Sollte man religiöse Symbole aus dem öffentl. Raum verbannen ?

@Fritzi
@instinct
Soweit ich weiß sieht der Lehrplan in Deutschland weniger Bekenntnis als Religionskunde bishin zu Religionskritik vor. Wir haben uns in der Oberstufe in kath. Religion fast ausschließlich mit der wissenschaftlichen Auseinandersetzung und Kritik der Bibel bzw. der damaligen Umstände beschäftigt. Mancher hier im Forum hätte daran seine wahre Freude gehabt.

@instinct

instinct schrieb:Genau, guter Vorschlag. Sinnvoll wäre ien solcher Unterricht allemal.

Jo aber wir lernen unsern Kindern lieber Englisch in der Vorschule.

Irgendwie macht sich jetzt hier das Gefühl breit,
dass es sich bei religiösen Symbolen nur um Reviermarkierungen handelt,
wie es bei einigen Tieren üblich ist, die an jeden Laternenpfahl pinkeln um zu zeigen wer hier der Hund im Dorf ist.

@SchmUser
Sicherlich auch, ja. Aber nicht generell.

@instinct
Da ist es eher das Problem, daß die Lehrer ihre Aufgabe nicht erst nehmen. Ich habe gerade mal in den Lehrplan für Ethik geschaut, wenn man dort jedes Thema nicht mit ein paar trivialen Sätzen abzuhaken versucht, könnten dort u.U. wichtige Frage geklärt werden. Für die demokratische Erziehung hatten wir Politik/Wirtschaft, soziale Fragen sollten mit Ethik abgedeckt sein (Im Religionsunterricht haben wir die natürlich auch behandelt und das nicht auf "Was sagt die Bibel"-Niveau).

religiöse symboliken... ja das ist eine frage die du stellst. :)
da religion bezw. das was jemand glaubt eine ureigene sache ist und nicht die des gegenüber wiederspiegeln muß, sage ich ganz klar; religiöse symbole gehören nicht in die öffentlichkeit.

@Fritzi

Fritzi schrieb:1. habe ich von FREIWILLIG gesprochen,
2. von Hauptreligionen, also nicht jede "Pipisekte".

Die Lehrer könnten von den Kirchen selbst gestellt werden, denn es geht ja um deren Interessen.
Genauso wie es in den höheren Klassenstufen auch andere Schnupperkurse gibt, könnte eine Kirche bei genügend Interessenten doch auch über sich informieren.

Also, wenn Du die anderen Religionen aussen vor lässt, ist das nicht sehr demokratisch, und auch nicht gerecht, nur weil diese weniger vertretenen Religionen Minderheiten sind, darf man sie nicht anders behandeln, als es mit den Hauptreligionen der Fall ist.

Das Problem, wenn religiöse Vereinigungen Vertreter entsenden, so unterliegen sie nicht der staatlichen Kontrolle, und wir haben genau dort unsere Kinder, die wir eigentlich nicht "unbeaufsichtigt" mit Ideologien konfrontieren wollen, zumindest nicht in der Schule.
Also müssten diese Leute auch noch vom Staat zertifiziert werden, das gibt massig Bürokratie und Kosten, die die Demokraten zahlen, und nicht die Religionen.

Wenn Kinder privat in eine Kirche o.ä. zum lernen gehen, dann wäre die Problematik nicht so umpfangeich, da Kirchen und Religiöse Vereine ja staatlich sowieso überprüft werden, und Eltern die Verantwortung dafür tragen, dass sie ihr Kind dort hinschickten.

Also ich will nicht, dass der Staat bei Religionen reinpfuscht, genau so will ich dass Religionen nicht beim Staat reinpfuschen. Deshalb soll es 2 verschiedene öffentliche Räume geben, die religiösen und die staatlichen :D

@Glünggi
ich bin auch dafür, dass religiöse Symbole nicht aus der Öffentlichkeit verbannt werden.
Aber nicht weil ich etwa Mitleid mit denen hätte, die sich mit religiösen Symbolen identifizieren,
sondern als Denkmal für die aber- hunderte Millionen Menschen, die in irgend einer Weise
Opfer der religiösen Über-Eiferer wurden und in der Geschichte der Zeit spurlos verschwunden
sind.

@SchmUser
hunderte Millionen? In welchen Konflikten soll das passiert sein?

@instinct
Nun Fazit ist: Religion sei Privatsache!
Religiöse Symbole NICHT verbannen, da sie MIT der Zeit gewachsen sind und daher auch gar nicht mehr so auffallen, sie gehören inzwischen zum Alltag.
Und - wenn man auf der Straße etwas sieht, das stört, einfach nicht hinsehen.
(Ausser es ist ein Mord!) :)

@Fritzi
gilt das auch für symbole aus dem islam?

@fremdling
Ja, aus dem Ethikunterricht könnte man was machen, einfach umbenennen und Demokratielehre einführen, dort sollten Humanismus, Demokratieverständnis und allgem. Religionsverständnis vermittelt werden.

Politik/Wirtschaft ist zu allgemein für meinen Geschmack, es sollte schon explizit auf Demokratie eingegengen werden. Aber das wäre schon wieder ein anderes Thema.

@atavist

Ich meine das für ALLE SYMBOLE ! :)

Solange man mich nicht belästigt und in Ruhe läßt, ist das OK.

nur wo fängt belästigen an?

@Fritzi

Fritzi schrieb:Und - wenn man auf der Straße etwas sieht, das stört, einfach nicht hinsehen.

Die Wegsehmentalität spaltet doch nur, wir haben viel zu lange weggesehen.
Ich bin noch immer dafür religiöse Symbole zu verbannen, man kann ja auch differenzieren, zwischen primär als religiös einzuordnenden Symbolen, und solchen, deren Primärbedeutungen in der aktuellen Öffentlichkeit eben wo anders liegen.

Naja, ich fürchte wir werden nicht ganz übereinkommen.

Wenigstens haben wir in der Demokratie eine gemeinsame Basis, und die muss halt respektiert werden, wenn eine solche Umsetzung dies eben erleichtert, dann bin ich dafür.

@atavist
Die Belästigung liegt im Auge des Betrachters.

@SchmUser

SchmUser schrieb:Irgendwie macht sich jetzt hier das Gefühl breit,
dass es sich bei religiösen Symbolen nur um Reviermarkierungen handelt

Genau so ist es, und das Revier ist nun mal in den Händen der Demokratie, deshalb hat auch niemand anderes dort ausserhalb der Demokratie Markierungsansprüche, es wäre eine Provokation und das ist es auch in meinen Augen.

Eine sehr interessante Betrachtungsweise.

@fremdling
Biblische Eroberungszüge gegen Kinder Frauen und Alte

Zwangschristianisierung Europas durch Karl den Großen
Kreuzzüge
Judenverfolgung

Zwangschristianisierung der amerikanischen Urbevölkerung mit 70 Millionen Toten
Judenverfolgung
30 jähriger Krieg
Inquisition
Holocaust, dessen Grundideologie von Martin Luther gesät wurde
und im III Reich unter der Gutheißung deutscher Christlichkeit von den auserwählten Erlöserführern durchgeführt wurde.

Muslimischer Heiliger Krieg gegen die Ungläubigen seit dem 5-6 Jahrhundert
bis in die Gegenwart

und das war jetzt nur die Spitze vom Eisberg.

@instinct
richtig. aber da ich mir sage jegliche religiösen denkereien... ansichten.... sind subjektiv und jedem einzeln überlassen... haben diese subjektiven symbole nichts in der öffentlichkeit verloren.

@instinct
Mit was willst Du denn die Schüler jahrelang beschäftigen? Die Verfassungsorgane, rechtliche Grundlagen und Geschichte haben bei uns ein Jahr ausgefüllt, dazu noch weitere Halbjahre in "Meinungsbildung in Anwendung". Eine Parallelklasse hat sich sogar mit der Kritik an der Demokratie auseinandergesetzt. Was will man mehr machen?

@atavist
Beim Islam spielt eben die Bevölkerungspolitik noch eine Rolle, das hat aber weniger mit der Religion an sich zu tun, es sind ja eher weltliche Fragen, ob man es dem Islam heimisch machen will, d.h. ob man entsprechende Ethnien haben möchte, nicht ob man Muslime will.

Bei unproblematischeren Gruppen wie z.B. Hindus oder Buddhisten sehe ich keine Probleme, entsprechende Symbole aufzuhängen, wenn der Bedarf einer relativen Mehrheit besteht.