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Ist Buddhismus Humbug?

778 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Glaube ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist Buddhismus Humbug?

24.08.2016 um 13:48
@dhg
Zitat von dhgdhg schrieb:deshalb meditiert er, um zu erkennen, dass es keinen unterschied zwischen ihm und seiner katze gibt.
Die Katze war nur ein Beispiel, es gibt keinen Unterschied zwischen gar nichts. Alles ist eins. Die Katze ist Du, Du bist die Katze, ein Stern ist Du, Du bist die Sonne. Die Sonne ist die Katze.
Zitat von dhgdhg schrieb: fragen nach dem sinn des lebens sind sinnlos (schaffen nur leid?)
Ja.
Zitat von dhgdhg schrieb:der sinn des lebens ist also, zu erkennen, dass es keinen sinn gibt.
Das kann man durchaus so sagen. Zumindest ist es im Zen so, wie andere buddhistische Richtungen aussehen, darüber müsste auch ich mich informieren. Alles auswendig zu kennen, wäre fast schon eine Kunst..
Zitat von dhgdhg schrieb: wiedergeburt gibt es nicht.
Gibt Natürlich Buddhisten die sehen das anders, aber im Zen ist sie völlig unnötig und nicht von Belangen, richtig.
wieso leidet jeder mensch(...) kannst du genau erklären, wieso es keinen unterschied zwischen mensch und katze gibt?
Menschen leiden, weil sie dualistisch denken.

Die dualistische Ausdrucksweise ist der Grund, wieso Menschen denken sie wären ein vom Rest der Welt abgekoppeltes "Ich" und deshalb stellen sie sich auch über andere.

"ICH bin im Recht, DU bist im Unrecht". Das ist dualistische Ausdrucksweise.

Nicht nur das es meistens sowieso falsch ist, nein, man hat den anderen Vermutlich aufgrund seiner eigenen Überzeugungen auch noch verletzt. Deshalb gilt es, diese Art sich auszudrücken abzulegen um zu erkennen, das wir alle miteinander verbunden sind und es keinen Grund gibt sich gegenseitig anzugreifen, zu denken man müsse besser sein als jemand anderes, schöner, größer, schlanker, dass existiert alles nicht.

Worte sollen im Buddhismus keinen Wert zugeschrieben bekommen. "Falsch" ist nichts Wert, es ist ein Wort. Mehr nicht.

Es beschreibt nicht die Wirklichkeit sondern nur die momentane subjektive Sichtweise eines Menschen.

Wenn jemand sagt: "Deine Lebensweise ist falsch" ,antworte ich: Meine Lebensweise ist nicht falsch, sie ist.

Wenn jemand sagt: "Schau mal die Frau, die ist voll hässlich", antworte ich: Diese Frau ist nicht hässlich, sie ist.

Es gilt zu erkennen, das wir die Welt niemals objektiv sehen können, wenn wir weiterhin glauben, das wir sie tatsächlich mit Worten beschreiben können.

Man kann die Welt sehen wie sie ist, dazu muss man aber aufhören sie dualistisch zu sehen/zu bewerten

Oder, wie der berühmte Physiker Werner Heisenberg sagte:

„Was wir beobachten ist nicht die Natur selbst, sondern die Natur, die von unserer Art danach zu fragen abhängt...“

Buddha sagte einst: Gut - böse, Licht - Schatten, hell - dunkel, positiv - negativ, Sein - Nichtsein, Leere - Fülle uvm. - alles Schlangentänze eines Papierdrachen.

Der Unterschied zwischen mir und Katze entsteht nur, weil wir ihn mit Worten aufstellen. ICH Mensch - DU Katze.

Dualistische Ausdrucksweise, ist aber nicht richtig. Ich Mensch - Du Mensch - Wir beide Katze - wäre das Gegenteil.

Wenn man das begriffen hat, kann man anderen gar nicht mehr schaden, weil man sich automatisch selbst schadet. Deshalb sind die buddhistischen Regeln, auch nur solange Hilfen, bis man die buddhistische Philosophie verinnerlicht hat, danach braucht man die Regeln nicht, weil man selbst die Regeln lebt.
Zitat von dhgdhg schrieb:wenn es wiedergeburt nicht gibt, was geschieht nach dem tod?
die großen Buddhistischen Schulen, wie in etwa die Tibetische (der gehört der Dalai Lama an) glauben noch daran, das das Karma wirklich spätere Leben beeinflusst. Das heißt sie sammeln ihr Leben lang systematisch gutes Karma, damit sie im nächsten Leben im besten Fall kein Tier werden um anschließend wieder gutes Karma zu sammeln.

Das Problem das sich mir dabei entgegen stellt ist:

Erstens: Buddha sagte nie etwas über solche Themen, wieso sollte ich daran glauben ?
Zweitens: Das System vom "Karma Sammeln" gefällt mir nicht, man macht aus sich selbst eine Art Roboter, der nur auf der Suche nach dem Positiven ist um es einzusammeln.
Drittens: Ich kann mir nicht vorstellen, und da geht es sehr vielen Buddhisten so, dass mein Verhalten von heute, das Leben eines Menschen in 90 Jahren beeinflussen wird.
Viertens: Der Dalai Lama sagte einst selbst: Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn ihr da draußen nicht an Wiedergeburt glaubt, solange ihr euch ethisch korrekt verhaltet (Ziel jedes Buddhisten, und sollte auch das jedes Menschen sein)

Deshalb gehen Zen Buddhisten davon aus, das es diese (wörtliche) Form von Wiedergeburt nicht gibt, sondern Leben mit dem Gedanken bzw. der Zufriedenheit das keiner wirklich weiß was kommt, und stellen darüber keine Theorien auf.

Wir haben dieses Leben, konzentriere dich auf die Gegenwart, nicht auf die Vergangenheit, auch nicht auf die Zukunft. Wenn man sich mit solchen Themen befasst, verpasst man das Leben.

Eine kleine Geschichte dazu:

Ein Zen Schüler fragte einst den Meister: "Meister, du bist erleuchtet, was kommt nach dem Tod" ?

Der Meister antwortete: "Woher soll ich das wissen, war ich etwa schonmal Tot" ?

Sich damit zu befassen, ist unnötig. Man wird niemals eine 100% Sichere Antwort bekommen. Man kann nur Glauben, Glauben ist aber in meinem Augen nicht zufriedenstellend, weil es keine Beweise liefert.

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24.08.2016 um 14:00
Genau @GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Wir haben dieses Leben, konzentriere dich auf die Gegenwart, nicht auf die Vergangenheit, auch nicht auf die Zukunft. Wenn man sich mit solchen Themen befasst, verpasst man das Leben.
darum geht es doch, dieses eine Leben gut gelebt....

Jeder Weg ist erleuchtet, wir müssen nur gehen....


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Ist Buddhismus Humbug?

24.08.2016 um 14:03
Zitat von cucharaditacucharadita schrieb:Jeder Weg ist erleuchtet, wir müssen nur gehen....
@cucharadita

Wenn du damit meinst, das alle religiösen Wege, Wege der Erleuchtung sind, dann kann ich nur bedingt zustimmen.


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Ist Buddhismus Humbug?

24.08.2016 um 14:09
@GyatsoJigme

Oh, gut das Du mich darauf aufmerksam machst, ich halte gar nichts von Religionen, also ah, wieder blöd ausgedrückt, sie habe ja den nutzen, das alte Wissen bewahrt zu haben....ich lerne auch von ihnen, das eben alles Eins ist und Religionen sich auch aus einer Quelle gründen.

Ich meine generell den spirituellen Weg...ich zB würde mich als inspieriert christliche Schamanin bezeichen, mit einen ausgeprägten Hang zur Esoterik und Gott :D

Spirituiell, hat für mich nicht wirklich was mit religiös sein zu tun, eh son abgeschmacktes Wort.


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Ist Buddhismus Humbug?

24.08.2016 um 14:11
Spirituiell, hat für mich nicht wirklich was mit religiös zu tun, eh son abgeschmacktes Wort.
Ich würde deshalb den Buddhismus auch nicht als Religion bezeichnen (ist vielmehr Philosophie) aber er gilt nunmal offiziell als eine. @cucharadita


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24.08.2016 um 14:36
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Der Unterschied zwischen mir und Katze entsteht nur, weil wir ihn mit Worten aufstellen. ICH Mensch - DU Katze.
Hier stört mich das "nur" in Deinem Satz. Man kann den Unterschied z.B. auch biologisch begründen oder physikalisch (Wo mein Körper ist, kann nicht zugleich auch der Körper der Katze sein.). Und aus dieser Wirklichkeitserfahrung, dass da eine Katze ist, die nicht zu meinem Körper gehört, leitet sich die begriffliche Separierung ab. Diese bringt lediglich sprachlich auf den Punkt, was phänomenologisch bereits offenbar ist.


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24.08.2016 um 14:40
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:Hier stört mich das "nur" in Deinem Satz. Man kann den Unterschied z.B. auch biologisch begründen oder physikalisch
Da hast du natürlich recht, vermutlich hätte ich es anders formulieren sollen. @BioGenEthiker


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24.08.2016 um 15:05
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Um dieses Leiden zu beenden gilt es zu erkennen, das es kein von der Aussenwelt getrenntes "Ich" gibt.
Nein. Um das Leiden zu beenden, muss man erkennen, dass es nichts gibt, was beständig ist. Und wenn es nichts gibt, was beständig ist, dann gibt es nichts, woran man sich festhalten kann. Ebenso wie das "Ich" nichts ist, was beständig ist, ist auch nichts beständig, was Leiden verursacht - man muss also bei einer konkreten Leidenserfahrung nicht daran verzweifeln - und es ist nichts beständig, was Leiden beendet - man darf sich also keine falschen Hoffnungen machen, wenn es einem gut geht - es endet irgendwann.

In den Suttas des Pali-Kanons steht "anatta", was auf Sanskrit "An-Atman" meint - also das Fehlen einer ewigen Seele, die bei jeder Reinkarnation von Körper zu Körper wechselt. Der Buddha leugnet also nicht das "Ich" als Bewusstseinskonstrukt, sondern leugnet lediglich, dass diesem Konstrukt eine unabhängige Existenz zukommt, die man mit einer ewigen Seele identifizieren könnte.

Leiden endet übrigens durch den Überdruss am Festhaltenwollen. Erst wenn dieser Überdruss erfahren wird, macht man sich frei davon und versucht nicht mehr, irgendwo Halt zu finden, indem man sich auf Dinge der Außenwelt fokussiert. Aber auch die Konstrukte der Innenwelt sind geeignet, zum Festhalten zu verleiten - ich denke da an diverse Glaubensinhalte - und müssen losgelassen werden. Und wenn man so weit gekommen ist, dass man nicht erneut festhalten will, stellt sich das Freiwerden von Leiden ein.

Diese Stelle fand ich sehr aufschlussreich:
27. "Daher, ihr Bhikkhus, sollte jegliche Art von Form, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, ob innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alle Form sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend erkannt werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.'

Jegliche Art von Gefühl, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, ob innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alles Gefühl sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend erkannt werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.'

Jegliche Art von Wahrnehmung, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, ob innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alle Wahrnehmung sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend erkannt werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.'

Jegliche Art von Gestaltungen, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, ob innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alle Gestaltungen sollten mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend erkannt werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.'

Jegliche Art von Bewußtsein, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, ob innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alles Bewußtsein sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend erkannt werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.'"

28. "Indem er so erkennt, wird ein wohlunterrichteter edler Schüler ernüchtert der Form gegenüber, ernüchtert gegenüber dem Gefühl gegenüber, ernüchtert der Wahrnehmung gegenüber, ernüchtert den Gestaltungen gegenüber, ernüchtert dem Bewußtsein gegenüber."

29. "Wenn er ernüchtert wird, wird er begierdelos. Durch Begierdelosigkeit ist sein Geist befreit. Wenn er befreit ist, kommt das Wissen: 'Er ist befreit.' Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'
"
Quelle: http://palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m022z.html


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24.08.2016 um 15:09
Schön :)


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24.08.2016 um 15:34
Nein. Um das Leiden zu beenden, muss man erkennen, dass es nichts gibt, was beständig ist. (...) Leiden endet übrigens durch den Überdruss am Festhaltenwollen. Erst wenn dieser Überdruss erfahren wird, macht man sich frei davon und versucht nicht mehr, irgendwo Halt zu finden, indem man sich auf Dinge der Außenwelt fokussiert.
Das habe ich alles schon hunderte male erklärt.

Ich habe @dhg auch schon darauf hingewiesen das er/sie ein paar Seiten zurück gehen soll. @BioGenEthiker


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24.08.2016 um 15:46
@BioGenEthiker

Schließlich basiert das Leiden gemäß dem Buddhismus auf den drei Geistesgiften, Anhaftungen, Abneigungen und mangelndes Verständnis
( Hass, Gier, Unwissenheit).

Und Die Ich Illusion betrifft nunmal die Unwissenheit.


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24.08.2016 um 16:29
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:(Hass, Gier, Unwissenheit)
Während Hass und Gier emotionale Verstrickungen sind, die sich erledigen, wenn man den oben beschriebenen Überdruss erfahren hat, ist mit Unwissenheit im Buddhismus die Nichtkenntnis der vier edlen Wahrheiten gemeint. Mit "Ich-Illusion" ist genau genommen die falsche Vorstellung gemeint, die man sich bezüglich des "Ich-Begriffs" macht, nicht aber, dass es das "Ich" als Konstrukt nicht gibt und dass man damit nicht sinnvoll umgehen könne.


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24.08.2016 um 16:52
Zitat von BioGenEthikerBioGenEthiker schrieb:mit Unwissenheit im Buddhismus die Nichtkenntnis der vier edlen Wahrheiten gemeint. Mit "Ich-Illusion" ist genau genommen die falsche Vorstellung gemeint, die man sich bezüglich des "Ich-Begriffs" macht, nicht aber, dass es das "Ich" als Konstrukt nicht gibt und dass man damit nicht sinnvoll umgehen könne.
Mir ist das alles bewusst, um meinet Willen ist keine Erklärung nötig. Vermutlich schreibst du das, weil ich mich falsch ausgedrückt habe.

Trotzdem ist die Illusion eines von der restlichen Welt getrennten Ich´s immer noch Teil der Unwissenheit.

Denn würde man die vier edlen Wahrheiten kennen, würde man auch wissen, das es dieses kleine separate Ich nicht gibt.

Ich schreibe es das nächste mal präziser, entschuldige die Ungenauigkeit. @BioGenEthiker


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24.08.2016 um 16:55
Hier mal die 4 edlen Wahrheiten.

Da ist die edle Wahrheit über das Leiden;
die edle Wahrheit über die Entstehung des Leidens;
die edle Wahrheit über die Beendigung von Leiden;
und die edle Wahrheit über den Pfad der Ausübung, der zur Beendigung des Leidens führt.

Quelle: Wikipedia: Vier Edle Wahrheiten


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24.08.2016 um 16:56
@BioGenEthiker
@kutulus

Hier die zweite:


2. Leid hat eine Ursache.

Als Ursache des Leids nennt Buddha Unwissenheit. Sie ist die Unfähigkeit des nicht erleuchteten Geistes, seine eigene Natur zu erkennen. Denn der Geist arbeitet wie ein Auge: Er nimmt alles "draußen" wahr, ohne sich selbst sehen zu können. So ist jede Erfahrung von einem grundlegenden Gefühl der Trennung begleitet (Dualität).

Der Geist (Bewusstsein), der erlebt, erfährt sich als "Ich" (Subjekt), das Erlebte wird zum "Du" oder etwas anderem (Objekt). Schaut man nach einem "Ich", ist es aber weder im Körper noch in den Gefühlen noch in den Gedanken zu finden. Obwohl man nur einen Strom von Gedanken, Gefühlen und Eindrücken findet, der sich zudem ständig ändert, wird diese Vorstellung eines Ichs zur Grundlage aller Erfahrung (Ich-Illusion).

Aus dieser zweiheitlichen (dualistischen) Sichtweise entsteht Anhaftung an Angenehmes, Abneigung gegen Unangenehmes und grundlegende Verwirrung.

Aus Anhaftung wiederum entsteht Geiz, aus Abneigung Eifersucht und aus Dummheit Stolz. Dies sind die so genannten sechs Störgefühle. Aus Dummheit nimmt man sie ernst, und schwierige Handlungen sind die Folge. So entstehen weitere Störungen und Leiden für andere und uns selbst. Kommen diese Ursachen als unangenehme Wirkungen auf einen zurück, denkt man meist, es sei die Schuld anderer, und man setzt wieder Negatives in Gang.

http://www.buddhismus-schule.de/inhalte/edlewahrheit.html (Archiv-Version vom 21.08.2016)


Im Endeffekt meine Aussage, nur eben um einiges ausführlicher.


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24.08.2016 um 18:02
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Aus dieser zweiheitlichen (dualistischen) Sichtweise entsteht Anhaftung an Angenehmes, Abneigung gegen Unangenehmes und grundlegende Verwirrung.
Buddha hat sich in dieser Weise überhaupt nicht geäußert - zumindest kann man das aus den Pali-Suttas nicht entnehmen. Ihm ging es nicht um Dualismus versus Nicht-Dualismus, so dass die Ableitung, dass aus dualistischer Sichtweise Anhaftung entstünde, Buddha nicht zuzuschreiben ist. Das ist folglich eine Interpretation, die für sich steht, aber nicht genuin buddhistisch ist, sondern allenfalls buddhistisch inspiriert. Wenn man sich die Mühe macht, in den Suttas zu lesen, stößt man auf viel schlichtere - und damit lebensnähere - Beispiele, die das Entstehen des Leidens, also das Zustandekommen des Durstes, illustrieren, ohne auf Dualität zurückgreifen zu müssen.


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24.08.2016 um 18:13
Vielleicht mal als Anregung zum Selberlesen:

http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m038z.html

Dort ist nirgends von Dualität die Rede, sondern vom richtigen Umgang mit den Sinneseindrücken. Der vorletzte längere Abschnitt 40 bringt es auf den Punkt. Es entsteht kein Verlangen nach Form usw. nachdem die Übung vorausgegangen ist, die ab Abschnitt 31 beschrieben wird.


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24.08.2016 um 18:58
Also entweder ich bin gerade geistig völlig abwesend, oder verstehe irgendetwas falsch.

Dort steht ab Abschnitt 40 eindeutig:
"Wenn er mit dem Auge eine Form sieht, ist er nicht begierig nach ihr, wenn sie angenehm ist, lehnt sie nicht ab, wenn sie unangenehm ist.
Das beschreibt den Dualismus doch 1zu1.

Würde ich diese Form ablehnen weil sie unangenehm ist, dann hätte ich sie Dualistisch eingeteilt.

Angenehm - Unangenehm.

Deshalb Non-Dualistisch. Nicht begehren wenn es angenehm ist, nicht ablehnen wenn es unangenehm ist.

Vielmehr akzeptieren, als einteilen.

Wo liegt das Problem ? @BioGenEthiker


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Ist Buddhismus Humbug?

24.08.2016 um 19:22
@BioGenEthiker

Oder hier, aus Buddhas ersten Lehrreden beschreibt es ebenfalls sehr gut:

Der Erhabene spricht aber zu den fünf Mönchen also:"Die Körperlichkeit, ihr Mönche, ist nicht das selbst. Wäre die Körperlichkeit das Selbst, ihr Mönche, so könnte die Körperlichkeit nicht der Krankheit unterworfen sein, und man müsste von der Körperlichkeit sagen können: So soll mein Körper sein; so soll mein Körper nicht sein.
Da aber, ihr Mönche, die Körperlichkeit ein Nichtselbst ist, deshalb ist die Körperlichkeit der Krankheit unterworfen, und man kann von der Körperlichkeit nicht sagen: So soll mein Körper sein, so soll mein Körper nicht sein.
Die Empfindungen, ihr Mönche, sind nicht das selbst.... Die Vorstellungen... die Gestaltungen, ihr Mönche, sind nicht das selbst


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24.08.2016 um 19:46
@GyatsoJigme
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Das beschreibt den Dualismus doch 1zu1.
Nein, das beschreibt, dass man sich von den Formen nicht emotional affizieren lässt.
Zitat von GyatsoJigmeGyatsoJigme schrieb:Vielmehr akzeptieren, als einteilen.
Wieso einteilen? Wenn eine Form angenehm ist, ist mir bewusst, dass sie angenehm ist, aber ich reagiere nicht affektiv darauf im Sinne eines Begehrens. Ebenso umgekehrt bei unangenehmen Formen: Ich weiß, dass sie unangenehm ist, aber ich verschwende keine Emotion darauf, hier ablehnend darauf zu reagieren. Das heißt, ich kann sehr wohl die Formen einteilen, aber im Bewusstsein - oder besser aus der antrainierten Haltung heraus - dass die übliche emotionale Reaktion darauf zugleich erneute Verstrickung bedeutet, unterlasse ich diese Reaktion.
... man kann von der Körperlichkeit nicht sagen: So soll mein Körper sein, so soll mein Körper nicht sein.
Auch das hat weniger etwas mit Dualismus zu tun, sondern mit falschen Erwartungen, weil der Körper den eigenen Wünschen nicht unterworfen ist, sondern seinen eigenen Ablauf hat, der durch Wünsche nicht beeinflussbar ist. Wenn Du willst, kannst Du freilich über alles, was jemals gedacht und geschrieben wurde, das Raster des Dualismus' überstülpen, aber Du kommst dabei nicht dem näher, um das es im Buddhismus eigentlich geht. Aus dem Dualismus für sich genommen resultiert noch kein Durst. Und auch das Verschwinden des Durstes vollzieht sich im Rahmen des üblichen Dualismus, wie oben geschildert. Insofern ist Dualismus eine überflüssige Zutat, die nichts klarer macht.


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