Was haltet ihr davon?
Der Autor schreibt:
Und sieht man sich die Einkommensentwicklung von Landwirten in Österreich an, kann einem schon mal der Verdacht kommen, dass möglicherweise die aktuelle Preissituation etwas mit unseren Bauern zu tun haben könnte. Während Arbeitnehmer angesichts hoher Inflationsraten in den vergangenen Jahren mit Reallohnverlusten zu kämpfen hatten, konnten Österreichs Landwirte zum Teil exorbitante Einkommenssteigerungen verzeichnen: Im Vorjahr erzielten Bauern in Österreich immerhin ein sattes Plus von 4,5 Prozent, in den Jahren davor gab es mitunter absurde Steigerungen: etwa mehr als 44 Prozent Plus allein 2022.
Quelle:
Die Bauern und der Österreich-Aufschlag
https://diepresse.com/20162007Ich muss erst schauen, ob ich dazu Zahlen finde, denn seine Quellen hat Brocza ja nicht genannt. Wenn das stimmt, muss man natürlich berücksichtigen, wie hoch das Einkommen denn nun ist, denn dass es gestiegen ist, ist ja schön, hilft aber wenig, wenn man noch immer nicht davon leben kann.
Was ich aber noch nie verstanden habe: wenn ein Landwirt von dem, was er produziert, nicht leben kann, wieso macht er trotzdem weiter? Wenn ich mit meinem Job zu wenig verdiene, suche ich mir einen anderen. Natürlich schmeiße ich nicht sofort alles hin und suche zuerst was Neues, bevor ich den alten Job kündige.
Wenn jetzt zum Beispiel mit Milchwirtschaft nichts oder nicht genug zu verdienen ist, wieso steigt man nicht auf ein anderes Produkt um, sondern mache weiter, obwohl das Produkt ja anscheinend nicht genug nachgefragt wird (wäre die Nachfrage hoch genug, würden auch die Preise steigen und der Landwirt hätte ein Druckmittel gegenüber den Molkereien oder dem Handel). Anscheinend ist aber zuviel Milch da, drum bekommen die Bauern so wenig für den Liter Milch. Da wäre es doch logisch, das Angebot zu verknappen, oder? Gerade bei Milchkühen ist das einfach: Kühe laktieren nur, wenn sie ein Kalb bekommen haben. Belegt man weniger Kühe, laktieren weniger Kühe und man produziert weniger Milch.
Ich finde sowieso, dass es Produkte, die Tiere ausbeuten, gar nicht mehr geben muss, von daher können die Bauern, die diese produzieren, ruhig pleite gehen und aufhören. Menschen können sich auch rein pflanzlich ernähren, sie sind Omnivoren und können pflanzliche und tierische Nahrung gleichermaßen verwerten. Es ist also ihre persönliche Wahl, was sie essen. Wer Fleisch oder Milchprodukte will, kann sie auch teuer aus dem Ausland kaufen, weil es Luxus ist, der nicht zwingend nötig ist (genauso wie Schokolade, Chips, Kaffee, Kakao, Alkohol, Reis...). Die Bauern könnten alle auf die Produktion von Getreide und Gemüse umsteigen. Und ja, auf die paar Bergbauern, auf deren Boden nix wächst, können wir verzichten, denn da schaut auch jetzt kein riesiger Ertrag dabei raus. Wenn es der Boden nicht hergibt, muss man halt was anderes machen. 🤷♀️ Geht ja allen so: wenn der Beruf des Druckformenherstellers obsolet wird, weil die Druckereien mittlerweile digital arbeiten, dann muss jemand, der diesen Beruf ausgeübt hat, auch umschulen und was anderes machen. Auch jemand, der unverschuldet arbeitslos wird, kann nicht ewig zu Hause bleiben und hoffen, wieder genau denselben Job zu finden, sondern muss auch was anderes machen, wenn das nicht geht. Warum sollte das bei den Bauern anders sein?
Grundversorgung bei Lebensmitteln im eigenen Land zu haben, ist wichtig. Grundversorgung impliziert aber kein Fleisch, keine Eier und meine tierischen Produkte, denn diese sind eben keine Grundnahrungsmittel, weil sie nicht zwingend nötig sind. Also sollten sich Bauern auf die Produkte konzentrieren, die wir wirklich benötigen: Getreide, auch Urgetreide, Gemüse, Hülsenfrüchte, Obst, damit niemand in Österreich hungern muss.