Tja, im Moment gibt es vom Balkon, was ja der natürlich Lauf der Dinge ist, nicht viel zu berichten. Einige Stauden stecken noch im Boden und werden wohl jetzt nicht rausschauen, wo es in den Winter geht. Andere verabschieden sich gerade in den Winter (Klebriger Salbei und Malve). Schlechte Zeiten für höchst ungeduldige Projektleiter
:) ...aaaber: Es tut sich dann doch etwas.
Der
gelbe und
blaue Lerchensporn zeigen im kleinen Maßstab freudige Wuchs-Aktivitäten. Während die vermeintlich so hübschen aber anspruchslosen Duft-Veilchen unansehnlich vor sich hingammeln. Allen voran zeigen die Lamiums (lamii?), die Taubnesseln, gerade allen, wie es geht. Vor allem das Lamium maculatum 'pink pewter' ist schon dabei, sich auszubreiten. So gehört sich das!
Die größten Fragezeichen stehen aktuell hinter den vermeintlichen Winterblühern. Die - zugegebenermaßen noch junge -
Mahonia nitens 'Cabaret' macht, nachdem die paar Blüten, mit denen sie kam, verkümmert sind und auch keine richtigen Beeren gebildet haben, scheinbar keine Anstalten, sich noch mal herauszuputzen. Was man aber auch nicht erwarten durfte. Eher blüht sie an optimalen Standorten spät noch mal nach. Die
Erica carnea alba ist an einigen Zweigen verdorrt, die reichlichen Knospen, mit denen ich sie eingesetzt habe, sind an einigen Zweigen auch verkümmert. Jedoch wächst an einigen Spitzen der verkümmerten Zweige auch neues Grün heran. Aber unkompliziert nenne ich anders! Mal sehen, was das noch gibt.
Überhaupt stellt sich die Frage, ob ich mit meinem Standort das Trachtenband sinnvoll überhaupt über den Winter beibehalten muss. Nach dem, was ich im Herbst gesehen habe, treiben sich jene Insekten, die überhaupt noch ausfliegen, nicht ausgerechnet noch im kühlen Schatten rum. Nicht mal an Blüten in der Sonne sehe jetzt noch wen. Dabei kann in milden Wintern dem Vernehmen nach das Lamium purpureum (über das ich noch etwas sagen werde) sogar durchblühen.
Wenn die Erica zu kompliziert ist, geht es ganz schnell, und das Konzept der kleinen hellen Ecke vorne am Geländer schwenkt um auf Frühjahrs- und Sommerbetrieb mit
Veronica spicata . Was ganz tolles - kürzlich erst entdeckt!
Der Clou ist aber das
Lamium purpureum, die Rote Taubnessel. Eigentlich soll das ja ein Kaltkeimer sein, der allen Anleitungen zufolge erst mal 3 Wochen bei Zimmertemperatur braucht, dann 5 Wochen im Kühlschrank, und dann draußen bei 10-15°C anwächst. Heute steht das Mini-Gewächshaus genau 1 Woche auf der Fensterbank, und 6 von 10 Kokos-Quelltöpfen haben schon Keimlinge, denen man beim Wachsen zusehen kann und die bald die Decke der kleinen Einhausung erreichen! Ja nun - die werde ich ja wohl nicht trotzdem noch der Kälte aussetzen, wenn sie denn schon gekeimt haben?!? Sie kommen, wenn alles gut geht, allerdings schon Monate vor dem Plan und stehen dann mitten im Winter parat. Mal schauen, wann sie stabil genug sind, um in die nächst größeren Kokos-Anzucht-Töpfchen umzuziehen. Womöglich müssen sie dann aber bis März drinnen bleiben.