Neues Schulfach: Nazikunde

Sicher hat gerade das DDR-Unrecht nicht so viele Todesopfer gefordert, wie der Nationalsozialismus, da muss ich zustimmen.

Aber schau mal bitte nach Palästina @jafrael .


Ich weiß jetzt nicht das genaue Datum der Staatsgründung Israels aus dem Kopf, aber es lief ungefähr so ab, wenn ich mich nicht irre, dass Palästina britisches Mandatsgebiet war.
Zur Entschädigung des Volkes der Juden erlaubte man ihnen, in Palästina ihren eigenen Staat aufzubauen. Die alteingesessenen Bewohner, die arabischen Stämme, wurden nicht gefragt, sie konnten sich nur entweder fügen und die Macht der Israelis anerkennen oder verschwinden. Wer sich wehrte, von seinem Land vertrieben zu werden, der wurde mit Gewalt vertrieben.
Und es war auch später nicht unbedingt so, wenn man sich mal Sprüche von Leuten wie Herrn Rabin in seiner harten Zeit anhört, dass sich die israelische Regierung und die Fanatiker auf israelischer Seite um besonders gute Behandlung der Palästinenser bemüht hätten.
Rabin hatte ja irgendwann ein Einsehen und begann, sich für einen echten Friedensprozess einzusetzen. Was geschah, wissen wir, er wurde von einem extremistischen Israeli ermordet, weil er angeblich das israelische Volk verraten hätte, ich hab sogar schon in einer Reportage gesehen, dass er damals mit den Nazis verglichen wurde.
Außerdem gibt es dann noch Vorgänge, wie beispielsweise die erste Intifada, über deren Gründe sollte man sich auch mal informieren.

Und der neueste Fehltritt war aus meiner Sicht die Dampfwalzenmethode im Gaza-Streifen.
Keine Frage, Terroristen müssen bekämpft werden und ich habe auch ausdrücklich nichts gegen einen israelischen Staat und das Recht auf Selbstverteidigung.
Doch dieses Recht hört für mich da auf, wo unschuldige Menschen einfach getötet werden, nur weil sie zufällig auch Palästinenser sind oder weil aus ihrem eng umzäunten Wohngebiet von palästinensischen Extremisten Raketen abgeschossen werden.

Es war doch sogar vor kurzem in den Nachrichten die Aussage einiger israelischer Soldaten, dass man ihnen direkt gesagt hat:,,Macht einfach alle fertig, das sind alles Terroristen."

Vielleicht sind nicht direkt die Opferzahlen vergleichbar, doch man sollte hier nicht Leben gegen Leben aufrechnen.
Auch der Umgang mit den Palästinensern in Palästina, speziell im Gaza-Streifen, sollte nicht vergessen und nicht relativiert werden.

Übrigens ebensowenig, wie die zahlreichen anderen Völkermorde auf der ganzen Welt, doch will man für jeden ein Extrafach einrichten?


Ich halte den Geschichtsunterricht über den Nationalsozialismus für ausführlich genug, so wie er heute ist.

Allerdings lasse ich mich auch gern belehren, wenn du mir das Gegenteil beweisen kannst ;).

@asmodee

Das ist doch jetzt wohl nicht Dein Ernst??

@Badesalz


Ich kenne keinen Ernst hat sich nicht vorgestellt an mich . Aber ja doch ist das mein vollster ernst wenn ich dich danach frage wird es wohl das sein.

@Kc

Es geht hier um DEUTSCHLAND - das heisst "kehren vor der EIGENEN Haustüre". Was Israel treibt oder die Palästinenser kann und darf in D. nicht das Thema einer gründlichen schulischen Unterrichtung sein.

@Kc

Fuer das Thema gibt es einen eigenen Thread wusstest du das noch nicht ?? Dann schau mal nach ;)

Erkundige lieber genauer nach der Gruendung von Israel. so kann jeder der es moechte dich abklatschen gehen .

@jafrael

Interessant und warum bitteschön nicht?
Warum sollte es in der Schule nur um den Nationalsozialismus gehen, nicht aber um aktuelle Zeitgeschichte, wenn dort auch Verbrechen durch die israelische Regierung und Armee begangen werden?

Irgendwie finde ich die Sichtweise etwas einseitig.
Meiner Meinung muss es gerade auch Thema sein, was aktuell in der Welt gutes und schlechtes geschieht.
Jugendliche sollten nicht nur die Charts auswendig können, sondern auch mitbekommen, was sonst noch in der Welt geschieht. Ich sehe keinen Grund, warum man deshalb das Thema ,,Israel-Palästinenser-Konflikt" auslassen sollte?


Und noch einmal: Inwiefern besteht denn bitte noch Nachholbedarf beim heutigen Geschichtsunterricht über die NS-Zeit?

@asmodee

Das älteste Beispiel, das ich spontan finde:

Deuteronomium, 2,33f.

"Der Herr, unser Gott, lieferte ihn uns aus. Wir schlugen ihn, seine Söhne und sein ganzes Volk. Damals eroberten wir alle seine Städte. Wir weihten die ganze männliche Bevölkerung, die Frauen, die Kinder und die Greise der Vernichtung; keinen ließen wir überleben. Als Beute behielten wir nur das Vieh und das, was wir in den eroberten Städten geplündert hatten."

@Kc


Das scheint mir mit deiner Begruendung berechtigt zu sein mit deinem Wissenstand , noch einmal dafuer gibt es einen eigenen Thread . Schon gewusst ?? Nein ?? Dann nachschauen gehen.

Es besteht ja auch kein Nachholbedarf Frau Knobloch hat diese Frage laengst schon vergessen aber anscheinend nicht die ewig gestrigen vom Forum ;)

@Badesalz

Ah ja gaehn beweise mir das das die Wahrheit ist aus der Bibel , bitte naechstes Beispiel

Wie lange hast du gebraucht um das zu finden ???

@asmodee

Wäre dieses Thema hier nicht zufällig durch die Aktivität irgendwelcher User wieder unter die vordernen Beiträge gerückt, dann hätte ich mich auch gar nicht darüber geäußert, wenn dich das beruhigt ;).

Wenn die Frage schon längst passè ist (ich kann kein Französisch, daher bitte Mitleid :D), dann gibt es ja auch keinen Grund, darüber noch zu reden.

@asmodee

Rassenwahn und Genozid gibt es jedenfalls praktisch schon seit Abrahams Zeiten.
Und der Herr hat laut AT beim Genoizid seinem auserwählten Volk gerne geholfen.
Ich kann nix dafür, wenn das so festgehalten wurde.

@Badesalz

So so beweise mir das es Gott gegeben hat, das er beim Genozid wie du es ausdrueckst geholfen hat und zwar gerne dann lasse ich das als Beweis gelten.

Weiter wo bleiben neue Beispiele von dir ?? Noch einmal gaehn

Hier würde ich gerne mal einschieben, dass die Bibel nicht unbedingt wörtlich zu nehmen ist.
Nicht alles, was dort drin steht, ist auch haargenau so passiert und wortwörtlich zu verstehen.

Die Bibel wurde von Menschen geschrieben und entspricht nicht unbedingt dem wahren Inhalt des christlichen Glaubens, finde ich.

Echtes Christentum hat meiner Meinung nach andere Werte, wie beispielsweise hilfsbedürftigen Menschen zu helfen, ohne erstmal an den eigenen Vorteil zu denken.
Das muss jetzt gar keine große Sache sein, sondern ich finde es beispielsweise schon christlich, wenn man jemandem hilft, der gerade in Not ist, etwa weil er zusammengeschlagen wird.

Man sollte zwischen dem bloßen, geschriebenen Wort unterscheiden und seinem Inhalt oder noch besser: Dem Inhalt des gelebten Christentums.
Der Gründer des Christentums, Jesus, hat sich nicht dadurch ausgezeichnet, dass er viel fromm getan und sich strikt an Gesetze und religiöse Schriften gehalten hat, sondern dadurch, dass er sich um jene kümmerte, die seine Hilfe brauchten.

@Badesalz

Verbrechen sind vergleichbar, soso, Birnen und Äpfel sind auch vergleichbar auch wenn das Ergebnis nicht wirklich einen Sinn ergibt, sofern man nicht nach Unterschieden sucht.

Und der Herr hat laut AT beim Genoizid seinem auserwählten Volk gerne geholfen.
Ich kann nix dafür, wenn das so festgehalten wurde.

Ok, die Israeliten haben also die Ägypter, die Römer und die Babylonier versucht zu vernichten.

Es ist sinnlos, derartige Verbrechen zu vergleichen, da jedes für sich einmalig in Ursache, Absicht, Durchführung ihrer Totalität und der politischen Auswirkungen war.

Keine Macht der Welt, hat es jemals unternohmen eine Minderheit mit geradezu tayloristischen Methoden vom Angesicht der Erde zu tilgen.

@Topic

Ein Fach namens Nazikunde scheint mir tatsächlich wenig sinnvoll, ebenso eine über einen breiten Zeitraum gestreute Verwendung dieses Themas. Man sollte das Thema Schwerpunktmäßig in einem Schuljahr Fächerübergreifend behandeln, in Verbindung mit einer Projektwoche in der eben KZ-Besuche etc. anstehen. Ich denke das damit das Thema im Zusammenhang vermittelt werden kann und den Jugendlichen das Thema in seiner ganzen Komplexität und beängstigenden Totalität bewusst wird.

Edit:unternommen....ausser den nazis

Obrien,

Keine Macht der Welt, hat es jemals unternohmen

recht ungeschickt, wie ich finde, die Singularität anzusprechen.
Wie soll etwas gelehrt werden können, was unvergleichbar in seinem Dasein ist?
Um den Status des "Unvergleichlichen" zu vergeben, muss es ja erstmal mit anderem verglichen werden - und prompt wird erkennbar, worauf es hinaus läuft.
Aber vielleicht gelingt Dir das, was Finkelstein und Novick in ihren Büchern nicht gelungen ist; ich bin gespannt.

@niurick

Wissen aus Buechern ist nicht alles , das reicht nicht um den Kontext erfassen zu koennen , die ganze Komplexitaet dieses Themenbereiches zu verstehen.

@niurick

Wie soll etwas gelehrt werden können, was unvergleichbar in seinem Dasein ist?

Das ist intellektuelles Möchtegern-Geschwafel, warum soll etwas unvergleichbares nicht gelehrt werden können? Wenn du schon einen solchen Satz bei klaren Verstand absonderst, dann wäre es echt hilfreich wenn du deine kritik etwas ausführlicher Begründen könntest.

Sollten sich deine Wertmaßstäbe nur nach der Verhältnismäßigkeit richten, dann möchte ich auf dein Unrechtsbewusstsein lieber verzichten;)

Um den Status des "Unvergleichlichen" zu vergeben, muss es ja erstmal mit anderem verglichen werden

Nein. So.

robijn,

unter Schule verstehe ich, dass sie die Jugendlichen auf's Leben vorbereiten soll.
Ein Schulfach, dessen Inhalt die Kinder mit der Geschichte "erschlägt", lehne ich deshalb ab.
Warum auch, wenn es zu viel ist, um es in seiner "Komplexität erfassen zu können"?
Da böten sich m.E. aktuellere, leichtere und wichtigere Themen an.