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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

18 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zivildienst, politische Elite, Spitzenpolitik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

12.12.2025 um 17:34
Hochrangige Politiker schaffen es immer wieder eindrucksvoll zu zeigen, wie weit entfernt sie von den Alltagserfahrungen der meisten Menschen leben. Größere Schoten schaffen es immer mal wieder in die Medien, das meiste wird aber in breiten Kreisen gar nicht wahrgenommen.

Primär hängt das wohl damit zusammen:
Schaut man sich die Lebensläufe führender Spitzenpolitiker sowie deren Herkunft und Umfeld an (sofern man nicht die von ihnen geschönigten und selbstveröffentlichten liest) sehen viele gleich aus:


Weiterhin fällt auf, dass viele dieser Spitzenpolitiker zwar den obligatorischen Wehrdienst geleistet haben, der Zivildienst aber von dieser Gruppe Menschen sträflich vernachlässigt wurde. Bzw. zeigt sich auch, dass viele hochrangige Politiker in ihren strahlenden Lebensläufen überhaupt nicht die Möglichkeit hatten über einen längeren Zeitraum mit den vulnerabelsten Gesellschaftsgruppen in Kontakt zu kommen.

Meiner Ansicht nach ist das ein großes Problem. Die Anliegen einer breiten Bevölkerungsgruppe, deren Vertreter es nunmal auch strukturbedingt sehr schwer haben "nach oben" zu schaffen, werden nicht gesehen. Diskussionen und Entscheidungen über diese Probleme nehmen groteske und realitätsferne Züge an.
Die Folge ist die Entfremdung vieler Menschen von Demokratie und Politik.

Ich bin daher der Meinung es sollte verpflichtend werden ein Jahr im Zivildienst abgeleistet zu haben, wenn man sich für ein hohes Amt in der Politik zur Wahl aufstellen lässt.
Darunter verstehe ich folgende Ämter:

  • Abgeordnete des Bundestags
  • Abgeordnete der Landtage
  • Bürgermeister von Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern

Der für diese Ämter verpflichtende Zivildienst sollte so organisiert sein, dass er nicht in Einrichtungen für priviligierte Menschen stattfindet (beispielsweise Altersheime mit deutlich mehr Zuzahlungen als sich durchschnittliche Rentner leisten können).

Dass eine Übergangsfrist notwendig ist, weil sonst ein Großteil der Mandatsträger zur nächsten Wahl nicht antreten dürfte (was auch negative Auswirkungen haben dürfte) ist klar.
Hier könnte man beispielsweise sagen, dass diese Notwendigkeit die Notwendigkeit diesen Dienst absolviert zu haben erst in der übernächsten Wahlperiode des jeweiligen Amtes und in auch frühestens in 10 Jahren eintritt.

Was haltet ihr denn von einer solchen Idee?
Wäre es auch sinnvoll für andere hohe Staatsämter derartige Erfahrungen verpflichtend zu machen?
Gibt es noch Ergänzungen?

Ich denke nicht dass man sich Hoffnung machen darf, dass eine solche Idee (für die eine Änderung im Grundgesetz mit einer 2/3 - Mehrheit von Menschen, die durch ihren eigenen Beschluss benachteiligt werden würden, notwendig wäre) zu unseren Lebzeiten noch umgesetzt wird. Trotzdem fände ich es spannend darüber zu philosophieren.

Hinweis am Rande:
Zur besseren Lesbarkeit des Eingangspostes habe ich durchweg das generische Maskulin verwendet. Gemeint sind alle Geschlechter.


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

13.12.2025 um 01:30
Meiner Meinung nach reicht ein Zivildienst alleine nicht. Es sollten zumindest eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine mehrjährige Berufserfahrung vorhanden sein, die in sein politisches Resort reicht.
Damit meine ich, dass ein Bäcker nicht in das Energieministerium kommt, ausgenommen der hat darin eine bestimmte Zeit Berufserfahrung gesammelt.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Zur besseren Lesbarkeit des Eingangspostes habe ich durchweg das generische Maskulin verwendet. Gemeint sind alle Geschlechter.
Gut so.


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

13.12.2025 um 01:58
Zitat von BettmanBettman schrieb:Weiterhin fällt auf, dass viele dieser Spitzenpolitiker zwar den obligatorischen Wehrdienst geleistet haben, der Zivildienst aber von dieser Gruppe Menschen sträflich vernachlässigt wurde.
Die haben doch damals tatsächlich gedacht, sie könnten es sich aussuchen, ob sie Wehrdienst oder Zivildienst leisten wollten.
Na sowas :troll:


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

13.12.2025 um 03:35
@Bettman

Deine Idee klingt sympathisch, aber es gäbe 2 Effekte, die Du sicher nicht möchtest:

Für einen hinteren Listenplatz oder eine Außenseiterbewerbung als Bürgermeister (zB Grüner OB Kandidat in einer CSU Hochburg) würde das niemand machen. Der Wähler hätte also weniger Auswahl.

Wer könnte es denn am Ehesten realisieren, so ein Dienstjahr zu absolvieren: der Handwerker mit 3 Kindern oder das Söhnchen aus gutem Haus mit Geld? Vor allem vor dem Hintergrund, dass ein Kandidat ja gar nicht unbedingt gewählt wird?

Am Ende könnten dadurch Parlamente eher noch schnöseliger werden.


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

13.12.2025 um 09:51
Zitat von m.A.om.A.o schrieb:Meiner Meinung nach reicht ein Zivildienst alleine nicht. Es sollten zumindest eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine mehrjährige Berufserfahrung vorhanden sein, die in sein politisches Resort reicht.
Damit meine ich, dass ein Bäcker nicht in das Energieministerium kommt, ausgenommen der hat darin eine bestimmte Zeit Berufserfahrung gesammelt
Du hast das Wesen der Demokratie nicht verstanden.

Du bewegst du eher in Richtung technokratie


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

13.12.2025 um 10:06
Die Gundidee war mal (fürs Parlament):

-Arbeiter und Angestellte
-Selbstständige und Unternehmer
-Akademiker und Nicht-Akademiker
-Menschen aus Stadt und Land

Realität heute:
-Juristen
-Politikwissenschaftler
-Berufspolitiker
-ehemalige Parteimitarbeiter


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

13.12.2025 um 15:35
Zitat von BettmanBettman schrieb:Weiterhin fällt auf, dass viele dieser Spitzenpolitiker zwar den obligatorischen Wehrdienst geleistet haben, der Zivildienst aber von dieser Gruppe Menschen sträflich vernachlässigt wurde.
Das mag daran liegen, das der Zivildienst, solange es die Wehrpflicht noch gab, eigentlich nur als Ersatz für den Wehrdienst gedacht war, beides ja damals sowieso nur für Männer.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Was haltet ihr denn von einer solchen Idee?
Nicht viel.

Erstens finde ich es hilfreich, wenn gerade heute viele Politiker selbst Wehrdienst geleistet haben und sich bestenfalls in die Gefühle potentieller Soldaten hineinversetzen können, wenn der Ukrainekrieg sich noch ausweiten sollte.

Zweitens scheinst du mir dem Irrtum zu unterliegen, Menschen aus pflegenden Berufen (oder eben Zivildienstleistende) wären "bessere" empathische Menschen, die hauptsächlich an das Wohl Schwächerer denken. Das ist aber nicht der Fall.

Was ich aber wünschenswert fände, wäre, wenn bei einem Minister eine Berufsausbildung in einem Bereich, der zu dem Gebiet passt, vorausgesetzt würde. Also zum Beispiel ein Bauer für das Landwirtschaftsministerium oder ein Grundschullehrer für das Bildungsministerium. Wenn also die entscheidenden Politiker auch Ahnung von dem Fach haben müssten und zwar aus eigener praktischer Erfahrung. Auch wenn Lauterbach als Gesundheitsminister auch nicht die beste Wahl war.


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

13.12.2025 um 17:46
Zitat von tayl0rtayl0r schrieb:Die Gundidee war mal (fürs Parlament):

-Arbeiter und Angestellte
-Selbstständige und Unternehmer
-Akademiker und Nicht-Akademiker
-Menschen aus Stadt und Land

Realität heute:
-Juristen
-Politikwissenschaftler
-Berufspolitiker
-ehemalige Parteimitarbeiter
Dürfte auch maßgeblich damit zusammenhängen, wie sich diejenigen vor Publikum verkaufen können. Wem traust Du eher zu, beim Wahlkampfauftritt auf dem Marktplatz eine mitreißende und überzeugende Rede zu halten - dem wortschatzreichen Rechtsanwalt oder seiner Reinigungskraft in der Kanzlei? Und nicht anders funktioniert das auch, wenn es darum, parteiintern die vorderen Listenplätze für die Wahlen zu besetzen. So werden halt weit überwiegend Akademiker in die Parlament gespült und der "Pöbel" darf sich maximal im Kreistag politisch betätigen. Und ganz ehrlich, der normale Bürger will es eigentlich auch nicht anders - mich eingeschlossen. Ich höre auch lieber Leuten zu, die rhetorisch topfit sind, interessant erzählen können und berufliche Erfolge vorzuweisen haben. Der Bauarbeiter, der nach Feierabend in der Eckkneipe über Wirtschaft und Soziales referiert, ist für mich vielleicht noch unterhaltsam, aber noch lange nicht glaubwürdig.


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

13.12.2025 um 22:13
Zitat von m.A.om.A.o schrieb:Meiner Meinung nach reicht ein Zivildienst alleine nicht. Es sollten zumindest eine abgeschlossene Berufsausbildung und eine mehrjährige Berufserfahrung vorhanden sein, die in sein politisches Resort reicht.
Das Schweizer System wäre gut, eine schlanke Regierung aus Fachkräften und Experten und bestehend aus weniger Dampfplauderern und Schauspielern. Zivildienst hilft meiner Meinung nach absolut nichts, du willst vor allem Leute, die Ahnung von dem Fach haben, für das sie antreten in der Regierung sehen. Aber gut, für die aktuelle Politikerkaste wären 2 Jahre Zivildienstpflicht wohl angebracht, wird es aber natürlich nicht geben, wer soll das beschließen? Eben jene Politiker? :D


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

13.12.2025 um 23:14
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Erstens finde ich es hilfreich, wenn gerade heute viele Politiker selbst Wehrdienst geleistet haben und sich bestenfalls in die Gefühle potentieller Soldaten hineinversetzen können,
Ich finde es tatsächlich affig wenn Leute einem erzählen wie es war „gedient zu haben“ und alles was dann „gedient wurde“ war der Grundwehrdienst und ggf. im Anschluss ein wenig Zeit in der Kaserne absitzen.
Vollsten Respekt für Menschen die „im Dienst“ wirklich ihre Gesundheit und ihr Leben riskiert haben. Aber sich für abschimmeln im Grundwehrdienst feiern zu lassen und dann die „gemachten Erfahrungen“ in den Lebenslauf einfließen zu lassen ist schon billige Polemik (auch wenn es zweifelsohne wichtig ist dass der Grundwehdienst absolviert wurde).
Zitat von AlteTanteAlteTante schrieb:Zweitens scheinst du mir dem Irrtum zu unterliegen, Menschen aus pflegenden Berufen (oder eben Zivildienstleistende) wären "bessere" empathische Menschen, die hauptsächlich an das Wohl Schwächerer denken. Das ist aber nicht der Fall.
Nein. Es geht bei der im OP beschriebenen idee überhaupt nicht darum dass Menschen, die in sozialen Berufen gearbeitet haben, emphatischer oder „besser“ sein sollten. Es geht darum, dass Menschen an den politischen Schaltzentralen einen umfassenden Blick über die Gesellschaft haben. Und dass das aktuell nicht gegeben ist, lässt sich eben auch empirisch belegen.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Für einen hinteren Listenplatz oder eine Außenseiterbewerbung als Bürgermeister (zB Grüner OB Kandidat in einer CSU Hochburg) würde das niemand machen. Der Wähler hätte also weniger Auswahl.
Das stimmt. Darüber habe ich auch schon nachgedacht.
Aber dazu fallen mir zwei Dinge ein:
1. Aus meiner Sicht wird der von dir beschriebene Nachteil durch einen riesigen Vorteil wieder gut gemacht: Der Spitzenkandidat hat schonmal einen ernsthaften und ziemlich uneigennützigen Beitrag für die Gesellschaft geleistet. Damit hat er vielen Bewerbern auf derartige Stellen zur heutigen Zeit einiges voraus
2. Es werden sich andere Kandidaten als Außenseiter bewerben. Kandidaten die einem Zivi gemacht haben.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Du bewegst du eher in Richtung technokratie
Danke für den Hinweis. Das sehe ich auch so. Die demokratischen Grundsätze sollen gewahrt bleiben und prinzipiell sollte sich jede Person für jedes Amt zur Wahl aufstellen lassen können.


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

gestern um 10:59
Zitat von BettmanBettman schrieb:Ich finde es tatsächlich affig wenn Leute einem erzählen wie es war „gedient zu haben“ und alles was dann „gedient wurde“ war der Grundwehrdienst und ggf. im Anschluss ein wenig Zeit in der Kaserne absitzen.
Mag sein. Ich gebe zu, dass ich das als Frau, die weder Wehrdienst noch Zivildienst leisten musste, nicht wirklich beurteilen kann, sondern mir nur vorstelle, wie Wehrdienst gewesen sein müsste.
Zitat von BettmanBettman schrieb:Es geht darum, dass Menschen an den politischen Schaltzentralen einen umfassenden Blick über die Gesellschaft haben.
Du hast in jedem Bereich nur einen eingeschränkten Blick über die Gesellschaft, egal, was du beruflich machst. Möglich natürlich, dass dieser Überblick, wenn man viel mit vielen Leuten zu tun hat (etwa als Grundschullehrer oder Sozialarbeiter), größer ist als im Durchschnitt.
Zitat von AlaeronAlaeron schrieb:Das Schweizer System wäre gut, eine schlanke Regierung aus Fachkräften und Experten
Das wäre ideal.
Zitat von tayl0rtayl0r schrieb:Die Gundidee war mal (fürs Parlament):

-Arbeiter und Angestellte
-Selbstständige und Unternehmer
-Akademiker und Nicht-Akademiker
-Menschen aus Stadt und Land
Das auch.

"Stadt und Land" sind nicht unwesentlich, da sich die Lebensverhältnisse doch stark unterscheiden (etwa bzgl. des Öffentlichen Personennahverkehrs) und die Regierung praktische Einblicke in beides haben sollte. Genau wie bei jedem anderen Thema.


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

gestern um 11:11
Zitat von BettmanBettman schrieb:Es geht darum, dass Menschen an den politischen Schaltzentralen einen umfassenden Blick über die Gesellschaft haben.
@Bettman

Den umfassenden Blick bekommt man aber auch nicht durch ein Jahr Zivildienst...

...sagt hier jemand, der selbst 18 Monate Zivi gemacht hat.

Man bekommt einen einzigen Einblick, auch wenn der sicherlich einen Wert hätte. Was ist mit Einblicken in Industrie, Handwerk, Bundeswehr, Rettungsdienst, Gastro, Jugendhilfe, Schule, Land-und Forstwirtschaft, Fischerei etc?

Außerdem wäre Dein Vorschlag relativ ungerecht, weil er Männer, nämlich Typen wie mich, die Zivi waren, einseitig für einen Einstieg in die Politik bevorzugen würde. Es gibt Leute, die würden so ein Kriterium antifeministisch nennen.


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

gestern um 13:10
Jetzt muss ich schonmal fragen, was ist denn so besonderes an diesem Zivildienst?
Ich erinnere mich an einen Bekannten, der hat bei einer Stiftung für Mütter die Telefonzentrale bedient und an einen anderen, der hat in einer kirchlichen Einrichtung (Kindergarten, Kindertagesstätte) die Büroarbeiten verrichtet.
Angenehmer als Grundwehrdienst wird das sein, könnte ich mir vorstelen.


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

gestern um 14:49
Mal eine Frage:
Was wollen wir denn genau dadurch erreichen?
Zitat von BettmanBettman schrieb:Hochrangige Politiker schaffen es immer wieder eindrucksvoll zu zeigen, wie weit entfernt sie von den Alltagserfahrungen der meisten Menschen leben. Größere Schoten schaffen es immer mal wieder in die Medien, das meiste wird aber in breiten Kreisen gar nicht wahrgenommen.
Wenn das eher das Problem ist, so wirst Du mit Zivildienst alleine das nicht erreichen.
Die meisten Zivildienst Absolventen (Fachjargon: Wehrdienstverweigerer, ... sehr blödes Wort) findest Du unter den Grünen: Cem Özdemir, Winfried Kretschmann, oder auch Joschka Fischer seien hier mal genannt. Diese Partei ist jedoch nicht unter den Top Three im Bundestag.

Wenn ich jedoch Deinen Link hinzuziehe: Die Mär von sozialen Aufstieg, geht es darum, dass die Elite entfernt ist von den Alltagssorgen der Menschen. Das kann ich Dir versichern: Das wird sich so schnell auch nicht ändern.
Entweder Du beeindruckst die Elite, oder aber Deine Familie ist bekannt, alle anderen kommen so schnell nicht hoch.
"Oben" ist es dann eine andere Welt: Manieren und Höflichkeit beispielsweise, in der Unterschicht (nennen wir es mal so) beinahe verpönt, in der Oberschicht stark erwünscht! Zurückhaltung, oder gepflegte Kleidung, usw. alles erwünscht, nur so fühlen die sich wohl, denn dann kann nichts unvorhergesehenes passieren.

Es sind darüber hinaus nicht nur Politiker, welche das Sagen haben, genauso einflussreich sind die Wirtschaftsleute, welche eben auch größtenteils aus "vererbter Macht" bestehen. Das Ganze wird nochmal getopt sobald es international wird.
Bevor nun der ein- oder andere Gedanke dazu entsteht: Mit Illuminaten und Co. hat das sehr wenig zu tun, es hat eher viel mehr damit zu tun:
Für Szenen, in denen oft mehr als 200 Affen zu sehen waren, wurden bis zu 80 Maskenbildner, Friseure und Kostümbildner beschäftigt. Den Hauptdarstellern des Films wurde jeden Tag eine neue Affenmaske angelegt. Wegen der extrem zeitaufwendigen Prozedur waren alle Akteure dazu gezwungen, ihre Masken auch in Pausen anzubehalten. Darsteller und Produzenten berichteten übereinstimmend, dass es in den Mittagspausen zu dem Phänomen einer selbst auferlegten Rassentrennung kam, bei der sich die unterschiedlichen Affenarten bevorzugt bei ihren „Artgenossen“ aufhielten, anstatt dass sich die Menschen in den Kostümen der Gorillas, Orang-Utans und Schimpansen beliebig mischten.
Quelle: Wikipedia, Planet der Affen

Es ist nun auch nicht Rassismus, auch wenn der Autor das so nannte, denn unter den Kostümen waren Menschen unterschiedlichster Herkunft, sondern eher die menschliche Angewohnheit sich gerne unter seinesgleichen bewegen zu wollen, denn da fällt er nicht weiter auf, da weiß er woran er ist.
Es ist eher unausgesprochener Kodex.


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gestern um 16:10
@Alaeron
Zitat von AlaeronAlaeron schrieb:Das Schweizer System wäre gut, eine schlanke Regierung aus Fachkräften und Experten ...
Ein Mediziner als Außenminister, eine Dolmetscherin als Finanzministerin und ein Germanist als Verteidigungsminister, wirklich die vollen Experten. :D


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

gestern um 18:44
@Bettman

Dein Beitrag ist in der Analyse interessant, aber er ist nicht so neutral, wie du ihn selbst vermutlich wahrnimmst. Spätestens an der Stelle, an der du die FDP pauschal als „neoliberal“ einordnest, wird er tendenziell.

Der Begriff „neoliberal“ wird im politischen Diskurs häufig als Kampfbegriff benutzt, ist aber analytisch unscharf. Die FDP vertritt wirtschaftsliberale Positionen, ja, aber das ist nicht automatisch gleichzusetzen mit dem, was in der Wissenschaft unter Neoliberalismus verstanden wird. Diese Gleichsetzung vereinfacht und emotionalisiert, statt zu erklären.

Auffällig ist außerdem, dass du SPD und Grüne vollständig ausklammerst. Gerade dort finden sich ebenfalls viele klassische Karrierepolitiker, Parteilaufbahnen ohne längere Berufserfahrung außerhalb des Politikbetriebs, abgebrochene oder sehr kurze Studienbiografien und frühe Abhängigkeit von Partei- und Staatsstrukturen. Wenn es dir wirklich um soziale Distanz und politische Abgehobenheit geht, müsstest du diese Parteien zwingend mit einbeziehen.

Genau an diesem Punkt entlarvt sich der Beitrag ein Stück weit selbst. Die Diagnose eines strukturellen Problems ist nicht falsch, aber die Auswahl der Beispiele folgt erkennbar einer politischen Präferenz. Das schwächt die Argumentation, weil es den Eindruck erweckt, dass nicht das System kritisiert wird, sondern bestimmte politische Lager.

Die Grundidee, dass reale Lebens- und Arbeitserfahrungen außerhalb geschützter Milieus für politische Entscheidungsfindung wichtig sind, halte ich trotzdem für richtig. Die Schlussfolgerung eines verpflichtenden Zivildienstes für bestimmte Ämter wirkt jedoch eher politisch motiviert als strukturell durchdacht. Sie adressiert Symptome, nicht Ursachen, und läuft Gefahr, am Ende vor allem symbolisch zu bleiben.

Wenn man das Problem ernsthaft lösen will, müsste man konsequenter über soziale Durchlässigkeit, Karrierepfade in Parteien, Mandatslogiken und materielle Anreize sprechen und zwar parteiübergreifend.


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Verbindlicher Zivildienst für Spitzenpolitiker

gestern um 19:23
Zitat von AfricanusAfricanus schrieb:Ein Mediziner als Außenminister, eine Dolmetscherin als Finanzministerin und ein Germanist als Verteidigungsminister, wirklich die vollen Experten. :D
Bei manchen bzw. für manche ist das Gras auf der anderen Seite halt immer grüner.


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gestern um 20:10
Zitat von ValbowskiValbowski schrieb:Die Grundidee, dass reale Lebens- und Arbeitserfahrungen außerhalb geschützter Milieus für politische Entscheidungsfindung wichtig sind, halte ich trotzdem für richtig. Die Schlussfolgerung eines verpflichtenden Zivildienstes für bestimmte Ämter wirkt jedoch eher politisch motiviert als strukturell durchdacht
Das stimmt, denn wir wissen doch alle, wie das dann laufen würde: Parteifreund X, der zufällig in einem Krankenhaus arbeitet, verschafft dann dem aufstrebenden Jungpolitiker Y dort eine Stelle, und unter großem Hallo und Auftrieb der Medien läuft dann Y ein paar Mal im Pflegeroutfit mit einer lieben Oma im Rollstuhl den Flur rauf und runter oder streichelt einem Kranken Kind über den Kopf - und sobald die Journalisten weg sind, wird er dann natürlich ganz zufällig in die Krankenhausverwaltung versetzt wo er dann die Reden für den örtlichen Landtagsabgeordneten schreibt. Und wenn seine Zeit um ist, zieht er noch mal sein Pflegeroutfit an, geht zum zweiten Mal auf die Station, wo ihm vor den Kameras noch ein Blumenstrauß als "Dankeschön für seine aufopferungsvolle Arbeit" überreicht wird. Dann sagt er noch, wie sehr in das geerdet hat und dass er "jetzt das Leben mit ganz anderen Augen sieht und nun auch weiß, was die Leute hier täglich leisten usw.", nimmt seine Bescheinigug entgegen und geht.
Zitat von ValbowskiValbowski schrieb:Wenn man das Problem ernsthaft lösen will, müsste man konsequenter über soziale Durchlässigkeit, Karrierepfade in Parteien, Mandatslogiken und materielle Anreize sprechen und zwar parteiübergreifend.
Genau, denn das "Milieu" ermöglicht dann ja gerade so etwas, wie ich es oben geschrieben habe.


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