Poste hier einen Leserkommentar aus der NZZ, welcher meiner Meinung nach den NAgel auf den Kopf trifft.
Stefan M.
http://www.nzz.ch/aktuell/international/obama-plant-breite-initiative-gegen-laxe-waffengesetze-1.17923604 (Archiv-Version vom 18.01.2013)"Das ist haargenau, was von Obama zu erwarten war. Es hat NICHTS mit Newton zu tun. Dies ist nur die Gelegenheit für Obama, um seine ideologische Sicht der Dinge umzusetzen.
Prof.John Lott hatte mit Obama schon als Senator über dieses Thema gesprochen. Obama sagte ihm, dass er gegen privaten Waffenbesitz sei. Dies hat er jedoch als Präsidentschaftskandidat jeweils verneint und er hat in der 1. Amtszeit tunlich unterlassen, solche anti-Waffengesetze zu erlassen, weil er dadurch jede Chance verloren hätte, gewählt zu werden.
Mit anderen Worten: Obama hat die Bevölkerung belogen. Mehr als 70% der Amerikaner sind mit einem Waffenverbot nicht einverstanden.
Tragödien wie Newton ändern überhaupt nichts an der Tatsache, dass die USA durch mehr Waffen seit 1990 viel sicherer geworden sind.
Von den 1960er bis in die 1980er Jahre hatten viele Staaten und Städte Waffen verboten oder streng limitiert. Dies hat dann zu einer massiven Gewaltwelle geführt.
Seit 1990 haben 46 Staaten das Waffentragen suzessive wieder erlaubt, vor allem unter dem Druck der Fakten: jeder Staat, der Waffentragen liberalisierte, konnte Gewaltverbrechen massiv reduzieren.
Von 1990 bis 2007 sind gemäss FBI Gewaltverbrechen im ganzen Land um 80% gefallen! (Auf FBI Web Site nachzulesen unter "Uniform Crime Reports").
Während dieser Zeit haben Amerikaner 200 Millionen neue Waffen gekauft. Dies belegt unumwerflich, dass mehr Waffen nicht mehr Verbrechen verursachen!
Washington DC hatte ein extrem scharfes anti-Waffen Gesetz, welches vom Supreme Court anno 2008 aufgehoben wurde. 18 Monate darauf waren die extrem hohen Mordraten um 36% gefallen!
In den linken Medien fand man dann Artikel über diese "unerklärliche" Abnahme der Homizide, da es ja nicht sein durfte, dass ein freiheitliches Waffengesetz zu weniger Gewalt führt.
1 Jahr nach Washington DC musste auch Chicago seine Gesetze lockern und mehr Waffentragen zulassen. 18 Monate darauf waren die Mordraten um 32% gefallen.
Nun will Obama diese extrem positive Bilanz wegen einem Massaker ignorieren und Waffen wieder verbieten.
Seine Beteuerung, das betreffe "nur" angebliche "Sturmgewehre" ist natürlich auch wieder gelogen. Er will garantiert ein Waffenregister und ein solches dient nur einer zukünftigen Konfiszierung der registrierten Waffen. Das ist geschichtlich eine Konstante.
Die Verteufelung des Sturmgewehrs ist ohnehin absurd und rein emotional: Politiker, die solche verbieten lassen wollen, haben jedesmal in Debatten bewiesen, dass sie keine Ahnung von Waffen haben und dass sie eigentlich nur Gewehre verbieten wollen, die gefährlich aussehen.
So ist das typische zivile AR-15 nur ein ganz gewöhnliches Kleinkalibergewehr, ein Halbautomat. Jedes Jagdwehr im Kaliber .308 ist diesem 10x überlegen. Sturmgewehre wären eigentlich nur Vollautomaten, und die sind ohnehin verboten, was absurd ist: Automatische Schussabgabe wäre bei einem Amokschützen wünschenwert, weil er innert Sekunden sein Magazin leerschiessen würde, mit minimalem Schaden, da ein Gewehr im Seriefeuermodus extrem schwer zu kontrollieren ist.
So setzt die US Armee seit den 60er Jahren keine vollautomatischen Sturmgewehre mehr ein, weil sie ineffizient sind.
So oder so ist die Frage vollkommen nebensächlich: auf ca. 12'000 Homizide wurden 2011 etwa 8'500 mit Schusswaffen begangen, davon 323 mit Gewehren der Art, die sie verbieten wollen. Zum Vergleich: 496 Menschen wurden mit Stumpfen Objekten erschlagen, also mit Hammer, Baseball Schläger usw. und 726 mit Händen und Füssen!
Also müsste man Hände und Füsse verbieten, bevor man Gewehre verbietet!
Auch wenn das Massaker von Newton besonders erschüttert, darf man sich nicht dazu verleiten lassen, letztlich kontraproduktive Gesetze zu erlassen, die dann insgesamt zu mehr Toten führen, aber gerade solche Massaker nicht verhindern!
In der Schweiz gab es von 1848 bis 1998 gerade mal 4 Fälle, in denen mehrere Personen an- oder erschossen wurden. Seit dem schärferen Waffengesetz von 1999 gab es dann aber gleich 2 Jahre später schon mal das erste wirkliche Massaker der Schweizer Geschichte im Parlament von Zug und insgesamt 13 oder 14 Fälle von Schussabgaben auf mehrere Personen.
Was aber noch viel schlimmer wiegt, ist dass die Gewaltkriminalität insgesamt massiv zugenommen hat. Seit 1999 um ca 600-700%.
In England sind Gewaltverbrechen seit dem Waffenverbot von 1996 buchstäblich explodiert. Sie haben jetzt mehr als 2'000 pro 100'000 Einwohner, gegen etwas mehr als 400 pro 100'000 in den USA und etwas über 500 in Frankreich. Insgesamgt lebt man heute in Europa gefährlicher als in den USA!
Wie man sieht führt ein schärferes Waffengesetz also keinesfalls zu einer Reduktion von Gewaltverbrechen."