Burkaverbot in Europa

@Optimist

Es sind nicht alle so dumm, wie du sie gerne hättest oder hinstellen möchtest.

Du versuchst hier die ganze Zeit schon eine Gleichbehandlung von Deutschen und sagen wir mal Muslimen zu behauptten, indem du ankommst und sagst: Wer als Deutscher mit Piercings, Ketten und Tattoos rumläuft, kann auch kein Richter werden, also Gleichbehandlung.

Mal ganz abgesehen davon, dass mir so ein Fall noch nicht untergekommen ist, versuchst du hier wieder Birnen als Äpfel zu verklaufen. Es ging hier um Kleidung (Burka etc.) mit religiöser Symbolik, die evtl. verboten werden soll, und nicht um Rocker, die Richter werden wollen. Du kannst den Rocker ja wohl schlecht der Burkaträgerin gegenüberstellen und damit die "Gleichbehandlung" (beide eignen sich nicht für den Job) behaupten und daraus den Schluss ziehen: Deutsche und Migranten werden gleich behandelt.

Ich war kürzlich auf einer Verhandlung beim Landgericht. Die Richterin trug ein Halsband mit einem Kreuz.

@Realo

Realo schrieb:Es sind nicht alle so dumm, wie du sie gerne hättest oder hinstellen möchtest.

Und schon wieder eine Unterstellung.
Lass das endlich, mir reichts bald !


aus dem Kontext hätte man sehen können, dass es mir nur um die Ungleichbehandlung bezüglich Burka ging (das Fette):

Optimist schrieb:Und dir gehts (wenn ich das richtig verstehe) auch um eine Ungleichbehandlung von Deutschen und Migranten.
Bis hier hin erst mal richtig?

Wo siehst du denn aber eine Ungleichbehandlung?
Du machst es daran fest, ob eine Muslima in Burka oder Kopftuch z.B. Richterin werden kann.

Aber wir können ja noch minutenlang um des Kaisers Bart streiten.


@CosmicQueen

Mir gings jetzt mal nur darum, dass kofi moniert hatte, dass man zwar Burka nicht verbietet, aber andererseits man damit nicht Richter werden kann.

--->
Ja, das stellt auch eine gewisse Heuchelei dar, dazu hatte ich mich ja schon geäußert.

Nein, sehe ich nicht als Heuchelei.
Wie gesagt, dann wäre es ja auch Heuchelei, dass man einem "bunten Vogel" (im Sinne außergewöhnlich gestylt und ohne Wertung) sagt: Du kannst gerne so laufen, aber nicht alle Berufe damit ergreifen....

@CosmicQueen
wieso ist es Heuchelei, wenn man als Burkaträgerin, die nicht mit fremden Männern spricht, sie nicht anfassen und oder ansehen darf, keine Richterin werden kann (oder zig andere Berufe in denen männliche Mitarbeiter und oder männliches Klientel eben vorkommt). Das würde gegen das Gleichbehandlungsgesetz verstossen, oder nicht? Ich kann also - auch als Burkaträgerin - nicht meine Freiheit über die anderer stellen. Aber die Wahl zu haben, sie zu tragen oder nicht (samt aller Konsequenzen, die es mit sich bringen kann) oder aber Frauen, die sowieso unterdrückt werden nicht noch weiter zu unterdrücken, darum geht es, wenn man gegen ein Verbot ist.

@Optimist

Optimist schrieb:aus dem Kontext hätte man sehen können, dass es mir nur um die Ungleichbehandlung bezüglich Burka ging (das Fette):

Mir auch:

Realo schrieb:Es ging hier um Kleidung (Burka etc.) mit religiöser Symbolik, die evtl. verboten werden soll, und nicht um Rocker, die Richter werden wollen. Du kannst den Rocker ja wohl schlecht der Burkaträgerin gegenüberstellen und damit die "Gleichbehandlung" (beide eignen sich nicht für den Job) behaupten und daraus den Schluss ziehen: Deutsche und Migranten werden gleich behandelt.

Ich war kürzlich auf einer Verhandlung beim Landgericht. Die Richterin trug ein Halsband mit einem Kreuz.

@Tussinelda
Weil man im Fall der Burka quasi eine Einstellung oder Haltung toleriert, obwohl sie in vielen Bereichen nicht tolerierbar ist. In Frankfurt wollte ja eine Burkaträgerin im Bürgeramt arbeiten (mit Kundenkontakt), also wollen tun sie es wohl schon....

@Realo

Realo schrieb:Es ging hier um Kleidung (Burka etc.) mit religiöser Symbolik, die evtl. verboten werden soll,

die soll eben NICHT generell verboten werden, sondern nur berufsbezogen n i c h t ERLAUBT. Ist ein Unterschied in meinen Augen.

Und wie gesagt, man kann auch in manch anderen Outfits nicht Richter werden.

Ja, berufsbezogen. Burka verboten, Halstuch verboten, Kreuz erlaubt.

So sieht unsere Gleichbehandlung selbst noch der Religionen aus.

@Realo

von mir aus braucht auch Kreuz nicht erlaubt sein.
Aber ist nun mal leider so, dass auch hierzulande keine strikte Trennung von Staat un Kirche besteht.
Dennoch ist es in meinen Augen ein großer Unterschied, ob man nur eine kleine Kette oder etwas ganz Auffälliges trägt - als Richter (das Kreuz ließe sich ja auch ganz leicht unter der Robe verbergen)

Optimist schrieb:Dennoch ist es in meinen Augen ein großer Unterschied, ob man nur eine kleine Kette oder etwas ganz Auffälliges trägt.

Soll man ins Grundgesetz jetzt noch die Größe der verschiedenen Kleidungsstücke und Accessoires hineinschreiben?

Dann hätte übrigens die Kette mit dem Kreuz und einer Ausdehnung von 30 cm dem Halstuch von nur 25 cm gegenüber ja noch direkt einen Vorsprung.

Ich glaube du merkst selbst wie weltfremd deine Vorschläge sind.

@Realo
nö, ich hatte noch einen Zusatz gemacht:

Optimist schrieb:Dennoch ist es in meinen Augen ein großer Unterschied, ob man nur eine kleine Kette oder etwas ganz Auffälliges trägt - als Richter (das Kreuz ließe sich ja auch ganz leicht unter der Robe verbergen)

Optimist schrieb:das Kreuz ließe sich ja auch ganz leicht unter der Robe verbergen

Und das Halstuch in die Tasche stecken.


Ich denke kaum, dass sich die Ruchertin das Halsband mit dem Kreuz unter die Robe stecken wird und die türkische Juristin das Kopftuch in die Tasche stecken wird.

Kreuz wird zugelassen bleiben, Halstuch nicht.

@muscaria

muscaria schrieb:Und dem wirkt man entgegen, indem der Staat kuscht und alles so weiterlaufen lässt?

ach, der Staat kuscht? Vor wem denn? So weit ich mich erinnere geht es darum, dass ein Verbot gefordert wurde, per Petition, zum Beispiel unter anderem durch die "Bürger in Wut" gefordert, dies wurde aber als verfassungswidrig festgestellt. Im Einzelfall ist ein Verbot zulässig, wenn es mit anderen Verfassungsgütern kollidiert. Also wurde jetzt gekuscht? Vor wem kuscht man denn, wenn man KEIN generelles Verbot verfasst, da dies der Verfassung widerspricht? Erkläre doch mal.

@CosmicQueen
ja, eine, ein Einzelfall und da waren die Motive nicht ganz so klar......

@Realo

Realo schrieb:Kreuz wird zugelassen bleiben, Halstuch nicht.

Es ist nun mal so, dass dieser Staat (noch) "abendländisch" geprägt ist. Ob einem das gefällt oder nicht (mir gefällts auch nicht, dass Religion nicht rausgehalten wird).

Da es nun einmal noch so ist, dass - gerade in den katholisch geprägten Bundesländern - ein großer Wert auf christliche Symbole gelegt wird, weil eben vermutlich die Mehrheit (noch) katholosich ist, finde ich es nicht verwunderlich, dass solchen Symbolen dann der Vorrang eingeräumt wird (auch wenn einem das persönlich nicht gefällt).

Das - diese kleinen - bis 30 cm Symbole sind in meinen Augen aber dennoch was anderes, als wenn ein Richter mit Burka da sitzt oder auch mit Hahnekamm.
Und darin (dass es der Hahnekamm eben auch nicht darf), sehe ich eine gewisse Gleichbehandluung.

Die Burka mag zwar ein religiöses Symbol sein, aber es ist eben auch etwas sehr einschneidendes was das Outfit betrifft (genau wie der Hahnekamm) - DARIN sehe ich die Gleichheit.

Außerdem ist die Burka gar nicht unbedingt ein religöses Smbol, denn wie ich hier im Faden gelesen hatte, wird das gar nicht durch den Koran abgedeckt, eine Burka tragen zu müssen.

@Optimist
@Realo
es gibt eine Amtstracht und die beinhaltet weder ein Kopftuch, noch eine Kippa, noch sonst ein religiöses Symbol, können wir also diese ganze sinnlose und rein theoretische Diskussion einfach lassen?

@Optimist
Ein Kreuz zu tragen wird aber auch nicht mit der Bibel abgedeckt @Optimist

Und eine Gleichbehandlung sehe ich immer noch nicht an dem Beispiel Hahnekammfrisur und religiösem Outfitt.
Denn das eine ist weltlich, das andere ist religiös motiviert.

@tudirnix

tudirnix schrieb:Ein Kreuz zu tragen wird aber auch nicht mit der Bibel abgedeckt

Ja, sag ich auch nicht. Die KK macht eben auch so einiges falsch ;)

tudirnix schrieb:Und eine Gleichbehandlung sehe ich immer noch nicht an dem Beispiel Hahnekammfrisur und religiösem Outfitt.
Denn das eine ist weltlich, das andere ist religiös motiviert.

Aber die Wirkung ist von beiden ähnlich - es würde auf das Publikum etwas befremdlich wirken.

Und abschließend sehe ich das wie Tussinelda:

Tussinelda schrieb:es gibt eine Amtstracht und die beinhaltet weder ein Kopftuch, noch eine Kippa, noch sonst ein religiöses Symbol, können wir also diese ganze sinnlose und rein theoretische Diskussion einfach lassen?

Das - diese kleinen - bis 30 cm Symbole sind in meinen Augen aber dennoch was anderes, als wenn ein Richter mit Burka da sitzt oder auch mit Hanhekamm.
Und darin (dass es der Hahnekamm) eben auch nicht darf, sehe ich eine gewisse Gleichbehandluung.

Erneut: Du kannst nur religiöse Symbole mit religiösen Symbolen vergleichen und nicht mit Hahnenkamm und Tattoos.
(Es würde übrigens kein Muslim wagen, sich mit Hahnenkamm oder Tattoo fürs Richteramt zu bewerben.)

Ich hatte ja am Schluss nur noch Band mit Kreuz und Halstuch verglichen, weil das die beiden am häufigsten getragenen Symbole der beiden Glaubensrichtungen sind. Also solange Kreuz erlaubt ist und Halstuch nicht, haben wir eben keine Religionsgleichheit und dadurch Probleme mit dem Grundgesetz.

Daher bin ich wie gesagt, dafür, dass jegliche religiösen Symbole in Verbindung mit einer Berufskleidug verboten werden sollten. Aber eben auch nur da und nicht in der Öffentlichkeit.

Aber das ist nur ein Beispiel der Ungleichbehandlung, viel schlimmer sind ja die durch unseren alltäglichen Rassismus.

Für mich ist dieses Unterthema damit bedendet.

Tussinelda schrieb:ach, der Staat kuscht? Vor wem denn?

Na vor solch fremden "religiösen" Bräuchen wie Burka oder Niqab, worüber reden wir denn hier?
http://www.focus.de/regional/muenchen/nach-niqab-streit-ich-kann-ihnen-das-nicht-ersparen-verschleierte-frau-sagt-vor-gericht-aus_id_5366339.html
http://www.focus.de/finanzen/recht/nach-burka-streit-verschleierte-frau-will-sich-jetzt-doch-vor-gericht-zeigen_id_5350309.html
Oder hätte es einen derart aufwendigen Zirkus auch gegeben, wenn ein deutscher Staatsbürger nicht-muslimischen Glaubens vermummt vor Gericht erschienen wäre?

@tudirnix

tudirnix schrieb:Und eine Gleichbehandlung sehe ich immer noch nicht an dem Beispiel Hahnekammfrisur und religiösem Outfitt.
Denn das eine ist weltlich, das andere ist religiös motiviert.

Beides ist aber eine Weltanschauung welches ein Individuum nach Aussen trägt. Ok beim Irokesen noch nicht so definiert, bei Rastas eher und/oder gar religiös - es ist doch schlichtweg egal. ;)
Jeder darf sich auch "Jesus liebt Mich" T-Shirts anziehen und sich so ein und abgrenzen. Das ist eigentlich das was man diesen Leuten beibringen sollte wenn mans mit Integration ernst meint. ;)

@muscaria
Aufwendiger Zirkus? Es gibt ganz anderen aufwendigen Zirkus vor Gericht und sicherlich hätte es auch einen Zirkus gegeben, wenn egal wer verschleiert vor Gericht erschienen wäre, eine Viertelstunde Diskussion ist für Dich aufwendiger Zirkus? Na dann bist Du wohl nicht oft bei Gericht dabei.......

@Realo
Richterinnen tragen doch oft Halstuch unter der Robe, dass guckt dann am Hals raus und verdeckt, was sie drunter tragen :ask: