(im sinne von gesellschaftfähigkeit,frauenrechte,gebote etc)beeinflusst wurde.
Bitte informiert euch mehr vor allem über den alevitismus,da werdet ihr den islam mit ganz ganz anderen und viel eher akzeptierenden augen sehen als sonst.

Nein, ich will mich nicht mehr informieren. Ich muss mich auch nicht mehr informieren. Ich möchte, dass Religion Privatsache ist und so ausgelebt wird, dass ich gar nicht oder so wenig wie nur irgend möglich davon belästigt werde. Das gilt für alle Religionen, nicht nur für den Islam.

interrodings schrieb:Religion ist halt wie ein Penis. Es ist schön das du einen hast. Du kannst ruhig stolz auf ihn sein. Wedel damit aber nicht vor anderen herum und halt ihn von Kindern fern.

Religion sollte so gut wie möglich aus der Öffentlichkeit entfernt werden.

Genau so ist das. Religion sollte aus der Öffentlichkeit so weit wie nur irgend möglich verbannt werden. Aller Religionen. Ich möchte einen Staat und Gesetze bei dem Religion keine Rolle spielt. Auch der Religionsunterricht sollte komplett aus den Schulen raus. Meine Mitmenschen will ich als Mitmenschen sehen und ihnen so begegnen, egal welcher Religion sie angehören. Die Religion meiner Mitmenschen sollte mich in keinster Weise beeinflussen. Religionsfreiheit ist auch die Freiheit von Religion. Diese Freiheit hätte ich gerne.

nocheinPoet schrieb:Ganz allgemein würde ich lieber das Christentum und das Katholische desintergieren, Kreuze raus aus den Schulen in Bayern. Wenn man so in die Bibel blickt, da gibt es Texte, die sind nur menschenverachtend, sollte erst ab FSK 18+ freigegeben sein.

Sehe ich auch so. Komplette Freiheit von Religion. Religion ist strikt nur Privatsache. Paragraph 166 kann auch weg.

Anfimia schrieb:2 war dann in einem Woolworth, wo es neben der Oster Saisonware, eine kleine Abteilung mit Ramadan Waren gab bzw Produkten im orientalischen Stil. Das fand ich nicht befremdlich, sondern war überrascht, weil ich sowas vorher in keinem Geschäft gesehen habe. Waren tatsächlich schöne Deko Produkte bei.

Sowohl was bestimmte kulturtypische Lebensmittel als auch Dekoartikel angeht - bin ich da schon einiges gewohnt. Je nach Stadtteil oder auch nur Viertel innerhalb dessen bei mir im Ort oder auch anderen nahen Orten/Städten gibt es verschiedene meist kleinere Lädchen - von Muslimen geführt.


Ich mag diese Abwechslung einfach. Orientalisches Flair Außen wie Innen als Oberbegriff bspw. hat auch das gewisse Etwas.

Deutschland ist in weiten Teilen bunt und das ist gut so!

Anfimia schrieb:Szenario 1 war beim Einkaufen im Drogerie Markt, als ich im Kassenbereich auf einmal Ramadan Kalender für Kinder erblickte. Fand das erst einmal ziemlich befremdlich, obwohl ich bis heute nicht weiß, warum das meine erste Reaktion war. Ich fand's dann relativ schnell süß, weil, warum sollen muslimische Kinder keinen schönen Kalender mit Naschereien zum Ramadan haben.

Ja, das wäre mir auch Neu gewesen. Aber ja: Warum nicht? Wir haben ja schließlich auch solche Kalender.

Anfimia schrieb:Selbst ein Gutmensch wie ich kann also wie ein ignorantes Arschloch reagieren.

Meinst du nicht ernst oder?

Man kann doch nicht alles wissen oder mit allem schon Erfahrungen gemacht haben. Das macht einen nicht zum Arschloch.

Ps.
@Yuliana

Meinen Segen hättest du. Aber durch unsere Verfassung und die darin garantierte Religionsfreiheit dürfte das nicht leicht umzusetzen sein.

Wobei ich an einem Fest mit Schwerpunkt sich vollzufressen (lach) bspw. nichts besonders religiös finde. Da spielen auch die Gründe für das Fest keine Rolle.

rhapsody3004 schrieb:Hoffentlich kritisierst du das nicht nur in Richtung einiger Muslime

ich hatte Ja gehofft das mehr kommt außer Whataboutism aber klar, ich kann auch gut die sogenannten christlichen Werte kritisieren wobei man faktisch feststellen muss das diese Religion wohl die am weitesten entwickelte ist, auch wenn sie natürlich auch noch Diskriminierungen und Intoleranz beinhaltet... sein Gesicht verstecken, seinen Kopf verschleiern muss da aber niemand und das ist für meine Begriffe schon ein großer Druck auf die Persönlichkeitsrechte eines Menschen und das ist nur einer.

rhapsody3004 schrieb:Weißt du was bei mir bis heute passiert/passieren kann: Bei jeder Frau mit Kopftuch muss ich mich unweigerlich erst mal nach ob freiwillig oder dazu gezwungen fragen

Es wird mit Sicherheit viele geben die aus reinem Selbstschutz diese Unterdrückung als ihren eigenen Willen bekunden.
Glaub kaum das zum Beispiel andere Unterdrückte die früher nicht im selben Bus mitfahren durften das tatsächlich als irgendwie ne gute Idee gefunden haben.

behind_eyes schrieb:obwohl hier wahrscheinlich niemand mal das Fastenbrechen mitgemacht hat...

das machen meine Eltern jeden Abend mit den Nachbarn, seit Jahren während Ramadan. Ist zwar nur eine Anekdote aber wie soll man auch so eine Behauptung von Dir widerlegen?
Die Nachbarn (Vater, Mutter, 2 Töchter) kommen während Ramadan fast jeden Abend zu meinen Eltern, bringen Essen mit und essen dann gemeinsam mit meinen Eltern.
Es sind ja nicht alle gleich streng, nur weil es Moslems sind.

Anfimia schrieb:eine kleine Abteilung mit Ramadan Waren gab bzw Produkten im orientalischen Stil

bei uns gibt es im Nahkauf extra Süßigkeiten in der Backwarenabteilung, einmal eine große Packung Baklava und dann so gefüllte Plätzchen, alles hübsch zurecht gemacht.

behind_eyes schrieb:Es wird mit Sicherheit viele geben die aus reinem Selbstschutz diese Unterdrückung als ihren eigenen Willen bekunden.

möglich, es gibt aber eben auch die, die sich freiwillig entscheiden. Der Punkt sollte sein, dass niemand gezwungen werden sollte und sich ansonsten kleidet/bedeckt, wie sie will.

Tussinelda schrieb:das machen meine Eltern jeden Abend mit den Nachbarn, seit Jahren während Ramadan. Ist zwar nur eine Anekdote aber wie soll man auch so eine Behauptung von Dir widerlegen?
Die Nachbarn (Vater, Mutter, 2 Töchter) kommen während Ramadan fast jeden Abend zu meinen Eltern, bringen Essen mit und essen dann gemeinsam mit meinen Eltern.
Es sind ja nicht alle gleich streng, nur weil es Moslems sind

Absolut, genau wie es Christen gibt (Anekdote von mir) die mit Homosexualität kein Problem haben... der Punkt ist aber das sich die Kritik ja nicht gegen die Menschen richtet sondern gegen die Religion denn nur weil es Christen gibt die Homosexualität (aus)leben gibt es noch lange keine christliche Religion die das fördert, toleriert whatever und darum geht's genauso wie beim Islam. Ich habe kein Problem anzuerkennen, ich weiß es sogar, daß es moderne Muslime gibt die sich gegen den Koran in seiner breiten Auslegung richten und anders leben, das ist dann aber ein Weltbild welches garnicht in der Kritik steht unvereinbar zu sein mit Werten die dazu geführt haben das man aus reiner Toleranz und Signalwirkung und Integrationsförderung z. Bsp. plakativ den Ramadan in die Öffentlichkeit holt.

Tussinelda schrieb:möglich, es gibt aber eben auch die, die sich freiwillig entscheiden

Jep, genauso wie damals als Unterdrückte freiwillig in den Bus gestiegen sind der ihnen zugewiesen wurde.
Mein Fazit: Daran ist nix freiwillig sonst würden sie es sich selber auferlegen fernab der Religion und nicht erst dann wenn sie damit konfrontiert werden.

behind_eyes schrieb:Jep, genauso wie damals als Unterdrückte freiwillig in den Bus gestiegen sind der ihnen zugewiesen wurde.

was ein beknackter Vergleich aber bitte.....

Es gibt muslimische Frauen, die haben die Wahl, stell Dir vor. Das kann man nicht mit Rassentrennung vergleichen

Tussinelda schrieb:Es gibt muslimische Frauen, die haben die Wahl, stell Dir vor.

und es gibt Frauen die erst akzeptiert werden wenn sie sich dieser "Wahl" beugen - Islam halt.

Tussinelda schrieb:Das kann man nicht mit Rassentrennung vergleichen

ob ich in einer Gesellschaft erst dann toleriert werde wenn ich den mir zugewiesenen Bus nutze oder die mir zugewiesene Verhaltensweise in der Öffentlichkeit ist (für mich) dasselbe, mir egal wie andere das sehen.

behind_eyes schrieb:ob ich in einer Gesellschaft erst dann toleriert werde wenn ich den mir zugewiesenen Bus nutze oder die

Naja freiwillig ist eh so eine Sache, ist es doch eh meist so anerzogen mit einem bestimmten Rollenbild.

Ansonsten wenn ich mir den Islam in Deutschland so anschaue, sehe ich da wenig was einen nach vorne bringt. Es ist ne Religion , dagegen sind die Katholiken ( da basht man gerne, weil da muss man ja keine Angst haben das sie austicken) ja schon der Inbegriff der Moderne.

Am 7 Oktober sah man mal wieder was sie wirklich bewegt. Und wie schnell sich da zumindest bei den lauten Abgründe auftun.

Bleibt die andere Menge, diejenigen die ihre Religion nicht zu sehr ins Leben reinreden lassen.
.
Wer mal die Toleranz der Religion testen will, der male mal ein Bild von Mohamed.

rhapsody3004 schrieb:Meinen Segen hättest du. Aber durch unsere Verfassung und die darin garantierte Religionsfreiheit dürfte das nicht leicht umzusetzen sein.

Was genau an meinem Beitrag ist denn nicht mit der Religionsfreiheit vereinbar?

rhapsody3004 schrieb:Wobei ich an einem Fest mit Schwerpunkt sich vollzufressen (lach) bspw. nichts besonders religiös finde. Da spielen auch die Gründe für das Fest keine Rolle.

Das ist doch Privatsache wann wer wie etwas feiert. Ist mir ja völlig egal. Meinetwegen können Muslime das ganze Jahr Ramadan haben und sich nachts vollfressen. Solange man dafür keine Sonderrechte will, solange der Staat in keinster Weise dafür aufkommen soll, solange andere davon nicht betroffen sind oder Rücksicht nehmen müssen - kann mir das doch egal sein. Ich muss es nicht einmal wissen.

Beim Islam bin ich skeptisch .. Natürlich könnte man ihn
mehr integrieren. Das ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht
problematisch. Wenn der Islam aber alleine regiert, wie
in Afghanistan, Iran, Pakistan usw. wird es für viele Minderheiten
ungemütlich.

Morumotto schrieb:wird es für viele Minderheiten
ungemütlich.

Da wird es nicht nur für Minderheiten ungemütlich, da würden sich auch die Frauen ganz gewaltig umschauen.

behind_eyes schrieb:wenn sie sich dieser "Wahl" beugen -

Wie gesagt das gilt für den sunnitis-wahabistischen islam..

Yuliana schrieb:können Muslime das ganze Jahr Ramadan haben und sich nachts vollfressen. Solange man dafür keine

Du ich find deine art wie du versuchts im deckmantel der Kritik über muslime sprichst sehr respektlos!

Dann informiere dich halt auch nicht und bleib halt beschränkt in deinem wissen über den islsm,aber lass auch den Quatsch hier so schäbig zu poltern

Freigeist38 schrieb:Wie gesagt das gilt für den sunnitis-wahabistischen islam..

Ebenso für den schiitischen. Schau dir den iran an.

Freigeist38 schrieb:Wie gesagt das gilt für den sunnitis-wahabistischen islam..

Damit meinst du den Vollschleier. Das wohl diskriminierendste Diktat in dieser Auslegung des Korans das die Frau ihre Reize verbergen soll.
Hier ging es aber allgemein um Verschleierung, Kopfbedeckung (also alle Haare weg), alles was so Persönlichkeitsstiftend ist. Das ist doch auch ein sunnitisches Diktat (und nicht sunnitisch wahabistisch) und die stellen immerhin 84% Anteil weltweit unter den Muslimen.

Warum sollte man das tun wollen?
Ich mein generell wenn jemand davon spricht, ob man Religion X mehr in das öffentliche Leben integrieren sollte, bin ich skeptisch.

Klar gibt es immer so unverfängliche Dinge wie den Nikolaus, angenehme Feiertage wo man frei hat und das Martinsfest wo wir als Kinder mit der Laterne spazieren gingen.

Aber die Kirche selbst steht ja jetzt nicht immer für das extrem moderne und Vielfalt, also wäre ich da schon skeptisch.

Wenn ich mir dann noch so anschaue, mit was wir heute vom Islam und vielen seiner Anhänger beglückt werden, also ich will jetzt nicht wie der LGBTQ Beauftragte des rosa Elefanten Planeten oder der Pressesprecher der Abteilung für Gleichberechtigung in Wokestan klingen, aber das Allerletzte was "nicht männliche Muslime" sich wünschen sollten, ist einen Islam der noch mehr in der Öffentlichkeit stattfindet.

Aber hey, ich bin ein privilegierter weißer Mann, mich muss schon der Blitz, der LKW am Weihnachtsmarkt oder eine Kugel aus einer AK treffen, damit ich der erste bin der hier zu Schaden kommt.

Wir hatten doch erst Frauentag, ich finde die Frauen sollten das entscheiden, die sind bei solchen Ideen aus dem Mittelalter meist die Gearschten.

insideman schrieb:Wir hatten doch erst Frauentag, ich finde die Frauen sollten das entscheiden, die sind bei solche Ideen aus dem Mittelalter meist die Gearschten

Ich habe gelernt hier: Frauen wählen freiwillig ihre Unterdrückung. Also sollte man überdenken wieviel Verantwortung möglich ist.

behind_eyes schrieb:Ich habe gelernt hier: Frauen wählen freiwillig ihre Unterdrückung.

Das ist das, was mich auch immer wieder am meisten wundert. Ich kann ja noch irgendwie verstehen, wenn sich ein Mann aus westlichen Staaten zum Islam konvertiert. Aber dass so viele Frauen dafür empfänglich sind, stößt bei mir auf völlige Verständnislosigkeit.

stereotyp schrieb:Das ist das, was mich auch immer wieder am meisten wundert. Ich kann ja noch irgendwie verstehen, wenn sich ein Mann aus westlichen Staaten zum Islam konvertiert. Aber dass so viele Frauen dafür empfänglich sind, stößt bei mir auf völlige Verständnislosigkeit.

Es gibt auf beiden Seiten Opfer.
Männer werden im Islam in weiten Teilen nur akzeptiert wenn ihre Frau ebenfalls Muslimin ist, also muss man als Frau zum Islam konvertieren (kenne 3 Frauen die diesen Weg gegangen sind nachdem sie sich verliebt haben) und je nach Strömung eine der verschiedenen Abstufung der Diskriminierung ausführen damit man überhaupt anerkannt wird.