Burkaverbot in Europa

@Issomad
Wie lange ist es denn praktisch machbar, die Frauen einzusperren? Noch sind es ja nicht sehr viele, die sich vollverschleiern. Und nicht alle von ihnen werden zwangsläufig eingesperrt werden oder sich einsperren lassen. Irgendwann müssen die Frauen, die jungen Mädchen aus dem Haus, um ihre Kinder zu begleiten, einzukaufen, in die Schule, zur Uni, Sprachkursen usw. oder andere Erledigungen besorgen. Die Männer werden kaum Lust darauf haben, dies bis in alle Ewigkeiten mit zu übernehmen.

Ich bin da optimistisch, dass mit der Zeit dann auch die letzten Sturköpfe nachgeben werden, weil es 1. zu teuer wird, 2. zu viel Probleme macht und 3. weil sie einsehen, dass ein Kopftuch auch den religiösen Pflichten genügt. Der Koran schreibt es auch nicht vor.

Und die Zuwanderer und nachfolgenden Familienmitglieder wissen dann von vornherein -

für Länder wie Deutschland, Frankreich, Schweiz, Belgien (und alle anderen EU-Länder, die das Burkaverbot einführen) gilt: Burka/Niqab? - nein, geht hier nicht!

@Issomad

Dochdoch, es geht gegen die Person, die unter der Verschleierung steckt, ... Es ist nicht wirklich glaubhaft, dass man nur die Kleidung weghaben will ... das ist nur ein Schein-Argument, um sich einen gemäßigten Anstrich zu geben ... Vielmehr geht es den Verschleierungs-Gegnern darum ... Ich bezweifle, dass Verbotsbefürworter überhaupt jemandem helfen wollen ... Denen geht es doch nur um ...

Wirklich auffällig, dass du ständig in andere Menschen etwas reininterpretierst. Ich kann nichts Derartiges hier lesen. Woher kommen also diese Gedanken? Sollten es am Ende gar deine eigenen sein ... :ask:

@muscaria
;) ;) ;)
So ist es. Hier fallen auch wieder die üblichen Schlagwörter, Pegida, etc.
Das kann man nicht mehr ernst nehmen und jede Antwort ist eine zuviel.

Marina1112 schrieb:Vielleicht solltest Du auch mal bedenken, dass hier in Deutschland andere Werte zählen

Was unter anderem die Religionsfreiheit sowie die Achtung der Würde und der körperlichen Selbstbestimmung des Einzelnen mit einschließt. Ein Verbot einer Burka ist genau so schlimm wie die Burkapflicht. In beiden Fällen entscheidet man über die Freiheit eines anderen Menschen.

Marina1112 schrieb:Hier fallen auch wieder die üblichen Schlagwörter, Pegida, etc.

->

buntervogel schrieb:Es ist abzusehen, dass sich diese ultrakonservativen Religionsgemeinschaften durch Zuwanderung, Geburten und durch Konvertiten zahlenmäßig vergrößern werden.

Das hört sich für mich schon wie die Angst vor der Islamisierung des Abendlandes an. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

muscaria schrieb:Wirklich auffällig, dass du ständig in andere Menschen etwas reininterpretierst. Ich kann nichts Derartiges hier lesen. Woher kommen also diese Gedanken? Sollten es am Ende gar deine eigenen sein ... :ask:

Wenn die Verbot-Befürworter meinen, dass sie genau wissen, wie Menschen unter einer Verschleierung ticken (obwohl ich glaube, dass sie keine Ahnung haben und ihr Wissen darüber nur aus der Boulevard- oder Propaganda-Presse beziehen), dann darf ich doch wohl auch etwas interpretieren ;)

@Issomad
Außer Trolle kann ich keine "Burka-Befürworter" erkennen.

Marina1112 schrieb:Außer Trolle kann ich keine "Burka-Befürworter" erkennen.

Kleidungsfreiheit-Befürworter bitte ;)

Als Kind haben die Eltern vielleicht vorgeschrieben, was man anziehen darf oder nicht. In die Elternrolle muss der Staat jetzt nicht treten ...

@Marina1112
Ich trolle nicht. Ich meine das durchaus ernst, dass ich es schlimm finde, wenn die "breite Masse" die Freiheiten einer Minderheit einschränkt.

Was passiert denn deiner Meinung nach mit den Burkaträgerinnen, wenn die Burka verboten ist. Gehen die dann ohne auf die Straße? Inwieweit "bekämpft" man damit fundamentalistischen Islam?

@SophieSticated

SophieSticated schrieb:Das erreichst du doch aber nicht indem du eine Burka verbietest. Das erreichst du indem du Aufklärungsarbeit im Gebiet Emanzipation leistest. Bekämpf doch nicht das Symptom sondern die Ursache.

Dann erkläre du mir bitte, wie du dir das konkret vorstellst, anhand von Beipielen.

Willst du an den Türen klingeln, die Frauen auf der Straße ansprechen, an die islamischen Organisationen herantreten?

@SophieSticated
Dann spreche mal mit den jungen Mädchen in der Schule, die sich verhüllen müssen.
Ich spreche aus Erfahrung, sie fühlen sich eingeschränkt , doch das ist egal, oder?

@SophieSticated

SophieSticated schrieb:Das hört sich für mich schon wie die Angst vor der Islamisierung des Abendlandes an. Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren.

Nein, es ist statistische Berechnung zur Demografie in Europa.

Marina1112 schrieb:Dann spreche mal mit den jungen Mädchen in der Schule, die sich verhüllen müssen.
Ich spreche aus Erfahrung, sie fühlen sich eingeschränkt , doch das ist egal, oder?

Dann muss man mit den Eltern sprechen und ihnen klarmachen, wie der Hase in einem freiheitlich-demokratischen Staat läuft ... Sollten Frauen dazu gezwungen werden, dann muss man mit den Männern sprechen, gegebenenfalls auch mit Organisationen, die auf sie einwirken können ...

Aber Verbote bringen nichts ... Das Verbot von Drogen hat das Drogen-Problem ja auch nicht gelöst, und ein 'macht das so wie wir es wollen' ohne vernünftige Begründung führt eher zum Trotz ...

@Issomad
Das ist Deine Meinung, wir kommen sowieso nicht auf einen Nenner.
Ich kann nur hoffen, dass das Verbot bald kommt und dann erübrigt sich Einiges von alleine.

@buntervogel

buntervogel schrieb:Dann erkläre du mir bitte, wie du dir das konkret vorstellst, anhand von Beipielen.

Auch für junge Muslima gilt in Deutschland die Schulpflicht. Da kann man schonmal bei den neuen Generationen ansetzen. ;)

Ansonsten: öffentliche Angebote schaffen. Anlaufstellen für Muslima, die unter Häuslicher Gewalt leiden. Öffentliche Informationsquellen.

Marina1112 schrieb:Dann spreche mal mit den jungen Mädchen in der Schule, die sich verhüllen müssen.
Ich spreche aus Erfahrung, sie fühlen sich eingeschränkt , doch das ist egal, oder?

Wenn die Mädchen gegen ihren Willen dazu gezwungen werden, eine Burka oder selbst eine Hijab zu tragen, dann muss das natürlich Konsequenzen haben. Aber diese Konsequenzen umfassen kein Verbot dieser Kleidung.

Der Versoß gegen das Gesetz sollte nicht das Tragen eines Kleidungsstückes, sondern das Aufzwingen eines Kleidungsstückes sein.

Ist das nicht etwas paradox? Wir bestrafen die Träger*innen der Burka und nicht die, die in einigen Fällen an dem Zwang schuld sind. Und die, die es freiwillig tun bestrafen wir gleich mit.

buntervogel schrieb:Nein, es ist statistische Berechnung zur Demografie in Europa.

Okay. Dann nehme ich das zurück. Dann ist dieser demographische Wandel ja auch garnicht schlimm.

Warum Parallelgesellschaften nur nachteilig sein sollen, hab ich noch nie verstanden.
Es gibt auch für mich Leute, mit denen will ich gar nicht zusammentreffen.

(Zählt eigentlich sowas wie die Reeperbahn auch schon als Parallelwelt? Oder Sachsen? - :D)

In gewisser Weise leben wir alle auf eine Art in Parallelwelten, allein schon aufgrund des finanziellen Hintergrundes.

Wichtig wäre, zumindest die theoretische Möglichkeit zu haben, hinüberwechseln zu können, zumeist durch Bildung, aber auch Gelassenheit im Umgang miteinander. Die Bemühungen müssen allerdings von beiden Seiten ausgehen.

Im übrigen ist die verbesserte Anerkennung des Kopftuches auch nur deshalb erreicht worden, weil so viele Frauen standhaft dafür gekämpft haben, sich nicht zwischen Bildung und Religiosität entscheiden zu müssen.

Issomad schrieb:Dann muss man mit den Eltern sprechen und ihnen klarmachen, wie der Hase in einem freiheitlich-demokratischen Staat läuft ... Sollten Frauen dazu gezwungen werden, dann muss man mit den Männern sprechen, gegebenenfalls auch mit Organisationen, die auf sie einwirken können ...

SophieSticated schrieb:Wenn die Mädchen gegen ihren Willen dazu gezwungen werden, eine Burka oder selbst eine Hijab zu tragen, dann muss das natürlich Konsequenzen haben. Aber diese Konsequenzen umfassen kein Verbot dieser Kleidung.

Sorry, das ist einfach nur naiv.

Marina1112 schrieb:Sorry, das ist einfach nur naiv.

Nein, das ist pragmatisch und nicht ideologisch ...

Es wird viel zu wenig MIT den Menschen gesprochen und stattdessen nur ÜBER sie ...

@Issomad
na, dann fange mal an und rede mit den Vätern und kläre sie auf.
Sie werden mit Sicherheit sofort einsehen, dass sie mit dem Verhüllungszwang bei ihren Frauen und Töchtern einen großen Fehler begehen und sie werden es dann zugleich einsehen und die glücklichen Töchter gehen unbeschwert in normalen Jeans am nächsten Tag zu Schule.

tobak schrieb:Warum Parallelgesellschaften nur nachteilig sein sollen, hab ich noch nie verstanden.
Es gibt auch für mich Leute, mit denen will ich gar nicht zusammentreffen.

(Zählt eigentlich sowas wie die Reeperbahn auch schon als Parallelwelt? Oder Sachsen? - :D)

Richtig. Wenn sich eine weiße, christliche Person aus dem Sozialleben zurückzieht und ihre gesamte Freizeit nur zuhause verbringt, dann ist das egal. Aber wenn es eine Muslima in einer Burka macht, die (Achtung!) mit ihren Freundinnen auf die Straße raus geht, einkaufen geht, etc. dann ist das falsch und entspricht nicht unserem Verständnis von Sozialem Zusammenleben.

@Marina1112
Warum schon wieder mit den Männern? Rede mit den Frauen.

Marina1112 schrieb:na, dann fange mal an und rede mit den Vätern und kläre sie auf.

Ich kenne aber keinen ... Habe nie jemanden in Vollverschleierung in meiner Stadt gesehen ;)