Gefährdet Frau Tymoschenko die Fußball-EM?

insideman schrieb:Und ich kann mir nicht vorstellen, ein Finale mit Deutschland, ohne die Schönwetterfans aus der Politik.

Und ich hoffe das Deutschland das Finale erreicht und Frau Tymoschenko dann noch in einem ukrainischen Gefängnis, natürlich mit angeschlossenem Krankenhaus voller Bandscheibenspezialisten, sitzt. Dann muss Frau Merkel nämlich Wort halten. :)

Danach kann sie meinetwegen nach Deutschland abgeschoben werden.

Gruß greenkeeper

@greenkeeper

Wort halten ? Wer? Ein Politiker?

Träum weiter

@Commonsense

Commonsense schrieb:Hast Du eine Faible für hübsche Russinnen?

Ich? Nein, wieso? Ich arbeite doch nich bei der BILD. ;)

Gruß greenkeeper

@Commonsense

schöne rede und deine meinung ist ehrlich gemeint. das merkt man. find ich persönlich gut. und genauso wie du über timoschenko und dem pro-west denkst, denken eben andere über janukowitsch. also das gewisse leute eher mit janukowitsch und pro-russ sympathisieren und andere eben mit timoschenko und pro-west, dagegen spricht nix. das ist ansichtssache und legitim.

Aber ein Strafverfahren ist ein Strafverfahren, und eine kriminelle Handlung ist ein kriminelle Handlung ganz gleich welcher Partei, Ethnie, oder Geschlecht man angehört. Über timoschenko sollte man sich wirklich informieren, bevor man über ihren fall auch nur versucht nachzudenken. timoschenko wurde auf alle fälle "zu recht" und nach gültigem recht verurteilt. was stellst du dir denn vor? kriminelle gewähren lassen? und wie soll man gegen sowas vorgehen, wenn nicht nach geltendem recht?


Zu Timoschenko gibt es sehr viel zu erzählen. Einige durchaus interessante Dinge lass ich aus, weil das zu weit führt. Aber Timoschenko hat es knall dicke hinter den Ohren. Und mit knall dicke meine ich das auch so. Unglaublich wie unschuldig sie dabei wirken kann. Es fasziniert mich selber. Ein Teil ihrer Lebensgeschichte habe ich ein paar Beiträge zuvor reinkopiert, für diejenigen die es interessiert.

Hier zum Kern eines der Hintergründe.

http://de.wikiactu.com/?cat=492&paged=2 (Archiv-Version vom 21.08.2011)

Zu den Hintergründen: Die RosUkrEnergo, ein russisch-ukrainischer Gashändler mit Sitz in der Schweiz, hatte Mitte Januar 2009 etwa elf Milliarden Kubikmeter Erdgas in unterirdischen ukrainischen Zwischenspeichern. RosUkrEnergo hatte erhebliche Schulden bei der russischen Gazprom. Im Rahmen der Einigung im russisch-ukrainischen Gasstreit hatte Premierministerin Julia Timoschenko angeblich mit Gazprom vereinbart, dass die ukrainische NAK Naftohas Ukrajiny diese elf Milliarden Kubikmeter Erdgas für 1,7 Milliarden US-Dollar kaufen könne.

Nach der Anweisung vom Timoschenko hatte sich der ukrainische Zollchef Walerij Choroschkowski geweigert, die Gasvorräte an NAK Naftohas zu übertragen, weil nur RosUkrEnergo über das eingelagerte Erdgas verfügen dürfe. Daraufhin wurde Choroschkowski am 28. Januar 2009 entlassen und durch Taras Schepitko ersetzt.

Der regionale Zollbeamte Taras Schepitko wurde am Dienstag den 3. März 2009 nunmehr wegen der illegalen Aneignung von Transitgas der RosUkrEnergo vom SBU-Inlandsgeheimdienst verhaftet.

So viel zu der von vorwürfen der misshandlungen und ihrem rückenleiden

http://inge09.blog.de/

Nach Mitteilung der zuständigen Staatsanwaltschaft im Verwaltungsgebiet Charkow könnte sich Julia Timoschenko die zahlreichen blauen Flecke an Armen, Beinen und im Bauchbereich selbst zugefügt haben. Jedenfalls handele es sich nicht um die Spuren von Gewaltanwendung durch Vollzugsbeamte, wie Timoschenkon selbst erklärt.

Nach Meinung von Gerichtsmedizinern sind die Hämatome nicht am 20.April entstanden. Auch seien sie nicht die Folge eines Handgemenges oder eines Faustschlages in den Bauch, sondern die Spuren von "Druck durch stumpfe feste Gegenstände". Das ergebe sich auch daraus, wo die Flecken sind.

Sie könnten durch "relativ geringen Druck" ausgelöst worden sein, schreibt die "Ukrainische Prawda" unter Berufung aus Staatsanwaltschaft und Gerichtsmediziner. Einen Faustschlag in den Bauch habe es "auf gar keinen Fall" gegeben.

Die Ärzte stützen sich allerdings mit ihrer Diagnose nicht auf eine medizinische Untersuchung von Julia Timoschenko selbst, da diese Zusammenarbeit mit ukrainischen Medizinern hartnäckig verweigert, weil sie ihnen nicht traut.

Bereits in der vergangenen Woche hatten die Behörden versucht, Timoschenkos Glaubwürdigkeit zu erschüttern. Es tauchte eine Videoaufzeichnung der Zellenüberwachungskamera auf, auf der zu sehen ist, wie eine Frau, die Timoschenko sehr ähnlich ist, in der Zelle auf und ab geht. Als Timoschenkos Anwalt die Zelle betritt, legt die Frau sich schnell hin und schlüpft unter die Decke.

Timoschenko selbst erklärt, sie könne wegen ihres Rückenleidens nicht aufstehen. Ärzte der Berliner Charite bescheinigten ihr einen doppelten Bandscheibenvorfall.

insideman schrieb:Wort halten ? Wer? Ein Politiker? Träum weiter

Mist, das is natürlich ein Argument dass man nich entkräften kann. Danke für den Hinweis. Puh, gerade noch mal gut gegangen.

Gruß greenkeeper

@Commonsense

und wenn ich mich nicht täusche wird sie in Russland wegen Bestechung von Militärangehörigen ebenfalls per Haftbefehl gesucht.

@derpioneer

Ich will ja nicht direkt etwas unterstellen, aber die Auswahl der von Dir zitierten Quellen lässt mich dann doch vermuten, daß es nicht einfach war, Meldungen zu finden, die Deinen Angaben entsprechen.

So ist im ersten Zitat ja auch nur der für Dich relevante Teil erwähnt.

Daher zitiere ich mal den nachfolgenden Text aus der gleichen Quelle (Hervorhebung durch mich):

Premierministerin Timoschenko wirft dem SBU-Inlandsgeheimdienst und den dahinter stehenden Präsidenten Juschtschenko inzwischen groß angelegte Reprassalien gegen den Zollbeamten Schepitko vor.

Nach den SBU-Spezialeinsatzkräften sind auch einige Abgeordnete des Timoschenko Blocks in die NAK Naftohas Konzernzentrale gelangt. Die Abgeordneten wollten beweisen, dass die SBU-Ermittlungen rechtswidrig seien. Die SBU-Ermittlungen wurden auch von Alexander Jefremow, stellvertretendem Fraktionschef der oppositionellen Partei der Regionen des ehemaligen Präsidenten Leonid Kutschma, scharf kritisiert.

Ein Stadtbezirksgericht in Kiew hat die Besetzung und Untersuchung der NAK Naftohas Konzernzentrale und die Beschlagnahmung von Dokumenten inzwischen für illegal erklärt.

Unterdessen ist auch der russische Energiekonzern Gazprom besorgt, dass durch den bewaffneten Geheimdiensteinsatz in der NAK Naftohas Konzernzentrale die ausstehenden Raten von 400 Millionen US-Dollar bis zum 7. März 2009 gefährdet werden.

Der Gasstreit um RosUkrEnergo und NAK Naftohas und die Ermittlungen durch den SBU-Inlandsgeheimdienst werden als Eskalation des schwelenden Machtkampfes zwischen dem Präsidenten Wiktor Juschtschenko und der Premierministerin Julia Timoschenko angesehen.

Bei der zweiten Quelle, Du wirst es mir verzeihen, spare ich mir weitere Zitate, aber auch jeglichen Kommentar.

Noch einmal: Ich behaupte beileibe nicht, daß Tymoschenko ein Unschuldsengel ist. Jedoch liegen hier nur sehr fadenscheinige Beweise vor, die nach unserem Rechtsverständnis niemals zu einer Verhandlung, geschweige denn einer Verurteilung geführt hätten.

Nach augenblicklicher Lage sieht es für mich eher so aus, als hätte Juschtschenko hier etwas fingiert, um seine politische Gegnerin kaltzustellen. Die Verträge dieses Gasvertrages kann man ja scheinbar nicht einsehen. Es klingt aber so, als hätte hier eine kreative Art der Enteignung zu Gunsten des Staates stattgefunden.

Ich interpretiere die bisher erlangten Informationen so:

Die Gaslieferung an RosUkrEnergo erfolgte durch Gazprom als Energie für die Ukraine. Die Ukraine konnte, oder wollte aber die Zahlungen nicht aufbringen, woraufhin Tymoschenko das Gas an die USA verkaufen wollte, um die Schulden zu tilgen. Juschtschenko aber warf ihr den Diebstahl von Gas vor, das die Ukraine nicht bezahlt hatte, jedoch vertraglich der Ukraine zusteht.

Hmmmja! Klare Rechtslage - kein Zweifel! Der Eigentümer des Gases bestielt das Volk um sein eigenes Gas, um es zu bezahlen, damit das Volk weitere Lieferungen erhalten kann...oder was?

Ich fordere Freiheit für Frau Tymoschenko und eine saubere EM. Möge der Euro das seinige dazu beitragen. Was meint ihr?

Ich fordere Freiheit für Breivik!
Ich fordere Freiheit für Manson!
Beide sitzen weil sie religiös verfolgt werden!
Ich fordere Freiheit für all die NPD Häftlinge in der BRD GmbH, das sind politisch Verfolgte!
Einreise, Politiker, Wirtschaftsboykott gegen USA und Israel wegen Todesstrafe, Menschenrechtsverletzungen, Massentierhaltungen und Massenschlachtungen von Puten an Thanksgiving!
Boykottiert die Türkei, Freiheit für das Dönertier!>>

@Commonsense

Hier paar weitere Infos, die dir dann ein volles Bild ergeben. Du bist ech ein schlaues Kerlchen und nicht auf den Mund gefallen. Wenn du dir aber mal wieder anschaust welche Länder wieder mit ins Spiel kommen in dieser Angelegenheit kann ich es dir folgender maßen auf den Punkt bringen. Das Unternehmen Rosukrenergo (das einfach so Riesengeld für nichts verdient) sitzt in der Schweiz, in Stockholm (im demokratischen Schweden) wurde das Gerichtsurteil (siehe unten) gesprochen, dass die anderen Unternehmen Rosukrenergo das Gas zurückgeben müssen, in Österreich wird das Kapital verwaltet und in Russland sitzt der Exporteur. Könnte sogar sehr gut sein, dass der Westen dran mitverdient. Ich halte es für nicht ausgeschlossen. Die Leute kennen sich eh alle, die wissen wer gegen wen ist und wer wen bestiehlt, im Gegensatz zu uns. Und das die Schweizer dran mit verdienen wird jedem klar, der sich mit Führen eines Geschäftsunternehmens, vor allem in dieser Größenordnung, auskennt.

http://www.sueddeutsche.de/geld/gas-streit-zwischen-ukraine-und-russland-skrupellose-schattenfirma-1.362276

Gazprom will wieder Gas nach Europa schicken, wenn Beobachter in der Ukraine eingetroffen sind. Eine Schlüsselrolle im Machtkampf spielt der Zwischenhändler Rosukrenergo mit Sitz in der Schweiz.....


Doch wieso geht Rosukrenergo dieses Geschäft ein, mit dem es pro 1000 Kubikmeter Gas 140 Dollar Verluste einfährt? Waleri Panjuschkin und Michail Sygar, Autoren des Buches "Gazprom. Das Geschäft mit der Macht", kennen die Antwort: Der Zwischenhändler mit Sitz im Schweizer Kanton Zug erhielt das Recht, Gas aus Turkmenistan und Russland zu Marktpreisen nach Westeuropa zu exportieren - ein Milliardengeschäft.

Was Naftogaz-Chef Dubina, Premierministerin Julia Timoschenko und viele andere Ukrainer jedoch aufregt, ist Folgendes: Anders als der Name vermuten lässt ("Ros" steht für Russland, "Ukr" für Ukraine), hat die Regierung in Kiew keinen Einfluss auf Rosukrenergo.

So stellte Timoschenko im Gespräch mit Panjuschkin und Sygar fest: "Ich sehe nicht ein, wozu zwei Staaten, die durch eine Gasleitung verbunden sind, eine derart absurde Struktur brauchen. Für die Leitung ist kein Vermittler vonnöten. Das Gas strömt von selbst durchs Rohr, man braucht nicht mit Händen nachzuhelfen."
Die Rolle des Dmitrij Firtasch

Über die Besitzverhältnisse von Rosukrenergo war anfangs nicht viel bekannt:
50 Prozent der Anteile der Firma gehören der Gazprom Bank, die andere Hälfte wird von der Raiffeisen Invest AG in Wien verwaltet.
Im Februar 2006 erklärte der damalige Präsident Wladimir Putin vor Journalisten: "Wer hinter diesen 50 Prozent und dem Aushängeschild Raiffeisen AG steht, weiß ich so wenig wie Sie." Lange versuchten Journalisten und Anwälte in der Ukraine und Russland herauszufinden, wer hinter Rosukrenergo steckt - auch das FBI und das US-Justizministerium schalteten sich ein.

Im April 2006 wurde das Geheimnis gelüftet: Der ukrainische Geschäftsmann Dmitrij Firtasch besitzt 90 Prozent der "ukrainischen" Hälfte, der Rest gehört einem Iwan Fursin. In einem Interview antwortete Firtasch auf die Frage, weshalb ausgerechnet er zum Vermittler der Geschäfte zwischen Russland, der Ukraine und Turkmenistan wurde: "Ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort." Bis heute wird darüber spekuliert, wer hinter Firtasch steht.

http://ukraine-nachrichten.de/naftohas-ukrajiny-rosukrenergo-erdgas-vollst%C3%A4ndig-erstattet_3085_wirtschaft

"Naftohas Ukrajiny" hat RosUkrEnergo Erdgas vollständig erstattet

Das Staatsunternehmen “Naftohas Ukrajiny” hat “RosUkrEnergo” die nach einem Gerichtsurteil geforderten 12,1 Mrd. Kubikmeter Erdgas vollständig erstattet.

Darüber informierte der Teilhaber von “RosUkrEnergo”, Dmytro Firtasch, Journalisten. Genauere Angaben machte er dabei nicht.

Bekanntlich war “Naftohas Ukrajiny” vom Stockholmer Schiedsgericht dazu verpflichtet worden an “RosUkrEnergo” 12,1 Mrd. Kubikmeter Erdgas zurückzugeben, die 2009 von der Regierung Tymoschenko nach Vereinbarung mit Gasprom als Schuldzahlung beschlagnahmt wurden. Gasprom und Dmytro Firtasch gehören jeweils 50% des in der Schweiz registrierten Unternehmens.

Gegen Vertreter der Regierung Tymoschenko und von “Naftohas Ukrajiny” sind gerade Ermittlungsverfahren wegen der widerrechtlichen Aneignung des Gases anhängig.

http://ukraine-nachrichten.de/wikileaks-firtasch-%C3%BCber-juschtschenko-timoschenko-rosukrenergo_2931_meinungen-analysen

Der Milliardär, der allem Anschein nach, eine der einflussreichsten Personen in der Ukraine ist, drückte gegenüber Präsident Wiktor Juschtschenko seine volle Unterstützung aus und im gleichen Maße seine Missachtung gegenüber Premierministerin Julia Timoschenko. Er erklärte, dass er mit allen Mitteln die Koalition zwischen dem Block Julia Timoschenko (BJuT) und der Partei der Regionen im letzten Moment verhinderte und im Moment des Treffens an der Schaffung einer Koalition zwischen den Anhängern von Juschtschenko und der Partei der Regionen arbeitete.

In seinem langen Monolog beschrieb Firtasch seine eigene Evolution als Geschäftsmann von dem Moment an, wo er mit Lebensmitteln handelte bis zur Gründung von RosUkrEnergo.

Firtasch behauptete, dass Timoschenko mit Russland zusammenarbeitet, um RosUkrEnergo zu vernichten und führte Beispiele an, die beweisen sollten, dass sie Russland politische Zugeständnisse machte, um Unterstützung bei der Vernichtung von RosUkrEnergo zu bekommen.

Herkunft: http://ukraine-nachrichten.de/wikileaks-firtasch-%C3%BCber-juschtschenko-timoschenko-rosukrenergo_2931_meinungen-analysen

@Commonsense

Das Problem scheint mir eher darin zu liegen das geltendes Recht weder den Volksinteressen dient noch der Volksmoral unterliegt. Das sieht man hier klipp und klar. Hier wird einem Unternehmen gestattet sich als völlig unnötiger Zwischenhändler in einem Deal ungefragt sich einzumischen.

Wie du siehst steht rechtlich sogar ein Stockholmer Gericht auf der Seite von RosUkrEnergo, und damit glasklar gegen Timoschenko. Das spricht Bände

Und so zimperlich sind die Österreicher und die Schweizer hier nicht mit den eigenen menschlichen und humanitären Werten, denn sie "decken" dieses Unternehmen.

Für mich zeigt dies ganz deutlich. Wenn etwas zu holen ist, holen sich es die Leute, auch die im Westen, ganz gleich, wie unfair das ist. Danach fragt keiner. Und es zeigt auch deutlich, dass der Kuchen nicht unter Länder aufgeteilt wird, sondern unter Geschäftsleuten.

Der Fall Tymoschenko - Fußball-EM ist typisch für Verschiedenes in der Vergangenheit:
Hat sich die breite Masse erst einmal festgebissen, wird einfach nicht mehr los gelassen.
Es wäre traurig, wenn deswegen ein Großereignis in Frage gestellt würde. Es reicht,
wenn Leute mit Rang und Namen die EM boykottieren und damit ihren und den Unmut
des Landes, das sie vertreten, zum Ausdruck bringen.

Warum, wie lange, unter welchen Umständen diese Frau einsitzt, kann anders geklärt
und geändert werden, als auf dem Rücken einer EM.

@derpioneer

Das Geschäftsleute die Fäden ziehen, ist ja nun keine große Überraschung.

Es fehlt uns der Einblick in die Hintergründe. Auch in diesen von Dir zitierten Artikeln kann ich vordergründig kein Vergehen gegen das ukrainische Volk erkennen, sondern nur ein Vorgehen, daß einem ukrainischen Glücksritter und Geschäftemacher ein Dorn im Auge war.
Daß europäische Gerichte nach den Fakten urteilen, die ihnen vorgelegt werden, ist auch klar.
Nach wie vor zeigt das nur, daß ein Geschäftemacher sich mit dem politischen Gegner von Tymoschenko verbündet hat und ihn mit aller Macht unterstützt, was den Schluss zulässt, daß Juschtschenko die Geschäfte des Herrn Firtasch auch unterstützt, der ihm schließlich ermöglichte, seine Ambitionen umzusetzen. Somit ist Juschtschenko, der amtierende Staatschef, dem offensichtlich skrupellosen Geschäftemacher Firtasch verpflichtet. Das dürfte den Interessen des ukrainischen Volkes auch eher zuwider laufen.

Tymoschenko scheint hier erkannt zu haben, daß an diesem Geschäft alle verdienen, nur nicht die Ukraine. Das ist natürlich ein schweres Vergehen gegen das Volk...wie konnte sie nur?

Übrigens konnte sie das vor allem erkennen, weil sie selbst aus der Branche stammte und sicher selbst einiges an dubiosen Geschäften durchgeführt hat. So etwas nennt man Fachwissen und Verständnis für die Materie - etwas, daß man lieber auf seiner Seite hat, als gegen sich...

Es ändert sich letztendlich jedoch nichts an dem zuvor schon angemerkten Fakt, daß die Verhandlung nicht auf zwingenden Beweisen, sondern auf Vorwürfen aufgebaut war, die sich aus von Firtasch zu Verfügung gestellten Informationen und dem absoluten Machtwillen Juschtschenkos ergaben.

Den Beweis für eine gerechtfertigte Verurteilung Tymoschenkos kann ich hier nicht entdecken.

Ihr Unverständnis für die Funktion eines Zwischenhändlers teile ich indes. Hier geht es doch nur darum, billiges Gas, daß zu Konditionen eines zwischen Nationen geschlossenen Vertrags eingekauft wird, zu Weltmarktpreisen zu verkaufen. Wer hat denn die Verträge geschlossen? Und wer hat es Firtasch ermöglicht, sich in dieses Geschäft einzubringen?

trotz allem Verständnis für die arme Frau,
die Gerichtsbarkeit anderer Länder geht uns nichts an!
Punkt!
Ist man plötzlich der Meinung das ist ein Schurkenstaat hätte man das früher merken müssen, auch die Politik.

Und das Wirtschaft und Politik verquickt sind- na das ist ja mal eine Überraschung!

alles Heuchelei und Polemik.

Vergessen wir nicht das wir mitten im Wahlkampf stecken!

Das ist die Ursache für die plötzliche Aufmerksamkeit auf Politikerseite.

Mit Sport hat das alles nichts zu tun.

@wulfen

Mit Sport hat das nur insofern zu tun, als der Zeitpunkt von Tymoschenko strategisch gut ausgesucht war, auf Ihre Situation aufmerksam zu machen.

Bei einem öffentlich vorgetragenen Appell an die Bndesregierung bleibt dieser keine Wahl, als Stellung zu beziehen.
Selbst Russland, in Person Medvedev, äußerte Kritik an der Inhaftierung Tymoschenkos.

Zu den Vergabekriterien gebe ich Dir Recht. Hier wurden in den letzten Jahren einige Entscheidungen getroffen, die durchaus fragwürdig waren, sowohl im Fußball, als auch bei der Olympiade.

Doch so lange Sportfunktionäre Standorte auswählen, in der Hoffnung, durch diese Vergabe politische Änderungen zu initiieren, kann man Sport und Politik nur schwer trennen.

Commonsense schrieb:Selbst Russland, in Person Medvedev, äußerte Kritik an der Inhaftierung Tymoschenkos.

dazu sage ich jetzt mal nichts....

Commonsense schrieb:Doch so lange Sportfunktionäre Standorte auswählen, in der Hoffnung, durch diese Vergabe politische Änderungen zu initiieren, kann man Sport und Politik nur schwer trennen.

Interessanter Gedanke.
wenn das also Absicht ist darf man sich dann auch nicht wundern wenn es etwas Aufruhr gibt.
Ob man damit Fans und Akteuren dient.....
Die Welt verbessern soll doch lieber UNO oder wer sich sonst damit auskennt.

@wulfen

Da gebe ich Dir uneingeschränkt recht! Es ist nicht die Aufgabe von sportlichen Komitees, weltpolitischen Einfluss auszuüben.

Es wird aber praktiziert - vielleicht sogar in gutem Glauben und mit durchaus ehrenwerten Zielen.

Es kann ja sogar positive Effekte haben. Zum Beispiel kann die Vergabe an einen Verbund mehrerer kleiner benachbarter Staaten zu wirtschafltichen Synergien führen und auch bis dato unbekannte Regionen mehr ins Bewusstsein rücken.

Spätestens die Vergabe an China stieß mir persönlich sauer auf. Was sollte das bringen?

Sport ist Teil der Gesellschaft und als solcher auch nicht von Gesellschaft und Politik zu trennen.
Die Aussage ,daß Sport losgelöst vom sozialen und politischen Umfeld existieren könne ist eine Lüge ,die auf Wunschdenken beruht,mehr nicht.
Solange die Politik den Sport mitfinanziert und durch Schaffung der Rahmenbedingungen ermöglicht und solange Regime den Sport benutzen um sich aufzuwerten ,so lange gibt es keineTrennung von Sport und Politik und so lange sollte es sie auch nicht geben.
Instrumentalisierung des Sports hat es schon immer gegeben, sei es bei den Spielen in Berlin,Moskau oder Peking aber auch München. Was die Ukraine betrifft,so steht zu befürchten,daß das dortige Regime das Ereignis instrumentalisiert und dadurch zweifellos aufgewertet wird.
Insoweit ist also die Frage falsch gestellt, denn nicht Frau Tymoschenko gefährdet die Fußball-EM sondern das herrschende Regime durch sein Verhalten.

Die Heuchlerichen Politiker, die größten Lügner die Medien.

Alles gebabbel
Vor Olympia in China haben Sie auch alle rumgeheuchelt u. am ende waren alle Sportler dort um ihr bestes zu geben.

So wird es auch mit der Ukraine enden.

in letzter zeit gab es wirklich zu viel fussball: bundesliga, champions league etc
also von mir aus koennen sie die em abblasen ^^

zaphodB. schrieb:Insoweit ist also die Frage falsch gestellt, denn nicht Frau Tymoschenko gefährdet die Fußball-EM sondern das herrschende Regime durch sein Verhalten.

Ja, weil man tausende rechtskräftig verurteilte Häftlinge nicht ich zu ihrer wohlverdienten Bandscheibenkur nach Deutschland ausreisen lässt und sie statt dessen zu einem egomanischen Hungerstreik zwingt, gefährdet das herrschende demokratisch gewählte Regime in der Ukraine die Fußball-EM. So wird es wohl Merkel nach dem Boykottbeschluss begründen. Die arme, reiche Frau Tymoschenko, das perfekte Unschuldslamm. :(

Gruß greenkeeper