Türkei-West oder Ost ?

Mekka@
Es werden auch viele Verbotsverfahren gegen DTP-Abgeordnete eingeleitet, weil diese mit PKK-Kämpfern, die ihre Ehemänner, Ehefrauen oder Verwandte sind, erwischt werden. Es gibt sogar Bilder davon. Und wenn man sie ganz demokratisch mal nur darauf anspricht, geben sie kein Ton von sich und verlassen ganz schnell das Parlament


Das ist eben die Frage. Entweder man erkennt es endlich als Realität an, dass eine gewisse PKK- Nähe ganz mormal ist im Südosten, oder man macht so weiter wie bisher
und erstickt jede politische kurdische Bewegung mit Aussicht auf Erfolg.

Das heißt nicht, dass man die PKK selbst als Verhandlungspartner annehmen muss, aber es ist an der Zeit, dass die Türkei nicht mehr vor der Realität die Augen verschließt. Die PKK IST allgegegenwärtig im Südosten, und es GIBT da ein Problem, alles andere ist IGNORANT!

Sollen kurdische Politiker sich von jeglichen Einladungen oder gar verwandtschaftlichen Zusammenkünften mit PKK- Mitgliedern und Anhängern fernhalten? Wenn ja dann hat man immer noch nicht kapiert, dass man es SO bestimmt nicht schaffen wird, das Pulverfass Südosten zu befrieden!

Die PKK und der kurdische Drang nach Autonomie sind eine Realität, der man sich nicht einfach durch Wahlgeschenke und ein paar Infrastrukturprojekte entledigen kann.

PS: Nicht dass man mich noch als PKK- Sympathisant bezeichnet ;)
Das sind Rebellen und Terroristen, aber ich kann nicht das halbe Volk als Terroristen- Sympathisanten bezeichnen, das ist SO billig gedacht ...

Vom Namen her zu urteilen denke ich , dass du eine Foristin bist und freue mich Damen auch in dieser Runde zu sehen , denn manchmal geht es hier recht rabiat zu . Da haben weibliche Kommentare eine beruhigende Wirkung .

sandra.31 schrieb:Ich denke, das christliche Abendland ist derzeit in einer Auseinandersetzung mit der islamischen Religion und Lebensweise begriffen, und umgekehrt anscheinend teilweise ebenso.

Ich teile deine Meinung nicht . Abgesehen von einigen wenigen Bewegunngen in der Gesellschaft , durch die Politik auf die Bevölkerung eingehen und Gesetze einführen muss , hat die Bevölkerung wenig Einfluss auf die Politik .

Meine Meinung :

Jede Gesellschaft braucht seinen Sündenbock . Da kannst du in jedes Land schauen oder jede Gesellschaft , alle haben einen Sündenbock . Der Sündenbock ist für die Verfehlungen und Missverhältnisse der Menschen in der jeweiligen Gesellschaft schuld .
In der Türkei sind es die Kurden , bei den Kurden sind es die Assyrer oder Araber , in den Staaten sind es die Schwarzen , in Westeuropa sind es generell die Muslime usw usw.

Der Arbeitslose Deutsche , der sich morgens an der Dönerbude die Hucke vollhaut , schimpft auf den " Kanacken " , weil der ihm seine Arbeit weggenimmt , oder aber dieser Kanacke den guten Deutschen auf der Tasche sitzt , obwohl er keine Steuern zahlt . Ich kann mich erinnern , dass es früher mal hiess " ihr Türken verdient euch hier unsere Kohle , schleppt es in euer Land und kauft euch damit Wohnungen , Häuser und Grundstücke . Warum nehmt ihr unser Geld mit . Heute heisst es " ihr Türken kauft hier alles auf , öffnet Läden ... schon wieder ein Türkenladen ... usw . Mittlerweile sind die anderen Muslime auch dazugekommen . Wie man es macht , macht man es falsch .

Früher waren diese Sündenböcke in ganz Europa die Juden und Roma und Sinti . Nach Nazi-Deutschland und den grauenvollen Handlungen gegen diese Völker musste man sich andere Sündenböcke besorgen .

Wenn man betrachtet seit wann es diese Missstimmung in der Bevölkerung gegenüber Muslime gibt , dann kommt man schnell zum Entschluss , dass es seit dem Verfall des Komunismus ist . Warum ? Man braucht einen neuen Sündenbock .

Hinzu kommt noch die jeweilige Regierung . Bis 82/83 hiess es Gastarbeiter , dann Ausländer , jetzt Migranten . Keiner kann abstreiten , dass der Begriff Ausländer weit negativer ist , als Gastarbeiter .

Schau ... durch die immerwährende Angsteinflößung bekommt Schäuble viele seiner Gesetze zur Kontrolle der Bevölkerung durch .

Gab es früher keine Ehrenmorde , Zwangsverheiratung und der gleichen Dinge , die heute zurecht angeprangert werden . Natürlich gab es das und noch vieles mehr .

Da würdest du mit den Ohren schlackern , wenn ich dir da Einiges erzähle . Aber es hat niemanden interessiert , man hatte einen Gesellschaftsfeind .

imislamdaham schrieb:Die PKK und der kurdische Drang nach Autonomie sind eine Realität, der man sich nicht einfach durch Wahlgeschenke und ein paar Infrastrukturprojekte entledigen kann.

Ich stimme dir voll und ganz zu.
Denn die Kurden reden andauernd von einem historischen Recht. Also das Recht auf Land, weil sie dort vor den Türken gelebt haben. Auch wenn das natürlich ein hirnloses "Argument" ist.

Egal was die Türkei dort unten investiert, macht und tut. Es wird sich nichts ändern. Denn das was sie glauben, und was sie sich einbilden, steckt einfach zu tief drin als dass man es mit Geld und Gesten (=z.B mutterspr. Unterricht, kurdische Fernsehsender und andere Extrawürschte) einfach so austreiben könnte.

Um das Problem von der Wurzel zu lösen, müsste man schon die Bevölkerungsverteilung dort künstlich verändern. Das scheint allerdings nicht durchführbar bzw. zu radikal.

chengiz schrieb:Egal was die Türkei dort unten investiert, macht und tut. Es wird sich nichts ändern. Denn das was sie glauben, und was sie sich einbilden, steckt einfach zu tief drin als dass man es mit Geld und Gesten (=z.B mutterspr. Unterricht, kurdische Fernsehsender und andere Extrawürschte) einfach so austreiben könnte.

genau so ist es.....

Chengiz@

Auch DAS ist richtig, solche Achillesfersen gibt es in vielen großen Ländern - in den USA bsp. in den Appalachen und im tiefen Süden, in Spanien im Baskenland, in Frankreich auf Koriska, in Russland im Kaukasus usw.

Aber daran ist vor allem die türkische Politik schuld, denn sie hat nie die Bereitschaft gezeigt, den Kurden politische und kulturelle Autonomie zuzugestehen und sie hat es nie anerkannt, dass dieses Gebiet für die Kurden an erster Stelle Kurdistan ist und nicht die SO- Türkei.

Bevor man wieder in einen beinahe- Bürgerkrieg wie in den 80er- und 90er Jahre schlittert, wäre es an der Zeit, endlich föderative Strukturen zu etablieren - zumindest für die südöstlichen Gebiete mit großer kurdischer Bevölkerungsmehrheit!

Bruder, heute ist es eine autonomie gebiet morgen ist es ein staat. Das kann man von der türkischen regierung nicht verlangen. Ich finde da hat die regierung keine schuld. Außerdem der 80er und 90er konflikt hat nichts mit kurden und türken zutun. Da ging es runt zwischen den linken und rechten. Natürlich können dazu auch Kurden gehören,aber der konflikt war ja nicht auf kurden bezogen .


Wie schon oft erwähnt , ich finde die mehrheit sagt nichts aus. In der USA leben sehr viele latinos,chienesen usw. da kann man doch auch nicht verlangen das man die und die gebiete autonom macht, weil es dort viele latinos oder chinesen gibt.


Ps.: Bitte nicht falsch verstehen meine kritische äußerung ....

lg

Die latinos, Chinesen haben ein Land.
Werden sie unterdrückt?
Werden sie mit dem Militär bekämpft...??

Man das kan man nicht vergleichen..den dieses Menschen sind dort gewandert.

Die Kurden etc. lebten schon seit über tausenden von Jahren dort.

@al_islam

Habe da mal was gefunden. Ich stelle das einfach mal so in Raum..

@Abu-Haydar
@chengiz

Abu-Haydar schrieb:Ich will euch zeigen, wie Mahsun gesinnt ist Patriotisch

Ja, er singt doch auch Keca Kurdan (Kurdische Mädchen).

Abu du kennst dne Inhalt? :)

Letztens lief das in ein türkisches Radio von Aynur Dogan, der Besitzer des Radios wurde festgenommen und muss mit einer Haftstrafe rechnen.


Nur so neben bei.... :D

al_islam schrieb:Bruder, heute ist es eine autonomie gebiet morgen ist es ein staat

Das ist glaube ich ein Denkfehler ...

Der Freistaat Bayern ist auch kein Staat ;)

Al_Islam@

In den 80er und 90er ging es auch im Südosten rund

Latinos, Inder oder Chinesen in den USA sind EINWANDERER, die Kurden leben dort seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden.

Eine Abspaltung ist unrealistisch und nicht durchdacht, aber die Türkei muss den Kurden mehr Luft zum Atmen ihrer Kultur und Sprache geben, Spachinstitute, Schulangebote, kurdischsprachige Medien, zweisprachige Ortsschilder, evtl. zweisprachige Behörden - die ersten Schritte wurden ja immerhin schon gemacht in der AKP- Zeit;

Die Zentralregierung fürchtet sich aber mgl. davor, dass andere Minderheiten dann dasselbe verlangen würden, daher ist das eine verzwickte Sache ...

imislamdaham schrieb:Eine Abspaltung ist unrealistisch und nicht durchdacht, aber die Türkei muss den Kurden mehr Luft zum Atmen ihrer Kultur und Sprache geben, Spachinstitute, Schulangebote, kurdischsprachige Medien, zweisprachige Ortsschilder, evtl. zweisprachige Behörden - die ersten Schritte wurden ja immerhin schon gemacht in der AKP- Zeit;

Ironie - An

Bist du ein Terrorist? Was verlangst Du von der Türkei? Das sie demokratischer wird? Verlngst du etwas, dass die Kurden gleichen Rechte wie die Türken bekommen?

Komm geh in deine Berge- oder am besten in Nordirak

Ironie- Aus

Ironie nicht verstanden ;)

ähem oder doch

Abu Haydar@

Wir hatten schon Allmy- Türken, die so argumentierten, aber die aktuelle Belegschaft ist viel verständnisvoller. Das solltest du zur Kenntnis nehmen ;)

Ja, ich finde auch, dass die Türken- ob Allmy- oder nicht- anders geworden sind. Jedenfalls haben sie erkannt, dass das so nicht weiter gehen kann.

Ps.: Ich bin nicht für ein Kurdistan..

Eher für eine Autonomie.

Leute das kann nicht sein. Wenn ihr ein Problem lösen wollt, schlägt lösungswege vor die für beide partein in ordnung sind. Ein autonomie gebiet ist nur das interesse der kurden , aber mit sicherheit nicht der türken.

al_islam schrieb:Leute das kann nicht sein. Wenn ihr ein Problem lösen wollt, schlägt lösungswege vor die für beide partein in ordnung sind. Ein autonomie gebiet ist nur das interesse der kurden , aber mit sicherheit nicht der türken.

Es wäre in der Interesse der Türken, den so würden sie kein Kurdenproblem mehr haben- verstehse.

Jetzt mal Spaß bei Seite.

Wir können weiter- bis zum umfallen diskutieren. Das liegt daran, dass ihr TÜRKEN keine Kompromisse eingehen wollt.

Mein Wunsch: Angliederung von Großkurdistan als Autonomiegebiet an die Türkei.

Das wäre die Wiedergeburt des osmanischen Reiches. Wenn Türkei neue Grenzen hat, dann sollte sie auch neue Gesetze haben und den Kemalismus abschaffen und gegen die Scharia 2.1 umtauschen.

Ps.: Um sicher zu gehen, dass alle was davon haben, sollten die Christen auch ihre Autonomie haben. Wir verzichten auf die Weltstadt Musil, wenn wieder frieden herrschen würde. Auch die Aleviten sollten eine Autonomie bekommen- sie wären auch gefährdet.

Hallo, Lomax,
@Lomax,
ich stimme Dir zu, daß die Auseinandersetzung mit dem Islam begonnen hat, seit der Kommunismus keine Bedrohung mehr ist.
Aber ich hoffe, daß die "Sündenbockposition" nur vorübergehend sein wird. Mein Eindruck ist, daß die Generation unserer Großeltern und auch Eltern so sehr unter dem Eindruck des Krieges stand, daß sie nicht die Energie hatten, sich mit einer anderen Religion auseinanderzusetzen, als in den 60er Jahren die ersten Gastarbeiter angeworben wurden, die ja auch nur wenige Jahre bleiben sollten.
Diese Auseinandersetzung muß jetzt nachgeholt werden,
und mein Eindruck ist, daß das auch geschieht.
Frohe Ostern,
sandra