Unpolitische Menschen und andere Spezialisten

@kiki1962
Das mit dem Test für den Wahlberechtigungsschein war natürlich nicht ernst gemeint !
Aber auf diese Ironie wird man ja förmlich mit der Nase drauf gestossen.
Ich weiß jetzt schon, dass in NRW hauptsächlich wieder die jenigen , die es nötig hätten, Stimme zu zeigen , zu Hause bleiben werden.

Valentini schrieb:Ja, es ist wirklich empörend wie hierzulande Banker, Manager und Unternehmer diffamiert, ausgegrenzt uund als Bumänner hingestellt werden. Dies ist menschenverachtend und gehört unverzüglich gestoppt.

Das verstehe ich gar nicht so als Ironie.
Diffamierung ist immer abzulehnen, egal gegen wen sie gerichtet ist.

Es gibt ein ganz einfaches Mittel dagegen, @Valentini :

Es heißt doch immer die Hasardeure, Ausbeuter, Finanzjongleure und Trickdiebe seien in der Minderheit, ja sie seien die Ausnahmen in unseren Eliten.

Wenn das so stimmt, gibt es im Bereich der Banker, Manager und Unternehmer nichts einfacheres, als:

Die vielen Anständigen müssen sich von den wenigen Unanständigen distanzieren.

Wie ? Z.B wie der Textilfabrikant Wolfgang Grupp (ich verwendete oben teilweise seine Wortwahl)

Im Bereich der Eliten ist das Distanzieren relativ einfach !

Warum tut man es nicht ? Oder gibt es etwa doch ein wenig mehr Unanständige ???

Sie distanzieren sich ja von ihnen aber man veröffentlicht so etwas ja nicht großartig denn es wäre ja kein aufsehenserregender Headliner, welcher die Absatzzahlen in die Höhe treibt

Das Schweigen der Lämmer ?

Valentini schrieb:Sie distanzieren sich ja von ihnen aber man veröffentlicht so etwas ja nicht großartig denn es wäre ja kein aufsehenserregender Headliner, welcher die Absatzzahlen in die Höhe treibt

Na na na, wenn man sich distanzieren wollte, würde man auch gehört !
Wenn man sich distanzieren wollte, könnte man, wie Grupp in eine der zahlreichen Polittalksendungen gehen.
Das haben schon Millionäre gemacht, die Vermögenssteuer zahlen wollen, das haben verantwortungsbewußte Banker der GLS-Bank gemacht, das hat Götz Werner gemacht.
Distanzieren ist kein Problem.
Wenn man sich distanzieren wollte, würde man Aufsehen erregen.
Wenn man sich distanzieren wollte, würden Diskussionen entstehen.
@Valentini

Doch sie schweigen, sie schweigen.
Unsere Eliten, die Banker, Manager und Unternehmer scheinen es stillschweigend,
mit einer Art masochistischer Lust hinzunehmen,
mit Finanzjongleuren, Ausbeutern und Hasardeuren in einen Topf geworfen zu werden.
Wenn es ihnen Lust bereitet, was will man dazu noch sagen ?

Schweigt eigentlich auch die FDP noch zu den ungeheuerlichen Vorwürfen der Frontal21-Sendung vom 9.3.2010 ?
Distanziert sie sich etwa auch stillschweigend ?
Wo hört man sie? An welche Wand muss ich das Ohr drücken ?

Es wird doch nicht etwas dran sein, an den Vorwürfen ?

Ich weiß nicht - auf Gedanken kommt man da.....

Dummerweise, wenn man solche Gedanken hat, gerät man auch noch auf Seiten ....

http://www.exdvag.de/ (Archiv-Version vom 16.03.2010)

Da liest man dann von einem Projekt 8 (sehr amüsand)
oder das hier:

Geldkreislauf nach DVAG-Wünschen

Allgemein, DVAG RA Markus Kompa
Der ehemalige Stoiber-Berater Michael Spreng kommentiert die von uns erstmals publik gemachte Gratulation der DVAG an Westerwelle in seinem Blog Sprengsatz via Richter Ballmann) wie folgt:

Dagegen kann die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) mit dem bisherigen Ergebnis der Koalitionsverhandlungen zufrieden sein. Nach der Bundestagswahl hatte sie ihrem Beiratsmitglied Guido Westerwelle gratuliert und ihn ermahnt: “Die Bürger müssen durch geeignete Maßnahmen zu privater Vorsorge motiviert werden”. Jetzt kann er Vollzug melden: Schonvermögen für Hartz-IV-Empfänger verdreifacht (jetzt flutscht der stockende Verkauf von Lebensversicherungen und Fonds-Sparplänen wieder), private Zusatzversicherung zur Pflegeversicherung, leichterer Umstieg von der gesetzlichen zur privaten Krankenversicherung.

Ein Super-Ergebnis für die deutsche Versicherungswirtschaft und die Firmen, die ihre Verträge verkaufen. Allein im Juni und im Juli 2009 hatte die DVAG jeweils 150.000 Euro an die FDP gespendet, verwandte Firmen noch einmal mehrere 100.000 Euro. Auch die CDU, die bei der DVAG gleich mit einem halben dutzend Ex-Politikern vertreten ist, wurde von der Versicherungswirtschaft anständig bedacht.

Hony soit qui mal y pense!

P.S. Auch ich hatte die Verdreifachung des Schonvermögens zuerst etwas blauäugig als Beweis für die neue soziale Einsicht der FDP gewertet.

Nun sage blos noch einer, Politik sei langweilig ! Kein Grund, unpolitisch zu werden !

@eckhart

Natürlich gibt es bei dieser Regelung der Anhebung des Schonvermögens auch Profiteure, so denn die Menschen sich darauf einlassen und solche Verträge abzuschließen meinen...aber dennoch halte ich dies für wichtig, dass das Schonvermögen angehoben wurde. Nur leider kam es ein wenig spät, denn mittlerweile haben nicht mehr viele Leute dieses zu schonende Vermögen

@Valentini
Ich glaube auch kaum, dass jemand sein Schonvermögen der DVAG in den Rachen schmeißt.
Ist doch interessant, wie simpel diese Strucki-Bude gestrickt ist und mit was sich unsere Politiker so abgeben.
Private Altersvorsorge nützt doch sowieso nur einem: Den Kapitalmärkten.

@eckhart

Also ich habe bei der Altersvorsorge auch mehr privat vorgesorgt weil ich das gesetzliche System fürn Arsch finde

@Valentini
amerkaner, die das machten schauen heute in die röhre . . .

kommt immer draufa an in was man seine private Altervorsorge steckt,

es war immer schon das Sicherheit gegen Rendite getauscht wurde.

Ich hab folgendes gefunden und leider stimmt es :(

Bummelstreik und Erosion von Wiglaf Droste

Eigentlich ist das Volk an allem schuld. Mitte September wurde es an die Wahlurnen getrommelt, und dann wählte es nicht richtig. Schon am Wahlabend ging das Gemeckere los über die schwierige Lage, in die das Volk die Politik gestürzt habe. Der Wähler als solcher sei zu dumm, man könne ihm die Verantwortung nicht länger überlassen. Da konnten sogar Brechts schon halb zu Tode zitierte Verse von 1953 noch einmal in Präzision und Gültigkeit strahlen: "Wäre es da / Nicht doch einfacher, die Regierung / Löste das Volk auf und / Wählte ein anderes?"

Dass es sich bei ihnen um gewählte Volksvertreter handelt, um Personal also, ist den arroganten Langeweilern, die sich zum Regieren anbieten, längst nicht mehr bewusst. Die designierten Vorgänger der künftigen Regierung ziehen sich pampig in ihre Privathöllen zurück, was ihnen nach- und hinterherrückt, ist eher drollig.

Franz Müntefering steht nach seinem Abschied als SPD-Vorsitzender plötzlich im Ruf, ich zitiere Mitglieder seiner Partei, "eine Lichtgestalt" gewesen zu sein. Wenn Jupiter Staubsaugervertreter war, kommt das hin. Auch ein anderer großer Vorsitzender, der als Edmund bin Loden nach dem Himmel über Berlin griff, fühlte sich verschmäht und lief heulend wieder nach Hause, wo man ihn aber auch nicht vermisst. Die so genannten ersten, zweiten und dritten Reihen sind gähnend leer, und alles fragt sich bitterlich, wen man, und sei es mit Hängen und Würgen, noch ins Rennen schicken könnte.

Das Personal, das sich selbst großtuerisch "die politische Klasse" nennt, ist in einer Mischung aus Erosion und Bummelstreik zu erleben. Die muffige, leberwurstige Beleidigtheit, mit der die eigene Unfähigkeit auf die Wähler geschoben werden soll, auf Leute, die so unglaublich großmütig waren, sich für das angebotene Flaschenpfand überhaupt noch zu interessieren, kann nur als Entlassungsgesuch betrachtet werden.

Auch die künftige Opposition ist so beschaffen, dass sie gleich wieder mitmachen könnte. Der Grüne Bütikofer stellt sich öffentlich vor Mikrofone und versucht, einen deutschen Satz zu sprechen. Er sagt "Äääh … äääh … äääh", mehr kann er einfach nicht. Zu was, außer zum Chefredakteur vielleicht, taugt der Mann? Es ist schon lustig, dass die Grünen, einst auch wegen der Berufsverbotepolitik gegründet, durch ihr Personal Berufsverbote sinnvoll erscheinen lassen.

Zurück in die Zukunft: Unsere stark nach Hosenträger klingenden "Hoffnungsträger" lassen sich schwerfällig und halb abwehrend zum Jagen tragen. Alles, was dem Volk seit Jahren gehirnwäscheartig vorgeworfen wird - dass es nämlich immerzu jammere, nicht arbeite, im Gegenteil sogar sich bediene und dabei auch noch Ansprüche stelle -, gilt im Gegenteil für die politische Luschenriege und ihre meutejournalistischen Hetzer.

Wie jeder Erkenntnis wohnt auch dieser etwas Befreiendes inne: Man muss sich die Namen all der Kandidaten, mit denen man beworfen wird, nun wirklich nicht mehr merken. Ihre Halbwertszeit ist zu gering, und das Leben ist viel zu schön, um es mit den Personalien von Leuten voll zu stopfen, an die sich schon morgen zu Recht niemand mehr erinnert.

taz Nr. 7817 vom 11.11.2005, Seite 20, 105 Zeilen (Kommentar), WIGLAF DROSTE

@bo
guter beitrag aus der taz -
bedauerlich ist nur, dass die halbwertzeit noch 4 jahre geht - und dass wir mit diesen halbdunklen "lichtgestalten" aushalten müssen

das zerrt an der geduld

@kiki1962

Ich weiss. Du must stark sein!

Gab´s nicht mal ein Lied:
"Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei..."

So auch hoffentlich auch mit Gelb-Schwarz. Nur frage ich mich, was kommt danach?

lg

:D - schlimmer wirds immer

LoN schrieb:Warum sollten die Menschen hier was dagegen haben, wenn ich bei über ner Billion Staatverschuldung die Entwicklunghilfe einfriere?

Die Leute hier, die etwas dagegen haben, leben davon @LoN

@pprubens
Dann sollten sie sich ein anderes auskommen zum Leben suchen.

Gute Idee @LoN
:)

Vielleicht irgendwas mit ehrlicher Arbeit ;)

@pprubens
Ja, das wär ein guter Anfang. -unterstützung/-hilfen dürfen keine Dauerlösungen werden.

@Topic

ich finde, mit dem einzug der privaten sender, ist auch der politische schlendrian eingezogen. vergleiche ich , die öffentl. rechtl. sender mit den privaten, fällt mir auf , dass im ersteren bereich, mehr der politische sinn gefördert wird.

vielleicht will man ja gar keine politisch interessierten menschen.

@mae_thoranee

Schön, dass Dir die Erkenntnis endlich kommt....