Diskussion um Hartz-IV-Erhöhung

Seht, wo ihr bleibt
Tausende Mieter in Berlin stehen nach dem Wegfall der Förderung im sozialen Wohnungsbau vor dem Verlust ihrer Bleibe. Senat will nicht helfen

Rund 28000 Mieter von ehemaligen Sozialwohnungen in Berlin droht in absehbarer Zeit der Verlust ihrer Wohnung. Hintergrund ist die Möglichkeit der Vermieter, nach dem Auslaufen der Förderung für den sozialen Wohnungsbau die tatsächliche »Kostenmiete« zu erheben. Akut betroffen sind Bewohner der Fanny-Hensel-Siedlung im Bezirk Friedrichshain/Kreuzberg.

Der Berliner Mieterverein sieht angesichts der Rechtslage für die überwiegend sozial schwachen Familien keine Alternative zum Auszug. »Der Ausstieg aus dem Fördersystem war richtig. Dabei hat der Senat aber die Mieterinnen und Mieter vergessen«, kritisiert Franz Schulz (Grüne), Bezirksbürgermeister von Friedrichshain/Kreuzberg, der sich im Rahmen eines »Runden Tisches« um Lösungen bemüht.

@Interstate
@Warhead
@Rebel77
@lesmona
@niurick
@eckhart
kommentarlos - weil einem dazu nichts mehr einfällt . . .

@Interstate
„Vielleicht sollten wir wie badbrain schon sagt ein Paar Zahlen und Statistiken nutzen, um die Sache besser zu analysieren; Ansonter drehen wir uns hier schon seit 50 Beiträgen im Kreis;
Ich fang mal an:“

Mit Statistiken arbeiten wir schon lange, nur werden diese trotzdem ignoriert, wenn sie gewissen Leuten nicht passen.

Ich ergänze Deine Statistik noch einmal. Es gibt 5,4 Billionen Euro Vermögen in Deutschland. 10 % der Bevölkerung besitzen 2/3 des Vermögens. 40 % besitzen 1 /3 und die anderen 50 % besitzen gar nichts.

Da hast ja die Beträge, die uns durch Steuerhinterziehung entgehen genannt. Hinzu kommen mindestens noch 30 Milliarden Schaden durch Steuerverschwendung jährlich.

Ist Euch allen aufgefallen das erst seid der Einführung von Hartz IV die Löhne so dramatisch eingebrochen sind. Was meint ihr was passiert, wenn Hartz IV Sätze gesenkt werden, oder die Zumutbarkeitsgrenze eiskalt umgesetzt wird. Verschärfen kann man die Zumutbarkeitsgrenze gar nicht, sie ist schon auf dem äußersten Level.

Auch das durch Hartz IV mehr Arbeitsplätze entstanden sind, stimmt nicht, sondern es wurden in erster Linie Ganztagsjobs aufgeteilt.

es ging sich bei mir lediglich um die Leute, die nicht arbeiten WOLLEN. Dass hartz4 vielleicht wenig ist, mag sein aber es ist genug für jmd der sich gerne auf die faule haut legt. dann darf man sich viell ma keine Kippen o.ä. sinnlose anschaffungen leisten. Sucht hin oder her.
Für meine Ausbildung bekomm ich übertariflich viel aber es kotzt mich echt an wenn jmd fast genauso viel bekommt wie ich und dafür nix tut!

Waldfreund schrieb:Auch das durch Hartz IV mehr Arbeitsplätze entstanden sind, stimmt nicht, sondern es wurden in erster Linie Ganztagsjobs aufgeteilt.

DAs is jetzt so ziemlich mein Problem, ich bekomm wahrscheinlich nur schwer ne ganztagsstelle..merken viele oder?

Davon abgesehn, ich soll noch solidarisch handeln?ich sitzte hier und muss mir den arsch echt absparen um klar zukommen?-mein freund zahlt schon sehr viel für mich mit, damit ich mir mal zwischendurch nen T-Shirt für ganze 4€ kaufen kann!Und ich bekomme trotz des geringen Einkommen weder Kindergeld, noch BaB oder Wohngeld. Wer hilft mir denn?und ich leiste wenigstens etwas für das Geld, was man mir rein theoretisch und rechnerisch geben sollte. Auch wenns nur 50€ wären!aber es wäre ne verdammte erleichterung
Sollten für mich jetzt nur noch teilzeitstellen oder 400€ Jobs "übrig" sein, habe ich auch als Arbeitnehmer ein richtig dickes Problem überhaupt leben zukönnen. eig brauch ich dann nicht anfangen zuleben, weil die miete, meine Lebensversicherung, das Bahnticket und knappe 70€ für Lebensmittel den Rahmen von 400€ sprengen...sieht scheiße aus würde ich sagen..und das habe ich dann mit 2 ausbildungen erreicht- mit zig freiwilligen Praktika, Fachabi und Nebenjob damals...mit fast 6 Jahren Berufserfahrung..
Aber statt mir dann in irgendeiner art und weise zuhelfen z.b. das Bahnticket erstattet- sind auch 65€( und etwas mehr zu essen im monat oder ma nen paar neue schuhe...damit ich ordentlich zur arbeit gehen kann), will man Hartz4 noch erhöhen.
So sieht also Fairness aus.

@Vergessene
Selbst die Arbeitsunwilligen, die paar Wenigen, die es tatsächlich gibt, sind nicht schuld, dass alles so schwer und unmöglich geworden ist! Bedanke Dich bei der verfehlten Politik!

@Vergessene
noch einmal : nicht hartz iv ist zu hoch - sondern der lohn zu gering -

das sollte angesetzt werden - diesen zustand, den du beschreibst erleiden unendlich viele leute hier - und das erbärmliche ist wirklich, dass ab einem bestimmten einkommen keine hilfeleistungen gewährt werden . . .

aber jeder arbeitsunwillige könnte sich ans herz fassen und sagen:hey, ich versuch der politik nen strich durch die rechnung zumachen, mein hartz4 könnte auf ärmere aufgeteilt werden. ich versuch mich selber und selbsständig über wasser zuhalten.
Wenn das viell dann ma jeder der solidarität halber machen würde, dann bestünde die möglichkeit die "einsparungen" auf die restlichen zuverteilen statt wieder in das große schwarze loch zugreifen und mir auf lange sicht gesehen, die rente zukürzen...oder ganz zu nehmen

das ding is ja, dass der AG keine höheren Löhne mehr zahlen kann(meiner könnte wahrscheinlich aber is halt nen Discounter- was aber nich mein prob ist)
Aber was stellen denn Teilzeitstellen dar? Der AG zahlt seine Gehälter, aber der einzelne an sich, kommt nicht klar, weil er sich ja seine Vollzeitstelle teilen muss. DAnn muss es ein mindestlohn geben und egal für wen: vollzeit und teilzeit bekommen min 8€ netto(!!) die std

@Vergessene
„Wenn das viell dann ma jeder der solidarität halber machen würde, dann bestünde die möglichkeit die "einsparungen" auf die restlichen zuverteilen statt wieder“

Wo die Einsparungen dann hingehen, das kann ich Dir genau sagen. Das wird die Mövenpick Partei schon verteilen.

„sieht scheiße aus würde ich sagen..und das habe ich dann mit 2 ausbildungen erreicht- mit zig freiwilligen Praktika, Fachabi und Nebenjob damals...mit fast 6 Jahren Berufserfahrung..“

Ich kenne das, trotz hoher Qualifikation und Motivation ( hatte ich zumindest am Anfang ), bekomme ich keinen Job. Kannst Du nicht ergänzendes Hartz IV beziehen, wenn Du nur einen 400 Euro Job bekommst ?

@Vergessene

Vergessene schrieb:es ging sich bei mir lediglich um die Leute, die nicht arbeiten WOLLEN.

Um wie viele handelt es sich denn ?

Wenn Du schreibst: ""Ich will nicht arbeiten,

Vergessene schrieb:mein hartz4 könnte auf ärmere aufgeteilt werden.

""

Hast du das mal durchgerechnet, wieviel das bringt,
wenn arbeitsunwillige Hartz4-Empfänger auf NULLl gesetzt werden
und das Geld auf die arbeitswilligen Hartz4-Empfänger aufgezeilt würde ?

Vergessene schrieb:Wenn das viell dann ma jeder der solidarität halber machen würde, dann bestünde die möglichkeit die "einsparungen" auf die restlichen zuverteilen statt wieder in das große schwarze loch zugreifen und mir auf lange sicht gesehen, die rente zukürzen...oder ganz zu nehmen

Und wie sollte es für die "arbeitsunwilligen" Hartz4-Empfänger weitergehen, wenn sie aus Solidarität auf Hartz4 verzichten ?
Behalten die eine Unterkunft ? Von was ?
Von was ernähren die sich ?

Einen Ausweg gäbe es: Die müssten fortlaufend kriminell werden um immer wieder Kost und Logis (im Knast) zu bekommen.
Oder fällt Dir eine Überlebenschance ein ?

Vergessene schrieb:Davon abgesehn, ich soll noch solidarisch handeln?ich sitzte hier und muss mir den arsch echt absparen um klar zukommen?

Ich wüsste nicht, warum Du solidarisch handeln solltest, wenn Du selbst nicht weißt, wie Du über die runden kommen sollst.
Verlangt das irgend jemand ?

@eckhart
@Vergessene
„Einen Ausweg gäbe es: Die müssten fortlaufend kriminell werden um immer wieder Kost und Logis (im Knast) zu bekommen.“

Ein Gefängnisplatz kostet in Deutschland mindestens 100 Euro pro Tag. In einigen Bundesländern sogar mehr.

@Waldfreund
Einsparen um jeden Preis !
Koste es, was es wolle !

@Interstate
Die Rechnung ist falsch.Denn Hartzempfänger kosten ja nicht nur,sie erwirtschaften auch,Indem sie zu Zehntausenden in Gärten und Parks,auf Friedhöfen die Arbeit machen welche vorher Gärtner und Landschaftspfleger machten.Sie ackern in Krankenhäusern,Schulen und Altenheimen,in sozialen Einrichtungen,in Museen,im Kunstbereich,in der Umweltpädagogik und in Bibliotheken.Alleine in der hiesigen AGB roboten ab morgens um sieben fünfzig Eineurokräfte welche Bücher ein und aussortieren,ordnen uswusw...Punkt elf haben sich diese Eineurokräfte zu verflüchtigen,dann macht der Laden auf,denn der arbeitende Bürger will nicht mit diesen Jammergestalten konfrontiert werden.Früher hatten Festangestellte diese Jobs inne,hunderttausende Jobs die infolge der neoliberalen Spar und Privatisierungswut weggeplant und später in Eineurojobs umgewandelt wurden.Die haben zwar gesellschaftlichen Mehrwert,aber Mehrwert versteht man in dieser Gesellschaft heutzutage nur noch in Form klingender Münze

@Warhead
„Punkt elf haben sich diese Eineurokräfte zu verflüchtigen,dann macht der Laden auf,denn der arbeitende Bürger will nicht mit diesen Jammergestalten konfrontiert werden“

Die gehen bestimmt in ihre Paläste und baden in Eselsmilch, um danach ihre dekadenten römischen Feste zu feiern. :)

keine sorge, ich geh arbeiten,-)Die arbeitsunwilligen würd ich wirklich ma für nen monat den hahn zudrehen. du kannst dir nict vorstellen, wie schnell die laub fegen würden. Weißte, die sollen nur etwas tun für ihr geld. also nicht mal im verhältnis gesehn. einfach ma jeden tag für 8 std irgendwo laub fegen, sturmschäden aus wäldern entsorgen oder was weiß ich. die sollen einfach mal was tun, damit am monatsende das geld vom amt kommt. Das Nix-tun is mir ein Dorn im auge..

ich hab in NRW aufm amt bei so ner personalfrau nachgefragt und sie hat rum gerechnet und gerechnet und gerechnet...nix, was mir zu steht. was ich jetzt hier in Schleswig holstein bekomme, weiß ich nicht. wann soll ich auch nachfragen?ich bin von 7 bis 21 uhr unterwegs, an freien tagen is da nen haushalt...und prüfung für die ich lern

@Vergessene
meinst du allen ernstes, dass die mehrheit freiwillig zu hause ist?

meinst du es ändert sich was dran, wenn sie zu arbeit verpflichtet werden, dass du einen besseren lohn bekommst -

und man kann auch eine mail an die wohngeldstelle schicken oder auch ein fax und anfragen oder einen brief - . . .

@Vergessene

kann dich ja verstehen, angesichts gewisser Einzelfälle bei denen wirklich ersichtlich ist, dass diese nicht arbeiten wollen.

Nur will ich auch mal die in Erinnerung rufen, die z.B. definitiv aus gesundheitlichen Gründen keine 8 Stunden arbeiten können und von denen gibt es auch ne ganze Menge !

Zudem empfinde ich es als Missbrauch von Arbeitskraft, dass man genau diese Fälle dann häufig in irgendwelche 1,50 € Jobs quetscht, nur um die Arbeitslosenzahlen (wobei bei diesen Statistiken nie unterschieden wird, warum jemand als langzeitarbeitslos gild !) zu schönen.

Ich hab selbst solche Jobs gemacht, wobei es mitunter gut tat, endlich wieder am sozialen Leben teil zu haben, aber wie gesagt mir wird zuwenig differenziert warum einen die Langzeitarbeitslosigkeit traf !

Zudem ist es für Fälle wie dem meinen nicht immer einfach den Auflagen von Arge und Gesetzgebung gerecht zu werden, da in den Job-Centern nicht wirklich und umfangreich genug auf den Einzelfall eingegengen wird und das bischen Beratung was erfolgt, häufig sehr...hm sagen wir mal äußerst oberflächlich erfolgt !

PS :

Diese geforderte "Arbeitsverpflichtung" hat für mich sehr schnell den fahlen Beigeschmack von "Zwangsarbeit" und mit solchen Modellen wird man sicherlich nicht den Erfolg erzielen, der im Hintergrund beabsichtigt ist !

@Vergessene
„Das Nix-tun is mir ein Dorn im auge.. „

Das kann ich ja verstehen, aber weist Du was eine Arbeitsmaßnahme Kostet, und vor allem wer sich daran dumm und dämlich verdient. 500 Euro bekommen die so genannten wohltätigen Organisationen dafür, dass sie andere zur Arbeit schicken. Eine moderne Form der Zuhälterei.

noch einmal : nicht hartz iv ist zu hoch - sondern der lohn zu gering -

das sollte angesetzt werden - diesen zustand, den du beschreibst erleiden unendlich viele leute hier - und das erbärmliche ist wirklich, dass ab einem bestimmten einkommen keine hilfeleistungen gewährt werden . . .
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Tja das problem ist aber das 40% des Bruttolohns in das Sozialsystem fließen.

wo ist denn da der Haken.?

Das Sozialsystem ist auf Dauer nicht mehr tragbar weil weniger Leistungsträger mehr Empfänger stützen müssten.

@Waldfreund
unser verein bekommt pro 1-euro-jobber ca. 30 euro - und wir kommen für die weiterbildung u.a. unterstützungen selbst auf -