Euer Verhältnis zum Kommunismus
15.07.2012 um 22:37Anzeige
kulam schrieb:aber wenn man Venezuelas Geschichte betrachtet nicht ganz so schlimmUnd nachvollziehbar, wenn man in hohen Militaerposten und Regierungsbehoeren Familienmitglieder einsetzt. Ist das so eine nicht ganz neue Art sozialistischer Dynastie?
Dezember 1998: Chávez gewinnt die Präsidentschaftswahlen mit 56%Aktion Linkstrend stoppen (Seite 35) (Beitrag von kulam)
April 1999: Chávez gewinnt 80% in einem Referendum zur Erstellung einer verfassungsgebenden Versammlung für eine neue Verfassung
Juli 1999: in Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung erhält die Regierungspartei die Mehrheit der Sitze
Dezember 1999: in einem Referendum bestätigen mehr als 70% der Wählerschaft die neue Verfassung, die weitaus mehr enthält als bloß längere Amtszeiten (funfact: auf manchen venezolanischen Produkten im Supermarkt sind hinten auf der Verpackung Artikel der neuen Verfassung aufgedruckt, um die Bürger um ihre neuen Rechte aufzuklären, find ich gut diese Idee :D )
Juli 2000: Chávez gewinnt schon wieder eine Präsidentschaftswahl (die wegen der neuen Verfassung vorgezogen worden ist) mit über 60%
Dezember 2000: die Regierungpartei gewinnt weitestgehend die Kommunal- und Regionalwahlen
April 2002: gescheiterter Putschversuch gegen Chávez, medienhetzkampagnen verteidigen den neuen Präsidenten Carmona, die arme Bevölkerung geht auf die Straßen und fordert den legitimen Präsidenten zurück ins Amt
August 2004: ganz interessant: die Opposition initiiert ein Referendum um Chávez aus dem Amt zu drängen - Resultat: Chávez bleibt mit 59% Unterstützung im Amt
Oktober 2004: in Regionalwahlen gewinnt die Regierungspartei alle bis auf 2 Provinzen
Dezember 2005: Teile der Opposition boykottieren die Parlamentswahlen
Dezember 2006: Chávez gewinnt die nächste Präsidentschaftswahl mit 63%
Dezember 2007: erstmals verliert Chávez eine Wahl, ein Referendum über zusätzliche Änderungen der Verfassung wird knapp abgelehnt (für beide Vorschläge zur Verfassungsänderung stimmen nur 49% mit Ja)
November 2008: in Regionalwahlen bleibt die Regierungspartei die stärkste, jedoch übernimmt die Opposition einige neue Provinzen, einschließlich der Hauptstadt Caracas
Februar 2009: Chávez gewinnt ein Referendum zu minimalen Änderungen an der Verfassung (ähnlich denen von 2007, jedoch aufgrund von Kompromissen leicht abgeändert) mit 56%
September 2010: die Regierungspartei erhält wieder die Mehrheit im Parlament, verliert jedoch ihre Zweidrittelmehrheit
El_Gato schrieb:Die Geschichte bewies schon mehr als genug, daß dieser Schwachsinn einfach nicht gehtDie geschichte hat auch gezeigt dass der reine Kapilatismus nicht geht
El_Gato schrieb:Es gibt und kann auch kein System geben, welches perfekt funktioniert. Auch die Demokratie, soziale Marktwirtschaft und was auch immer haben ihre Tücken.In der Tat.
JPhys2 schrieb:Man sollte aber auch bedenken dass dies dazu führt dassKommt drauf an. Das kann man auch auf den Nationalsozialismus münzen, keiner der noch ganz bei Trost ist, würde erwägen diese Scheiße wieder einführen zu wollen.
"Hat nicht funktioniert Diskusion beendet"
Keine vernünftige herangehensweise ist.
JPhys2 schrieb:Aber man sollte sich schon im einzelfall überlegen ob man etwas Privat organisiert haben will oder doch lieber als Staatseigentum.Stimmt, man muss halt den goldenen Mittelweg beschreiten. Einseitige Verstaatlichtung oder Privatisierung ist einfach Mist.
Turboboost schrieb:Und wie es sich im Kommunismus gehört, werden dann, da sie ja dagegen sein könnten, erstmal alle Liberalen, Intellektuellen oder sonstige zu starke Oppositionelle abgeschlachtet oder im Gulag zum Kommunismus überredet und überzeugt. Der Ruf nach Individualität wird zum selbstschreienden Todesurteil.Wieder die Polemikkeule. Was machen wir dann mit dem Kapitalismus? Setzen wir ihm Sozialdarwinismus und Lohnsklaverei an die Seite?
Das sind mal geile Aussichten