DerThorag schrieb:Und "inhärent" deute ich auch eher als den Islam als Ganzes zu deuten.
Ja als Religion, muss man schauen, wie sich jene äußern, die da so die "Führung" haben und die Islamic Networks Group (ING) hat klar gegen Antisemitismus Stellung bezogen und betont, dass Muslime sich gegen diese Form der Bigotterie stellen müssen, da sie mit den Prinzipien des Islam unvereinbar ist. Der Koran fördert religiöse Pluralität und Respekt gegenüber den "Leuten des Buches", einschließlich Juden.
Auch die Union of Islamic Organizations of France (Union des Organisations Islamiques de France) hat Antisemitismus eindeutig verurteilt und betont, dass er keine Grundlage in der islamischen Lehre hat. Sie setzt sich für Respekt, Toleranz und Koexistenz zwischen verschiedenen Religionen ein.
Will doch mal meinen, dass Du den Begriff "inhärent" nicht anders verstehst als ich? Ich meine das mit "inne liegend" eine Eigenschaft oder ein Merkmal, das fest und untrennbar zu etwas gehört. Es ist ein natürlicher Bestandteil, der nicht einfach entfernt oder verändert werden kann, ohne das Ganze zu beeinflussen. Also zum Beispiel ist die Fähigkeit zu fliegen inhärent für Vögel, da sie ein grundlegender Teil dessen ist, was einen Vogel ausmacht.
Es ist nicht das Wesen des Islams als Religion antisemitisch zu sein, wenn ich sage Rassismus ist ein inhärenter Bestanteil des Nationalsozialismus, stimmst Du sicher zu, wenn ich aber sage, Antisemitismus ist ein inhärenter Bestanteil des Isams, ist das falsch. Und ja ich denke es gibt da - mein Bruder - der das diametral anders sieht. Und ich meine es reicht hier auch aus, nur "Islam" zu schreiben. Es gibt mehr oder weniger Fanatismus in größeren Gruppen, und es mag wirklich so sein, dass es viele Moslems gibt, die auch antisemitisch sind, eventuell liegt das auch mit der Politik und der Geschichte zusammen.
Wenn der israelischen Premierministers Yitzhak Rabin nicht am 4. November 1995 ermordet worden wäre, gäbe es eventuell schon 20 Jahre lang eine Zwei-Staaten-Lösung, viele Menschen aus dem Gaza-Streifen die von der Hamas radikalisiert wurden, wären es eventuell nicht. Aber nun ist es wie es ist, ich war damals sehr schockiert, hatte sehr auf eine Lösung gehofft. Nun brennt es durch den Terrorangriff der Hamas mal wieder richtig, so viel Leid, Schmerzen, und auch Kinder die verletzt wurden, getötet, und noch immer werden, auch Hunger ist ein Problem. Mit so einer Grundlage haben es Hetzer viel leichter dann andere eben aufzuhetzen und zur Gewalt anzustacheln. Die Sitution in Gaza ist einfach ein guter Nährboden für Gewalt und Extremismus.
Wie sagte der Eine von der AfD, wenn es Deutschland schlecht geht ist das gut für die AfD, sollen ruhig viele Migranten kommen, die kann ja später noch ...
DerThorag schrieb:Da habe ich generell Probleme mit Religionen und was die Gefahr angeht, steht der Islam nun mal seit sehr langer Zeit an der Spitze. Mir ist bewusst das der Großteil den Islam friedlich (so wie er wohl auch sein sollte) auslebt und ich hoffe das nach wie vor der größte Teil kein Problem mit dem Judentum hat. Ich möchte auch das der Islam ein Teil von Deutschland bleibt, aber die Koexistenz muss zwingend funktionieren. Das funktioniert aber auch erst, wenn sich vor allem nicht-religiöse Personen (da es die Mehrheit sein dürfte) geschlossen gegen den Antisemitismus stellen und ihre politischen Grabenkämpfe überwinden.
Ja, wobei ich einige Dinge kritisch sehe, wie der Islam eben auch durch die Türkei, also in Person eben Erdoğan, instrumentalisiert wird, die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (DITIB), der größte islamische Dachverband in Deutschland, steht ja unter der Kontrolle der türkischen Religionsbehörde Diyanet. Dies führt zu Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit und der möglichen Einflussnahme des türkischen Staates auf muslimische Gemeinden in Deutschland.
Es gab einige Kontroversen in Bezug zu DITIB und Äußerungen einiger Funktionäre der Anstalt, auch eben in einem antisemitischen Kontext.
Und ja, Kirchen sollen die Gläubigen bauen dürfen, also dann auch Moschen in Deutschland, aber der Ruf des Muezzin, bis zu fünfmal täglich zu bestimmten Uhrzeiten um die moslemische Gemeinschaft zum Beten in die Moschee zu bringen, da bin ich doch gehen. Ich finde auch, dass die islamischen Gemeinschaften hier in Deutschland ihre grundsätzliche Position den Frauen gegenüber optimaler vertreten könnte, die Gleichberechtigung von Frau und Mann muss deutlich formuliert werden.
DerThorag schrieb:Das der Islam als Gefahr wahrgenommen wird, hat ja einen aktuellen Grund. Da spielen u.a. Migration (und derer Probleme), die mediale Berichterstattung und die übertriebene mediale Verfügbarkeit zutun.
Ja, viele versuchen eben eine Religion führ ihre Zwecke zu vereinnahmen, es ist auch wo schon traurig.
DerThorag schrieb:Ich weiß nicht was die Intentionen deines Bruders sind, aber auch ich bin kein Freund dieser Religion, aus dem Grund der willkürlichen Interpretation. ABER ich hasse den Islam nicht, verlange von niemanden ihn abzulegen oder will ihn aus Deutschland verbannt haben.
Nun er hasst wohl den Islam nicht, er hält ihn für gefährlich, für eine Ideologie, die alle Andersdenkenden ausrotten will, er meint, da sollte man einfach was richtig großes draufwerfen und alles da unten platt machen. Mein Bruder ist nicht dumm und kein Fanatiker, er ist eben einfach hier und da mal etwas drüber. Man kann schon ganz normal mit ihm diskutieren, auch wirklich sachlich.
DerThorag schrieb:Mit dem friedlichen Islam, ohne Zwänge, kann ich sehr gut koexistieren und bin da auch kulturell neugierig (habe auch schon oft tolle Erfahrungen gemacht). Ich denke, so geht es vielen Menschen beim Thema Islam, was aber häufig mit Hass gleichgesetzt wird.
Wenn echter Glaube dahinter steht, den Menschen trägt, dann ist in der Regel egal, wie er sich nennt, hab ich immer wieder so erlebt, diese Menschen achten andere Menschen, sind hilfsbereit und freundlich und achten eben auch die Natur und das ganze Leben, verehren es als gottgeben.