Mindestlohn - Warum nicht? Erklärung bitte!

Für die Mitarbeiter der großen Systemgastronomie-Ketten bedeutet der Mindestlohn ab nächstem Jahr, dass sie dann weniger Geld verdienen als bisher. Die alten Manteltarifverträge wurden aufgekündigt und ab nächstem Jahr werden sie dann nur noch den Mindestlohn zahlen. Dadurch, dass dann die Zuschläge aus dem Manteltarifvertrag wegfallen und auch Weihnachts- und Urlaubsgeld gestrichen wird, bleibt für die Angestellten unterm Strich weniger.

Danke, Frau Nahles, für das unausgegorene Konzept, im Namen der Angestellten der Systemgastronomie. Und ich bin sicher, dass das noch Schule machen wird.

Herbstblume schrieb:Danke, Frau Nahles, für das unausgegorene Konzept, im Namen der Angestellten der Systemgastronomie. Und ich bin sicher, dass das noch Schule machen wird.

In wie fern ist das Konzept dahingehend unausgegoren?

Die Unternehmen streichen freiwillige Leistungen. Wie soll man jemanden zu freiwilligen Leistungen zwingen?

Im Prinzip ist es Pech, wenn jemand einen Arbeitgeber hat, der bisher auf freiwilliger Basis mehr als den nun geltenden gesetzlichen Mindestlohn gezahlt hat.
Auf der anderen Seite sind die 8,50 nun "sicher". Die freiwilligen Leistungen hätte u.U. auch ohne den Mindestlohn wegfallen können und dann würden die AN noch schlechter da stehen.

Unausgegoren darum, will eine Schutzklausel für bestehende Verträge hätte eingeführt werden müssen.
Das, was da nun passiert, ist einfach völlig widerlich und asozial.

Herbstblume schrieb:Unausgegoren darum, will eine Schutzklausel für bestehende Verträge hätte eingeführt werden müssen.

Wie soll denn eine Schutzklausel für FREIWILLIGE Leistungen aus sehen? Und welcher Arbeitgeber würde noch irgend etwas freiwillig zahlen, wenn er befürchten müsste, seine freiwilligen Leistungen würden zu Pflichtleistungen?

@kleinundgrün

Gut, du siehst es anders und ich danke für deine 5 Cent.
Ich bin froh dass wir uns vor Jahren aus dem Deppenland verabschiedet haben.

Lasst euch ruhig weiter wie ein Ochse am Nasenring durch die Manege ziehen. Mancher scheint ja sogar noch Spaß daran zu finden.

Herbstblume schrieb:Lasst euch ruhig weiter wie ein Ochse am Nasenring durch die Manege ziehen. Mancher scheint ja sogar noch Spaß daran zu finden.

Textverständnis und anständiges Diskussionsverhalten ist nicht so Dein Ding. Notiert.

Herbstblume schrieb:Unausgegoren darum, will eine Schutzklausel für bestehende Verträge hätte eingeführt werden müssen.

wie soll die politik das regeln? sollte die belegschaft oder gewerkschaft mit dem arbeitgeber aushandeln. im übrigen ist es nicht nachvollziehbar, wie man den mindestlohn dafür verantwortlich machen kann. wenn der arbeitgeber diese leistungen nicht mehr zahlen will, hätte er das ohnehin eingestellt; inwieweit sollte er den mindestlohn dafür als begründung heranziehen?
also beim arbeitgeber bedanken, wenn er jetzt unterm strich weniger zahlt, nicht bei frau nahles. 😊

@masterego

Weil es mit der Einführung des Mindestlohnes begründet worden ist und diese Begründung sogar durch den Verband der Systemgastronomie bestätigt wurde. Deshalb

@Herbstblume


und deshalb ist die argumentation, des verbandes, die einzige wahrheit und nichts als die wahrheit, hat ja der verband gesagt.

@Herbstblume
halten wir fest:
a - mindestlohn wird eingeführt.
b - arbeitgeber zahlt unterm strich weniger als vorher.
c - als begründung dafür wird (a) angeführt.

=> (c) ist schwachsinn. genauso könnte er als begründung heranziehen, dass sein hund sich hinterm ohr gekratzt hat. er will ganz einfach offensichtlich weniger zahlen und da ist ihm jede begründung recht.

masterego schrieb:er will ganz einfach offensichtlich weniger zahlen und da ist ihm jede begründung recht.

Und selbst wenn man eine Kausalität zwischen Einführung der Mindestlohns und Verringerung des Nettovedienstes bejaht, dann kann man noch lange keinen Rückschluss auf ein Verschulden des Gesetzgebers ziehen.
Weil hier - und das scheint nach wie vor nicht jeder hier zu verstehen - freiwillige Leistungen weggefallen sind. Leistungen, die der AG jederzeit hätte streichen können.

Wobei ich ebenfalls denke, dass die Einführung des Mindestlohns eine willkommene Gelegenheit war, die freiwilligen Leistungen zu streichen. Wenn es grundlos geschehen wäre, wäre das vermutlich in der öffentlichen Wahrnehmung noch schlechter rüber gekommen.

@masterego
@dasewige

Nein, die Dame von dem Verband erklärte dass man wegen der Einführung des Mindestlohnes sonst zu hohe Kosten haben würde und daher hat man die Tarifverträge aufgekündigt, um sich so von den Nacht- und Schichtzulagen, dem Urlaubs- und Weihnachtsgeld verabschieden können, damit der Mindestlohn keine höhere Kosten verursacht.
Unterm Strich bleibt den Angestellten dann weniger Geld als vorher. Toller Tausch, zumal die Menschen eh schon am Rande des Existenzminimums existieren.

@Herbstblume

schaue mal in den §6 arbeitszeitgesetz abs 5.

Hier übrigens der Bericht den ich dazu gesehen hatte

https://www.youtube.com/watch?v=CrKLJTSnrcE

dasewige schrieb:schaue mal in den §6 arbeitszeitgesetz abs 5.

So wie ich das verstanden habe, ist der Wegfall von Weihnachts- und Urlaubsgeld das Problem. Nachtarbeit muss in der Tat extra vergütet werden. Aber auch hier kann es bislang eine großzügigere Regelung gegeben haben.

@kleinundgrün

ja die freiwilligen zulagen sind das primäre problem bei @Herbstblume , aber er hat ja nochmal die nachtschichtzulage herangezogen und da liegt er nun falsch.

@dasewige

Soweit keine tarifvertraglichen Ausgleichsregelungen bestehen, hat der Arbeitgeber dem Nachtarbeitnehmer für die während der Nachtzeit geleisteten Arbeitsstunden eine angemessene Zahl bezahlter freier Tage oder einen angemessenen Zuschlag auf das ihm hierfür zustehende Bruttoarbeitsentgelt zu gewähren.

Das Wort "angemessen" ist natürlich sehr schwierig und lässt sicherlich viel Spielraum zur Interpretation

@Herbstblume

das ist per se nun völlig irrelevant!

@dasewige

Weil du das sagst?
Du scheinst ja so eine Besserwisserin zu sein, wenn du schon im anderen Thread deine Auffassung für gültiger hälst als die Einschätzung eines altgedienten NATO-Generals.

Also danke auch dir für deine 5 Cent

@Herbstblume

auch ein nato-general ist intressengeleitet!