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Supervulkan Eifel

580 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Deutschland, Erdbeben, Naturkatastrophe ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Supervulkan Eifel

27.02.2012 um 21:53
Eben, ist im Endeffekt ein wirkliches Armutszeugnis für das Land/den Bund.

Gerade weil man ja auch weiss, was passieren kann, dass es gewaltige Opferzahlen geben würde und auch die Wirtschaft wohl erlahmen würde im gesamten Gebiet.

Unterschätzen sollte man das Risiko nicht, es völlig zu ignorieren ist wohl das schlimmste was man machen kann. Man weiss ja wirklich nichts, man weiss kaum wie es im Untergrund da aussieht, ob sich die Gasaustritte verstärken usw. Da besteht wirklich Handlungsbedarf.

@ Erdbeben in Plaidt : http://www.lgb-rlp.de/erdbeben.html sagt dass es um halb 3 Utc war - also wenn ich mich nicht irre halb 2 MEZ. Weiss es aber selber nicht genau, habe halt nachts wach gelegen und auch nicht auf die Uhr geguckt^^

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Supervulkan Eifel

27.02.2012 um 22:00
Also eines ist sicher und da muss ich nicht unbedingt Vulkanologe zu sein, die Gasaustritte werden steigen. Diese sind abhängig von dem Magma unterhalb der Eifel und dieses bewegt sich eindeutig (sehr schön an den vielen kleinen Beben zu erkennen).


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Supervulkan Eifel

27.02.2012 um 22:03
Wie gesagt, ich wohne wenige Kilometer weg vom Laacher See - sie sind meiner Meinung gestiegen, dass ist selbst mit bloßem Auge zu erkennen.

Die Schwarmbeben und Mikrobeben sind natürlich auch wiederum ein klarer Indikator dass sich etwas tut. Es wäre nur gut zu wissen was genau und wenn wann etwas passiert.


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Supervulkan Eifel

27.02.2012 um 22:08
Also was genau, dies dürfte selbst bei der besten Überwachung nicht zu sagen sein. Maximal ist eine gewisse Einschätzung möglich, leider sind Vulkane dabei zu unberechenbar.

Über das wann, naja derzeit ist eine relativ genaue Vorwarnung von 6 Monaten möglich, stellt sich nur die Frage ob diese Warnung auch verbreitet wird.


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Supervulkan Eifel

27.02.2012 um 22:11
Natürlich, aber ungefähre Einschätzungen sollte durchaus drin sein (zb. ob gerade Magma aufsteigt oder nicht). Interessant wäre auch mal zu wissen, wie hoch aufgestiegen die Magma bereits ist - und wie tief das Grundwasser liegt - also dem Ort, ab dem es dann wirklich brenzlig wird.


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Supervulkan Eifel

27.02.2012 um 22:18
Tja da muss ich passen diese Infos stehen mir nicht zur Verfügung, evtl. findet man bei geziehlter Suche nähere Infos.


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Supervulkan Eifel

27.02.2012 um 22:25
Mein Prof hat den Laacher See mal untersucht. Es könnte sich noch immer eine Magmakammer unter dem See befinden. Er hält einen Ausbruch innerhalb der nächsten Jahrtausender für "sehr Wahrscheinlich":
http://www.faz.net/aktuell/wissen/erde/laacher-see-eifelvulkane-immer-noch-aktiv-11056738.html


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Supervulkan Eifel

28.02.2012 um 13:32
Habe mir gerade nochmal die RTL Reportage angesehen. Zwar weiss man ja dass Rtl die Katastrophentouristen schlechthin sind und gerne mal heftig übertreiben, allerdings sagt in der Reportage ein kanadischer Wissenschaftler, dass, da man viel Olivin in einigen Teilen der Eifel findet, man davon ausgehen kann, dass kaum Vorwarnzeit bei einem Ausbruch bestünde (Da Olivin extrem schwer ist und so nur von sehr schnell aufsteigender Lava nach oben getrieben wird).

Ist das soweit richtig? Und wenn warum sagt dann der Wissenschaftler im SWR Video dass eine Vorwarnzeit von 6 Monaten realistisch ist, während der andere von wenigen Stunden spricht und dass selbst ein kleines Erdbeben zu so einer Eruption führen könnte?


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Supervulkan Eifel

28.02.2012 um 18:35
Hmm habe mal nachgelesen, Olivingruppe dies sind Silikate als Oberbegriff der Mineralklasse.
Die spezifische Dichte beträgt zwischen 3,2 bis 4,4, dies ist eine mittlere Mineraldichte. Es gibt Mineralien mit eine höheren Dichte, ich denke eher interessant dürfte dabei, der relativ hohe Schmelzpunkt dieser Mineralienklasse sein.
https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Olivingruppe


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Supervulkan Eifel

28.02.2012 um 19:26
Im Video wurde es mit dem hohen Gewicht erklärt, kann ja sein dass es im Vergleich zu den sonstigen Mineralien trotzdem recht schwer ist. Denke nicht dass man aufgrund des Schmelzpunktes auf die Geschwindigkeit der aufstrebenden Magma schliessen kann - kommt mir zumindest nicht logisch vor.


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Supervulkan Eifel

28.02.2012 um 19:38
@Iconx
Ja und nein ein hoher Schmelzpunkt bedingt einen hohen Wiederstand gegenüber dem Magma. Dies könnte schon einen deutlichen Einfluss auf den Magmafluss haben. Allerdings einen negativen, weil als Bremse wirkend, was aber eher zu einem Problem führen müsste. Vergleiche das Magma mit einem Dampfkochtopf, das Kochgut brodelt dort schön vor sich hin und gleichzeitig baut sich ein Überdruck auf. Und genauso würde das Olivin mit seinem hohem Schmelzpunkt wirken, als Bremse und Druckkessel.

Ein sehr häufiges Mineral ist z.B. Magnetit
https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Magnetit
und hier das häufigste überhaupt SiO2 (auch als Sand bekannt):
https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Siliziumdioxid


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Supervulkan Eifel

28.02.2012 um 21:38
@natoll

Ich habe den Bericht Ihres Prof. gelesen.

Sehr geschrieben das ganze.


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Supervulkan Eifel

28.02.2012 um 21:41
@Iconx
Ja und nein ein hoher Schmelzpunkt bedingt einen hohen Wiederstand gegenüber dem Magma. Dies könnte schon einen deutlichen Einfluss auf den Magmafluss haben. Allerdings einen negativen, weil als Bremse wirkend, was aber eher zu einem Problem führen müsste. Vergleiche das Magma mit einem Dampfkochtopf, das Kochgut brodelt dort schön vor sich hin und gleichzeitig baut sich ein Überdruck auf. Und genauso würde das Olivin mit seinem hohem Schmelzpunkt wirken, als Bremse und Druckkessel.

Das Prinzip ist genau das gleiche wie bei einer Dampflok. Wenn im Kessel überdruck besteht, wird das Sicherheitventil geöffnet um den druck zusenken.

Und durch den Druckaufbau in den Zylinder wird die Dampflok in Bewegung gebracht.

Wenn nun unter Laacher Weg der Druck zu groß wird, dann kommt da Bewegung rein.


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Supervulkan Eifel

28.02.2012 um 22:31
Natürlich, das Prinzip ist mir schon klar.

Aber Olivin wurde in dem Video nicht als Ursache benannt, sondern sozusagen als Wirkung.


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Supervulkan Eifel

29.02.2012 um 11:42
Zudem ging es mir ja weniger um das Olivin, sondern eher um die These dass kaum Vorwarnzeit bestünde - die im Gegensatz zur Aussage steht, ein halbes Jahr vorher könnte dies vorhergesagt werden.


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Supervulkan Eifel

29.02.2012 um 13:37
@Iconx
@Aaljager

Olivin (Mg,Fe)2[SiO] kommt in großen Tiefen vor. Und wenn es langsam aufsteigt wandelt es sich eben um. Deshalb muss es schnell aufsteigen, hatt mit der Dichte nichts zu tun, sondern mit dem Kristallisationsprozess und dem Angebot der Elemente.

Olivin ist ein Mantelgestein.

Wie schnell die Lava aufsteigt hängt von der Viskosität, der Dichte und der breite des Schlotes ab. Das Problem an der Eifel bei der Vorhersage wird sein, das erst mal Grundwasser im Weg ist. Wie schnell man das vorhersehen kann weiß ich jetzt nicht genau. Aber ich hab dazu mal was gefunden:

http://www.g-o.de/wissen-aktuell-10626-2009-10-09.html

Vom Vesuv weiß ich, das wir hier phonolithische Magmen haben. Also die besteht aus Feldspat und Feldspatvertretern. Der Laacher See ist übrigens auch ein plinianischer Vulkan, wie der Vesuv, die Magma aber unterscheidet sich etwas:

http://petrology.oxfordjournals.org/content/45/11/2197.abstract

http://petrology.oxfordjournals.org/content/45/11/2197.full.pdf+html


@Aaljager

SiO2 ist gar nicht mal so häufig in der Eifel. Vorallem die Westeifel hatt ist von sehr SiO2 armen Magmen geprägt. Auch der Laacher See ist an SiO2 verarmt (im Gegensatz zu Natrium und Kalium).


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Supervulkan Eifel

29.02.2012 um 14:17
Danke für die Links, sie waren wirklich hilfreich :)

Also um mal das zu rekapitulieren ob ichs richtig verstanden habe :

Kristallbildung kann also erst nach einer gewissen Zeit in der Schmelze einsetzen, jedoch gibt es diese Zeit bei Vulkanen mit phonolitischer Magma nicht aufgrund der hohen Aufstiegsgeschwindigkeit der Magma.
Somit bleibt Olivin praktisch Olivin und kann sich nicht wandeln.

Many of the Laacher See sanidine crystals did not crystallize for the most part in the melt in which they were erupted.

Würde dann ja heissen, dass es sich beim Laacher See um einen solchen handeln könnte/müsste.

Daher müsste ja die These des kanadischen Wissenschaftlers stimmen, dass wohl nur eine sehr geringe Vorwarnzeit bestünde.

Berichtigt mich wenn ich falsch liege ;)


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Supervulkan Eifel

29.02.2012 um 15:29
@Schdaiff
Sorry das habe ich falsch ausgedrückt, ich bezog mich auf die gesammt Verteilung dieser Verbindung auf der Erde, daher auch der Hinweis auf Sand.

Exakt so ist die Situation Iconx, dazu noch das Grundwasser und dann dürfte die explosive Mischung am Laacher See mit Übelst gut beschrieben sein.


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Supervulkan Eifel

29.02.2012 um 16:17
@ michaelb und co

Beruhigt mal eure Nerven, ihr macht hier aus lausigen Mücken King Kong und Godzilla beinahe.

So, ich werde mal nun langsam heute Stück für Stück mal ein paar Sachen erklären, wie es mit was so auf sich hat und was passieren könnte, bevor hier noch mehr Spekulationen auftauchen was passieren könnte etc.

1. Die Erdbeben in der Eifel sind ein feuchter Witz, solche kleinen Erdstöße sind einfach normal in einem Gebiet, dass paläo und noch aktiven Magmatismus hat, das Gestein bewegt sich einfach aufgrund von Druck und Streß, dazu kommt auch noch der Oberrheingraben der für einen extra Schub an tektonischem Druck sorgt, insofern sind Erdbeben bis 3 oder 4 mal einfach natürlich.
Als Beispiel, fahrt mal nach Skandinavien, da werdet ihr gerade in Schweden überall kleine beben messen können, na wo is da der Vulkanismus ?
Nämlich nirgends, die Erdbeben dort sind Entspannungsbeben des Baltischen Schildes aufgrund von Isostatischer Entlastung durch den Wegfall des Fennoskandischen Eisschildes nach der Weichsel Eiszeit.
Auch in den Alpen kann entlang von jungen Verwerfungslinien ( bestes Beispiel: Insubrische Linie) häufige kleinere Erdbeben gemessen werden.


2. Das Aufstellen von Messstationen direkt auf einer Magmenkammer bringt nicht so viel. Für die Ortung eines Hypozentrums braucht man immerhin 3, wenn man sie dicht bei einander stellt, kann man vllt ne höhere Auflösung kriegen, aber das war es dann auch.
Wie das eine Bild zur Magmenkammer der Eifel zeigt, ist es unnötig, da diese sich in 30 km tiefe befindet.

3. Dieses Bild gibt uns auch einen sehr schönen Einblick in die Verhältnisse der Asthenosphäre und sogar dem Oberen Mantel.
Für eine Aussage über den jetzigen Vulkanismus nicht sehr hilfreich, da Magma SEHR lange braucht bis es aus 30 km Tiefe die Oberfläche erreicht, hier kann man von Zeiten bis einer Millionen Jahre und mehr rechnen.

4. Der Mineralien bestand sagt NIX über die Geschwindigkeit der Eruption aus, oder über den Magmenaufstieg, sondern nur über den Schmelzgrad der Magma und somit ihre Temperatur.
Olivin - wobei damit, wie schon erwähnt, nur das Mineral bezeichnet wird, wäre korrekt Peridotit und seine Abarten wie Lherzolit, Dunit und Harzburgit etc. wandern als Fremdgesteine/ Xenolith in der aufsteigenden Magma mit und können je weiter sie aufsteigt nicht mehr aufgeschmolzen werden, da die Magmen Temperatur nicht ausreicht um den Schmelzpunkt zu überschreiten.

Mantelgesteine sind auch unter normal Druck absolut stabil und durchlaufen keine retrogarde Metamorphose oder ähnliche Prozesse, Ausnahme bildet hierbei nur die Hydrosierung wenn es bei der orogenen Heraushebung zu massivem Wasserkontakt kommt, dann wandelt sich das Mantelgestein meist in Serpentinit um. Zu finden in den Alpen an den Hängen des Monte Mucrone.

5. Die Kristallisation von Laven ist naja sagen wir es mal direkt: BESCHEUERT.
Und allgemein Phonolithe haben im Grund NIX mit Geschwindigkeit zu tun, sondern sind eine Gesteinssorte die Auskunft über Schmelzgrad und SiO2 Gehalt gibt.
Das Einzige was die Rekristallisation und vorallem das Vorkommen von Einsprenglingen in Vulkanischen Gesteinen aussagt ist, dass die Magma unterwegs soweit abkühlte, dass erste Kristalle ausfallen konnten, nicht dass die Magma mit Mach 10 durch die Erdkruste geschossen ist und in einem Guss rauskam.


6. Wenn ihr was zur Heftigkeit einer Eruption wissen wollt, schaut euch die Auswurfgesteine an wie Bims und Tuff.
Mit einem Computertomographen der das Innenleben durchleuchtet und euch zeigt wie die Gasblasen darin geformt und sortiert sind, kann man eine Aussage über die Geschwindigkeit und Stärke der Eruption sagen - ist aber im Moment noch in Arbeit eine Datenbank zu diesem Thema aufzubauen, die Analyse und Zuordnung der Proben nimmt einfach eine gewisse Zeit in Anspruch ;)


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Supervulkan Eifel

29.02.2012 um 18:26
Hat heute schon mal einer hier geschaut?

http://www.seismo.uni-koeln.de/seismogramme/index.htm (Archiv-Version vom 24.12.2011)

Ab 14:40 Uhr wird es unruhig.


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