An Gläubige: Müsstet ihr nicht annehmen, dass ihr in die Hölle kommt?

emanon schrieb:In der Kindheit wird es wohl durch das soziale Umfeld vermittelt. Dafür spricht dann auch dass weltweit die verschiedensten "Höllen" existieren.

Ja. Aber irgendwo muss das Schreckensbild herkommen. Wenn niemand sich sowas von alleine ohne massive Beeinflussung ausdenken kann, wo kommt es dann ursprünglich her? Irgendjemand muss der/die erste gewesen sein.

ElsbethM schrieb:Ja. Aber irgendwo muss das Schreckensbild herkommen.

Siehe Beitrag von emanon (Seite 36)
Das Spielchen kann man bis in alle Ewigkeit fortführen. Allerdings langweilt es dann und die Erkenntnisse werden nicht zunehmen.

@emanon
Das ist keine Antwort auf die Frage, wo es herkommt, wenn sich niemand sowas ohne Beeinflussung ausdenken kann.

Aber die Frage war ja auch nicht an dich gerichtet, sondern an Ritta. Vielleicht bekomme ich von ihr eine Antwort.

ElsbethM schrieb:Das ist keine Antwort auf die Frage, wo es herkommt, wenn sich niemand sowas ohne Beeinflussung ausdenken kann.

Das ist doch jetzt Pfennigfuchserei.
@Ritta hat geschrieben

Ritta schrieb:Überhaupt glaube ich das niemand von alleine ohne massive Beeinflussung in der Kindheit solch ein Schreckensbild entwickelt hätte.

Vielleicht fragst du sie mal wie sie die Kommata gesetzt sehen möchte.
Ich habe dir sowohl zu den Bonus-Malus-Systemen als auch zur Beeinflussung in der Kindheit etwas geschrieben. Was willst du denn da noch Sinnvolles raussaugen?

emanon schrieb:Was willst du denn da noch Sinnvolles raussaugen?

Ich will darauf hinaus, dass "niemand von alleine ohne massive Beeinflussung" offenbar nicht stimmen kann! Irgendjemand (einer oder mehrere) muss ohne massive Beeinflussung das Schreckensbild entwickelt haben.

Aber warten wir mal ab, ob und was Ritta antwortet.

ElsbethM schrieb:Und wo kommt das Schreckensbild ursprünglich her?

Was ist das denn für ne frage?
Ist wohl nicht so schwer, sich etwas Gegenteiliges zu was Gutem auszudenken.

Worauf bist Du wirklich hinaus mit dieser Frage?

ElsbethM schrieb:Aber irgendwo muss das Schreckensbild herkommen. Wenn niemand sich sowas von alleine ohne massive Beeinflussung ausdenken kann, wo kommt es dann ursprünglich her? Irgendjemand muss der/die erste gewesen sein.

Vielleicht von irgendwelchen Steinzeitpriestern, die sich gezwungen fühlten, sich eine Bedrohung auszudenken, um den Rest der Sippe zum Gehorchen zu zwingen, weil es ihnen nicht möglich war, weltliche Mittel (Keule z.B.) einzusetzen? Eine Hölle nach dem Tod hätte für die Priester ja den Nutzen gehabt, dass niemand ihnen das Gegenteil beweisen konnte, denn wer tot ist, kann ja nichts mehr davon erzählen.

Andere Priester hielten das für eine gute Idee, so dass sich diese "Warte, wenn du gestorben bist!"-Drohung über die Grenzen des eigenen Clans ausbreitete. Und weil den Erfindern dieser Idee klar war, dass die Gefahr bestand, dass irgendwann jemand ausplaudern würde, dass diese Drohung nur ausgedacht war, redeten sie nicht nur den Nicht-Priestern, sondern auch ihrem Priester-Nachwuchs ein, dass das Realität wäre.

Könnte doch so gewesen sein.

skagerak schrieb:Worauf bist Du wirklich hinaus mit dieser Frage?

Das hab ich bereits beantwortet, siehe Beitrag von heute 10:55 Uhr.

@ElsbethM
Sorry, übersehen.

Warum meinst Du dass das niemand kann?

skagerak schrieb:Warum meinst Du dass das niemand kann?

Nicht ich meine das, sondern die Foristin Ritta. An die war meine Frage auch gerichtet. Aber inzwischen hat sich daraus eine Diskussion entwickelt, bei der möglicherweise niemand mehr durchblickt.

Ich bin evangelisch-reformiert. Ganz langweilig und normal für diese Gegend.
Die Eingangsfrage ist da leicht zu beantworten: Wir kommen nicht in die Hölle. Niemals; wir haben keine.
Bei uns heißt es: 'Jesus starb für unsere Sünden. Dadurch sind wir automatisch befreit von Erbsünde u.ä. Sündigt man selber, bringt das auch keine negativen Konsequenzen, denn Jesus hat ja auch in die Zukunft hinein stellvertretend gebüßt'.

Wir glauben nicht an die Existenz von Hölle, Fegefeuer etc.

Ich war früher mit einer Katholikin befreundet. Nicht nur, dass die ständig herumtönte, ihre Lebensaufgabe sei es, meine Seele zu retten und mich zum Konvertieren zu bewegen; sie sagte mir auch gern 'Tja, Pech, deine tote Mutter wird für immer ohne Chance auf Rettung in der Hölle brennen, die war ja evangelisch'.
Das fand ich richtig widerlich einem Trauernden gegenüber und bin froh, dass sowas bei uns weder gedacht noch ausgesprochen wird.

Die hat aber auch allen Ernstes-sie wurde irgendwann lesbisch- in der evangelischen Kirche geheiratet; bei ihr ging's ja nicht, kriegte noch einen Riesenwälzer von Bilderbibel von MEINER Kirchsteuer geschenkt, und erzählte seitdem allen Ernstes: "Na, daran kann man ja schon Segen, dass die Evangelen sch***e sind. Ich mein- ne anständige Kirche hätte uns doch nie erlaubt, so eine Sünde zu begehen!'

(Mir war es dann, o Überraschung, zu viel, und unsere Wege trennten sich.
Ich bin nicht dogmatisch und lasse jeden nach seiner Façon selig werden, lasse mir aber auch nicht gern Ungezogenheiten sagen.
Sie war übrigens aus Schwaben, und sie wohnte NATÜRLICH in Prenzlauer Berg. Alle Vorurteile mal wieder bestätigt.
Ihre mittlerweile ebenfalls verstorbene, uralte Mutter- war bei ihrer Geburt schon 42- war übrigens cool und hat ihr oft ein paar Takte über ihr Benehmen mir gegenüber; u.es gab da noch vieles, gesagt).

*"schon sehen"statt 'Segen'.
Entschuldigung, editieren geht nicht. Ich hatte es mir durchgelesen; offenbar verschlimmert es das Geschriebene noch, wann und so oft es will.

Die Bibel steckt voller Falscher Übersetzungen und hinzugefügten Inhalten was die Existenz eines Himmels oder einer Hölle fast Unmöglich zu beschreiben macht und daher nicht geeignet ist als existent oder nicht-existent zu erklären. Was allerdings Sinn macht ist die Frage nach einer Hölle und einem Himmel aufzusplitten. Gemäß aller Religionen die diese Theorie verfasst haben ist der Himmel der Ort für die guten und die Hölle der Ort für alles Böse.

Also fangen wir mal an...

Angenommen nach dem Tod des Menschlichen Körpers geht es für die Seele noch weiter was solle denn ein Teufel oder ein Gott davon haben eine Seele bei sich zu haben? Also nach der Christlichen Lehre ist Ludzifer der Herr der Unterwelt Gottes erster und Lieblingsengel unter der Hirachie der Engel. Ludzifer auch der Lichtbringer genannt ist die als Schlange verwandelte Gestalt die Eva im Garten Eden davon überzeugte vom Baum der Erkenntnis zu naschen weil der Lichtbringer wollte das die Eva und Adam Lernen Intelligent zu werden. Allein diese Tatsache spricht für mich schon dafür das der Lichtbringer Ludzifer nichts Böses mit den Menschen im Schilde hatte. Also macht die Erklärung von dem Konstrukt der Hölle keinen Sinn! Dann weiter zu Gott... Nach Christlicher Lehre kommen die guten Menschen in das Paradies. Aber wenn der Himmel das genau Equivalent von der Hölle ist sollte man die Theorie vom Himmel genau so in Frage stellen. Kurz nochmal auf das Thema Lichtbringer. Für alle die jetzt schreiben das der Lichtbringer ja doch einen Hass gegen die Menschen entwickelt hat. Wie will das abgelaufen sein? Engel waren nach Christlichen Glauben doch Perfekte Wesen von allen Menschlichen Emotionen losgelöst. Wieso sollte also ein Engel Emotionen gehabt haben?

Zum Islam dem Koran und den Haditen will ich mich nicht äußern außer das ich nicht von einer gewissen Ernsthaftigkeit mit guten Absichten beim Schreiben dieses Werkes überzeugt bin. Steht ja selber im Koran... Allah der größte Listenschmied von allen.

Meine Meinung ist also das wenn es einen Himmel gibt und der Heiß ist will ich in die Hölle wenn die Hölle Kalt ist. Denn ich mag keine heißen Orte.

SohndesSüdens schrieb:Also nach der Christlichen Lehre ist Ludzifer der Herr der Unterwelt Gottes erster und Lieblingsengel unter der Hirachie der Engel. Ludzifer auch der Lichtbringer genannt ist die als Schlange verwandelte Gestalt die Eva im Garten Eden davon überzeugte vom Baum der Erkenntnis zu naschen weil der Lichtbringer wollte das die Eva und Adam Lernen Intelligent zu werden.

Luzifer ist keine biblische Gestalt und ob der Satan ein gefallener Engel ist, darüber kann man streiten. Der Satan wird auch nirgendwo in der Bibel als der Herrscher der Unterwelt beschrieben, das wäre wenn dann der Tod. Luzifer ist einfach nur Latein für "Morgenstern", auch Jesus wird als Morgenstern betitelt.

Die Bibel lehrt die Auferstehung des Leibes, kein Fortleben der Seele im Jenseits, damit sind auch gängige Vorstellungen von Himmel und Hölle in der Form nicht biblisch, vieles ist auch unglücklich übersetzt.

Die Hölle (Hel) war übrigens bei den alten Germanen der Aufenthaltsort aller Toten, ähnlich wie der griechische Hades.

Zum Thema Hölle gibt es ein sehr interessantes Buch:

ISBN 3451047780
Hölle, Kleine Kulturgeschichte der Unterwelt
Minois, Georges

militarynerd schrieb:Die Hölle (Hel) war übrigens bei den alten Germanen der Aufenthaltsort aller Toten, ähnlich wie der griechische Hades.

Helheim ist nicht der Ort für alle Toten. Im germanischen Glauben (soweit bekannt) hängt der Ort des Nachlebens an der Art des Todes. Ertrunkene kommen an einen Ort, im Kampf Gestorbene an einen anderen. Einer der vielen möglichen Orte ist eben Helheim.
Gemein ist den meisten das sie „unten“ liegen, „unter der Erde“ und das in manchen Geschichten auch anklingt das all diese Reiche irgendwie verbunden sind, das erinnert dann an den Hades. In anderen sind es allerdings voneinander getrennte Welten (und da liegen einige Totenreiche dann wieder „oben“).

paxito schrieb:Helheim ist nicht der Ort für alle Toten.

Dann anders ausgedrückt, Helheim war kein Strafort. Ebenso wenig wie der Hades, dort gab es noch den Tartaros als Hölle im heutigen Sinne und das Elysium für die Gerechten, wer weder sonderlich frevelhaft noch sonderlich tugendhaft war, kam eben in den Hades, wo er weder Lohn noch Strafe empfangen hat, soweit ich es kenne, so ähnlich ist auch die alttestamentliche Vorstellung der Unterwelt, nur dass die Toten nicht wirklich bei Bewusstsein sind, aber Gerechte und Ungerechte gehen ohne Unterschied an den selben Ort.

militarynerd schrieb:Dann anders ausgedrückt, Helheim war kein Strafort.

Das stimmt. Vermutlich im Zuge der Christianisierung mischten sich dann aber Vorstellungen von Helheim als Strafort ein (Eidbrecher und Mörder sollen dort gequält werden, wenn ich es recht im Kopf habe).
Eine grundsätzlich spezifisch germanisch Vorstellung war aber das der Tod immer etwas negatives ist, dass das Nachleben weniger wert sei, als das Leben im Hier und Jetzt.
Ganz im Unterschied zum griechischen Elysium oder dem Himmelsreich Gottes.

militarynerd schrieb:Ebenso wenig wie der Hades, dort gab es noch den Tartaros als Hölle im heutigen Sinne und das Elysium für die Gerechten, wer weder sonderlich frevelhaft noch sonderlich tugendhaft war, kam eben in den Hades, wo er weder Lohn noch Strafe empfangen hat

Die Idee, das man mit einem guten Leben sich einen göttlichen Lohn verdienen kann ist denke ich eine der anziehendsten Ideen des Christentums. Das muss auf viele Germanen äußerst anziehend gewirkt haben.

@paxito

paxito schrieb:Die Idee, das man mit einem guten Leben sich einen göttlichen Lohn verdienen kann ist denke ich eine der anziehendsten Ideen des Christentums. Das muss auf viele Germanen äußerst anziehend gewirkt haben.

Nur verhält es sich nach der christlichen Lehre aber überhaupt nicht so. Dort ist es allein der Glaube an Jesus Christus und sein Opfer, der zum Seelenheil führt. Ob man tatsächlich ein gutes Leben geführt hat ist dort überhaupt nicht relevant und stellt einen auch nicht besser dar als andere. Der Lohn ist letztenendes für alle Christen der Gleiche. Und das wird dann aber tatsächlich für Außenstehende anziehend gewirkt haben.

SohndesSüdens schrieb:lso nach der Christlichen Lehre ist Ludzifer der Herr der Unterwelt Gottes erster und Lieblingsengel unter der Hirachie der Engel. Ludzifer auch der Lichtbringer genannt ist die als Schlange verwandelte Gestalt die Eva im Garten Eden davon überzeugte vom Baum der Erkenntnis zu naschen weil der Lichtbringer wollte das die Eva und Adam Lernen Intelligent zu werden. Allein diese Tatsache spricht für mich schon dafür das der Lichtbringer Ludzifer nichts Böses mit den Menschen im Schilde hatte.

:ask:

SohndesSüdens schrieb:Also macht die Erklärung von dem Konstrukt der Hölle keinen Sinn!

Alles, was man aus dieser Behauptung ziehen kann, stammt nicht aus dem Argument, sondern aus deinen theologischen Hintergrundüberzeugungen.

SohndesSüdens schrieb:Meine Meinung ist also das wenn es einen Himmel gibt und der Heiß ist will ich in die Hölle

Dann fahr zur Hölle! :D :merle: