Monarchie in Deutschland?
29.12.2011 um 22:01Anzeige
eckhart schrieb:Ihren Höhepunkt erreichte die Glorifizierung Friedrichs im Dritten Reich unter der Federführung des Propagandaministers Joseph Goebbels. Das Regime bezeichnete ihn nicht nur als „ersten Nationalsozialisten“, Friedrich und dessen Gefolgsleute wurden auch zum Inbegriff deutscher Disziplin, Standhaftigkeit und Vaterlandstreue stilisiert. So rechtfertigten die Nationalsozialisten in den letzten Kriegsmonaten beispielsweise die Einberufung der Hitlerjungen zum Volkssturm mit der Begründung, Friedrich habe auch 15-jährige Adelssöhne zu Leutnants erhoben."Friedrich II. ist einer der historischen Figuren, die von den Nationalsozialisten aufs Übelste für ihre Zwecke missbraucht wurden. Friedrich II. kann man das nicht vorwerfen. Als König von Preußen mag er durchaus ein harter Herrscher gewesen sein, war aber ansonsten der Aufklärung zugetan. Er sorgte dafür, dass Bauern die zuvor verschmähten Kartoffeln anbauten, was Hungersnöte verhinderte. Friedrichs berühmter Ausspruch "Jeder soll nach seiner Façon selig werden" ist durchaus ernst gemeint. Ihm war wurscht, was jemand glaubte. Sehr fortschrittlich für damalige Zeiten. Friedrich war einer der letzten Könige, die ihre Streitmacht höchstpersönlich ins Feld führte. Er versuchte außerdem, die Leibeigenschaft abzuschaffen, was nur am preußischen Landadel scheiterte. Er weitete Preußen aus und schuf damit im Prinzip die Basis für die Reichsgründung 1871. Erst durch seine Außenpolitik war es Preußen (in Person von Otto von Bismarck) möglich, dass bis dahin im Heiligen Römischen Reich und später im Deutschen Bund vorherrschende Österreich zurückzudrängen und schließlich im Jahre 1866 die Entwicklung Deutschlands (Norddeutscher Bund --> Deutsches Reich) von Österreich endgültig abzutrennen.
BlauerDragoner schrieb:Die noch bestehenden Monarchien werden von einem großen Teil der Bürger geliebt. Sind diese Bürger denn dann alle bescheuert?bescheuert nicht. aber vergleichsweise frei. zu zeiten der freudalherrschaft und leibeigenschaft sah das gewiss anders aus, weshalb die monarchen heutzutage auch nichts mehr zu sagen haben. sie haben ihre macht seinerzeit zu sehr missbraucht, und mussten sie deshalb abgeben.
krijgsdans schrieb:Auch bietet ein Kaiser keinen sicheren Schutz gegen extreme politische Gruppierungen und jetzt fangt mir nicht mit Spanien an. Da nenn ich ich Gegenzug gleich 2 groeßere Extreme und zwar die Militaerdiktatur in Japan und -haha- das Deutschen Kaiserreich.In dem Zusammenhang ist auch Viktor Emanuel III von Italien interessant.
BlauerDragoner schrieb:Ich sage es gerne nochmal. Wenn ihr etwas gegen Monarchie habt, könnt ihr das ja sagen. Ist ja euer gutes Recht. Aber bitte hört auf klare Argumente und logische Zusammenhänge zu verwischen. Könnt ihr euch denn gar nichts eingestehen? Bitte die Herren, das ist doch kindisch. :/Wir versuchen hier sachlich zu diskutieren und bringen Argumente. Leider läuft Dein ganzer Diskussionsstil ausschließlich über die affektive Ebene. Das ist eine Diskussion, besonders wenn sie schriftlich geführt wird, wenig zuträglich.
BlauerDragoner schrieb:Also, man fängt erstmal an, nach dem Stand auszusieben.Eingangs erwähntest Du noch, dass der auch der niedere Adel das passive Wahlrecht für die Kaiserwahl bekommen sollte. Ist das jetzt wieder vom Tisch? Also beschränken wir uns jetzt nur noch auf den Hochadel? Ab welchen Titel hätte man denn das Recht sich zur Wahl aufstellen zu lassen?
BlauerDragoner schrieb:Möglicherweise kann man dabei ja auch traditionelle Hintergründe mit einbeziehen?Also z.B. das passive Wahlrecht für das Amt auf Männer beschränken. Ist das ein Beispiel für so einen "traditionellen Hintergrund"? Oder meintest Du, dass nur königliche Häuser zugelassen werden?
BlauerDragoner schrieb:Nie mit dem Gesetz in Konflikt gekommenAnbetracht der Tatsache, dass die Justiz da auch gerne mal etwas lockerer als beim gewöhnlichen Volk ist, ist das kein sehr starkes Kriterium. Selbst Ernst August von Hannover ist gerade mal wegen einfacher Körperverletzung vorbestraft. Wenn dann noch die politische Macht der nach Deiner Vorstellung erstarkten Fürstenhäuser dazu kommt, kann man wohl getrost annehmen, dass nie irgendein potentieller Kandidat für etwas verurteilt würde.
BlauerDragoner schrieb:steht einwandfrei Gesellschaftlich da, hat nie für Skandale gesorgt, hat soziales Engagement gezeigt, ist sich der Tradition bewusst, ist sich der hohen Aufgabe bewusst, ist möglichst gut darauf vorbereitet (von erzieherischer SeiteDiese Kriterien sind vollkommen schwammig und deshalb beliebig. Es sind Pseudokriterien, die zwar nett klingen, aber keine konkrete Aussage treffen.
BlauerDragoner schrieb:war das so schwer? Hätte man sich eigentlich auch denken können, oder nicht?JA, ich habe mir gedacht, dass Deine Kriterien sehr schwammig formuliert sein werden. Schwer war es sicherlich nicht das vorher zu ahnen. Ich wollte aber, dass Du von alleine Deine Unfähigkeit konkrete Kriterien zu formulieren unter Beweis stellst.