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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

1.115 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Afrika, Südafrika, Nigeria ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

03.10.2014 um 06:50
In Somalia kam es zu einem Angriff der Regierungstruppen auf ein Al-Schabab-Lager.
Somalia: Mehr als 20 Tote bei Kämpfen mit Schabab-Miliz
Kämpfer der Al-Schabab in Somalia (Archivbild): Stundenlange Kämpfe Zur Großansicht
REUTERS

Kämpfer der Al-Schabab in Somalia (Archivbild): Stundenlange Kämpfe

In Somalia sind bei einem Angriff von Soldaten auf ein Lager der radikalislamischen Schabab-Miliz mehr als 20 Menschen getötet worden. Die Kämpfe sollen mehr als sieben Stunden gedauert haben.

Mogadischu - Bei Kämpfen in Somalia sind mehr als 20 mutmaßliche Kämpfer der radikalislamischen Terrormiliz al-Schabab getötet worden. Einheiten der halbautonomen Region Puntland hätten am Mittwoch ein östlich der Hafenstadt Bosaso gelegenes Lager der Extremisten angegriffen, sagte der Präsident Puntlands, Abdiwali Mohamed Ali. Auch unter den eigenen Soldaten habe es mehrere Opfer gegeben. Augenzeugen berichteten von mehr als sieben Stunden andauernden Kämpfen.

Truppen Somalias und der Afrikanischen Union waren zuletzt im Süden und in der Mitte des Landes verstärkt gegen al-Schabab vorgegangen. Die mit dem Terrornetzwerk Al-Qaida verbündete Miliz verbreitet dort seit Jahren Angst und Schrecken. Die nördliche Küstenregion Puntland galt zuletzt als ein Rückzugsort der Gruppe.

Die Schabab-Miliz legt in den von ihr kontrollierten Landesteilen Somalias die islamische Rechtsprechung Scharia äußerst brutal aus. Dazu gehören immer wieder öffentliche Hinrichtungen und Amputationen. Im Nachbarland Kenia, das die somalische Regierung militärisch unterstützt, haben die Islamisten mehrfach Anschläge verübt, bei denen zahlreiche Menschen ums Leben gekommen sind.

mxw/dpa
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/schabab-miliz-in-somalia-mehr-als-20-tote-bei-kaempfen-in-puntland-a-994973.html )

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10.10.2014 um 19:36
Boko-Haram-Attacken: Erneut Tote in Nigeria und Kamerun

Die Islamistengruppe Boko Haram hat bei zwei Angriffen in Nigeria und Kamerun mindestens 15 Menschen getötet. Bei einem Angriff auf Ngambu im Bundesstaat Borno im Nordosten Nigerias wurden in der Nacht auf gestern sieben Menschen enthauptet, wie Augenzeugen und ein Behördenvertreter berichteten.

Die Bewohner hätten beim Aufwachen in der Früh festgestellt, dass sieben Menschen ermordet worden seien, sagte der Einwohner Musa Abor. „Sie haben ihnen die Kehle durchgeschnitten“, hieß es.

Ein Armeeoffizier sagte, in Ngambu seien vor zwei Wochen bei Kämpfen 15 Boko-Haram-Kämpfer getötet worden, woraufhin die Gruppe Rache geschworen habe. Die Terrorgruppe hatte in den vergangenen Monaten wiederholt Vergeltungsangriffe auf Dörfer ausgeführt, deren Bewohner in Bürgermilizen aufseiten der regulären Streitkräfte kämpfen. Die Gruppe kämpft seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Staats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias.

Tote nach Raketenbeschuss

Zudem gab es auch im Nachbarland Kamerun einen Angriff der Gruppe. Wie ein Polizeioffizier gestern in der Grenzstadt Amchide sagte, feuerte die Gruppe eine Rakete aus der Stadt Banki auf der anderen Seite der Grenze ab. Demnach wurden beim Einschlag der Rakete auf einer belebten Straße in Amchide mindestens acht Zivilisten getötet. Ein Vertreter der Sicherheitskräfte sprach von neun Toten und acht Verletzten. Boko Haram kontrolliert Banki seit mehreren Wochen und dringt auch immer wieder nach Amchide vor.

Publiziert am 06.10.2014
http://orf.at/stories/2248560/ (Archiv-Version vom 07.10.2014)

Was tun Menschen den Menschen an!
Was passiert mit dieser schönen Welt?


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16.10.2014 um 07:37
Es kam in Mogadischu zu einem Bombenanschlag. Zwar hat sich noch niemand bekannt, aber ich tippe auf Al-Schabab. Das passt zu denen.
Somalia: Mindestens vier Tote bei Anschlag in Mogadischu

Bei einem Bombenanschlag auf einen ranghohen Geheimdienstbeamten in Mogadischu sind vier Menschen ums Leben gekommen. Der Sprengkörper war offenbar am Auto angebracht. Noch hat sich niemand zu der Aktion bekannt.

Mogadischu - Ein Autobomben-Anschlag hat am Mittwoch in der somalischen Hauptstadt Mogadischu mindestens vier Menschenleben gefordert. Sicherheitskräfte und Augenzeugen berichteten zudem von zehn Verletzten und zahlreichen Schäden an umliegenden Gebäuden.

Demnach explodierte die Bombe während der Hauptverkehrszeit in einem nördlichen Viertel der Stadt. Der Sprengkörper sei offenbar am Auto eines ranghohen Geheimdienstbeamten angebracht worden, der bei der Detonation starb, sagte ein Sicherheitsbeamter der Nachrichtenagentur dpa.
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/bombenanschlag-in-mogadischu-tote-und-verletzte-a-997414.html )


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17.10.2014 um 18:48
NMacheroux-Denault@NMacherouxD · 1 Std.Vor 1 Stunde

By the way: Im Februar wird in #Nigeria gewählt.Ein Waffenstillstand mit Boko Haram wäre besonders für unbeliebt. Präs Jonathan von Vorteil.
NMacheroux-Denault@NMacherouxD · 2 Std.Vor 2 Stunden

Waffenstillstand in #Nigeria. Wirklich? Was hat Boko Haram dafür bekommen? "Nur" die Freilassung ihrer inhaftierten Anhänger? Seltsam

NMacheroux-Denault@NMacherouxD · 2 Std.Vor 2 Stunden

Laut Nigerias Präs. Jonathan haben sich Regierung + Boko Haram auf Waffenstillstand + Freilassung der Mädchen aus Chibok geeinigt.#Nigeria



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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

20.10.2014 um 07:26
auch der Spiegel berichtet über den, von funnyfee bereits genannten, Waffenstillstand, sieht das ganze aber in einem negativen Licht, da die Freilassung von Boko-Haram-Kämpfern seitens der Regierung deren Erpressbarkeit aufzeige,während der Waffenstillstand kaum langfristige Wirkung habe dürfte:
Abkommen über Waffenruhe: Boko Haram zwingt Nigeria in die Knie

Von Christoph Sydow
Video abspielen... Video
AFP/ Boko Haram

Seit einem halben Jahr hat die Terrorgruppe Boko Haram in Nigeria mehr als 200 Mädchen in ihrer Gewalt. Nun sollen die Schülerinnen freikommen - das sieht das Waffenstillstandsabkommen vor. Der Staat hat sich erpressbar gemacht.

Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr ist vergangen, seitdem die islamistische Terrorgruppe Boko Haram mehr als 230 Mädchen aus einer Schule im Nordosten Nigerias entführt hat. In der Nacht vom 14. auf den 15. April drangen die Extremisten in die Oberschule in Chibok ein und verschleppten die etwa 15 bis 18 Jahre alten Schülerinnen.

Der Name Boko Haram bedeutet übersetzt so viel wie "westliche Bildung ist Sünde". Die Islamisten haben in den vergangenen Jahren schon mehrfach Schulen überfallen, Kinder entführt und Lehrer vor den Augen ihrer Schüler getötet. Ginge es nach den Extremisten, sollten in Nigeria nur der Koran sowie islamische Geschichte und Rechtsprechung gelehrt werden, Mädchen sollten am besten gar keine Schulen besuchen.

Die Entführung der Schülerinnen aus Chibok erregte weltweites Aufsehen. Nie zuvor hatte Boko Haram so viele Mädchen auf einmal entführt und öffentlich vorgeführt. Auf einem Video, das kurz nach der Verschleppung veröffentlicht wurde, zeigten die Islamisten etwa 130 Mädchen. Sie wirkten darin verängstigt, trugen Schleier und rezitierten Koranverse. Boko-Haram-Anführer Abubakar Shekau kündigte an, die Mädchen auf dem Markt verkaufen zu wollen - schließlich seien sie Sklaven.

Präsidentenberater ist "vorsichtig optimistisch"

Im Internet forderten Zehntausende Menschen aus aller Welt die sofortige Freilassung der Schülerinnen. Unter dem Hashtag #BringBackOurGirls veröffentlichten Prominente Fotos, auf denen sie sich solidarisch mit den Entführten zeigten. Die bekannteste unter ihnen war die First Lady der Vereinigten Staaten, Michelle Obama.

Fotostrecke

7 Bilder
Boko Haram: Terror in Nigeria
Doch die internationale Aufmerksamkeit richtete sich bald auf andere Konflikte, das Schicksal der Mädchen geriet in Vergessenheit - bis vor wenigen Tagen vier Mädchen auftauchten, die zur Gruppe der Entführten gehört haben sollen. Sie berichteten, dass sie in einem Lager im Nachbarland Kamerun festgehalten worden seien. Die Boko-Haram-Terroristen hätten sie dort täglich vergewaltigt. Dann sei ihnen die Flucht gelungen, erst nach einem dreiwöchigen Fußmarsch seien sie in ihre Heimat zurückgelangt.

Nun scheint auch für die anderen entführten Schülerinnen die Freiheit greifbar. Am Freitag verkündete Nigerias Armee, dass sie einen Waffenstillstand mit Boko Haram vereinbart habe. In dem Abkommen habe die Terrorgruppe die Freilassung der Mädchen versprochen. "Boko Haram hat versichert, dass alle Mädchen am Leben sind und dass es ihnen gut geht", sagte Regierungssprecher Mike Omeri.

Er bestätigte, dass es in den vergangenen Wochen Geheimgespräche zwischen Regierung und Extremisten gegeben habe. Nach Angaben eines Regierungsbeamten sollen die Verhandlungen im Tschad stattgefunden haben. Boko Haram hat die Einigung bislang nicht bestätigt.

Die Einzelheiten der Vereinbarung sind derzeit noch unbekannt: Der nigerianische Staat hat bislang keine Angaben zu möglichen Zugeständnissen an die Islamisten gemacht. Unklar ist auch, wann und wo die Mädchen freigelassen werden sollen. Nach Angaben von Präsidentenberater Hassan Tukur sollen diese Details bei einem weiteren Treffen in der kommenden Woche in Ndjamena, der Hauptstadt des Tschad, besprochen werden. "Ich bin vorsichtig optimistisch", sagte Tukur der BBC über die Erfolgsaussichten dieses Termins.

Boko Haram wird immer mächtiger

Boko Haram hatte die Freilassung von Kämpfern aus nigerianischer Haft gefordert. Darunter ranghohe Mitglieder der Gruppe wie Kabiru Sokoto, der für Anschläge auf Kirchen an den Weihnachtsfeiertagen 2011 verantwortlich gewesen sein soll. Damals starben 44 Menschen.

Nigerias Regierung hatte diese Bedingungen kategorisch zurückgewiesen. Schließlich war die Festnahme von Anführern wie Sokoto einer der wenigen Erfolge im Kampf gegen Boko Haram. Doch eine andere Wahl hatte das Militär nicht: Ein gewaltsamer Befreiungsversuch hätte für viele Schülerinnen den sicheren Tod bedeutet.

Seit mehr als fünf Jahren kämpft der Staat gegen die Terrorgruppe, die seither immer mächtiger geworden ist. Nach Angaben von Präsident Goodluck Jonathan haben die Extremisten inzwischen mehr als 13.000 Menschen in Nigeria getötet.

Auch die Nachbarländer werden von den militanten Islamisten zunehmend bedroht: Teile Kameruns werden inzwischen von Boko Haram kontrolliert. Erst am Freitag, wenige Minuten nachdem Nigerias Armee die Feuerpause ausgerufen hatte, meldete Kameruns Verteidigungsministerium, dass bei Gefechten im Land acht Soldaten und mehr als hundert Terroristen getötet worden seien.

Die nun getroffene Vereinbarung dürfte sich als weiterer Erfolg für die Extremisten erweisen: Sie haben bewiesen, dass der nigerianische Staat erpressbar ist. Damit haben sie einen gefährlichen Präzedenzfall geschaffen. Die vereinbarte Waffenruhe kann schnell gebrochen werden. Die erfolgreiche Erpressung wird länger nachwirken.
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/boko-haram-waffenstillstand-ist-niederlage-fuer-nigeria-a-997829.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

20.10.2014 um 11:44
@Taln.Reich
ich habe mir eben deinen post durchgelesen.
Erst mal wäre zu sagen, dass es wirklich fantastisch wäre, würden die Mädchen tatsächlich freikommen.
Ist schon alles etwas eigenartig das Ganze und man fragt sich natürlich, welche Zugeständnisse wohl gemacht worden sind?
Aber letztendlich ist es wichtig, dass die Mädchen wieder nach Hause können. Dafür muss alles getan werden.

Man mag es gar nicht glauben, dass Nigeria die stärkste afrikanische Wirtschaftsmacht ist (sein soll) und Südafrika den Rang abgelaufen hat. Aber auch nur scheinbar.
Dieses Land ist gar nicht greifbar. Erst mal steckt sich jeder die Taschen voll, danach fragen wir dann, welcher Religion er angehört, um ihm dann eins vor den Kopf zu hauen. Und wen es da noch nicht erwischt hat, und die "kleinen" internen Kämpfe noch irgendwie überlebt hat, kommt vielleicht durch die externen, also bei denen von anderen übergriffigen Ländern unter die Räder.

Für mich ist und bleibt SA die Rainbow Nation die trotz Township, trotz aller Probleme, sich am weitesten entwickelt hat.

Hier mal ein Artikel über das "Wirtschaftswunder"Nigeria.

Ich stelle mal einen Leserkommentar voran, damit man gleich die richtige Brille beim lesen aufhat.
Wobei ich mich erst nicht wirklich für einen Kommentar entscheiden konnte. Treffend waren alle.

Leserkommentar:
Die wahre Lage in Nigeria...

...sieht völlig anders aus als die Statisitk uns vormachen will (und ja: suggerieren ist durchaus das korrekte Wort dafür, werter Komm. Nr. 1; denn gerade Statisitken sind doch genau dafür hervorragend geeignet. Dass Statisitken immer menschgemacht sind, bestärkt doch sogar diese Aussage.).

Sinnbildlich für die Verlogenheit der nigerianischen Politik und die Korruption, angefangen beim niedersten Beamten und endend in den höchsten politischen Gremien, ist doch das Schicksal von L. Sanusi. Goodluck Jonathan, Nigerias amtierender Präsident, spricht offiziell von "nicht feiern, solange nicht alle Nigerianer die positiven Auswirkungen unseres Wachstums spüren...2; zugleich wird der Mann geschasst, der es wagt darauf hinzuweisen, dass 20 Mrd. Dollar in den Kassen aus dem Ölgeschäft fehlen. Es darf munter geraten werden, wo diese Mrd. Dollar versickert sind. Richtig...in den Taschen von Politikern und hohen Beamten/Angestellten.

Dass das Pro-Lopf-Einkommen in Nigeria auf 1700 Dollar gestiegen ist, ist dabei alleine der Tatsache geschuldet, dass die höchsten Beamten/Angestellten sich die Taschen vollstopfen, während der Rest nichts, aber auch gar nichts davon zu sehen bekommt. Und ich kann als Person vor Ort bestätigen, dass in der Tat die überragende Mehrheit der Nigerianer mit weniger als 40 Dollar im Monat auskommen muss. Hauptgrund für die längst außer Kontrolle geratene Schwerstkriminaltät, wo Verbrecherbanden ohne Skrupel Menschen für ein Handvoll Dollar umbringen.
Zeitungsartikel v. 12.04.2014:
KonjunkturNigeria löst Südafrika als stärkste Wirtschaft Afrikas ab

Erstmals ist Nigeria die stärkste Wirtschaftsmacht in Afrika. Doch der vermeintliche Erfolg suggeriert ein gefährlich falsches Bild von Wirtschaftsblüte und Entwicklung.

12. April 2014 12:01 Uhr 19 Kommentare

Selbst Nigerias Präsident Goodluck Jonathan sieht keinen Grund zu großer Freude: Zwar hat Nigeria einer Neuberechnung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zufolge Südafrika klar als stärkste Wirtschaftsmacht Afrikas überholt – doch noch immer lebten zu viele Bürger Nigerias in Armut, schrieb der Staatschef des bevölkerungsreichsten Landes in Afrika auf seiner Facebookseite. "Ich kann nicht feiern, solange nicht alle Nigerianer die positiven Auswirkungen unseres Wachstums spüren", teilte Jonathan mit.

Davon aber ist das westafrikanische Land, seit Jahren gebeutelt vom blutigen Terror der islamistischen Boko Haram, sehr weit entfernt. Auch der Präsident weiß, dass sein Land auf dem UN-Index für menschliche Entwicklung nur Platz 153 von 185 aufgeführten Staaten einnimmt.

Nigerias Wirtschaftsboom steht stellvertretend für manch andere Staaten Afrikas, die seit Jahren mit Wachstumsraten von mehr als fünf Prozent glänzen. Zwar ist Nigeria mit einem BIP für 2013 von 510 Milliarden Dollar (371 Milliarden Euro) nun die 26-größte Volkswirtschaft der Welt. Auch das Pro-Kopf-Einkommen ist seit 2009 von 1.091 Dollar um 60 Prozent auf 1.700 Dollar gestiegen. Dennoch suggerieren diese Statistiken, bestätigt von Weltbank und Internationalem Währungsfonds (IWF), ein gefährlich falsches Bild von Wirtschaftsblüte und Entwicklung.

Ökonomisch liegen Welten zwischen Nigeria und Südafrika

Denn nach wie vor ist Nigeria ökonomisch sehr weit vom Schwellenland Südafrika entfernt. Das westafrikanische Land verdankt seine Einnahmen nach wie vor in erster Linie dem Öl. 80 Prozent der Staatseinnahmen und 95 Prozent der Deviseneinnahmen stammen aus diesem Sektor. Eine nennenswerte Industrie, gar eine Warenproduktion für den Export wie in Südafrika, existiert kaum. Der Anteil der industriellen Produktion am BIP sank im vergangenen Jahrzehnt sogar von 36 auf 25 Prozent.

An der Misere Nigerias mit seinen fast 170 Millionen Einwohnern ändert der Öl-Boom wenig. Wie in fast allen afrikanischen Staaten sind Bildungs- und Gesundheitssysteme marode. Es gibt zwar eine bescheiden wachsende kleine Mittelschicht – aber noch immer leben etwa 60 Prozent der Nigerianer in extremer Armut, durchschnittlich von weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag.

Und: Die Korruption ist legendär. Transparency International listet Nigeria in seiner Korruptionsskala auf Platz 144 von 177 aufgeführten Ländern. Vor wenigen Wochen etwa hatte Zentralbankchef Lamido Sanusi erklärt, dass 20 Milliarden Dollar aus den Öleinnahmen fehlten. Er beschuldigte die nationale Ölgesellschaft NNPC der systematischen Unterschlagung. Wenig später wurde Sanusi entlassen.

Soziale Spannungen sind vorprogrammiert, auch der Zulauf zu islamistischen Terrororganisationen lässt sich teils damit erklären. Angesichts eines rasanten Bevölkerungswachstums drängen Millionen junger Menschen auf den Arbeitsmarkt, neue Jobs aber entstehen kaum. Denn bei der Ölförderung oder der Rohstoffausbeute, in der boomenden Telekommunikationsbranche – 120 Millionen Nigerianer haben ein Handy – oder im florierenden Zementsektor entstehen kaum neue Arbeitsplätze.

Äußerst schwieriges Pflaster für westliche Investoren

Auch die Landwirtschaft, von der noch immer mehr als die Hälfte der Nigerianer abhängig ist, steckt in der Krise. 1990 betrug der Anteil der Agrarwirtschaft 40 Prozent am BIP, inzwischen sind es deutlich weniger als 30 Prozent. "Früher waren wir weltweit größter Exporteur von Erdnüssen und Palmöl. Heute importieren wir Nahrungsmittel, wir sind größter Reisimporteur der Welt", sagte Landwirtschaftsminister Akinwumi Adesina. Dabei ist Nigeria reich an fruchtbaren Böden.

Schließlich kommt zu allen ökonomischen und demografischen Herausforderungen, zu den Problemen des Vielvölkerstaates mit seinen zahlreichen Religionen, noch die berüchtigte Ineffizienz der Politik hinzu. Zwar meinte Finanzministerin Ngozi Okonjo-Iweala, die neu ausgewiesene Wirtschaftskraft werde ihr Land "für Auslandsinvestoren noch interessanter machen". Aber Nigeria gilt als äußerst schwieriges Pflaster für westliche Investoren.

Die jüngste Entwicklung bringt der Bevölkerung kaum etwas. Aber sie nährt Ängste in Südafrika, dass der ewige Konkurrent um die Führung in Afrika nun einen Platz in internationalen Gremien wie der G20 oder der Schwellenländer-Gruppe Brics fordern könnte – und damit Südafrika dort ablösen würde.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-04/nigeria-suedafrika-wirtschaftsleistung?commentstart=1#comments


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

27.10.2014 um 08:02
wie vom Spiegel befürchtet, hält sich Boko Haram nicht an den Waffenstillstand mit der Regierung, sondern ist gleich wieder dazu übergegangen, wieder massenhaft Entführungen zu veranstalten:
Terror in Nigeria: Boko Haram entführt offenbar erneut Mädchen
"#BringBackOurGirls" fordern die Demonstranten: Nun werden weitere Mädchen vermisst Zur Großansicht
REUTERS

"#BringBackOurGirls" fordern die Demonstranten: Nun werden weitere Mädchen vermisst

Eigentlich herrscht in Nigeria Waffenruhe. Doch die Terrorgruppe Boko Haram hat laut Augenzeugen mindestens 25 Mädchen verschleppt. Von einigen fehlt noch immer jede Spur.

Yola - Die Angreifer seien in der Nacht gekommen und hätten alle Frauen mitgenommen, berichten Augenzeugen. Offenbar hat die Extremistengruppe Boko Haram in Nigeria erneut 25 Mädchen entführt. Sie seien bei dem Angriff auf einen entlegenen Ort im Nordosten des Landes verschleppt worden, erklärten am Donnerstag zwei Bewohner des Ortes. Später seien die Älteren wieder freigelassen worden, zitiert sie die Nachrichtenagentur Reuters. Der eine der beiden Zeugen vermisst drei Töchter, der andere zwei.

Die genauen Zahlen bleiben unklar: Medien berichten sogar von hundert Mädchen und Frauen, die entführt wurden. Die Zeitung "The Punch" meldete am Donnerstag, Kämpfer der Boko Haram hätten etwa 40 Mädchen aus Dörfern im nordöstlichen Bundesstaat Adamawa mitgenommen. Zuvor seien dort am Wochenende schon 60 Frauen entführt worden, wie erst jetzt bekannt geworden sei. Die Behörden bestätigten diese Berichte bislang nicht.

Dabei gilt in Nigeria nach Angaben der Regierung derzeit eine Waffenruhe, die mit der Terrorgruppe vereinbart worden war. Überfälle auf Dörfer, ein Bombenanschlag mit fünf Toten und weitere Entführungen sprechen eine andere Sprache. Von der Terrororganisation wurde ein Waffenstillstand bislang nicht bestätigt.

Steinmeier reist nach Nigeria

Die Gewalt in Nigeria geht weiter: Am späten Mittwochabend zündeten Terroristen laut der Zeitung "Premium Times" auf dem Busbahnhof in Azare eine Bombe. Fünf Menschen starben, zwölf wurden verletzt, melde die Polizei.

Bereits im April hatte Boko Haram rund 200 Mädchen verschleppt und damit international Entsetzen ausgelöst. Unter anderem appellierte die Frau des US-Präsidenten, Michelle Obama, auf Twitter mit dem Hashtag #BringBackOurGirls an die Entführer, die Minderjährigen freizulassen. Der nigerianische Außenminister Aminu Baschir Wali hatte am Dienstag bei einem Besuch in Berlin noch die Erwartung geäußert, dass die Mädchen "in sehr naher Zukunft" freigelassen werden. In wenigen Tagen ist ein Besuch von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier geplant.

Der Name Boko Haram bedeutet "Westliche Bildung ist Sünde". Die Extremisten haben seit 2009 in Nigeria Tausende Menschen bei Überfällen und Bombenanschlägen getötet. Sie kontrollieren weite Teile im Nordosten des ölreichen Landes. Dort wollen sie einen eigenen islamistischen Staat nach den Grundsätzen der Scharia gründen.
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/nigeria-boko-haram-entfuehrt-offenbar-erneut-maedchen-a-998980.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

27.10.2014 um 08:07
@Taln.Reich
war doch damals in Pakistan , im Swat-Tal das selbe..........die Jungs handeln halt im göttlichen Auftrag und Verträge mit "Ungläubigen " zählen nichts .


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

28.10.2014 um 07:48
Und hier ein Bericht des Spiegels über einen Bericht von Human Rights Watch über die Bedingungen der von Boko Haram entführten:
Boko Haram in Nigeria: Das Leid der entführten Mädchen
Video abspielen... Video
Human Rights Watch

Hunderte Mädchen befinden sich in der Gewalt von Boko Haram, nur wenige konnten bislang fliehen. Sie erzählten Menschenrechtlern von ihrem Schicksal: von Folter, Missbrauch und Zwangsverheiratungen.

Seit 2009 entführen die Radikalislamisten der Boko Haram immer wieder Frauen. Mehr als 500 Mädchen hat die Gruppe derzeit in ihrer Gewalt. Allein im April dieses Jahres kidnappten sie 276 Schülerinnen im Norden Nigerias - und sorgten für weltweite Empörung. Die meisten der Mädchen gelten weiterhin als vermisst. Doch einige wenige konnten fliehen.

Die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" (HRW) hat jetzt mit 30 früheren Entführten gesprochen. Ihr Bericht gibt erschütternde Einblicke in das Schicksal der Frauen und Mädchen.

"Sie haben mir eine Schlinge um den Hals gezogen und mir gedroht, mich umzubringen, wenn ich nicht zum Islam übertrete", erzählte eine nigerianische Christin, die ihren Entführern entkommen konnte. Andere Geflohene erzählten, dass sie für die radikalen Kämpfer kochen und putzen mussten; bei Feldzügen gegen nigerianische Dörfer schleppten sie für Boko Haram Munition und Beute.

Die Interviewten erzählten HRW, dass einige Anführer der Radikalen sie vor sexueller Gewalt schützen wollten. Dennoch dokumentierten die Menschenrechtler acht Fälle von Vergewaltigung. In der Regel kam es zum Missbrauch, nachdem die Frauen gezwungen worden waren, einen der Kämpfer zu heiraten. Selbst Minderjährige wurden unter Druck gesetzt, zu konvertieren und zu heiraten.

HRW geht davon aus, dass die meisten Mädchen und Frauen entführt wurden, weil sie eine Schule besuchten oder Christen waren. "Boko Haram" bedeutet in etwa "Westliche Bildung ist Sünde". Ginge es nach den Radikalen, würden Mädchen nicht zur Schule gehen.

Manche der Entführten werden vergewaltigt

Die Extremisten kontrollieren weite Teile im Nordosten Nigerias. Die Miliz hat dort einen islamischen Gottesstaat ausgerufen. Auch die noch vermissten Mädchen und Frauen werden in dieser Region, einem riesigen Wald- und Sumpfgebiet, vermutet.

Noch nie zuvor war es den Radikalislamisten gelungen, so viele Frauen und Mädchen auf einmal zu entführen wie beim Überfall auf die Schule im April 2014. Boko Haram scheint inzwischen seine Strategie geändert zu haben, schreibt HRW. Während sie früher einzelne Nigerianer auf der Straße verschleppten, fühlen sich die Radikalen im Norden des Landes nun stark genug für Massenentführungen.

In manchen Dörfern im Nordosten des Landes gibt es kaum Regierungstruppen. Und wenn es sie gibt, sind sie oft unzureichend ausgerüstet. Der Augenzeuge einer Entführung beschrieb HRW, dass den nigerianischen Sicherheitskräften während des Angriffs der Radikalen die Munition ausging.

Zudem ist der Rückhalt für die nigerianischen Sicherheitskräfte im Nordosten des Landes oft gering. Denn auch sie agieren dort mit äußerster Brutalität. Menschenrechtler haben mehrfach Fälle dokumentiert, in denen Verdächtige ohne Prozess exekutiert wurden, weil man sie für Islamisten hielt. Immer wieder werden Häuser von mutmaßlichen Sympathisanten der Radikalen niedergebrannt.

Steinmeier fordert die Freilassung der Mädchen

Internationale Politiker appellieren seit Monaten auf Twitter mit dem Hashtag #BringBackOurGirls an Boko Haram, die Mädchen freizulassen - so nun auch der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Er reiste am Montag gemeinsam mit dem französischen Außenminister Laurent Fabius in die nigerianische Hauptstadt Abudscha. Zusammen mit der Nigerianerin Florence Ozor, die sich für die Freilassung der Mädchen stark macht, posierten sie für ein Twitter-Foto.

Vor einer Woche war der nigerianische Außenminister Aminu Wali in Berlin zu Besuch. Er zeigte sich hoffnungsvoll, dass Boko Haram die Entführten bald freilassen werde. Mitte Oktober hatte Nigerias Regierung eine Waffenruhe mit Boko Haram verkündet. Allerdings wüten die Radikalen trotzdem weiter. Vor wenigen Tagen verschleppten sie erneut Dutzende Frauen und Mädchen. In diesem Jahr starben bereits mehr als 3000 Menschen durch die Angriffe der Islamisten.
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/boko-haram-in-nigeria-noch-immer-hunderte-maedchen-entfuehrt-a-999436.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

30.10.2014 um 10:49
NMacheroux-Denault@NMacherouxD · 5 Std.Vor 5 Stunden
Verschiedene Quellen bestätigen uns: Rebellen haben #Bentiu im Südsudan zurückerobert. Regierung dementiert. 43 000 Flüchtlinge eingekesselt



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02.11.2014 um 05:08
@Taln.Reich
Hast Du das Bekennervideo von BokoHaram schon gesehn?
<iframe src='http://www.srf.ch/player/tv/tagesschau-am-mittag-vom-01-11-2014/videoembed/boko-haram-1?id=9ca93c13-57c6-491b-84f0-249208cc75ac&mode=embed' width='624' height='351' frameborder='0' name='Tagesschau am Mittag vom 01.11.2014'></iframe>
Der sollte Komiker werden...
Ich sag ja.. Psychos...


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02.11.2014 um 08:05
@Glünggi
nein, wird bei mir in deinem Beitrag auch nicht angezeigt. Aber Recht hast du ja.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

02.11.2014 um 17:26
@Taln.Reich
Ach schade... jo Inetexplorer kategorisiert Videos des schweizer tv als unsicher.... kein peil wieso.. vermutlich ein fehlendes Zertifikat.
Naja der Anführer der Boko Haram sagt darin, dass die Mädchen alle zum Islam konvertiert seien und schon zwei Kapitel des Korans auswendig können. Dann sagt er " Ich habe sie alle verheiratet - hält einen Moment inne und dann lacht er wie ein Psycho aus nem Hollywoodfilm


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

02.11.2014 um 18:35
Hört sich ja alles furchtbar an.
Klar lacht der wie ein Psycho, das geht ja gar nicht anders, wenn man einer ist.
Und niemand schafft es, etwas dagegen zu tun. Und wenn morgen die nächsten Mädchen verschwinden muss das auch hingenommen werden. Man mag nicht darüber nachdenken.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

03.11.2014 um 07:13
Im Kongo möchte der gegenwärtig amtierende Präsident Joseph Kabila, verfassungswidrigerweise, eine dritte Amtszeit antreten.
Der ewige Präsident

Von Jpu,

Staatschef Joseph Kabila will sich offenbar eine dritte Amtszeit genehmigen, obwohl die Verfassung genau das verbietet. Seit Wochen demonstrieren in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa Tausende gegen eine geplante Gesetzesänderung zugunsten Kabilas. Doch Widerstand gegen den Präsidenten ist riskant. Ein Anführer der jetzigen Proteste, der Parlamentsabgeordnete Jean-Bertrand Ewanga, wurde Mitte September zu einem Jahr Gefängnis verurteilt - wegen angeblicher Beleidigung des Präsidenten. Der Chefredakteur der regierungskritischen Zeitung Congo News wurde von Sicherheitskräften fast einen Monat lang ohne Haftbefehl und Verfahren gefangen gehalten. Dabei galt Joseph Kabila einst als Hoffnungsträger: 2001 war er, damals 29 Jahre alt, als Übergangskandidat ins Amt gelangt, nachdem Präsident Laurent-Désiré Kabila, sein Vater, von einem Bodyguard ermordet worden war. 2006 gewann der Sohn die von der Uno überwachten Wahlen, doch nach dem chaotischen Urnengang 2011 warf die Opposition dem Präsidenten schwere Manipulation vor. Mit einer dritten Amtszeit Kabilas würde das Land wohl endgültig wieder zur Autokratie.
( http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-129568356.html (Archiv-Version vom 08.09.2015) )

ich bin mir ziemlich sicher, dass das Regierungsfeindlichen bewaffneten Kräften in der D.R. Kongo Vorschub geben wird.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

03.11.2014 um 07:16
Derweil wird in Nigeria einer 14 Jährigen der Prozess gemacht, weil sie ihren 20 Jahre ältern, vermutlich zwangsverheirateten Eheman umgebracht hat:
Minderjährige Braut in Nigeria: 14-Jähriger droht Todesstrafe wegen Mordes

Kurz nach ihrer Hochzeit tötet Wasila Tasi'u aus Nigeria ihren über 20 Jahre älteren Ehemann und drei weitere Menschen mit Rattengift. Wegen Mordes droht dem Mädchen nun die Todesstrafe. Der Fall spaltet das Land.
Sani Garba, Vater des getöteten Bräutigams, mit einem Bild seiner Schwiegertochter Wasila Tasi'u: "Wir können ihr nicht vergeben" Zur Großansicht
AFP

Sani Garba, Vater des getöteten Bräutigams, mit einem Bild seiner Schwiegertochter Wasila Tasi'u: "Wir können ihr nicht vergeben"

Lagos/Hamburg - Wasila Tasi'u war 14 Jahre alt, als sie zwei Wochen nach einer mutmaßlichen Zwangsheirat ihren Ehemann und drei weitere Menschen mit Rattengift tötete. Nun droht ihr in Nigeria wegen Mordes die Todesstrafe. Sollte sich der Verdacht bestätigen, müsse das Mädchen mit dem Tod bestraft werden, sagte Staatsanwalt Lamido Abba Soron-Dinki vor einem Gericht in der Stadt Gezawa im Norden Nigarias. Er deutete an, dass die Anklage die Höchststrafe fordern werde.

Schauplatz des Dramas war im April das Dorf Unguwar Yansoro, rund 60 Kilometer von Nigerias zweitgrößter Stadt Kano entfernt. Nach Darstellung der Polizei mischte Tasi'u bei einem Fest rund zwei Wochen nach ihrer Hochzeit Rattengift ins Essen. Ihr Ehemann und ein weiterer Gast kamen laut "Daily Mirror" noch am selben Tag um. Später starben zwei weitere Menschen im Krankenhaus, die ebenfalls von dem vergifteten Reis gegessen hatten.

Der Fall der Wasila Tasi'u sorgt landesweit für Aufsehen. Vor allem im mehrheitlich christlichen Süden Nigerias wurde der Prozess gegen das Mädchen scharf kritisiert. Menschenrechtler forderten die Freilassung der 14-Jährigen, die als Opfer von Zwangsheirat und Vergewaltigung anzusehen sei. Die Familien des Mädchens und des getöteten Mannes bestreiten allerdings, dass die Ehe gegen den Willen der Jugendlichen vollzogen wurde.

Das Mädchen äußerte sich nicht zu den Vorwürfen. Der Richter stellte daraufhin fest, die Angeklagte plädiere auf nicht schuldig. Das Verfahren wurde anschließend auf den 26. November vertagt.

Verteidigerin fordert Verfahren vor Jugendgericht

Der Vater Tasui Mohammed hatte im August versichert, seine Tochter sei alt genug gewesen für die Hochzeit und habe sich ihren Bräutigam sogar selbst ausgesucht. "Für uns ist sie kein Kind, es ist hier üblich, Mädchen mit 14 Jahren zu verheiraten", sagt auch der Vater des toten Bräutigams, Sani Garba. "Wir können ihr nicht vergeben." Der Polizeisprecher des Staates Kano, Musa Magajia Majia, ist hingegen überzeugt, dass Tasi'u aus Verzweiflung tötete, "weil sie von ihren Eltern gezwungen wurde, einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte".

Die Zwangsheirat zwischen jungen Mädchen und deutlich älteren Männern ist vor allem in ländlichen Gegenden im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias ein großes Problem. Die Rechtslage ist kompliziert, denn in der Region trat im Jahr 2000 das islamische Recht der Scharia in Kraft, das nach Ansicht mancher Gelehrter die Heirat Minderjähriger erlaubt. Gleichzeitig gilt aber auch im Norden des Landes das nigerianische Bundesrecht.

Die Anwältin der Angeklagten betonte, für sie stehe das Problem der Zwangsheirat nicht im Vordergrund. Wasila dürfe wegen ihres Alters nicht wegen Mordes angeklagt werden, betonte Hussaina Aliyu. Sie verlangte, dass ihre Mandantin vor ein Jugendgericht gestellt wird. In Nigeria gelten Heranwachsende mit 17 Jahren als volljährig. In den zwölf nördlichen Bundesstaaten, wo das islamische Recht angewandt wird, können allerdings auch unter 17-Jährige als strafmündig betrachtet werden.

brk/AFP
( http://www.spiegel.de/panorama/justiz/nigeria-maedchen-droht-todesstrafe-fuer-mutmasslichen-mord-an-ehemann-a-1000272.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

03.11.2014 um 07:20
und, wie um noch mehr Fälle der eben genannten Art zu provozieren, zwangsverheiratet Boko Haram die 200 entführten Mädchen:
Terror-Botschaft der Boko-Haram: Zweihundert Mädchen zwangsverheiratet
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AFP

Kurz kam in Nigeria Hoffnung auf - doch nun hat sich Boko-Haram-Chef Abubakar Shekau zu Wort gemeldet. Eine Waffenruhe? Nicht mit ihm. Niederschmetternd ist auch seine Auskunft über die 200 entführten Mädchen.

Lagos - Die Terrororganisation Boko Haram hat Angaben der nigerianischen Regierung über eine Waffenruhe mit den Islamisten dementiert. Boko-Haram-Chef Abubakar Shekau habe in einem am Freitag veröffentlichten Video erklärt, er kenne Danladi Adamu nicht, den angeblichen Vertreter der Islamistenmiliz, der mit der nigerianischen Führung verhandelt habe, berichteten die Zeitung "Premium Times" und andere Medien in Nigeria am Samstag übereinstimmend.

Mit dem Dementi schwinden auch die Hoffnungen auf eine Freilassung der mehr als 200 Schülerinnen, die Mitte April in Chibok im Nordosten des Landes von der radikalislamischen Gruppe verschleppt worden waren. "Das Thema Mädchen gehört schon lange der Vergangenheit an, weil ich sie längst verheiratet habe", sagte der Boko-Haram-Anführer, und fügte an: "In diesem Krieg führt kein Weg zurück."

Präsident kündigt erneute Kandidatur an

Boko Haram hatte im April in Chibok, einer Stadt im Nordosten des Landes, 276 Schülerinnen gekidnapped. Einige konnten in den ersten Tagen nach der Entführung fliehen, später berichteten sie von Folter, Missbrauch und Zwangsverheiratungen. 219 Schülerinnen werden weiterhin vermisst. Laut bisher unbestätigten Berichten wurden sie in mehrere Gruppen verteilt, manche seien möglicherweise nach Kamerun oder in den Tschad verschleppt worden.

Die nigerianische Regierung hatte am 17. Oktober erklärt, sich bei Verhandlungen mit Boko Haram auf eine Waffenruhe geeinigt zu haben und verkündet, man sei voller Hoffnung, dass die Mädchen bald freikommen könnten. Für den Präsidenten kam das zur rechten Zeit: Goodluck Jonathan verkündete wenig später, am Donnerstag, dass er bei den Wahlen im Februar erneut kandidieren würde. Nun folgte das Dementi von Shekau. Allerdings wird trotz des ausbleibenden Verhandlungserfolgs und trotz einiger Korruptionsskandale damit gerechnet, dass Jonathan die besten Chancen auf eine weitere Amtszeit hat.

Gewalt hält an

Ungeachtet der vermeintlichen Waffenruhe war es in den vergangenen beiden Wochen weiter zu Gewalt in Nigeria gekommen. Erst am Freitag waren bei einem Bombenanschlag auf einem Busbahnhof in der Stadt Gombe im Nordosten Nigerias nach Krankenhausangaben 30 Menschen ums Leben gekommen.

Shekau hatte im August gesagt, Boko Haram wolle ein islamisches Kalifat nach dem Vorbild des Islamischen Staats (IS) gründen. Menschen, die aus dem von Boko Haram kontrollierten Gebiet fliehen konnten, berichteten, dass die Terrororganisation Einheimische einsperre und unter Berufung auf die Scharia foltere.

bim/AFP/dpa/Reuters/AP
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/boko-haram-in-nigeria-terror-fuehrer-dementiert-waffenruhe-a-1000491.html )

und dabei wird nun auch die Waffenruhe dementiert. Wie befürchtet, ist Boko Haram nicht zu trauen.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

10.11.2014 um 07:46
nachdem in Burkina Faso die Proteste nun langsam abebben, setzen sich nun die Anführer der jeweiligen Konfliktparteien zusammen, um auszuknobeln, wie es jetzt weiter geht:
Krise in Burkina Faso: Ziviles Übergangskabinett soll ein Jahr lang regieren
Übergangspräsident Zida (l.) mit Senegals Staatschef Sall: Einjähriger Übergang Zur Großansicht
AFP

Übergangspräsident Zida (l.) mit Senegals Staatschef Sall: Einjähriger Übergang

Die Proteste im westafrikanischen Burkina Faso ebben ab, nun gibt es einen Plan für die politische Zukunft des Landes: Nach dem Militärputsch soll die Macht an eine Übergangsregierung übertragen werden - gefolgt von Wahlen.

Ouagadougou - Die Machtübernahme durch das Militär erregte heftige Kritik, nun soll Burkina Faso langsam zur Normalität zurückkehren: Nach dem Sturz von Staatspräsident Blaise Compaoré haben sich die Konfliktparteien in dem westafrikanischen Land auf eine einjährige Übergangsphase geeinigt. Im November 2015 werde es Präsidentschafts- und Parlamentswahlen geben, hieß es nach Krisengesprächen zwischen Vertretern des Militärs, der Opposition und der Zivilgesellschaft in einer gemeinsamen Erklärung.

An den Beratungen in einem Luxushotel der Landeshauptstadt Ouagadougou nahmen unter anderem Stammesvertreter sowie religiöse Anführer teil. Zudem vermittelten die Staatspräsidenten Ghanas, Nigerias und des Senegals bei dem Versuch, die politische Krise in Burkina Faso zu beenden.

Alle an den Krisengesprächen beteiligten Seiten hätten sich darauf geeinigt, dass eine "bedeutende zivile Persönlichkeit" den Übergang leiten solle, hieß es in der Abschlusserklärung - man habe sich aber noch auf niemanden einigen können. Es sei nicht ihre Absicht gewesen, "Namen" zu präsentieren, sagte Ghanas Staatschef John Dramani Mahama. Er zeigte sich aber zuversichtlich, dass "eher binnen Tagen als Wochen" eine Übergangsregierung gebildet werden könne.

Als Interimsstaatschef regiert derzeit Oberst Isaac Zida. Dieser erklärte nach dem Treffen lediglich, es sei "sehr gut" verlaufen. Er sei hoffnungsvoll, dass die Menschen im Land bald "eine Lösung finden". Ex-Staatschef Compaoré war am vergangenen Freitag unter dem Druck von Massenprotesten zurückgetreten und ins Nachbarland Elfenbeinküste geflohen. Anschließend übernahm das Militär die Macht, versprach aber alsbald, einen zivilen Übergangsprozess und einzuleiten. Zunächst hatte es geheißen, dass schon binnen drei Monaten Neuwahlen abgehalten würden.

"Wir haben noch nicht einmal unsere Toten beerdigt"

Das stundenlange Treffen in Ouagadougou hatte zunächst holprig begonnen. Vertreter von Opposition und Zivilgesellschaft verließen zwischendurch erbost die Verhandlungen, weil sie fürchteten, dass Anhänger des geschassten Präsidenten an der Übergangsregierung beteiligt werden könnten. "Wir haben noch nicht einmal unsere Toten beerdigt und schon sollen arrogante Menschen wieder ins Amt geholt werden, die das Volk verachtet haben", sagte ein Sprecher der an den Gesprächen beteiligten zivilgesellschaftlichen Gruppen.

Die Anführerin der größten parlamentarischen Oppositionsgruppe, Rose-Marie Compaoré, äußerte sich ähnlich kritisch. Zwischendurch schritt das die Sicherheitspersonal ein, beide Seiten konnten aber letztlich dazu gebracht werden, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Unterdessen wurde ein Parteifreund von Ex-Staatschef Compaoré festgenommen, wie es am Mittwoch aus Sicherheitskreisen hieß. Assimi Kouanda wird demnach vorgeworfen, zu Demonstrationen in Burkina Faso aufgerufen und mit seinen Äußerungen die öffentliche Ordnung gefährdet zu haben. Auch der Chef einer Unterstützergruppe für Compaoré soll festgesetzt worden sein.

Die Opposition hatte ihre Proteste gegen Compaoré in Anlehnung an den Arabischen Frühling hoffnungsvoll als "Schwarzen Frühling" gefeiert. Im Zuge der Demonstrationen war unter anderem das Parlamentsgebäude angezündet worden und abgebrannt.
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/burkina-faso-einigung-auf-uebergangsregierung-a-1001331.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

11.11.2014 um 00:36
@Taln.Reich
Nigeria wird erneut von einem blutigen Anschlag erschüttert. Ein Attentäter in einer Schuluniform betritt eine Schule und zündet eine Bombe. Mindestens 47 Schüler sterben. Zum Anschlag hat sich bislang niemand bekannt. Das Blutbad trägt allerdings die Handschrift der Islamistengruppe Boko Haram.
http://www.srf.ch/news/international/nigeria-bombe-reisst-viele-schueler-in-den-tod

http://www.srf.ch/news/international/anschlag-in-nigeria-von-besonderer-grausamkeit


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

11.11.2014 um 07:39
@Glünggi
SPON berichtet auch über diesen Bombenanschlag und berichtet zudem, dass die Anwohner die herbeieilenden Soldaten mit Steinen beworfen haben sollen, aus Wut darüber, dass das Militär es nicht schafft, die Lage unter Kontrolle zu bekommen.
Terror in Nigeria: Dutzende Schüler sterben bei Bombenanschlag

Im Norden Nigerias sind bei einem Bombenanschlag auf eine Schule etwa 50 Schüler getötet worden. Die Kinder und Jugendlichen hatten sich gerade versammelt, als der Sprengsatz detonierte.

Damaturu - Bei einem Anschlag auf eine Schule im Nordosten Nigerias sind Dutzende Kinder ums Leben gekommen. Die Explosion habe 47 Schüler getötet, teilte die Polizei laut der Nachrichtenagentur AFP mit. Andere Agenturen melden 48 Tote. Zudem seien 79 weitere Schüler mit zum Teil schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden, hieß es anderen Quellen zufolge. Einem Lehrer zufolge ist daher damit zu rechnen, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigt.

Der Sprengsatz war inmitten einer versammelten Schülermenge auf dem Schulhof explodiert. Etwa 2000 Schüler hatten sich gerade zu einer Ansprache des Schulleiters vor Beginn des Unterrichts versammelt, wie ein Lehrer erklärte. Ein Anwohner berichtete gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von Blutlachen und umherliegenden Schuhen.

Anwohner vertrieben herbeieilende Soldaten

Den Sprengsatz hatte offenbar ein Selbstmordattentäter in einem Rucksack in die Schule gebracht, wie AP unter Berufung auf Augenzeugenberichte meldet. Demnach eilten nach der Explosion Soldaten zu der Schule, wo sie jedoch von aufgebrachten Anwohnern vertrieben wurden: Diese sollen die Soldaten mit Steinen beworfen haben, weil das Militär die seit Jahren anhaltende Gewalt in der Region nicht unter Kontrolle bekommt.

Der Vorfall ereignete sich am naturwissenschaftlichen Jungeninternat "Potiskum Senior Science Secondary School" im Zentrum von Potiskum, der Hauptstadt des Bundesstaates Yobe. Im selben Ort war vergangene Woche in einer schiitischen Schule eine Bombe explodiert, dabei kamen 30 Menschen ums Leben.

Die Behörden vermuten hinter den Anschlägen die sunnitische Terrororganisation Boko Haram, die in der Region bereits zahlreiche Anschläge vor allem auf Christen und Polizeieinrichtungen verübt hat. Ob die Gruppe, die einen Gottesstaat im Norden Nigerias errichten will, für die Bombenexplosion verantwortlich ist, ist jedoch unklar. Bislang bekannte sich niemand zu dem Anschlag.
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/nigeria-anschlag-auf-schule-toetet-viele-schueler-a-1002002.html )


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