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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

1.115 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Afrika, Südafrika, Nigeria ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

05.08.2014 um 13:10
Zitat von thrustno1thrustno1 schrieb:was ich nicht verstehe sind die Afrikaner so untereinander im zwist das dort keiner Sich ne waffe schnappt und endlich mal aufbegehrt ?
und schon haben wir einen klassischen Bürgerkrieg, weil es nämlich immer jemanden gibt, der bei einer Veränderung im Nachteil wäre, und sich dementsprechend mit allem was er hat dagegen wehrt.
Zitat von thrustno1thrustno1 schrieb:solange die Völker da unten sich nicht selbst von solchen Gruppen Befreien wollen hat auch keine Macht von außen ein effekt.
und was wenn es nicht am 'wollen' liegt, sondern am 'können'? Es ist leicht zu sagen 'warum begehren sie nicht auf?' wenn man für die Forderung 'das und das soll sich ändern' keine AK ins Gesicht behalten bekommt, sondern schlimmstenfalls ignoriert wird.

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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

11.08.2014 um 07:19
aufgrund der gegenwärtigen Ebola-Epidemie hat Nigeria den Notstand ausgerufen:
Epidemie: Nigeria ruft wegen Ebola nationalen Notstand aus
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AP

Schulen sollen die Ferien verlängern, religiöse Führer auf Massenveranstaltungen verzichten: Wegen Ebola hat auch Nigeria den Notstand ausgerufen. In Kanada wurde ein Rückkehrer mit Fieber auf die Isolierstation verlegt.

Neun Infektionsfälle sind bestätigt, zwei Menschen starben, fast 140 werden überwacht: Auch in Nigeria grassiert die Angst vor Ebola. Die Regierung hat daher am Freitagabend den Notstand ausgerufen. Präsident Goodluck Jonathan gab umgerechnet 8,7 Millionen Euro zur Bekämpfung der Seuche frei. Damit sollten unter anderem zusätzliche Isolierstationen, Personal und die Überwachung an den Grenzen finanziert werden, teilte ein Sprecher von Jonathan mit.

Zuvor hatte bereits die Weltgesundheitsbehörde (WHO) die Ebola-Epidemie als internationalen Gesundheitsnotfall eingestuft und allen betroffenen Ländern in Westafrika geraten, den Notstand auszurufen. Nigeria, das bevölkerungsreichste Land des Kontinents, sprach von sieben Ebola-Fällen in der Wirtschaftsmetropole Lagos.

Präsident Jonathan forderte Religionsführer auf, auf große Zusammenkünfte zu verzichten. Schulen sollten ihre Sommerferien verlängern. Der Transport von Leichen in andere Gemeinden habe zu unterbleiben. Zudem sollten alle Todesfälle aufgrund von Krankheit den Behörden gemeldet werden. Er warnte zudem vor der Verbreitung von falschen Informationen über die Seuche. Dies sei irreführend und könne Massenpanik auslösen

Der Ebola-Ausbruch in Westafrika ist außer Kontrolle, fast tausend Menschen sind an der Krankheit gestorben, die meisten in Guinea, Sierra Leone und Liberia. Nach Ansicht der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen wird bislang international viel zu zögerlich auf die Epidemie reagiert.
( http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ebola-nigeria-ruft-notstand-aus-a-985244.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

11.08.2014 um 08:14
Da bauen die so Solaranlagen in Südafrika. Sonst ist da die Industrie gar nicht so viel vertreten, aber wenn es um Solaranlagen geht, sind die Unternehmen dort. Vermutlich weil die Sonne den ganzen Tag brennend heiß scheint.

http://www.solarserver.de/solar-magazin/nachrichten/aktuelles/2014/kw32/sma-solar-technologie-ag-startet-produktion-von-zentral-wechselrichtern-in-suedafrika-zweites-photovoltaik-grosskraftwerk-mit-sma-wechselrichtern-fertiggestellt.html (Archiv-Version vom 12.08.2014)


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

15.08.2014 um 14:22
@HeurekaAHOI
In SA ist sogar sehr viel Industrie vertreten. SA gilt seitdem Ende der Apartheid als aufstrebende Nation und zählt nicht zur dritten Welt. Automobilunternehmen wie VW, BMW und Toyota lassen div. Modelle in SA produzieren. Dieser Standort begünstigt auch den weiteren zollfreien Export in die USA.


http://www.automobil-produktion.de/stichwort/suedafrika/
http://intergest.co.za/ge/neues-forderprogramm-fur-sudafrikas-automobilindustrie-zusatzliche-anreize-fur-deutsche-investoren-in-sudafrikas-automobilsektor/
http://www.automobil-industrie.vogel.de/oems/articles/83576/

Anders sieht es da schon in Zentralafrika aus. Ein Land das im wahrsten Sinne des Wortes ums Überleben kämpft und in Gewalt und Armut versinkt das einem die Tränen kommen.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

15.08.2014 um 14:44
@funnyfee ja, es scheint zu mindest so, das man das glauben soll das Südafrika Boomtown ist. Die Quellen ( Automobil-Industrie.Vogel ) brauchen ja so ein Image. Deren Leser sollen nicht die Schattenseiten so ganz genau kennen, sonst investiert da keiner. Da sieht man auch mal wieder, wie Spiegel Focus, und viele andere Mainstream Medien aus Deutschland, durch ihre Nicht Berichterstattung, dieses Bild von Automobil-Industrie.Vogel noch verstärken. Man wird richtig einer Gehirnwäsche unterzogen.

Zentralafrika ist vermutlich bitterarm immer noch.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

15.08.2014 um 15:32
@HeurekaAHOI
Ja, zu Zentralafrika schrieb ich ja, dass einem die Tränen kommen, wenn man sich damit beschäftigt.
Unfassbar was dort alles geschieht.

Ich habe gestern noch gelesen, dass im Jahr 2050 ein viertel der Weltbevölkerung in Afrika leben wird.
Leider habe ich den Link nicht zur Hand.

Für SA sehe ich es trotzdem hoffnungsvoller. Leider greift hier nach wie vor u.a. weiterhin Gewalt und Korruption um sich. Sicherlich müssen Presseartikel kritisch hinterfragt werden, gerade in den von dir genannten Gazetten.
Trotzdem.... es investieren auch andere Industriezweige (außer der Automobilindustrie) und Nationen (außer der EU) in SA.
SA selbst hat ebenfalls einiges zu bieten.

Das Ende der Apartheid ist noch nicht lange her. Und das Land muss einiges lernen und aufholen.
Vor ein paar Jahren noch hätte niemand gedacht, das sich dunkelhäutige wie selbstverständlich in den Städten und an den Stränden bewegen können/dürfen.

Vom Ausgang der Wahlen im Mai, war ich enttäuscht.
Das ist aber nur meine subjektive Meinung. Das mag jeder sehen wie er will
Kaum zu glauben das SA die modernste Verfassung der Welt haben soll.

Wie gesagt, ich bin trotz allem voller Zuversicht für die schöne Rainbow-Nation.


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18.08.2014 um 07:22
Boko Haram hat mal wieder ein Dorf angegriffen, und dabei massenhaft Menschen entführt:
Terror in Nigeria: Boko Haram entführt Dutzende Jungen und Männer
Boko-Haram-Anführer Abubakar Shekau: Nur Mädchen und Frauen verschont Zur Großansicht
AFP

Boko-Haram-Anführer Abubakar Shekau: Nur Mädchen und Frauen verschont

Sie riefen "Gott ist groß" und schossen: Die Terrormiliz Boko Haram hat im Norden Nigerias erneut ein Dorf attackiert und zahlreiche Geiseln genommen. Laut Augenzeugen werden 97 Menschen vermisst.

Abuja - Die Terrorgruppe Boko Haram hat in Nigeria Dutzende Jungen und Männer entführt. Die Extremisten hätten ein Dorf im Nordosten des Landes angegriffen und zahlreiche Geiseln auf Trucks geladen und weggefahren, sagten Augenzeugen, die fliehen konnten.

Über die exakte Anzahl der Entführten gibt es noch keine Bestätigung, Zeugen berichteten jedoch, es würden 97 Menschen vermisst. Sechs ältere Männer seien getötet worden, sagten Dorfbewohner. Die Milizionäre hätten zudem mehrere Häuser niedergebrannt, hieß es.

Die Attacke hatte den Informationen zufolge schon am Sonntag stattgefunden, war aber erst jetzt bekannt geworden. Das betroffene Dorf heißt Doron Baga, es liegt nahe des Tschadsees im äußeren Nordosten des Landes in der Krisenregion Borno.
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/boko-haram-in-nigeria-dutzende-jungen-und-maenner-entfuehrt-a-986333.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

18.08.2014 um 07:27
Die Ebola-Epidemie ist völlig außer Kontrolle, und wird, laut Aussage von Ärzte ohne Grenzen, auch auf Monate außer Kontrolle bleiben (und das ist noch eine optimistische Schätzung), wobei Liberia am schwersten betroffen ist:
Warnung von Ärzte ohne Grenzen: Ebola-Epidemie noch für Monate außer Kontrolle
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AFP

Ärzte ohne Grenzen spricht eine düstere Prognose aus: Es werde etwa sechs Monate dauern, bis die Ebola-Epidemie unter Kontrolle sei. Insbesondere in Liberia ist die Lage katastrophal, Lebensmittel werden knapp.

Genf - Zehn Tage lang war die Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen in der Ebola-Region unterwegs, ihr Resümee fällt ernüchternd aus: Bis die Epidemie kontrolliert werden kann, könnte es laut Joanne Liu noch etwa sechs Monate dauern. Diese fühlten sich an wie eine Kriegszeit und bedürften einer übergeordneten Führung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), sagte Liu auf einer Pressekonferenz in Genf.

Um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen, war die internationale Präsidentin von Ärzte ohne Grenzen (MSF) in die betroffenen Ländern gereist. "Wenn wir Liberia nicht stabilisieren werden, werden wir die gesamte Region nicht stabilisieren", sagt sie. In Liberia gibt es offiziell derzeit die meisten Ansteckungs- und Todesfälle.

"Innerhalb der nächsten sechs Monate sollten wir die Oberhand über die Epidemie gewinnen, dies ist mein Bauchgefühl", so Liu. Sie forderte die WHO dazu auch dazu auf, mehr Experten in die betroffenen Regionen zu schicken.

Flut an Patienten

Auch die WHO ist angesichts der aktuellen Lage alarmiert: Es würden mehr Betten in Kliniken und Einrichtungen für die Behandlung von Ebola-Patienten benötigt, als man zur Verfügung stellen könne, sagte Gregory Hartl, Sprecher der WHO, am Freitag. Die Flut an Patienten, die in den neu eingerichteten Behandlungszentren eingeliefert werden, zeige, dass der Ausbruch weitaus größer sei als vermutet.

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11 Bilder
Ebola-Epidemie: Kampf um Kontrolle
Ein neu eingerichtetes Behandlungszentrum in Liberia, das für 80 Patienten angelegt worden war, habe sich im Nu gefüllt. Bereits am Tag nach der Eröffnung, so Hartl, seien Dutzende weitere Patienten eingetroffen, um sich behandeln zu lassen.

Laut WHO ist es höchst wahrscheinlich, dass die Zahl der gemeldeten Todesfälle und Erkrankten nicht die tatsächlichen Verhältnisse widerspiegelt - und die Epidemie noch weit schlimmer sein könnte als bisher angenommen. Bei der Organisation sind bisher 1975 Ebola-Fälle in den vier von Ebola betroffenen Ländern Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria erfasst, 1069 Menschen starben. Die Zahlen müssen nun wohl nach oben korrigiert werden.

Vielfach sind sehr abgelegene Gebiete betroffen, in denen es kein effizientes Meldesystem gibt. Zudem stehen viele Menschen den Ärzten skeptisch gegenüber und vertrauen lieber traditionellen Heilern. Oft werden erkrankte Angehörige in den Häusern versteckt, um sie vor einem Transport zu Quarantänestationen zu bewahren - auch sie tauchen nicht in den offiziellen Listen auf.
Karte

SPIEGEL ONLINE
Westafrika: Ausbreitung der bisher größten Ebola-Epidemie

Noch ist unklar, ob dies auch für Afrikas bevölkerungsreichstes Land Nigeria gelten könnte. Dort wurde inzwischen ein weiterer Ebola-Fall bestätigt: Ein Arzt habe sich mit dem Virus angesteckt, sagte Gesundheitsminister Onyebuchi Chukwu. Damit erhöht sich die Zahl der erfassten Infizierten im Land auf zwölf. Drei davon sind bereits gestorben. Von den acht Infizierten in Quarantäne sei aber mehr als die Hälfte auf dem Weg der Besserung, so Chukwu.

Derzeit stünden in Nigeria 169 Menschen wegen Ebola-Verdachts unter Beobachtung, 163 in Lagos und 6 in Enugu, hieß es weiter. Die Fälle in Enugu gehen demnach auf eine Krankenschwester zurück, die in Lagos aus der Quarantäne floh und in die gut 500 Kilometer östlich liegende Stadt reiste. Alle bestätigten und Verdachtsfälle gehen auf einen infizierten Berater der liberianischen Regierung zurück, der im Juli in die Millionenmetropole Lagos gereist und dort am Flughafen zusammengebrochen war.

Katastrophale Lage in Monrovia

Welche Folgen eine Ausbreitung von Ebola für Nigeria haben könnte, zeigt das Beispiel des viel kleineren Landes Liberia: Die Notfall-Koordinatorin von Ärzte ohne Grenzen in Liberia, Lindis Hurum, bezeichnete die Situation in der Hauptstadt Monrovia als katastrophal. Es gebe Berichte, dass sich in den vergangenen Wochen mindestens 40 Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen mit Ebola ansteckten. Die meisten Krankenhäuser der Stadt seien geschlossen, und es werde gemeldet, dass auf den Straßen und in Häusern Leichen liegen.

Dem Land droht zudem eine Lebensmittelknappheit. Das Nachbarland Elfenbeinküste hat den Schiffsverkehr aus betroffenen Ländern durch seine Gewässer verboten. Auch der Luftverkehr nimmt immer weiter ab. Um eine Ausbreitung von Ebola in den überfüllten Gefängnissen zu verhindern, ordnete das Justizministerium Liberias an, mehr als hundert Gefangene aus der Untersuchungshaft zu entlassen, denen kleinere Vergehen vorgeworfen wurden.

Auch in Sierra Leone verschlimmert sich die Lage weiter. Da Menschen unter Ebola-Verdacht ihre Häuser 21 Tage nicht verlassen dürften, könnten sie weder ihre Felder bestellen noch einkaufen, teilte die Welthungerhilfe am Freitag mit. "Im Land sind die Preise für Grundnahrungsmittel wie Reis bereits um bis zu 40 Prozent gestiegen." Die USA forderten Angehörige von Mitarbeitern der US-Botschaft im Land auf, wegen der Ebola-Epidemie das Land zu verlassen. Es mangele an medizinischer Versorgung, teilte das US-Außenministerium mit.

Das Auswärtige Amt in Berlin hatte am Mittwoch alle deutschen Staatsbürger zur Ausreise aus Guinea, Sierra Leone und Liberia aufgefordert. Medizinisches Personal ist ausgenommen, auch die deutschen Vertretungen blieben geöffnet. In der Folge seien viele Deutsche ausgereist, sagte ein Mitarbeiter der Deutschen Botschaft in Liberia. Die Vertretung sei geöffnet, momentan sei aber nur noch ein Mitarbeiter im Einsatz: er selbst.
( http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ebola-epidemie-aerzte-ohne-grenzen-rechnen-mit-sechs-monaten-dauer-a-986335.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

18.08.2014 um 07:41
und eben weil es in Liberia am schlimmsten ist, reagieren die Menschen dort mit Unruhen, die alles nur noch schlimmer machen - ich weiß wirklich nicht, wie man da die Epidemie jemals wieder unter Kontrolle bringen will...
Liberia: Sturm auf Ebola-Klinik - Infizierte Patienten fliehen
Polizisten in Monrovia: Ebola-Patienten von Quarantänestation geflohen Zur Großansicht
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Polizisten in Monrovia: Ebola-Patienten von Quarantänestation geflohen

In Liberias Hauptstadt Monrovia hat eine aufgebrachte Menschenmenge eine Quarantänestation für Ebola-Patienten gestürmt. Infizierte Patienten flohen. Die Behörden befürchten nun eine weitere Ausbreitung des Virus.

Monrovia - Aufregung in Liberias Hauptstadt Monrovia: 17 Ebola-Patienten sind von einer Quarantänestation geflohen. Sie hätten das zu einer Klinik umfunktionierte Schulgebäude in einem Armenviertel der Hauptstadt Monrovia am Samstagabend verlassen - mithilfe von aufgebrachten Bürgern, die zuvor in die Klinik eingedrungen seien. Das berichtete die Zeitung "Front Page Africa" am Sonntag. Unter den Patienten befänden sich bestätigte Fälle und Verdachtsfälle, hieß es.

Die Täter hätten die Türen aufgebrochen und die Krankenstation verwüstet, berichtete die Augenzeugin Rebecca Wesseh. Der Chef des liberianischen Krankenpflegerverbands, George Williams, bestätigte ihre Angaben. Williams berichtete, in die Isolierstation seien kürzlich 29 Kranke zur Ebola-Behandlung gebracht worden. "Davon sind 17 gestern geflohen, neun sind seit vier Tagen tot und drei wurden gestern mit Gewalt von ihren Eltern weggebracht." Wo sich die Geflohenen aufhielten, sei unklar.

Der Slum West Point, in dem sich der Vorfall ereignete, ist dicht besiedelt und liegt ganz in der Nähe des Stadtzentrums von Monrovia. In dem Viertel leben rund 75.000 Menschen. Nun befürchten die Behörden, dass die geflohenen Patienten weitere Menschen anstecken könnten. Hunderte Menschen hatten sich dem Bericht zufolge vor der stillgelegten Schule versammelt. Sie schrien immer wieder: "Es gibt kein Ebola in West Point." Viele Bewohner halten die Ebola-Epidemie demnach für einen Schwindel. Sie werfen Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf vor, mit Berichten über Ebola lediglich internationale Gelder beschaffen zu wollen.

Der Grund für die Unruhen: Das Gesundheitsministerium hatte zuvor mitgeteilt, den ganzen Slum unter Quarantäne stellen zu wollen, um zu verhindern, dass die Einwohner von dort in andere Gebiete reisen. "Wir werden Lebensmittel und andere Güter nach West Point bringen, bevor die Maßnahme in Kraft tritt", hieß es. Viele Bürger hätten wütend auf die Ankündigung reagiert.

Mehr als 400 Ebola-Tote in Liberia

Das westafrikanische Liberia ist eines der am schlimmsten von der Epidemie betroffenen Länder. Mehr als 400 Menschen sind dort nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits an dem Virus gestorben.

Liberia hat im Kampf gegen die Ebola-Epidemie unterdessen erstmals ein noch kaum erprobtes Medikament eingesetzt. Zwei einheimische Ärzte und ein Arzt aus Nigeria erhielten seit ein paar Tagen das Testserum der US-Biotechfirma Mapp, teilten Mediziner in der Hauptstadt Monrovia am Wochenende mit. Die Ärzte sind die ersten Afrikaner, die das Mittel bekommen, von dem nur rund ein Dutzend Dosen existieren.

Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Trotz intensiver Forschung gibt es weder eine zugelassene Impfung noch ein Heilmittel. Bis vergangenen Mittwoch wurden nach WHO-Angaben mehr als 1100 Ebola-Tote registriert, es gab mehr als 2100 bestätigte und Verdachtsfälle. Bei der ersten Epidemie in Westafrika handelt sich um den mit Abstand schwersten Ausbruch, seit das Virus 1976 in der heutigen Demokratischen Republik Kongo entdeckt wurde.

Karte

SPIEGEL ONLINE
Westafrika: Ausbreitung der bisher größten Ebola-Epidemie


Positive Nachrichten kommen aus Nigeria: Eine vor mehreren Wochen an Ebola erkrankte Ärztin ist wieder gesund. Die Frau sei aus dem Krankenhaus in Lagos entlassen worden und könne nun wieder ein normales Leben beginnen, sagte Gesundheitsminister Onyebuchi Chukwu. Auch fünf weitere der insgesamt zwölf in dem westafrikanischen Land bestätigten Infizierten seien auf dem Weg der Besserung und "fast geheilt".

Im spanischen Alicante wurde ein Nigerianer mit Verdacht auf eine mögliche Ebola-Infektion in die Quarantänestation eines Krankenhauses gebracht. Wie das spanische Gesundheitsministerium später mitteilte, ergaben Laboranalysen, dass der Mann nicht mit dem gefährlichen Virus infiziert ist. In Madrid war am vergangenen Dienstag ein Spanier an Ebola gestorben. Der Geistliche hatte sich in Liberia mit dem Virus infiziert und war zur Behandlung nach Spanien ausgeflogen worden.
( http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/liberia-ebola-patienten-fliehen-aus-krankenhaus-in-monrovia-a-986549.html )
Was das Heilmittel angeht, habe ich so meine Bedenken. Es handelt sich ja, wie gesagt, um ein experimentelles Mittel, dessen Nebenwirkungen komplett unbekannt sind. Andererseits kann man, angesichts der kritischen Lage, auch nicht darauf warten, dass der Zulassungsprozess abgeschlossen wird.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

19.08.2014 um 07:24
die Ebola-Epidemie in Westafrika verschlimmert sich zunehmend, mit Schwerpunkt Liberia. Einige Liberianer vergleichen die Angst und Ungewissheit schon mit der während des Bürgerkrieges in den 90ern.
Liberia im Ausnahmezustand: Ebola fühlt sich an wie Krieg
Schutzkleidung: Ein Beerdigungsteam bereitet sich in der Nähe von Monrovia auf seinen Einsatz vor Zur Großansicht
Getty Images

Schutzkleidung: Ein Beerdigungsteam bereitet sich in der Nähe von Monrovia auf seinen Einsatz vor

Ebola-Tote liegen mehrere Tage lang in den Straßen. Menschen meiden Begräbnisse. Infizierte fliehen aus der Quarantäne. Angst beherrscht den Alltag der Liberianer. Viele trauen sich nicht mehr, sich um kranke Verwandte zu kümmern.

Monrovia - Kinder spielen in den Straßen Monrovias, die Bewohner von Liberias Hauptstadt gehen ihren täglichen Geschäften nach. Doch viele meiden den engen Kontakt mit Mitmenschen: Sie haben Angst vor Ebola. Die Infektionskrankheit hat in den vergangenen Wochen Hunderte Todesopfer in dem westafrikanischen Land gefordert.

"Die Situation macht mir Angst", sagt Fatu Ibrahim. "Sobald man morgens aufwacht, kommen schon die ersten Todesnachrichten." Sie möchte das Land verlassen, erzählt sie. Für Thomas Quiah aus dem Vorort Gardenersville ist Ebola wie Krieg: "Die Situation ist wie damals, in den Neunzigern, als Krieg war. Niemand weiß, was ihm am nächsten Tag passieren wird."

Familienmitglieder wagen oft nicht, sich um erkrankte Verwandte zu kümmern, egal ob es sich um Ebola handelt oder nicht. "Eine Verwandte, sie war Krankenschwester, ist gestorben. Sie war infiziert. Ich habe sie nicht besucht", erzählt die 30-jährige Sia Kettor über einen Fall in ihrer Familie.
( http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ebola-in-liberia-land-leidet-unter-angst-und-geruechten-a-986715.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

25.08.2014 um 13:01
Jetzt ruft auch noch Boko Haram ihr Kalifat aus...
Islamische Rebellen Boko Haram: Nigeria bestreitet Existenz eines "Kalifats"
Boko-Haram-Rebellen: Wie groß ist der Machtbereich der Islamistengruppe? Zur Großansicht
AFP

Boko-Haram-Rebellen: Wie groß ist der Machtbereich der Islamistengruppe?

Die Terrorgruppe Boko Haram hat ein islamisches "Kalifat" in einer von ihr besetzten Stadt ausgerufen - Nigerias Militär weist dies zurück: Die Souveränität und die territoriale Integrität des Landes seien nach wie vor "intakt", hieß es.

Berlin/Gwoza - Die islamistische TerrorgruppeBoko Haram rückt in Nigeria offenbar weiter vor - doch zumindest verbal schlägt die Regierung nun zurück: Das nigerianische Militär hat das von der Islamistengruppe in einer von ihr eroberten Stadt ausgerufene "Islamische Kalifat" zurückgewiesen. Die Erklärung von Boko Haram bedeute gar nichts, erklärte ein Armeesprecher am Sonntag. Die Souveränität und die territoriale Integrität des Landes seien nach wie vor "intakt", hieß es.

Boko-Haram-Führer Abubakar Shekau hatte zuvor in einem fast einstündigen Video erklärt, nach dem "Sieg" seiner Kämpfer im nordöstlichen Gwoza habe die Stadt im Bundesstaat Borno "nichts mehr mit Nigeria zu tun". Gwoza sei nun "Teil des Islamischen Kalifats", so Shekau. "Wir werden die Stadt nicht verlassen. Wir sind gekommen, um zu bleiben", fügte ein weiterer Kämpfer der Islamistengruppe in dem Video hinzu. Shekau wird von den USA als "Terrorist" gesucht, für Hinweise auf ihn sind sieben Millionen Dollar (5,3 Millionen Euro) Belohnung ausgesetzt.

Gwoza war Uno-Vertretern zufolge in diesem Monat von Boko-Haram-Kämpfern erobert worden, die nigerianische Armee bereitet nach eigenen Angaben die Rückeroberung der Stadt vor. Auch mehrere weitere Ortschaften rings um Gwoza im Süden von Borno sollen von Boko Haram kontrolliert werden. Wie groß ihr Einflussgebiet genau ist, ist von unabhängiger Seite nicht zu sagen.

35 Polizisten werden vermisst

Am Samstag hatte die Polizei gemeldet, nach einem Angriff auf ein Ausbildungszentrum bei Gwoza würden 35 Polizisten vermisst. Der Angriff in der Stadt Gwoza habe sich bereits vergangenen Mittwoch ereignet, berichtete die Zeitung "Vanguard" am Sonntag online unter Berufung auf eine Mitteilung der Polizei. Seither werde nach den Verschwundenen gesucht.

Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für einen islamischen Staat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Seit 2009 töteten die Extremisten bei Anschlägen und Angriffen auf Polizei, Armee, Kirchen und Schulen mehr als 10.000 Menschen. Im April machte Boko Haram Schlagzeilen mit der Entführung von 276 Mädchen aus einer Schule, von denen die meisten noch immer vermisst sind.
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/boko-haram-widerspruch-von-nigerias-regierung-gegen-kalifat-a-987857.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

25.08.2014 um 13:12
@Taln.Reich

Mensch Nigeria. Das Land ist ja an Problemen gut bedient.

Vielleicht rafft ja Ebola die Boko Haram im Norden weg.

Kann man eigentlich von Anarchie in diesen Kalifaten ausgehen oder ist der Kampf gegen Ebola eine Herzensangelegenheit der Kalifat Regierung.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

25.08.2014 um 13:24
@kofi
also soweit ich mich entsinne, ist Nigeria bei weitem nicht so stark von der Epidemie betroffen, jedenfalls im Vergleich zu Guinea, Liberia und Sierra Leone. Noch ist das für Nigeria ein Randproblem.(Betonung auf 'noch' - sie arbeiten dran)

Was das Kalifat angeht, so scheint das wohl als eine Art PR-Stunt angesehen zu werden. Eine vorübergehende Einnahme einer Stadt bedeutet noch lange keine Etablierung eines neuen Staates irgendeiner Art.


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25.08.2014 um 13:28
@Taln.Reich
Okay.

Hoffen wir das beste für Nigeria. Wie natürlich auch für die restlichen afrikanischen Staaten.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

25.08.2014 um 13:33
@kofi
Amen. Wobei gerade Nigeria einer der stärkeren afrikanischen Nationen ist, wenn die also keine Krisen haben, können sie mithelfen, die restlichen Krisen des Kontinents unter Kontrolle zu behalten.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

15.09.2014 um 07:44
Im Norden Nigerias hat Boko Haram den Ort Konduga angegriffen, und einen Rückschlag erhalten.
Kampf gegen Boko Haram: Nigerias Armee tötet Dutzende Extremisten
Boko-Haram-Rebellen: Erneut schwere Gefechte im Norden Nigerias Zur Großansicht
AFP

Boko-Haram-Rebellen: Erneut schwere Gefechte im Norden Nigerias

Nigerias Militär hat sich schwere Gefechte mit der Terrorgruppe Boko Haram geliefert. Dutzende Extremisten sollen dabei getötet worden sein. Die Islamisten wurden an einem strategisch wichtigen Punkt zurückgedrängt.

Abuja - Bei schweren Kämpfen zwischen dem Militär und Kämpfern der radikalislamischen Terrorgruppe Boko Haram sind im Norden Nigerias laut einem Zeitungsbericht mindestens 80 Extremisten ums Leben gekommen. Die Nachrichtenagentur AP zitiert einen Offizier, der sogar von etwa 200 Todesopfern spricht.

Boko Haram habe am Freitagmorgen den Ort Konduga angegriffen, der etwa 35 Kilometer von der strategisch wichtigen Stadt Maiduguri entfernt liegt, zitierte die Zeitung "Vanguard" am Samstag Armeesprecher Timothy Antigha. Es sei zu über dreistündigen Gefechten mit nigerianischen Truppen gekommen. Die Islamisten seien schließlich zurückgedrängt worden.

Die Soldaten hätten zahlreiche schwere Waffen erbeutet. Truppen durchkämmten das ganze Gebiet, um nach eventuell geflohenen Boko-Haram-Mitgliedern zu suchen. Auf Seiten des Militärs habe es vier Verletzte gegeben, erklärte Antigha.

Vor wenigen Tagen hatten Augenzeugen berichtet, dass die Miliz, die im Norden Nigerias einen Gottesstaat errichten will, kurz davor sei, Maiduguri einzunehmen. Die Kämpfer hatten demnach die Hauptstadt des Bundesstaats Borno komplett umstellt, um sie anzugreifen. Daraufhin hatte der Ältestenrat der Region die nigerianische Regierung dazu aufgerufen, einzuschreiten und die Islamisten zurückzudrängen.

Boko Haram verübt seit 2009 immer wieder Anschläge. Tausende Menschen kamen bereits ums Leben. In der Hand der Extremisten sind auch zahlreiche verschleppte Frauen und Mädchen.

wbr/dpa/AP
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/boko-haram-mindestens-80-tote-bei-gefechten-in-nigeria-a-991423.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

15.09.2014 um 07:49
derweil ereignet sich, parallel zu dem katastrophalen Ausbruch in Westafrika, auch noch ein (unabhängiger) Ebolaausbruch in der DR Kongo
Ebola: Zahl der Ebola-Fälle steigt auch im Kongo rasch
Monrovia, Liberia: Ein Straßenkünstler bemalt eine Wand - mit den typischen Symptomen, die auf Ebola hindeuten Zur Großansicht
AFP

Monrovia, Liberia: Ein Straßenkünstler bemalt eine Wand - mit den typischen Symptomen, die auf Ebola hindeuten

Die Ebola-Epidemie ist noch immer nicht eingedämmt. In Westafrika erkranken immer mehr Menschen. Und der Ausbruch im Kongo hat weitere Todesopfer gefordert.

In nur einer Woche hat sich die Zahl der mutmaßlich mit Ebola infizierten Menschen in der Demokratischen Republik Kongo auf 62 verdoppelt. Zwischen dem 2. und 9. September seien 31 neue Fälle registriert worden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Donnerstag in Genf mit. 35 Patienten seien bislang gestorben, wobei bisher nicht in jedem dieser Fälle Ebola eindeutig nachgewiesen wurde.

Der Ausbruch im Kongo geht nach Expertenangaben auf einen anderen Ebola-Stamm zurück als jener in Westafrika und ist bislang auf eine vergleichsweise kleine Region in der nördlichen Provinz Equateur beschränkt.

Beim Ausbruch in den westafrikanischen Staaten Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria waren bis zum 6. September rund 2300 Ebola-Todesfälle erfasst worden, etwa die Hälfte davon in Liberia. Insgesamt hätten sich mindestens 4293 Menschen infiziert, rund die Hälfte davon innerhalb der drei Wochen zuvor. Die Dunkelziffer sei jedoch sehr hoch. Die WHO fürchtet, dass sich in den kommenden Wochen Tausende infizieren werden, die Zahl der Erkrankten steige exponentiell an.

Liberias Verteidigungsminister Brownie Samukai warb in dieser Woche vor dem Sicherheitsrat der Vereinten Nationen um internationale Hilfe.

Rund 600 Millionen Dollar für Nothilfemaßnahmen benötigt

Die EU hatte Anfang September ihre Hilfen für den Kampf gegen Ebola auf 144 Millionen Euro aufgestockt. Die Hilfsorganisation Usaid hatte weitere 75 Millionen Dollar (58 Millionen Euro) angekündigt. Zuvor hatten schon einzelne Staaten und Organisationen wie die Weltbank und die WHO Hilfen zugesagt. Nach jüngsten UN-Schätzungen sind zur Bekämpfung der Seuche in Westafrika in den nächsten Monaten Nothilfemaßnahmen im Umfang von rund 600 Millionen Dollar erforderlich (464 Millionen Euro).

Zudem will die Stiftung von Microsoft-Mitbegründer Bill Gates 50 Millionen Dollar (rund 39 Millionen Euro) bereitstellen. Unter anderem solle die Bekämpfung der Virusübertragung unterstützt werden, gab die Bill & Melinda Gates Foundation am Mittwoch bekannt. Das Geld solle Organisationen der Vereinten Nationen und anderen Einrichtungen für Hilfsmaßnahmen zur Verfügung gestellt werden.
( http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ebola-fallzahlen-steigen-auch-im-kongo-rasch-a-991144.html )
genau was wir gebraucht haben, noch eine Krise....


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

16.09.2014 um 00:13
Zitat von kofikofi schrieb am 25.08.2014:Hoffen wir das beste für Nigeria. Wie natürlich auch für die restlichen afrikanischen Staaten.
Ja.


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

17.09.2014 um 07:34
In Nigeria wurden 12 Soldaten, die Teil der Operation gegen Boko Haram waren, wegen Meuterei zu tode verurteilt.
Nigeria: Soldaten einer Anti-Boko-Haram-Einheit zum Tode verurteilt

Menschenrechtler erheben immer wieder schwere Vorwürfe gegen das nigerianische Militär. Es gehe im Kampf gegen die Terrorsekte Boko Haram brutal und willkürlich vor. Jetzt sind zwölf Soldaten wegen Meuterei zum Tode verurteilt worden.

Abuja - Ein Militärgericht in Nigerias Hauptstadt Abuja hat gegen zwölf Soldaten das Todesurteil ausgesprochen. Die Männer wurden der Meuterei und fünf weiterer Vergehen beschuldigt, darunter versuchter Mord. In dem Fall waren im Mai Schüsse auf den befehlshabenden Offizier der Truppe in Maiduguri im unruhigen Nordosten des Landes abgefeuert worden.

Die Militärbehörden des Landes müssen dem Urteil noch zustimmen. Fünf weitere Soldaten wurden freigesprochen, einer zu 28 Tagen Haft. Alle Männer hatten die Taten zurückgewiesen.

Fotostrecke

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Nigeria: Krieg gegen Boko Haram
Die Einheit der Soldaten ist für den Kampf gegen die Islamistengruppe Boko Haram verantwortlich. Die nigerianische Armee steht unter Druck, den Aufstand der Terrormiliz niederzuschlagen. Die Gruppe kämpft seit 2009 gewaltsam für einen islamischen Gottesstaat im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Der Name bedeutet übersetzt in etwa "Westliche Bildung ist verboten". Immer wieder verübt die Gruppe blutige Anschläge und Überfälle auf Dörfer, Kirchen, Schulen, Sicherheitskräfte, Politiker und Behördenvertreter. Tausende Menschen starben bereits.

Soldaten der nigerianischen Armee beklagten in der Vergangenheit immer wieder einen Mangel an Waffen und Ausrüstung im Kampf gegen die Rebellen. Menschenrechtsgruppen wie zuletzt Amnesty International werfen dem Militär immer wieder Gewaltexzesse vor. So wurden auch Familienangehörige von mutmaßlichen Boko-Haram-Verdächtigen inhaftiert.

"Nigerianische Truppen verhaften junge Frauen und Männer als Antwort auf die Attacken von Boko Haram. Viele Menschen sterben in der Gefangenschaft", heißt es in einem Amnesty-Bericht von Anfang August. Die Menschenrechtler sprachen zudem von willkürlichen Selektionen und Hinrichtungen durch die Armee.

heb/AFP/AP
( http://www.spiegel.de/politik/ausland/nigeria-todesurteil-gegen-soldaten-einer-anti-boko-haram-einheit-a-991800.html )


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Aktuelles aus (Zentral-und Süd-) Afrika

19.09.2014 um 02:03
@Taln.Reich
Nigerias Polizisten haben ausgefeilte Foltertechniken entwickelt, mit denen sie Gefangene quälen. So wollen sie Geständnisse und Geld erpressen. Dies schreibt Amnesty International in einem Bericht mit dem Titel «Willkommen im Höllenfeuer».
http://www.srf.ch/news/international/nigerias-polizei-mit-grausamen-foltermethoden-auf-verbrecherjagd


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