Groucho schrieb:mir fallen sofort ein paar Fälle ein, wo die angeblich Entführten mit einem (Licht-)Strahl ins Raumschiff befördert wurden, laut ihren Erzählungen
Hatte nochmal drüber nachgedacht.
Ich hatte ja erwähnt, daß manche Menschen ein Ohnmächtigwerden so beschreiben, als würden sie rückwärts in eine Grube fallen. Eine naheliegende Erklärung ist, daß das Sichtfeld während des Ohnmächtigwerdens sich immer mehr verengt in Richtung Punkt. Das sieht dann so aus, als würde der helle "Tunnelausgang" immer weiter weg liegen, als würde man sich also rückwärts immer weiter davon entfernen.
Ein anderes psychisches Erleben, ebenfalls mit festem, detailreichem Repertoire sind die Nahtoderfahrungen. Auch hier kommt etwas vergleichbares vor, nämlich ein fernes helles Licht, das immer größer wird, so als würde der Betreffende sich immer mehr darauf zubewegen, dem Licht (dem "Portal") immer weiter nähern. Kein Reanimierter (meines Wissens) erzähhlt, er habe diese "Pforte in die Lichtwelt dahinter" durchschrien, alle seien davor wieder ins Leben "gezerrt" worden. Auch da steckt so eine "visuelle Tunnel(blick)-Erfahrung drinnen, nur diesmal anders rum.
Na und wenn Menschen mit nem Entführungserlebnis erzählen, daß sie in einem Lichtstrahl in so ein Ufo geleitet würden, dann könnte auch hier wieder so ein Tunnelsicht-Phänomen vorliegen. So meine Überlegung. Würde dann wiederum zu menschlichen psychischen Erlebnissen passen.
Die Wahrnehmung, sich in einem Tunnel in Richtung Ausgang vorne zu bewegen oder rückwärts weiter hinein in den Tunnel, weg vom vorderen Ausgang, diese Wahrnehmung läßt sich recht leicht simulieren, ohne daß da was Reales hinterstehen muß. Unsere visuelle Wahrnehmung läßt sich leicht täuschen, sie interpretiert vieles nur so (oft richtig, gelegentlich aber eben falsch). Eine Weise der Täuschung ist diese:

Man hat hier den Eindruck, sich "auf des Licht zuzubewegen", Näherzutreten, hinein"gesogen" zu werden. Und zwar, weil wir für gewöhnlich "räumlich sehen". Bilder, auch die, welche unser Auge vom Raum wahrnehmen, sind zwedimensional, aber unser Gehirn bstelt daraus einen dreidimensionalen Raum. Wenn wir zwei erwachsene Menschen sehen, aber einer ist sehr viel kleiner als der andere, so sagt unser Gehirn, der kleinere ist weiter weg. Und genau das sagt unser Gehirn auch bei dieser Spirale. Wird etwas größer, dann kommt es auf uns zu, oder wir gehen darauf zu.
Nun wird die Spirale ja nicht größer. Aber sie erscheint uns größer werdend. Wegen eine "Fadenkreuzes", welches unser Gehirn uns unsichtbar über jedes Bild legt:
Original anzeigen (1,0 MB)Dieses X-förmige Fadenkreuz teilt das Bild in Links, Rechts, Oben und Unten ein. Über die Spirale gelegt sieht es so aus, als befänden wir uns in einem Gang ("Tunnel"), an dessen Decke, Boden und Seitenwänden lineare Strukturen angebracht wären. Beim Gehen nach vorn würden diese Strukturen in unserem Sichtfeld von innen nach außen wandern. Beim Rückwärtsgehen würden sie hingegen immer kleiner, vom Sichtrand außen immer weiter zur Sichtmitte nach innen "wandern".
Genau das sehen wir bei ner sich drehenden Spirale. Bei der da oben wandern die hellen Streifen an der "Flurdecke" immer weiter nach oben, wie ne Deckenbemalung (oder ne Deckenlampe, ne Neonröhre) im Flur beim Vorwärtsgehen.
Ne Spirale, die entweder anders rum dreht, oder die sorum dreht, aber andersrum spiralig ist, würde dann den Eindruck des Rückwärtsgehens erzeugen. Wie diese:

Schnell können wir also veränderte Anordnungen von Licht-Dunkel-Verteilungen als eine Art "auf uns zu kommendes Licht", "rückwärts fallen in einen tiefen Schacht", "von einem Lichtstrahl in eine helle Öffnung hineingehoben werden" interpretieren. Und selbst diese Licht-Dunkel-Verteilung, die wir sich verändern sehen, kann was reales Dreidimensionales sein, was reales Zweidimensionales, es kann aber genauso nur ein Neuronengewitter im Kopf sein.