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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

3.663 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Religion, Atheismus ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

16.04.2017 um 11:41
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Das ist doch klassischer Chauvinismus. Der Glaube an die Überlegenheit der eigenen Gruppe - man sucht eine Erklärung, die das eigene Ego stützt. Religiöse Gruppierungen sind da ja keine Ausnahme. Und selbstverständlich bist du Teil einer Gruppe - im täglichen Leben bist du sogar Teil vieler verschiedenen Gruppen. Beispielsweise aufgrund deines Geschlechts, deines Alters und eben aufgrund deiner Weltanschauung.
Der Vergleich hinkt aber gewaltig.
Und nein, Atheisten oder Agnostiker sehen sich eigentlich nicht als Bestandteil einer Gruppe.
Das trifft wie gesagt doch eher auf Menschen zu, die aufgrund ihrer eigenen Vergänglichkeit,
in einer Religionsgemeinschaft Trost suchen.
Es darf schließlich nicht sein, dass das Leben endlich ist.
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Atheismus ansich, also der Nichtglaube an Gott, ist zumindest eine soziale Gruppe, die verschiedene Überzeugungen eint. Beispielsweise die Überzeugung, dass Jesus nicht Gottes Sohn ist (wer das glaubt kann per Definition kein Atheist sein). Und als Teil dieser Gruppe neigen einige Individuen eben zu Chauvinismus.
Nein, Atheisten sind doch keine soziale Gruppe.
Das ist doch Quatsch.
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Im Prinzip muss man die eigene Position sogar für richtig halten, sonst hätte man seine Meinung schon geändert (sprich zumindest in Bezug auf Meinungen macht es ja Sinn). Bei Religiösen ist das ja wie gesagt auch nicht anders. Opium für das Volk ist ja genau so eine Aussage, um Religion zu diskreditieren (Religion dient nur dazu, Menschen zu beruhigen). Dahinter stand Marx' Agenda, sich Religion zu entledigen. Religiöse Menschen würden widersprechen, du bist überzeugt davon. Ich sehe darin einen wahren Kern, finde es aber zu pauschal. Wer hat nun Recht? Du, weil du glaubst, dass du Recht hast?
Meiner Meinung nach haben sich Religionen schon immer selbst diskreditiert.
Der Mensch hat sie schließlich erfunden. :D
Und es geht hierbei doch nicht um Recht oder Unrecht.
Es geht darum, inwieweit man seinen gesunden Menschenverstand ausschalten können muss,
um phantastische Märchen tatsächlich als reale Geschehnisse zu akzeptieren.

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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

16.04.2017 um 11:49
@DyersEve
Der Vergleich hinkt aber gewaltig.
Und nein, Atheisten oder Agnostiker sehen sich eigentlich nicht als Bestandteil einer Gruppe.
Das trifft wie gesagt doch eher auf Menschen zu, die aufgrund ihrer eigenen Vergänglichkeit,
in einer Religionsgemeinschaft Trost suchen.
Es darf schließlich nicht sein, dass das Leben endlich ist.
....
Nein, Atheisten sind doch keine soziale Gruppe.
Das ist doch Quatsch.
Ich denke ich habe mit psreturns schon ausführlich diskutiert, wieso Agnostiker (zu denen ich mich ja selbst zähle) und Atheisten durchaus eine soziale Gruppe bzw. Bevölkerungsgruppe sind. Die Begründung (nach Definition von Tajfel) kann jeder nachlesen - für mich ist es eindeutig - zumindest in Bezug auf solche Atheisten, die sich in Internetforen tummeln und ihre Meinung vertreten. Es spielt für mich aber keine Rolle, ob du mir hier zustimmst oder nicht. Das schöne an Toleranz ist ja, dass man sich auch uneinig sein darf (immerhin könnte ich ja auch falsch liegen) :)
Meiner Meinung nach haben sich Religionen schon immer selbst diskreditiert.
Der Mensch hat sie schließlich erfunden. :D
Und es geht hierbei doch nicht um Recht oder Unrecht.
Es geht darum, inwieweit man seinen gesunden Menschenverstand ausschalten können muss,
um phantastische Märchen tatsächlich als reale Geschehnisse zu akzeptieren.
Genau solche Aussagen sind es eben, die ich (und die meisten anderen) hier kritisiere. Das ist Chauvinismus. Man verurteilt eine gesamte Gruppe, erhöht sich gleichzeitig selbst. Man sollte lieber miteinander reden, statt übereinander. Zu akzeptieren, dass die anderen für ihre Position ggf. auch gute Gründe haben und nicht einfach nur "dumm" sind, hilft ungemein in Sachen Toleranz (und das ist es ja, was man einigen Religionen immer vorwirft). Aber auch hier gilt. Es wurde nun schon genug geschrieben und man darf sich auch uneinig sein.

Vielleicht noch eine Frage an dieser Stelle. Gibt es für dich einen Unterschied zwischen Religion und Glaube an einen Gott? Sprich ob jemand an die Bibel "glaubt" oder einfach nur an einen Gott?


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

16.04.2017 um 12:26
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Ich denke ich habe mit psreturns schon ausführlich diskutiert, wieso Agnostiker (zu denen ich mich ja selbst zähle) und Atheisten durchaus eine soziale Gruppe bzw. Bevölkerungsgruppe sind.
Nun, wenn es danach geht, sind alle Menschen auf der Welt Teil einer sozialen "Gruppe".
Nämlich der der Menschen.
Spielt aber für den Wahrheitsgehalt diverser Religionen aber ja auch eigentlich gar keine Rolle.
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb: Die Begründung (nach Definition von Tajfel) kann jeder nachlesen - für mich ist es eindeutig - zumindest in Bezug auf solche Atheisten, die sich in Internetforen tummeln und ihre Meinung vertreten. Es spielt für mich aber keine Rolle, ob du mir hier zustimmst oder nicht. Das schöne an Toleranz ist ja, dass man sich auch uneinig sein darf (immerhin könnte ich ja auch falsch liegen) :)
Es werden ja nicht nur Meinungen vertreten.
Es werden doch auch gerade aufgrund der biblischen, theologischen Archäologie, ganz klare Fakten geschaffen,
die dem Wahrheitsgehalt in vielen Punkten wiedersprechen.
Von dem außer Kraft setzen der Naturgesetze fangen wir erst besser gar nicht an.
Und hier sind wir dann auch wieder beim Threadtitel.
Gibt es wirklich rationale Gründe um an Gott zu glauben?
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Vielleicht noch eine Frage an dieser Stelle. Gibt es für dich einen Unterschied zwischen Religion und Glaube an einen Gott? Sprich ob jemand an die Bibel "glaubt" oder einfach nur an einen Gott?
Nein, eigentlich nicht.
Beides ist für mich gleichermaßen abstrakt.
Wie Zeus oder Odin.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

16.04.2017 um 12:37
@DyersEve
Nun, wenn es danach geht, sind alle Menschen auf der Welt Teil einer sozialen "Gruppe".
Nämlich der der Menschen.
Spielt aber für den Wahrheitsgehalt diverser Religionen aber ja auch eigentlich gar keine Rolle.
Wie gesagt, das wurde schon ausführlich begründet, die Quellen kann jeder nachlesen. Wir müssen uns hier nicht einig sein.
Es werden ja nicht nur Meinungen vertreten.
Es werden doch auch gerade aufgrund der biblischen, theologischen Archäologie, ganz klare Fakten geschaffen,
die den Wahrheitsgehalt in vielen Punkten wiedersprechen.
Von dem außer Kraft setzen der Naturgesetze fangen wir erst besser gar nicht an.
Und hier sind wir dann auch wieder beim Threadtitel.
Gibt es wirklich rationale Gründe um an Gott zu glauben?
Man kann auch davon überzeugt sein, dass jemand falsch liegt, und es trotzdem akzeptieren. Zumindest so lange, wie die Gegenseite eben das auch praktiziert. Sprich solange nicht versucht wird, sich in Politik und Bildung einzumischen, sehe ich da kein Problem. Es ist dennoch nicht hilfreich, andere pauschal als ungebildet (oder Ähnliches) darzustellen.

Zum Thema rationale Gründe. Ich habe ja bereits einige Beispiele genannt. Zudem findet gerade was "analytische" Gründe für einen Glauben an Gott angeht ja auch eine breitere Diskussion in analytisch-philosophischen Journalen statt (Stichwort Natürliche Theologie). Da werden dann die sogenannten Gottesbeweise diskutiert. Von denen kann man zwar halten, was man will, Befürworter und Gegner sind sich jedoch nicht einig darin, ob es nun rational ist oder nicht, an Gott zu glauben (wie sollte es auch sonst sein :)).
Nein, eigentlich nicht. Beides ist für mich gleichermaßen abstrakt.Wie Zeus oder Odin.
Danke für die Antwort.


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16.04.2017 um 12:48
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Man verurteilt eine gesamte Gruppe, erhöht sich gleichzeitig selbst. Man sollte lieber miteinander reden, statt übereinander. Zu akzeptieren, dass die anderen für ihre Position ggf. auch gute Gründe haben und nicht einfach nur "dumm" sind, hilft ungemein in Sachen Toleranz (und das ist es ja, was man einigen Religionen immer vorwirft). Aber auch hier gilt. Es wurde nun schon genug geschrieben und man darf sich auch uneinig sein.
Dem stimme ich unumwunden zu!

Es gibt hier z. B. einen User, den ich aufgrund seiner fundierten wissenschaftlichen Kenntnisse und seines großen Allgemeinwissens schätze, auch wenn sein Auftreten oft mehr als zu wünschen übrig lässt (und er mich gar nicht leiden kann), der religiös ist und hierbei keinen Widerspruch sieht.
Man kann vieles über diesen User sagen, aber keinesfalls, dass er dumm ist! Und er ist da bei Weitem keine Ausnahme.

Für einen Atheisten ist diese Haltung nicht nachvollziehbar. Es gibt keine Erklärung dafür, dass sogar Naturwissenschaftler gläubig sein können - und ich meine nicht die Pseudowissenschaftler, die sich z. B. unter den Kreationisten finden, sondern Mitglieder der Akademie der Wissenschaften mit hohem Ansehen.

Es gibt sogar Erklärungsansätze, die genetische Gründe vermuten. Sicher hat auch die Prägung in der Jugend damit zu tun. Vorerst bleibt es für einen Atheisten ein Rätsel. Was also soll er anderes machen, als es einfach zu akzeptieren?

Deswegen kann man trotzdem auf Augenhöhe über Fakten diskutieren. Worüber hingegen ein Atheist nur schwer bis gar nicht diskutieren kann, ist der Glaube selbst, weil einem Atheisten das Konzept "Glaube" schlichtweg abgeht. Ich kann nicht über etwas diskutieren, das ich einfach nicht verstehen, nicht nachvollziehen kann.

Deswegen versuche ich in solchen Diskussionen, nüchtern und sachlich über Fakten und Realität zu diskutieren und wende mich gegen kausale Fehler in der Argumentation von Fundamentalisten, Extremisten und Fanatikern.


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16.04.2017 um 12:51
@Commonsense

Dem kann ich nur zustimmen. Es geht uns allen so, dass uns die Position der Gegenseite nicht einleuchtet und sie uns schlichtweg falsch erscheint. Solange man akzeptiert, dass Menschen eben verschiedenen sind, macht die Vielfalt es ja nur interessanter. Meist merkt man im Gespräch, dass es doch auch Gründe für die andere Lebensweise gibt. Ein von dir beschriebener gläubiger Naturwissenschaftler (ich habe mal gelesen, dass in den USA etwa 40% der Naturwissenschaftler gläubig sind - zumindest in dem Sinne, dass sie an eine höhere Macht glauben...aber das müsste ich nochmal raussuchen) hat sicher sehr viel dazu zu erzählen! Leben und leben lassen.


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16.04.2017 um 13:49
Zitat von Tommy57Tommy57 schrieb:Fazit: Dein obiges Statement trifft auf die biblischen Prophezeiungen zum "Aufmarsch der Weltmächte" nicht zu, wenn man die bemerkenswerte Erfüllung durch ein genaues Bibelstudium richtig versteht!
Tut mir leid, ich sehe du hast dir mit deiner Ausarbeitung über die biblischen Prophetien wirklich viel Mühe gegeben aber diese zeigt genau das auf was ich zuvor bereits sagte, sie beweist mitnichten die "Wahrhaftigkeit" der Prophetien denn alle von dir hergeleiteten Schlussfolgerungen beruhen lediglich nur auf freien Interpretationen die auch gänzlich andere Bedeutungen haben können wie man anhand der nachfolgenden Interpretationen gesehen hat.

Das ist wie bei den vermeintlichen Prophetien des Nostradamus, viel kryptisch und zum Teil auch sehr allgemein gehaltener Textbrei aber eben keine wirklich eindeutig zutreffende Details wie korrekte Namen der beteiligten Weltmächte oder konkrete zeitliche Abläufe politischer Entwicklungen.

Alles was du hierzu lediglich präsentieren kannst ist dein persönlicher Glaube. Diesem kann man sich anschließen oder nicht. Mehr aber auch nicht.


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16.04.2017 um 13:53
@DerMüller71

Die letzte Studie, von der ich weiß, von 2008, glaube ich, kam auf weniger - unter den lehrenden und forschenden Wissenschaftlern waren es 7% - aber auch das ist noch eine erstaunliche Zahl.

In dieser Studie wurde übrigens ein signifikanter Zusammenhang zwischen Bildungsniveau und Religion gefunden - was nicht zwangsläufig mit Intelligenz einhergeht, sondern mit Bildung, das ist ein Unterschied.

Je höher der Bildungsstandard war desto geringer war der Anteil an Gläubigen.

Selbstverständlich haben (nicht so schlaue) Atheisten das genutzt, um zu behaupten, Gläubige wären dümmer - ist natürlich Schwachsinn.
Aber es zeigt, dass größeres, gerade naturwissenschaftliches Wissen offensichtlich zu einer kritischeren Haltung gegenüber dem Glauben führt.

Das ist übrigens auch der Grund, warum fundamentalistische christliche Gruppen in den USA sich massiv in den Lehrplan drängen wollen - glücklicherweise bisher weitestgehend erfolglos, von einigen Gemeinden abgesehen, in denen tatsächlich Schöpfung als Biologie gelehrt wird.

Letztlich sind alle Studien fragwürdig und ich weiß auch nicht, wo ich diese Studie jetzt finden würde, Ich erinnere mich nur, dass Neal DeGrasse Tyson sie in einem Vortrag zitierte.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

16.04.2017 um 14:02
@Commonsense

Da gibt es verschiedene Studien. Das mit den 8% bezog sich meines Wissens nach auf einen kleineren elitären Kreis. Da ging es darum zu beobachten, wie sich der Anteil im Laufe der Zeit änderte.

Bei Studien muss man generell vorsichtig sein..und hinterfragen, von wem sie stammt.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

16.04.2017 um 14:06
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Bei Studien muss man generell vorsichtig sein..und hinterfragen, von wem sie stammt.
Wer sie finanziert.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

16.04.2017 um 14:11
Zitat von ErasmusErasmus schrieb am 06.02.2017:Irgendwo muss es einen Anfang von allem gegeben haben.
Sagt wer?

Nur weil wir uns keinen Zustand ohne Anfang (und Ende) vorstellen können, heißt das noch lange nicht, das es unmöglich ist.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

16.04.2017 um 14:39
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:Es mag auch "Missionierer" unter den Atheisten geben. Hier handelt es sich wahrscheinlich um Menschen, die in Religionen den Ursprung der meisten Konflikte und Probleme in dieser Welt sehen, was angesichts der derzeitigen Situation in dieser Welt nicht völlig von der Hand zu weisen ist.
Leben und leben lassen... wenn es nur so einfach wäre...

Interessant wäre zu erfahren: 
Religion wird Missbraucht als Grund für Konflikte. 
Ein König will sein Einflussbereich erweitern. Wie Rechtfertigt er nun einen Konflikt? Was hat der arme Bauer davon, wenn der König mächtiger wird? Mit Religion lässt sich das ganze in Gut und Böse einteilen und dieses Prinzip kapiert jeder.
Wenn es also keine Religion geben würde, gäbe es tatsächlich weniger Konflikte? Oder würde man andere Erklärungen finden, um den Nachbarn auf die Mütze zu geben?

In diesem Zusammenhang fällt mir das türkische Referendum ein. Hier wird ein Komplexer Sachverhalt auch extrem simplifiziert. Ja oder Nein. Dafür oder Dagegen. Die Propaganda läuft auf Hochtouren und keine Seite lässt ein gutes Haar an der anderen. Die Menschen teilen sich in Lagern auf und aus Freunden werden Feinde.

Ich fürchte, der Mensch wird genügend Gründe finden, um sich schaden zuzufügen - auch ohne Religion.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

16.04.2017 um 14:57
@Blues666
Deswegen schrieb ich ja auch "und vice..."
ich kann leider kein lateinisch ;)

@Commonsense
verstehe deine Argumente gut.
Deswegen versuche ich in solchen Diskussionen, nüchtern und sachlich über Fakten und Realität zu diskutieren ....
Diesbezüglich und bezüglich des Threadthemas möchte ich mal einen Aspekt einwerfen.

Beim christlichen Glauben steht und fällt ja quasi (zumindest aus Sicht eines Christen) alles mit der Auferstehung Jesu.

In einem Buch las ich heute "die Tatsachen der Auferstehung Jesu und die Versuche ihrer Erklärung":
Was sind nun die Tatsachen, die wir aus dem NT kennen? Das leere Grab und der verschwundene Leichnam. Beide sind noch kein Beweis für die Auferstehung.
Es gibt nun grundsätzlich 3 Möglichkeiten, beide Tatsachen zu erklären.

1.: Jesus war gar nicht wirklich tot, nur scheintot
2.: Jesus war tatsächlich tot, ist aber nie auferstanden, sondern der Leichnam wurde gestohlen
3.: Jesus war wirklich tot und ist auferstanden
Die ersten beiden Thesen widersprechen dem Bericht der Augenzeugen (lt. Bibel).

Zu 1.:
aus verschiedenen Gründen höchst unwahrscheinschlich.
a)
Es ist unwahrscheinlich, dass einer, der stundenlang in der Gluthitze an einem Kreuz angenagelt war (Mark. 15, 25 u 33) noch am Leben sein konnte. Dazu kam der Blutverlust infolge der durch die Nägle hervorgerufenen Wunden.

b)
Die römischen Soldaten bezeugen, dass Jesus tot war: "als sie aber an Jesus kamen, zerschlugen sie ihm die Schenkel nicht, da sie sahen... (Joh. 19,33)

c)
Um sicher zu gehen, stach einer mit der Lanze in die Seite. Aus der Wunde trat Wasser und Blut als Zeichen dafür, dass sich das Blut bereits zersetzte (Joh 19, 34)

d) Pilatus war vom Tode Jesu überzeugt (Anmerkung von mir: hierzu bei Bedarf Näheres)

e) Johannes, der vom Sterben und vom Tode Jesu berichtet, betont ausdrücklich, dass er selbst dabeigewesen ist und es daher bezeugen kann (Joh 19, 35). Es bliebe nun wieder der Vorwurf, er habe bewusst gelogen, um die Leser seines Evangeliums arglistisch zu täuschen.

Wenn Jesus trotz alledem nun doch nicht tot gewesen sein sollte, stellen sich weitere Fragen, nämlich:

a1) wie kann ein Scheintoter in einem Zustand der völligen Erschöpfung... plötzlich kräftig genug sein um sich aus den Binden und Leichentüchern, in die die Juden jener Zeit ihre Toten fest einwickelten, zu befreien...
... den zentnerschwerden Stein.... (weiteres bei Bedarf)

b2) Selbst unter der Annahme, dass andere einem scheintoten Jesus bei der Flucht aus dem Grab behilflich gewesen wären, ist zu bedenken, was nachfolgend unter 2.: zu sagen ist.
-----------------------------------------
.
2.: Der gestohlende Leichnam als Erklärung des leeren Grabes:
Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten: gestohlen von den Römern, den Juden, den Aposteln oder anderen Jüngern. An wen auch immer dabei gedacht wird, es waren entweder die Gegner oder die Anhänger Jesu.

2.1.:
Gestohlen von seinen Gegnern:
Welchen Zweck hätten die Gegner Jesu verfolgt?
...
Sie hatten doch alles dran gesetzt, dass Jesus hingerichtet wurde... Sie selbst sorgten dafür, dass das Grab von römischen Soldaten streng bewacht wurde... Wozu das alles, wenn sie den Diebstahl geplant hätten? Das hätten sie einfacher haben können.

Völlig unverständlich aber waren dann ihre Bemühungen, einen Diebstahl vorzutäuschen und ihn den Jüngern zuzuschieben, da sie eben gerade DAS befürchtet hatten.... Matt 28, 11-25
... warum haben sie die Gemeinde Jesu nicht gleich im Keim erstickt? ... Es wäre für Sie ein Leichtes gewesen, den Leichnam vorzuzeigen...

Ihr Schweigen ist ein genauso kräftiger Beweis für die Auferstehung wie das Zeugnis der Apostel.
Wenn sie den Leichnam gehabt hätten, hätten sie diesen sicher vorgezeigt oder sich auf seinen Besitz berufen, spätestens als die Christen ein Störfaktor im römischen Reich wurden.
-----------------------------------------

2.2.: zu der These, der Leichnam sei von den Anhängern Jesu gestohlen worden:
Auch hier stellt sich die Frage nach Motiv und Durchführbarkeit....
Die Anhänger waren nach dem Tode Jesu wie benommen, enttäuscht, niedergeschlagen.
Als einzigen Grund die Leiche zu stehlen hätten sie gehabt, eine Legende zu erfinden. Dann wären sie also doch nichts anderes als fromme Lügner - sie, die die Lüge - auch jede Zwecklüge - verurteilen....
... Ihre Botschaft und Märtyrer-Tod wäre somit völlig sinnlos....
Die andere Frage ist, wie die Jünger es denn überhaupt fertig gebracht haben sollten, den Leichnahm zu stehlen.
Bei Bedarf dann weitere Argumente.
---------------------------
.
@Negev
Zitat von NegevNegev schrieb: Die Propaganda läuft auf Hochtouren und keine Seite lässt ein gutes Haar an der anderen. Die Menschen teilen sich in Lagern auf und aus Freunden werden Feinde.

Ich fürchte, der Mensch wird genügend Gründe finden, um sich schaden zuzufügen - auch ohne Religion.
Die Mächtigen dieser Welt sind es, welche das so wollen. Ein geeintes Volk lässt sich schwerer beherrschen als ein zerstrittenes.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

16.04.2017 um 17:15
@Optimist

Wenn ich ehrlich bin, interessiert mich nicht, welche Erklärungen es geben könnte, die Erzählungen der Bibel bestätigen oder widerlegen.
Es gibt schon keinen Beweis für den leeren Sarg, warum soll ich mir darüber Gedanken machen, warum er hätte leer sein können?

Dass ein tatsächlich verstorbener Mensch, länger verstorben, nicht nur ein paar Sekunden oder Minuten, wieder aufsteht und herumgeht, ist aber für mich keine realistische Erzählung. Das ist Fantasy. Da suche ich gar nicht erst nach rationalen Erklärungen.

Ich halte mich an Themen, bei denen man weiß, was tatsächlich geschehen ist.


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Gibt es rationale Gründe an Gott zu glauben?

16.04.2017 um 17:19
@Commonsense
ja verstehe.

Das mit dem Buchinhalt  war auch mehr an DIEJENIGEN user gerichtet, welche Lust haben, Gegenargumente hierzu zu bringen :) - falls es welche geben sollte:
Beim christlichen Glauben steht und fällt ja quasi (zumindest aus Sicht eines Christen) alles mit der Auferstehung Jesu.

In einem Buch las ich heute "die Tatsachen der Auferstehung Jesu und die Versuche ihrer Erklärung":
Was sind nun die Tatsachen, die wir aus dem NT kennen? ...
...
Es gibt nun grundsätzlich 3 Möglichkeiten...
1.: Jesus war gar nicht wirklich tot, nur scheintot
2.: Jesus war tatsächlich tot, ist aber nie auferstanden, sondern der Leichnam wurde gestohlen
3.: Jesus war wirklich tot und ist auferstanden...



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16.04.2017 um 17:26
Zitat von NegevNegev schrieb:Ich fürchte, der Mensch wird genügend Gründe finden, um sich schaden zuzufügen - auch ohne Religion.
Es kann statt einer Religion auch eine Ideologie verwendet werden, wenn sie vom Großteil der Bevölkerung geteilt wird.

Aber es ist letztlich nicht die Religion oder die Ideologie, die Konflikte schürt, sondern der Fanatismus.


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16.04.2017 um 17:43
Zitat von DerMüller71DerMüller71 schrieb:Ich denke ich habe mit psreturns schon ausführlich diskutiert, wieso Agnostiker (zu denen ich mich ja selbst zähle) und Atheisten durchaus eine soziale Gruppe bzw. Bevölkerungsgruppe sind.
Tja, dieses unterschiedliche Verständnis und die daraus folgenden Verwirrungen sind genau der Grund, warum man Begriffe eben klar abgrenzen sollte.

Zur einer Bevölkerungsgruppe gehört man automatisch aufgrund bereits eines, oder eben auch mehrerer Merkmale, wie zB Alter, Geschlecht, Religion. Es gibt keine Regeln, die man einhalten müsste, um dazu zu gehören. Man kann sie auch nicht einfach verlassen. So eine Bevölkerungsgrupe ist rein beschreibend und erfüllt in erster Linie nur statistische Zwecke.

Zu einer sozialen Gruppe gehört man mehr oder minder freiwllig, für kurze oder lange Zeit. Man ist dort aufgrund von Interessen und Neigungen, und durchaus gewillt, bestehende Regeln einzuhalten. Ihre Mitglieder treffen sich zu bestimmten Zwecken, mehr oder minder regelmäßig, meist zu bestimmten Zeite an bestimmten Orten zum Zweck des Treffens oder Ausübens jener Neigungen. Man kann so einer Gruppe beitreten, sie wieder verlassen oder auch von ihr ausgeschlossen werden.


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16.04.2017 um 17:56
@DyersEve
Wer sie finanziert.
Genau. Weiterhin spielen auch solche Fragen eine Rolle wie beispielsweise:
  • Wer wurde befragt bzw. wie war die Methode
  • Wie war die Rücklaufquote (bei Umfragen)
  • Wie wurde gefragt
  • Wie wurden Schlüsselbegriffe definiert
  • usw.


@off-peak
Tja, dieses unterschiedliche Verständnis und die daraus folgenden Verwirrungen sind genau der Grund, warum man Begriffe eben klar abgrenzen sollte.

Zur einer Bevölkerungsgruppe gehört man automatisch aufgrund bereits eines, oder eben auch mehrerer Merkmale, wie zB Alter, Geschlecht, Religion. Es gibt keine Regeln, die man einhalten müsste, um dazu zu gehören. Man kann sie auch nicht einfach verlassen. So eine Bevölkerungsgrupe ist rein beschreibend und erfüllt in erster Linie nur statistische Zwecke.

Zu einer sozialen Gruppe gehört man mehr oder minder freiwllig, für kurze oder lange Zeit. Man ist dort aufgrund von Interessen und Neigungen, und durchaus gewillt, bestehende Regeln einzuhalten. Ihre Mitglieder treffen sich zu bestimmten Zwecken, mehr oder minder regelmäßig, meist zu bestimmten Zeite an bestimmten Orten zum Zweck des Treffens oder Ausübens jener Neigungen. Man kann so einer Gruppe beitreten, sie wieder verlassen oder auch von ihr ausgeschlossen werden.
Es kommt hier ganz klar auf die Definition von sozialen Gruppen an. Nach Henri Tajfel kann man es so definieren:
"We can conceptualize a group, in this sense, as a collection of individuals who perceive themselves to be members of the same social category, share some emotional involvement in this common definition of themselves, and achieve some degree of social consensus about the evaluation of their group and of their membership in it." (The Social Identity Theory of Intergroup Behavior. In: William G. Austin, Stephen Worchel (Hrsg.): Psychology of Intergroup Relations. 2. Auflage. Nelson-Hall, Chicago 1986, S. 15)

Sprich zu so einer Gruppe muss man dann nicht explizit beitreten oder irgendwelche Regeln einhalten. Auch Treffen sind nicht notwendig. Für mich spielt es aber wie gesagt keine Rolle, ob man von einer Bevölkerungsgruppe oder einer sozialen Gruppe spricht. Im Ursprung ging es ja nur darum, dass Gruppenzugehörigkeit zu Chauvinismus führen kann. Und das gilt eben für soziale Gruppen wie auch für Bevölkerungsgruppen. Aus diesem Grund habe ich hier beides genannt.


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16.04.2017 um 17:58
Zitat von CommonsenseCommonsense schrieb:Aber es zeigt, dass größeres, gerade naturwissenschaftliches Wissen offensichtlich zu einer kritischeren Haltung gegenüber dem Glauben führt.
Ich denke, man kann es umgekehrt interpretieren. Es ist offensichtlich die religiöse Einstellung, die eben den Zugang zu nicht religiösen Interessen und Bildung zwangsläufig einschränkt.
In den meisten Thematiken funktionieren nämlich religiöse Sichten und Erklärungen nicht mehr. Religiöse zB, die sich für Biologie interessieren, scheitern dann an de Evolutionstheorie. Bis hierhin und nicht weiter.
In der Astronomie bremst sie der Urknall.
In Sachen eingehauchter Seele die Erkenntnisse der Neurologie.
Usw.

Die Folge davon ist dann eben nur die Beschäftigung mit Themen, in denen die Religion nicht stört oder sich sogar bestätigt sehen kann, was zwangsweise die Annahmen des Bildungsangebots einschränkt und somit zu messbar weniger (Allgemein)Bildung führen könnte oder führt.

So als Nebengedanke drängt sich mir gerade auf, dass jemandem, der täglich intensiv sein Heiliges Buch liest, auch nicht mehr genug Zeit für andere Themen bleibt.


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16.04.2017 um 18:04
@DerMüller71
Für mich spielt es aber wie gesagt keine Rolle, ob man von einer Bevölkerungsgruppe oder einer sozialen Gruppe spricht.
Das sollte es aber, denn es gibt ja nicht nur Unterschiede, sondern, wie gesagt, wenn Du diese Begriffe durcheiander haust, dass wissen andere ja nicht, was Du meinst. Was man ja an einigen Reaktionen hier gut sehen kann.


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