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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

3.663 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Atheismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

21.08.2017 um 15:23
Zitat von LibertinLibertin schrieb:Die nichtfundamentalistische Auslegung impliziert im übrigen auch nicht automatisch einen deistischen JHWH, viele, ich würde sogar sagen die mit Abstand meisten gläubigen Christen glauben auch heute noch nach wie vor an einen persönlichen eingreifenden Gott (ob nun tatsächlich auf physischen oder geistig-offenbarendem Wege) der sich um die menschlichen Einzelschicksale kümmert.
Nur ließ sich das noch nie belegen, im Gegenteil, man hat z.B. die Wirkung von Gebeten eindeutig widerlegt. Die Forschung betrieben übrigens Mediziner die religiöse Christen waren.
Ob beten tatsächlich hilft lässt sich wissenschaftlich nachweisen. Selbst wenn es nicht in jedem einzelnen Fall funktionieren sollte (weil gewisse Übel Strafe Gottes seien, so die Kirchen), so sollte sich beten doch wenigstens insgesamt irgendwie positiv auswirken. Genau das haben mehrere Mediziner in zwei groß angelegten Blindtest-Studien untersucht und in den angesehenen Fachzeitschriften The Lancet* (Mantra II Studie) im Jahre 2005, und American Heart Journal** (STEP-Studie) im Jahre 2006, veröffentlicht. Sie unterteilten Patienten, die eine Herzkranz-Bypass-Operation erhielten, in drei Gruppen zu jeweils etwa 600 Personen. Außerdem gab es drei Gruppen kirchlich-christlicher Gruppen, die die Namen der Patienten der ersten beiden Gruppen erfuhren und für sie beten sollten, dass sie ohne Komplikationen gesunden sollten. Die Patienten der ersten Gruppe, wurden informiert, dass für sie gebetet würde, die zweite Gruppe, für die gebetet wurde, wurde informiert, dass für sie vielleicht gebetet würde und die dritte Gruppe, für die nicht gebetet wurde, wurde darüber informiert, dass für sie vielleicht gebetet würde.

War die Komplikationsrate jener Patienten, für die gebetet wurde, geringer als bei denen für die nicht gebetet wurde? Das Ergebnis: Die Komplikationsrate der letzten beiden Gruppen, die nicht wussten ob für Sie tatsächlich gebetet wurde (wovon für eine tatsächlich gebetet wurde und für die andere nicht), war mit 51% und 52% statistisch gesehen gleich. Lediglich die Patienten der ersten Gruppe, für die gebetet wurde und die davon wussten, hatten mit 59% eine signifikant höhere Komplikationsrate!


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

21.08.2017 um 15:42
Zitat von KybernetisKybernetis schrieb:Christiliche Fundamentalisten sind auch christen
Schon. Aber wenn Du nur deren Gott widerlegen kannst, dann kannst Du offensichtlich nicht denGott der nichtfundamentalistischen Christen widerlegen. Deine eigene Aussage. Also machst Du hier den Unterschied, nicht ich.
Zitat von KybernetisKybernetis schrieb:Moderate Christen, welche die Bibel nicht wörtlich nehmen und vieles als metaphorisch oder moralische Allegorien ansehen, haben eher einen deistischen Gott
Issn kleines Bisserl anderser. Der Gott der Deisten ging ab Lissabon an der Theodizee allmählich in die Knie und führte so zum schleichenden Niedergang des Deismus. Die frustrierten Ex-Deisten wurden dann in der Aufklärung zu Kritikern eben dieses Deistengottes, und so hat die Aufklärung und in ihrem Gefolge der Atheismus stets den Gott der Deisten vor Augen, den sie zu widerlegen suchen, den, der am Leid der Welt scheitert, an der Unfähigkeit, in seiner Allmacht einen Stein zu erschaffen, der zu schwer für ihn zum Tragen sei. Und stets ist es diesen Deistengottwiderlegern einRätsel, wieso die nichtdeistischen Christen von dieser ihrer Widerlegung so unbetroffen wirken. Nicht weil sie zu doof der zu ideologisch eingepeitscht wären, nicht weil der Deistengott nicht zu widerlegen sei (oh doch, das ist er ja gerade), sondern weil der Deistengott nicht mal eben der Christengott ist.

Klar ist, daß die deistische Gottesvorstellung auch in die Gottesvorstellung der gottgläubigen Aufklärer eingewirkt hat, selbst in kirchliche Gottesvorstellungen. Deswegen ist der Christengott dennoch kein Deistengott. Auch die deistische Eschatologie wirkte nur minimal aufs Christentum zurück, dafür aber massivst auf die Aufklärung, die ja quasi ne deistische Endzeitbewegung war. Sieht man ja auch - nomen est omen - an der Symbolhaftigkeit der Bezeichnung "Aufklärung", vergleichbar der in einem NT-Brief gezeichneten Bild vom Tag des Herrn als eines hellen Tages, für den die irdische Erscheinung Jesu Christi der helle Morgenstern war, der den Tag ankündigt, vorbereitet und zu ihm überleitet.
Zitat von KybernetisKybernetis schrieb:Schon merkwürdig, wenn das Christentum die ultimative Wahrheit wäre, dürfte es nur ein Gottesbild geben
Wenn ich wahrhaft existieren würde, dann dürfte es auch nur ein Pertti-Bild in den Köpfen derer geben, die mich kennen, gell? Doch für die einen bin ich der religiöse Eiferer, für die anderen der Gottesleugner. Einige meinen, ich lehne jegliches Mysteriöse ab, andere meinen, ich sei da tief drin verwurzelt. Kannste alles hier auf Allmy in Beiträgen finden. Für einige hau ich auf anderer Leute Auffassung sofort drauf und versuche gar nicht erst, sie zu verstehen, andere loben mich für meine Geduld und Ausdauer, mit der ich mich in abstruse Sachen reindenke und mit den Vertretern ruhig-sachlich diskutiere, wo sie schon längst ausgeflippt wären.

Nee, Du, Das Bild, das man sich von was Realem / wem Realen macht, dieses Bild kann so unterschiedlich ausfallen, ohne deswegen die Realität des so unterschiedlich Betrachteten zu tangieren. Daß Dir dies nicht klar ist, wenn Du jenes "Argument" von den unterschiedlichen Bildern als Infragestellung der Realität Gottes anführst, das zeigt nur eines: daß Du Dir aus ideologischer Vorentscheidung selbst verwehrt hast, dieses "Argument" einmal gegenzuprüfen.
Zitat von KybernetisKybernetis schrieb:Eine allwissende, allgütige und allmächtige Gottheit dürfte...
Und da haben wir ihn wieder, den Deistengott. Ich streite meinem Gott diese Eigenschaften nicht gleich ab, aber so fasse ich sein Wesen und sein Handeln nicht zusammen. Gibst Du so eine Definition nem Christen vor, dann würde er sicher geneigt sein zu sagen, ja das beschreibt meinen Gott. Doch solltest Du ohne Vorgaben einfach mal fragen, was einen Christen Gott so ausmacht, was er an ihm so besonders findet usw.

Aber statt mich zu fragen, setzt Du mir diesen fertiggestrickten Popanz vor.
Zitat von KybernetisKybernetis schrieb:Das Buch dieses Gottes müsste perfekt sein.
Je nach dem, was für Dich perfekt bedeutet. Für mich wäre zum Beispiel ein perfekter Mensch einer, der auch seine Ecken und Kanten und sogar Widersprüche hat. Einer, der nicht alles hat oder kann, weil er sonst nach nichts streben würde, sich nicht verändern, weiterentwickeln könnte.

Für mich ist die Bibel perfekt. Auch und gerade mit ihren innerbiblischen Widersprüchen und Gegensätzlichkeiten, die mich daran hindern, eine Sache stets nur aus dem einen Blickwinkel  zu betrachten. Es gibt auch Passagen in der Bibel, die mir ethisch so dermaßen gegen den Strich gehen, daß ich die betreffenden Passagen am liebsten aus der Bibel schneiden und zerschreddern würde. Doch muß ich damit leben, daß sie nun mal drinnen stehen, und so muß ich mich ein  Leben lang mit ihnen auseinandersetzen, mich an ihnen reiben, mich immer wieder neu positionieren, auch wenns immer die selbe Position sein mag. Denoch fällt sie immer leicht anders nuanciert aus. "Abraham ist bereit und willens, seinen Sohn zu opfern" - das ist z.B. so ne Stelle, wo mir echt ein ganzer Federbusch wächst, wenn ich sowas les.

Aber es ist perfekt, daß ich nicht Sachen einmal für ethisch falsch halte und sie danach nie wieder auch nur mit dem Ar*** ansehe. Nein, selbst klare Entscheidungen müssen immer wieder infragegestellt werden, neu verhandelt. Mit einfachen Lösungen und Absolutismen kommt man nicht gut durchs Leben. Da ist die Bibel für mich der perfekte Lehrmeister.


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21.08.2017 um 15:50
Zitat von KybernetisKybernetis schrieb:Nur ließ sich das noch nie belegen, im Gegenteil, man hat z.B. die Wirkung von Gebeten eindeutig widerlegt. Die Forschung betrieben übrigens Mediziner die religiöse Christen waren.
Gäbe es hierfür Belege wäre es ja auch kein Glaube mehr. Zum Thema Beten gibt es auch noch mehr Studien, u.a. auch welche die einen positiven Wirkungseffekt attestieren auch wenn dies natürlich kein Beleg für Gottes Existenz darstellt. Da Beten zumindest keinen Schaden anrichtet hätte ich selbst als Ungläubiger nichts dagegen wenn jemand für mich beten oder meinetwegen auch einen Regentanz vorführen würde da es als freiwillige nett gemeinte Geste für mich akzeptabel wäre und daher nichts dagegen sprechen würde.


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21.08.2017 um 15:52
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Der Gott der Deisten ging ab Lissabon an der Theodizee allmählich in die Knie und führte so zum schleichenden Niedergang des Deismus.
Da musst Du wohl was verwechselt haben. Was da in die Knie ging, war nicht der Gott der Deisten, sondern der Gott der Theisten - im speziellen der christlichen Theisten - der als allmächtig, allwissend und allgütig gedacht wurde (und wohl immer noch wird, wenn man sich die Herumwinderei um die Theodizee seitens der Theologen mal zu Gemüte führt).

Deismus ist die Vorstellung von einem Gott, der die Welt in einem Schöpfungsakt zwar anschubste, aber sich seitdem aus dem Lauf der Dinge herausgehalten hat.

Wikipedia: Deismus


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21.08.2017 um 16:55
Zitat von ATGCATGC schrieb:Da musst Du wohl was verwechselt haben. Was da in die Knie ging, war nicht der Gott der Deisten, sondern der Gott der Theisten
Der Deismus entstand im 17.Jh. In der Mitte des 18.Jh. erschütterte das Erdbeben von Lissabon ganz Europa. Und viele Deisten dieser Zeit sind dann die Aufklärer der ersten Stunde. Voltaire etwa. Auch er versuchte sich erst an einer Theodizee seines deistischen Gottes, hatte später dann aber nur noch Spott für Lessings Aufarbeitungsversuch übrig. Da gingense hin, die Deisten, hinzur Aufklärung und weg vom deistischen Gotteskonzept.

Denn dieser allmächtige Gott, der die besten aller möglichen Welten geschaffen hatte, der konnte weder voraussehen noch verhindern, daß sein Uhrmechanismus eine solche Katastrophe gleich größeren Ausmaßes stattfindet und somit vielen den Weg in die Verbesserung seiner selbst versperrte. Hier scheiterte der Deistengott, nicht der Christengott. Denn dieser versprach kein Paradies auf Erden und keine Vervollständigung diesseits des Todes. Bei diesem geht Hoffnung über den Tod hinaus. Unvorstellbares Leid ist und bleibt eine Herausforderung und eine Klage des Menschen vor Gott. Aber es bleibt nicht beim Schicksal der Leidenden in diesem Ende.

Du solltest besser mal nach Deismus Lissabon googeln und dort besser die Books.Google-Treffer oder vertrauenserweckende Urls öffnen, nicht so die ideologisch eindeutig ausgerichteten. Also weder Kathweb noch Atheism.Org  odgl., verstehst schon. Zeit und NZZ auf der ersten Seite sind grenzwertig "neutral". Aber allüberall ist es der Deismus und sein Gott, der vor Lisboa in die Knie geht.
Zitat von ATGCATGC schrieb:der als allmächtig, allwissend und allgütig gedacht wurde
Paßt scho, das ist vor allem der Deistengott.
Zitat von ATGCATGC schrieb:Deismus ist die Vorstellung von einem Gott, der die Welt in einem Schöpfungsakt zwar anschubste, aber sich seitdem aus dem Lauf der Dinge herausgehalten hat.
Rausgehalten? Er greift nicht mehr ein, weil er ja alles so vollkommen bereits in der Schöpfung angelegt hat, daß er nicht mehr eingreifen muß, um etwas zum besseren zu wenden. Ein Gott, der Eingriffe und Wunder nötig hat, ist für einen Deisten nicht allmächtig oder allwissend, ihrer aber ist es schon. Und dann passiert sowas da in Lissabon...


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

21.08.2017 um 17:02
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Rausgehalten? Er greift nicht mehr ein, weil er ja alles so vollkommen bereits in der Schöpfung angelegt hat, daß er nicht mehr eingreifen muß, um etwas zum besseren zu wenden. Ein Gott, der Eingriffe und Wunder nötig hat, ist für einen Deisten nicht allmächtig oder allwissend, ihrer aber ist es schon. Und dann passiert sowas da in Lissabon...
Muss das nicht heißen, er griff nach der Auferstehung Jesus nicht mehr ein?
Haben dann alle Christen, die ihn in diesem Leben um etwas bitten, etwas missverstanden? Die heiligen Opfer der eigenen und anderer Einbildung?


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21.08.2017 um 18:15
Zitat von Balthasar70Balthasar70 schrieb:Muss das nicht heißen, er griff nach der Auferstehung Jesus nicht mehr ein?
Nee, das heißt, er griff auch da nicht ein. Was passierte, das passierte innerweltlich. Wie genau man sich das nun vorstellen soll, das frag dann aber besser einen Deisten. Denn ich hab ja den Christengott, und der greift durchaus ein.
Zitat von Balthasar70Balthasar70 schrieb:Haben dann alle Christen, die ihn in diesem Leben um etwas bitten, etwas missverstanden? Die heiligen Opfer der eigenen und anderer Einbildung?
Nur, wenn wir den Deistengott haben.

Lies einfach noch mal, besser diesmal.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

21.08.2017 um 18:19
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Nee, das heißt, er griff auch da nicht ein. Was passierte, das passierte innerweltlich. Wie genau man sich das nun vorstellen soll, das frag dann aber besser einen Deisten. Denn ich hab ja den Christengott, und der greift durchaus ein.
Es ist aber auch kompliziert, Dein Gott hat also in Lissabon und Auschwitz eingegriffen oder nicht eingegriffen?

Die Frage ist überhaupt nicht polemisch gemeint. Ich komme aus langjährigen Diskussionen mit meinem Vater (Swedenborg, Lorbeer, meister Eckhard) einem pietistischen und einem katholischen Freund, die meiste Zeit geht immer dafür drauf rauszukriegen an was der Einzelne denn nun innerhalb seines christlichen Glaubens glaubt.


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21.08.2017 um 19:02
Zitat von Balthasar70Balthasar70 schrieb:Es ist aber auch kompliziert, Dein Gott hat also in Lissabon und Auschwitz eingegriffen oder nicht eingegriffen?
Spar Dir Deinen Sarkasmus und lerne lieber erst mal, wer welchen Gott hat, wessen schon widerlegt ist und welchen Du noch widerlegen kannst, oder warum Du es nicht kannst.
Selbstverständlich war Gott in Auschwitz, und selbstverständlich beläßt er es auch nicht beidem Unrecht und Leiden.
Zitat von Balthasar70Balthasar70 schrieb:Die Frage ist überhaupt nicht polemisch gemeint.
Nur so formuliert.
Zitat von Balthasar70Balthasar70 schrieb:Ich komme aus langjährigen Diskussionen mit meinem Vater (Swedenborg, Lorbeer, meister Eckhard) einem pietistischen und einem katholischen Freund, die meiste Zeit geht immer dafür drauf rauszukriegen an was der Einzelne denn nun innerhalb seines christlichen Glaubens glaubt.
Und da schreibst Du Lorber falsch? Und Eckhart gleich mit!

Mich deucht, daß Du weder viel Interesse in Dein Vorhaben eingebracht noch viel Ergebnisse zusammengetragen hast.


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21.08.2017 um 19:52
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Nur so formuliert.
Um den Eindruck zu vermeiden, habe ich es extra dazu geschrieben, desshalb muss ich mir auch nicht sagen lassen was ich mir sparen soll, wenn anderen die Argumente ausgehen.


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21.08.2017 um 19:54
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Und da schreibst Du Lorber falsch? Und Eckhart gleich mit!

Mich deucht, daß Du weder viel Interesse in Dein Vorhaben eingebracht noch viel Ergebnisse zusammengetragen hast.
Es waren tatsächlich mündliche Gespräche, in die argumentative Ecke gedrängt machen aber viele plötzlich auf Rechtschreibguru.


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21.08.2017 um 20:21
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Du solltest besser mal nach Deismus Lissabon googeln und dort besser die Books.Google-Treffer oder vertrauenserweckende Urls öffnen
Das habe ich gerade getan. Ulrich Löffler schreibt an einer einzigen Stelle (Seite 8) dies:
Die Konnotation von "Erdbeben" und "Deismus" erfordert beim Leser freilich eine gewisse Leistungsfähigkeit an theologiegeschichtlicher Kombinatorik ... der ... Zusammenhang ... wird bei Fuchs lediglich thetisch konstatiert
Als Referenz gibt er "Fuchs, Hermeneutik, 16" an und ergänzt als Fußnote 6 dies:
Fuchs bestimmt in der angegebenen Textstelle nicht näher, was er mit Deismus meint und warum er gerade "den Deismus" als theologiegeschichtliches Pars pro toto für das 18. Jahrhundert wählt.
Hier also Fehlanzeige.

Streminger schreibt auf Seite 85:
3. Durch das Erdbeben von Lissabon geriet der Deismus in eine Krise, von der er sich nicht mehr erholte.
Aber er führt das nicht näher aus. Stattdessen verweist er auf Humes Dialoge über die natürliche Religion, die das Schicksal des Deismus als philosophisch-theologische Position besiegelte. Gemeint ist damit die rationale Rechtfertigung der Güte Gottes, wie aus Seite 79 hervorgeht.

Hier also Bestätigung Deiner These.

Das Buch von Lauer und Unger gibt diesbezüglich nichts her. Einzig eine Fußnote den jungen Kant betreffend, enthält den Terminus "Deismus" im Zusammenhang mit dem Erdbeben von Lissabon - allerdings nur insofern Kant hier argumentiert, dass man einem deistisch gedachten Gott keinen Vorwurf machen kann, wenn die Ursachen für das Erdbeben in der Erde begründet liegen und nicht in Gott. Aber das ist mir dann doch etwas zu dünn.

Ein interessanter Abschnitt ist dieser aus Jobo72's Weblog:
Auch die Charakterisierung Leibnizens als „Deist“ ist demnach falsch, denn die Nichteinmischung Gottes ist bei ihm kein gleichgültiges Dem-Schicksal-überlassen einer Welt, mit der Ihn nichts mehr verbindet, sondern der wesentliche Aspekt Seiner Schöpfungsabsicht.
Was nach Lissabon also in die Knie ging, war die Leibnizsche Version Gottes als Schöpfer der besten aller Welten, aber - genau genommen - nicht der deistische Gott, denn wie im Weblog weiter ausgeführt wird:
Leibniz ist Christ und hat ein christliches Gottesbild. Gottes Macht und Güte sammelt sich gerade im Wissen von der „bestmöglichen Welt“ und entäußert sich in deren Realisierung nach Identifikation des Optimums aller in der Vorstellung Gottes modulierten Weltläufe. Und im besten Laufe wird Gott in Christus Mensch. Das sieht Gott und lässt ihn werden. Wir können sagen: Gott sah, dass es gut war.
Windelband hingegen führt dies aus:
... die Gleichgültigkeit, mit der die Natur ... zerstört, schien weit eher für eine blinde Notwendigkeit allen Geschehens als für eine teleologische Anlage des Weltprozesses zu sprechen.
Auch das trifft eher auf die Leibnizsche Gottesvorstellung zu, geht aber mit Deiner These konform, da die "beste aller Welten" im Einklang mit einem allgütigen, allwissenden und allmächtigen Schöpfergott gedacht werden muss, der der geschaffenen Welt zugleich den bestmöglichen Weltenlauf im Sinne einer Teleologie mitgab.

Insofern: Ja, auch der deistisch gedachte Gott ist ein allwissender, allmächtiger und allgütiger, der aufgrund der 1755 erfahrenen Mangelhaftigkeit seiner Schöpfung in die Krise geriet, aber das trifft eben auch auf den theistisch gedachten Gott zu, der Leiden zulässt, obwohl er es kraft seiner Allmacht verhindern könnte.


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21.08.2017 um 21:38
Zitat von Balthasar70Balthasar70 schrieb:wenn anderen die Argumente ausgehen.
Argumente zu ner Frage? Beantwortet hab ich Deine Frage aber durchaus. Insofern "fehlten" mir auch überhaupt keine "Arumente.

Merkst wohl nix!
Zitat von Balthasar70Balthasar70 schrieb:in die argumentative Ecke gedrängt machen aber viele plötzlich auf Rechtschreibguru.
Danke für den Lacher. Aber ehrlich, wo entdeckst Du nur all die Argumente, mit denen Du mich in die Ecke gedrängt haben willst? Ich sprach vom Deistengott, und Du frägst, ob dann die Christen nicht ins Leere beten würden. Differenzieren kannst Du also nicht zwischen Gottesbildern - obwohl ich ja extra vom Unterschied von Deistengott und Christengott geschrieben hatte. Nö, Augen zu und durch, und meine Darlegungen zum Deistengott einfach auf die Christen übertragen. Wie ahnungslos und merkbefreit ist das denn!?

Und vor allem ohne Argumente. Daher issesnochmals merkbefreit, zu denken, ich würde wegen Deiner Argumente inner Ecke sitzen und könnt mich halt nur noch so wehren.

Nein, eine Rechtschreib-Kritik war das nicht. Sondern ein Vorhalten, daß Du Lorber und Eckhart nur dem Namen nach kennst, aber nicht wirklich inhaltlich. Sonst wär dieser Patzer der Falsschreibung nicht passiert. Sonst machste ja keinen auf Legastheniker. Nur da, wo Du behauptest, daß Du Dich auskennen würdest.


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21.08.2017 um 21:40
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Merkst wohl nix!
Klar, alle sind doof, nur Deine Textwände enthalten die, absolute, Wahrheit.


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21.08.2017 um 21:42
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Falsschreibung
Da ist Dir wiederum was passiert? Eine falseargumentation? Ich verstehe ja das Du in dem Zwiespalt zwischen Glauben und logisch Denken aufgerieben wirst.


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21.08.2017 um 21:47
Zitat von ATGCATGC schrieb:obwohl er es kraft seiner Allmacht verhindern könnte.
Deraber nicht mit diesem Vorhaben angetreten ist. Der Deistengott wollte die beste aller möglichen Welten, derChristengott kennt auch Unrecht und leid und löäßt dies oft geschehen. Er verweigert sich der Success-Theologie, dem totalen Tun-Ergehen-Zusammenhang. Die Psalmen sind voll von den Klagen darüber. Aber wenn Du diese Psalmen dann weiterliest, findest Du womöglich die Antworten, wie Menschen in solchem Leiden ihren Gottd dennoch erleben und preisen und sich erhört fühlen.

Wie gesagt, beim Christengott ist mit dem Tod nicht das Ende erreicht, daher muß Gerechtigkeit und Leidensfreiheit nicht mechanistisch in dieser Welt aufgewogen werden. Wie Du das findest, Deine Sache, wie ich das finde, die meine. Auf jeden Fall ist damit der Deistengott der in den Ar*** gef*ckte. Nicht der Christengott.


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21.08.2017 um 21:55
Zitat von Balthasar70Balthasar70 schrieb:Klar, alle sind doof, nur Deine Textwände enthalten die, absolute, Wahrheit.
Na Deine Beiträge enthaltense jedenfalls nicht. Wie denn, so ganz ohne Argumente und so.
Zitat von Balthasar70Balthasar70 schrieb:Da ist Dir wiederum was passiert? Eine falseargumentation? Ich verstehe ja das Du in dem Zwiespalt zwischen Glauben und logisch Denken aufgerieben wirst.
Jemand sagte mal vor kurzem "in die argumentative Ecke gedrängt machen aber viele plötzlich auf Rechtschreibguru." Was, wenn dieser Jemand nun selbst einen auf Rechtschreibguru macht, was kann das dann wohl nur heißen?

Jedenfalls mangelt auch dieser Dein Beitrag wieder mal auffällig die argumentative Herleitung, ich würde in einem Zwiespalt zwischen Glauben und Logik  aufgerieben. Jeder kanns sehen, daß von Dir nur solche Behauptungen kommen, aber Null Aufweis. Daß ich mir sogar auf der Metadiskussionsebene die Mühe mache zu zeigen, wie haltlos Deine Behauptungen sind (etwa daß ich von Dir mit nichts argumentativ in die Engegetrieben würde), das kann ebenfalls jeder sehen. Daher müssen wir hierüber auch nicht weiter reden. Ich beende hiermit dieses Geplänkel.


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21.08.2017 um 21:55
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Wie Du das findest, Deine Sache, wie ich das finde, die meine.
Da sind wir dann wieder bei Auschwitz, soll doch jeder selber entscheiden ob er das gut findet.


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21.08.2017 um 21:58
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Jemand sagte mal vor kurzem "in die argumentative Ecke gedrängt machen aber viele plötzlich auf Rechtschreibguru."
Keine Ahnung Du hast die Diskussion plötzlich darauf runtergebrochen.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:öäßt dies oft geschehen
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Gottd
Deiner Argumentation folgend, scheinst du Dich wenig mit Gott auseinandergesetzt zu haben.


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22.08.2017 um 14:34
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Der Deistengott wollte die beste aller möglichen Welten
Ja, geht man mit Leibniz konform, ist die beste aller Welten diejenige, in der Gott als Christus Mensch wird. In Auswertung des Erdbebens von Lissabon meinte Kant, dass der Mensch über Gott nicht genug wissen kann, um ihm diese Katastrophe als Lapsus vorzuwerfen. Insofern ließe sich ein christlich gedachter Deistengott immer noch rational rechtfertigen. Nur, dass diese Rechtfertigung bei Kant später in den Antinomien mit eingeht, ohne dass sie damit auch aufgeht ...
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:der Christengott kennt auch Unrecht und leid und läßt dies oft geschehen.
Ja sicher, aber da Gottes Wege bekanntlich unerforschlich sind, kann man sich diesen Umstand als Gläubiger dann immer wieder neu so zurechtinterpretieren, dass der liebe Gott stets und immer wieder der liebe Gott bleibt, weil wir ja aufgrund unserer endlichen Beschränktheit gar nicht wissen können, welche tollen Sachen der liebe Gott noch so mit den Leidenden vorhat. Das Leiden ist also stets nur zum Besten. Und mit dieser kultivierten Beschränktheit erscheint alles plötzlich wie in einem rosigen Licht ...
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Aber wenn Du diese Psalmen dann weiterliest, findest Du womöglich die Antworten, wie Menschen in solchem Leiden ihren Gottd dennoch erleben und preisen und sich erhört fühlen.
Ja, ja, das rosige Licht halt ...
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Wie Du das findest, Deine Sache
Das können wir getrost außen vor lassen. Freiheit erlaubt viele Facetten des Umgangs mit der Realität. Darüber müssen wir nicht richten.
Zitat von perttivalkonenperttivalkonen schrieb:Nicht der Christengott.
Doch, der auch, denn auch der theistisch gedachte Christengott erweist sich als Bösling, der durch die Theodizee widerlegt wird, denn die Trias Allmacht, Allwissenheit und Allgüte lässt sich nun mal nicht auf eine einzelne Person zugleich subsumieren, die als Gott bezeichnet wird. Die ellenlangen Ausführungen in der Theologie sprechen Bände - im eigentlichen Wortsinn - des Herauswindens, um diesen schlichten Fakt nicht eingestehen zu müssen.


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