Das bedingungslose Grundeinkommen

Gwyddion schrieb:Wenn Unternehmen abwandern oder sterben aufgrund der hohen Steuerbelastung

Warum habe ich wohl geschrieben, dass Unternehmen nicht angetastet werden?

Die Steuerbelastung bezieht sich ausschließlich auf Privatvermögen und Erbschaften, also wirtschaftlich eher Unaktives aber Machtvolles. Die Geschichte der deutschen Gesetzgebung zeigt eben, dass sie von den Machtvollen quasi "geschrieben" bzw. diktiert wurden, weil die deutschen Fürstentümer, Königreiche und der Kaiser, damals zusammengefasst im HRR, von Geldgebern (Hansa, Fuggerer, Genovesen, Venezianer) abhängig waren, um ihre Kreuz- und Kriegszüge finanzieren zu können, und daher Gesetze von den Geldgebern "geschrieben" wurden, die natürlich zu deren Gunsten ausfielen. Das hat sich bis ins BGB und andere Gesetzbücher hinein als Fundament gehalten, insbesondere die rigiden Eigentumsrechte, und zwar nicht nur auf Haus und Hof, sondern Ländereien, Immobilienkolonnen etc.

Aber das nur noch als Nachtrag.

Das Thema BGE erscheint mir irgendwie so als ob dessen verfechter zwanghaft versuchen sozialistische Ideen unter neuem Namen ins 21. Jahrhundert zu retten.

Da werden dann moderne buzzwords wie Industrialisierung 4.0, Klimawandel etc. verwendet um alten wein in neuen Schläuchen zu verkaufen.

Es löst doch keins unserer heutigen echten Probleme. Ausufernde Pflegekosten, fehlende Pfleger, zuwenig Lehrer, marode Schulgebäude, vernachlässigte Infrastruktur, demograhischer Wandel und so Vieles mehr.

Wäre es nicht besser innerhalb eines relativ gut funktionierenden Systems wie unserem nur an den Stellschrauben zu drehen um die Lage zu verbessern statt das Rad neu erfinden zu wollen? Ist das Risiko dass mit einer Zerschlagung der bisherigen Sozialsysteme und Marktwirtschaft alles ins Negative dreht nicht sehr hoch?

Ist jetzt nur mein Gefühl, aber wäre es nicht besser wieder zu versuchen eine "soziale Marktwirtschaft " zu erreichen?

Firestarter schrieb:Es löst doch keins unserer heutigen echten Probleme. Ausufernde Pflegekosten, fehlende Pfleger, zuwenig Lehrer, marode Schulgebäude, vernachlässigte Infrastruktur, demograhischer Wandel und so Vieles mehr.

Nun das BGE würde weniger Pfleger hervorbringen, sondern eher eine größere Zahl an lustigen Penismalern oder heiteren Korbflechtern die nach klingonischem Vorbild, Körbe herstellen.
Bringt nicht wirklich was, aber sie fühlen sich toll dabei.

Dann kommt immer die Parole :"Na dann müssen die Pflegeeinrichtungen die Pfleger besser bezahlen, dann machen die Leute das, in einer BGE Welt."

Funfact, dafür braucht man keine BGE Welt.

Firestarter schrieb:Das Thema BGE erscheint mir irgendwie so als ob dessen verfechter zwanghaft versuchen sozialistische Ideen unter neuem Namen ins 21. Jahrhundert zu retten.

Ich hab eine Meinung gehört, demzufolge der BGE von Kapitalisten unterstützt wird, wenigstens in den USA, weil die Reichen angeblich Angst vor der sozialistischen Revolution hätten.

In den USA sind ja die sozialistischen Kandidaten stärker als je zuvor, wie es aussieht.

Da gibt es auch auf Seite der deutschen "Kapitalisten" Befürworter. Aber es macht ja nicht wirklich Sinn nur um den Konsum oben zu halten alles Andere aufs Spiel zu setzen

epikur schrieb:In den USA sind ja die sozialistischen Kandidaten stärker als je zuvor, wie es aussieht.

Nach europäischen Maßstäben sind diese Sozialisten einfach nur Sozialdemokraten und die haben mit revolutionären Absichten nix am Hut.

capspauldin schrieb:Bringt nicht wirklich was, aber sie fühlen sich toll dabei.

Wäre ja schlimm, wenn die Leute sich gut fühlen und dies keinem abstrakten Akkumulationsmechanismus nutzt. Hätte das BGE tatsächlich den Effekt, würde ich es befürworten.

Es würde aber höchstwahrscheinlich viele Leute geben die sich nicht gut dabei fühlen. Eben diejenigen, die auf die bezahlbare Hilfe von Anderen angewiesen sind. Alte, Kranke, Behinderte. Ich komme aus sozialer Sicht nicht dahinter was das BGE uns da bringen sollte.

paranomal schrieb:Wäre ja schlimm, wenn die Leute sich gut fühlen und dies keinem abstrakten Akkumulationsmechanismus nutzt. Hätte das BGE tatsächlich den Effekt, würde ich es befürworten

Wie schön doch wäre, wenn das BGE gezahlt werden würde von jenen die das BGE erhalten. Dann kann sich der Seidenmaler nach klingonischer Art wohl fühlen, bis in die Zehenspitzen

Firestarter schrieb:Es würde aber höchstwahrscheinlich viele Leute geben die sich nicht gut dabei fühlen. Eben diejenigen, die auf die bezahlbare Hilfe von Anderen angewiesen sind. Alte, Kranke, Behinderte. Ich komme aus sozialer Sicht nicht dahinter was das BGE uns da bringen sollte.

Vielleicht die Gelbwesten verhindern.

Also doch eher taktisch aus der Sicht des Kapitals und der Regierung gedacht. Könnte was dran sein :)

Firestarter schrieb:Also doch eher taktisch aus der Sicht des Kapitals und der Regierung gedacht. Könnte was dran sein :)

womöglich auch einfach um eine entspanntere Stimmung im Land zu schaffen. Denn wenn Menschen Existenzangst spüren schaltet sich das Reptilienhirn ein und man befindet sich im Überlebensmodus und wird asozial.

Aber dafür braucht es doch kein wie auch immer geartetes BGE. Die aktuellen sozialsysteme in deutschland lassen doch im Normalfall niemanden hinten runter fallen und verhungern.

Firestarter schrieb:Aber dafür braucht es doch kein wie auch immer geartetes BGE. Die aktuellen sozialsysteme in deutschland lassen doch im Normalfall niemanden hinten runter fallen und verhungern.

Ja aber man muss trotzdem "kämpfen" für sein Recht. Man kann nicht einfach zu Hause bleiben und man bekommt Geld. Man muss Belege für "irgendwas" finden und einen Beamten von irgendwas überzeugen. Kann stressig sein.

epikur schrieb:Kann stressig sein.

Einfach Hartz 5: Regelsatz um 100 € erhöhen und Arbetszwang abschaffen - kostet nicht die Welt.

Bei 3 Millionen Hartzlern (Annahme) wären das im Jahr 3,6 Milliarden zusätzliche Ausgaben

es muss einfach dieser unausgesprochene, indirekte Bestrafungszwang für die Zukurzgekommenen raus. Dann würden sicherlich auch einige von den AfD-Wählern wieder eher eine der Koalitionsparteien wählen, da bin ich sicher. Billiger kann man Zustimmung gar nicht erhalten!

Realo schrieb:epikur schrieb:
Kann stressig sein.
Einfach Hartz 5: Regelsatz um 100 € erhöhen und Arbetszwang abschaffen - kostet nicht die Welt.

Bei 3 Millionen Hartzlern (Annahme) wären das im Jahr 3,6 Milliarden zusätzliche Ausgaben

Ja aber dazu kommt der Anreizeffekt, wo vielleicht 10Mio Menschen denken, endlich kann ich in "frührente" mit 15 Jahren gehen ohne je gearbeitet zu haben.

epikur schrieb:Ja aber dazu kommt der Anreizeffekt, wo vielleicht 10Mio Menschen denken, endlich kann ich in "frührente" mit 15 Jahren gehen ohne je gearbeitet zu haben.

Soll doch. Wer in so einem ablehnenden Verhältnis zur Arbeit generell steht, sollte da nicht mitmachen müssen.

Ich hatte dazu auch noch was editiert.

Realo schrieb:Soll doch. Wer in so einem feindseligen Verhältnis zur Arbeit generell steht, sollte da nicht mitmachen müssen.

ich hatte auch noch was editiert.

Dann reichen die 3,6 Mrd nicht aus. Da kommt um einiges mehr dazu.

epikur schrieb:Dann reichen die 3,6 Mrd nicht aus. Da kommt um einiges mehr dazu.

Was denn? Würde mich jetzt mal interessieren.

Realo schrieb:epikur schrieb:
Dann reichen die 3,6 Mrd nicht aus. Da kommt um einiges mehr dazu.
Was denn? Würde mich jetzt mal interessieren.

Keine Ahnung die Frage ging an dich.

Aber sehr grob gerechnet 1000euro Kosten für Harz4, keine Ahnung was die Kosten sind aber gehen wir mal davon aus. Sind über 10k plus im Jahr multipliziert mit 10Mio. 100Mrd? Habe ich richtig gerechnet ?

plus die Steuern die diese neuen Harzer nicht zahlen werden.