Euer Verhältnis zum Kommunismus

@Tripane

Tripane schrieb:Marx war für mich eher ein Philosoph. Das Wort "Forschung" täuscht für mich eine höhere wissenschaftlich methodische Bandbreite vor, die ich hier nicht gegeben sehe. Ich will das an dieser Stelle jetzt aber auch nicht zu sehr vertiefen.

Naja, genug Leute glauben auch heute noch an den Kommunismus und da muss man nun mal richtig stellen, was er zu begreifen versucht hat, den Urkommunismus, der in unserer großen Gesellschaft nicht aufgeht! Aber dafür in kleinen Gesellschaften, theoretisch müsste man die Stämme Afrikas als Kommunismus bezeichnen ^^

taren schrieb:Was immer noch ein Innerstaatliches Problem wäre und ein Eingriff eines anderen Staates von außen erstmal nicht rechtfertigt.

Ich glaube nicht, dass es auf dieser Basis noch viel Sinn hat, über "Rechte" zu spekulieren. Ein Unterdrücker, der glaubt, er habe das Recht, beliebig zu unterdrücken, weil es ja "sein" Staat ist, verwirkt in meinen Augen mehr als nur dieses Recht.
Klar wäre es eleganter, wenn sich die Bürger eines Staates jeweils selbst ihrer Diktatoren entledigen könnten. Aber wenn es nur oder besser mit Hilfe von außen geht, begrüße ich auch das.

Tripane schrieb:Ich glaube nicht, dass es auf dieser Basis noch viel Sinn hat, über "Rechte" zu spekulieren. Ein Unterdrücker, der glaubt, er habe das Recht, beliebig zu unterdrücken, weil es ja "sein" Staat ist, verwirkt in meinen Augen mehr als nur dieses Recht.
Klar wäre es eleganter, wenn sich die Bürger eines Staates jeweils selbst ihrer Diktatoren entledigen könnten. Aber wenn es nur oder besser mit Hilfe von außen geht, begrüße ich auch das.

Viele der Staaten wo die USA eingegriffen hat waren durchaus demokratisch bis diese eingegriffen hat und dann wurden Diktaturen eingesetzt, stabilisiert und gefördert aber Hauptsache halt kein Sozialismus oder auch nur der Ansatz in diese Richtung, insofern ziemlich das Gegenteil von dem was du schreibst.

taren schrieb:Viele der Staaten wo die USA eingegriffen hat waren durchaus demokratisch bis diese eingegriffen hat und dann wurden Diktaturen eingesetzt, stabilisiert und gefördert aber Hauptsache halt kein Sozialismus oder auch nur der Ansatz in diese Richtung, insofern ziemlich das Gegenteil von dem was du schreibst.

Lies und denke einfach so lange, bis du es kapierst. Was ich geschrieben habe, ist leicht zu verstehen.

@taren
wenn du der Meinung bist, die USA haben oder würden überall eingreifen, wenn sich ein sozialistischer Staat anbahnen würde, wie erklärst du es dir, dass sie die DDR all die Jahre haben machen lassen?

Optimist schrieb:wenn du der Meinung bist, die USA haben oder würden überall eingreifen, wenn sich ein sozialistischer Staat anbahnen würde, wie erklärst du es dir, dass sie die DDR all die Jahre haben machen lassen?

Die DDR war fest bei der UdSSR verankert inkl. dort stationierter Truppen und Atomwaffen, zudem war die DDR ein Frontstaat in einem Konflikt. Insofern war der Handlungsspielraum hier arg begrenzt, einzig direkt "nach" dem 2.Weltkrieg hätte man hier noch handeln können.

Optimist schrieb:wie erklärst du es dir, dass sie die DDR all die Jahre haben machen lassen?

Wenn ich mich einmischen darf, erkläre ich die durch den Zweiten Weltkrieg entstandene Situation mit dem Wikipedia: Viermächte-Status

@eckhart
@taren

alles klar, danke für die Erklärung.

Optimist schrieb:alles klar, danke für die Erklärung.

Grundsätzlich war die Idee von Patton (und anderen) gleich im Anschluss die UdSSR wieder anzugreifen vielleicht im Nachhinein so falsch nicht, ob er der richtige Mann war dies zu äußern vielleicht eher auch nicht. Ich glaube nicht das die UdSSR ohne Unterstützung und gegen die USA und den neuen "Allierten" eine Chance gehabt hätte, zumal es die Atombombe auch schon auf allierter Seite gab. Vielleicht wäre es eine Verlängerung des 2.Weltkriegs von wenigen Monaten geworden, ob Russland sich von diesem Verrat allerdings erholt hätte...

Der Atombombe hätte es nicht bedurft, nur eines chirurgischen Eingriffs, bei dem Stalin und seine unmittelbare Kommandostruktur, seine direkten Untergebenen, ausgeschaltet worden wären. Und schon hätten die Amerikaner eine demokratische Regierung in der Sowjetunion aufbauen können, allerdings hätte sie aus Einheimischen bestehen müssen, denn eingesetzte amerikanische "Besetzer" wären von der Bevölkerung auf Dauer nicht akzeptiert worden. Mit ein bißchen demokratischer Umerziehung der Bevölkerung, die geistig teilweise noch in der Zarenzeit verankert war, also im Feudalismus mit nur dünnem sozialistischen Lack obendrauf, wäre so eine flächenmäßig riesige Demokratie entstanden, aufgeteilt nach dem Vorbild der USA in mehr oder weniger unabhängige Bundesstaaten, Ukraine, Russland, Weißrussland und so weiter. Die sich vielleicht besser verstanden hätten als die entsprechenden Länder heute (Konflikte Aserbaidschan etc.)

Ich antworte dir hier @EinElch

EinElch schrieb:Den Teil mit Kapital- und Aktienanlagen hast du überlesen?

Was genau meinst du damit, das habe ich nicht verstanden.

Wenn wir über Kapital- und Aktienanlagen reden, was ist da dein Problem mit einer Vermögenssteuer? Sicherlich ist nicht alles, was man irgendwie anlegt, sofort in Geld verwandelbar. Trotzdem ist jemand, der enorme Vermögen in Aktien und Kapital hat durchaus wohlhabend genug, um eine moderate Vermögenssteuer zu bezahlen. Außerdem: Sobald die eingeführt ist, wird er ja auch gar nicht erst so viel Geld in Aktien anhäufen, dass er plötzlich die Vermögenssteuer nicht mehr zahlen kann.

Es geht wieder darum, dass Vermögen schlicht nicht zu groß werden. Man muss nicht so streng sein wie in Norwegen, in Deutschland spricht man von der Besteuerung von Vermögen ab 10 Millionen soweit ich weiß.

shionoro schrieb:Es geht wieder darum, dass Vermögen schlicht nicht zu groß werden.

Was stört Dich dabei? Ist doch nicht dein Geld, wenn Du kein Vermögen willst, dann häufe Dir doch keins an, bist ja ein freier Mensch.
Immer muss man sich um das Geld der anderen kümmern, das ist schon eine Last...ich empfehle jedem dass er sich um seins kümmert.

shionoro schrieb:Wenn wir über Kapital- und Aktienanlagen reden, was ist da dein Problem mit einer Vermögenssteuer?

Welchen Berechnungswert nimmst Du da, den Wert(Kurs) von Montag, Dienstag oder doch Freitag?

shionoro schrieb:Es geht wieder darum, dass Vermögen schlicht nicht zu groß werden.

Abahatschi schrieb:Was stört Dich dabei?

ich denke mal, weil es dabei auch um Macht-Konzentration geht.
Natürlich will oder kann nicht jeder Superreiche Macht ausüben, aber einige können es schon, denke ich (wirtschaftliche und auch politische Macht über das Finanzielle).

"Geld regiert (immer noch) die Welt". ;)

Optimist schrieb:ich denke mal, weil es dabei auch um Macht-Konzentration geht.

Optimist schrieb:"Geld regiert (immer noch) die Welt". ;)

Angenommen ich hätte 1Mrd€ zu viel, was kann ich damit in Deutschland beeinflussen? Die Kanzlerwahl?

Abahatschi schrieb:Angenommen ich hätte 1Mrd€ zu viel, was kann ich damit in Deutschland beeinflussen? Die Kanzlerwahl?

warum gleich so hoch rangehen?
Man kann erst mal kleinere Brötchen backen, z.B. Firmen aufkaufen und dann zu einem großen Konzern anwachsen...
... der dann systemrelevant wird und unbedingt mit hohen Steuerzahlungen bei Krisen unterstützt werden muss.
Aber natürlich wenn die Krise vorbei ist, muss er dann nicht etwa was zurück geben.
Wie ging der Spruch gleich mit dem "xy wird sozialisiert und ..." (ich krieg den grad nicht zusammen ;) )

Abahatschi schrieb:Angenommen ich hätte 1Mrd€ zu viel, was kann ich damit in Deutschland beeinflussen? Die Kanzlerwahl?

Auch du wirst ja wohl sehen können, dass man mit einem höheren Kapital auch mehr positive Freiheiten genießt. Selbst, wenn du diese vermutlich mit der liberalen Leistungsideologie rechtfertigst.

Optimist schrieb:"Geld regiert (immer noch) die Welt". ;)

Da bin ich direkt froh drum. Stell dir mal vor, die Welt würde von der "wir brauchen mehr Umverteilung, höhere Steuern und ein bedingungsloses Grundeinkommen" Sorte regiert.

Sogar in Kuba tut sich was. Ich hoffe, die Leute dort können sich ihrer Unterdrücker entledigen und ein Exempel statuieren.
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/kuba-proteste-103.html

Tripane schrieb:Da bin ich direkt froh drum

ich finde, es müsste alles im richtigen Maße sein.
Diverse Auswüchse (auch dieses Zocken an der Börse - nur des Zockens und der Gier wegen bei manchen) finde ich nicht mehr gesund.

Und ich war auch schon immer der Meinung, dass ein gutes Mittelding zwischen Kapitalismus und Kommunismus vielleicht für die Menschheit und Umwelt zuträglicher wäre.
Weil, Kommunismus steht in meinen Augen mehr für Nachhaltigkeit, dagegen ungehemmter Kapitalismus für Raubbau an der Natur und z.Z. auch einem "gehen über Leichen" (und wenn es z.T. "nur" Tierleichen/Tierleid wäre)

Tripane schrieb:Da bin ich direkt froh drum. Stell dir mal vor, die Welt würde von der "wir brauchen mehr Umverteilung, höhere Steuern und ein bedingungsloses Grundeinkommen" Sorte regiert.

Stell dir vor, die Gesellschaft würde von einer Ökonomie geprägt, bei der die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse tatsächlich Zweck und nicht nur Mittel ist.

paranomal schrieb:bei der die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse tatsächlich Zweck und nicht nur Mittel ist.

ich erahne so ungefähr, wie du das meinst, aber so richtig sicher bin ich nicht.
Könntest du das bitte mal etwas näher ausführen?