rhapsody3004 schrieb:Keine Ahnung, ob es so eine Handlung schon mal gegeben hat, aber für mich auf jeden Fall keine alltägliche Story.
Danke für den Tip, davon hatte ich sonst überhaupt noch nichts gehört!
Jetzt etwas Offtopic:
Die Story, soweit ich sie nachgelesen habe, erinnert mich gleich an zwei Vorfälle aus meinem persönlichen Umfeld, wenn auch nicht so spektakulär verwoben (Freunde bei der Polizei).
Sie werfen die Frage auf: Wenn man einen Vorfall nicht live mitbekommt oder direkt überprüfen kann - welchem Zeugen glaubt man dann?
Oder kann man Zeugen überhaupt glauben?
Im ersten Fall, irgendwann in den 90er Jahren, kommt an einem wahnsinnig nebligen Vormittag ein Autofahrer zur Polizei und meldet einen Wildunfall in der Nähe eines Dorfs einige Kilometer entfernt, kann aber nicht sagen, was er nun genau angefahren hat, bzw. besser gesagt: Was sein Fahrzeug auf der Beifahrerseite gerammt hat. Angehalten hatte er wohl kurz, aber nichts ausmachen können und die Situation war ihm wohl auch selbst ziemlich unheimlich. Die hintere Tür der Beifahrerseite ist deutlich beschädigt, sie muss von etwas Schwerem getroffen worden sein.
Die Polizisten fahren zur genannten Stelle, wo einige hundert Meter neben der einsamen Landstraße ein Dorf ist und auf der anderen Straßenseite eine kleine Scheune steht, ebenfalls in gutes Stück entfernt. Beiderseits der Straße fällt das Gelände deutlich ab, die Straße läuft auf einer Art Damm, Leitplanken gibt es dort nicht, nur ein paar Büsche. Dort liegt die Leiche einer Bäuerin, die offenbar flott die Straße überqueren wollte und tatsächlich seitlich gegen das Auto gelaufen war, bzw. eher gerannt sein muss - nämlich erstmal die Böschung hinauf.
Für den Fahrer kam der Einschlag wohl wirklich aus dem Nichts - die Frau hätte er aber durchaus selbst finden können.
Im zweiten Fall, den ich leider nicht mehr in allen Details zusammenkriege, ruft ein völlig aufgelöster Unfallverursacher die Polizei zu einer Autobahnbaustelle und behauptet steif und fest, beim Vorbeifahren an einem liegengebliebenen LKW einen Menschen angefahren zu haben.
Als die Polizei eintrifft, steht auch der LKW noch am Fahrbahnrand, mit einer Reifenpanne.
Der Autofahrer, ein älterer Herr, schildert, wie er gerade noch mitbekommen hatte, dass ein Mann, der vorher nicht zu sehen war, irgendwie zwischen Zugmaschine und Anhänger rückwärts auf die Straße gestolpert war und er nicht mehr ausweichen konnte, weil er praktisch schon auf gleicher Höhe fuhr. Seiner Aussage nach muss er den Mann recht heftig mit der Stoßstangenecke an der Schulter oder sonstwie am Oberkörper erwischt haben, aber nachdem er angehalten hatte und nachsehen wollte, war der Mann verschwunden und ein anderer stand neben dem LKW.
Das Auto hat keine eindeutigen Beschädigungen, die für einen so heftigen Unfall sprechen würden.
Und der einzige Zeuge - nämlich der LKW-Fahrer selbst - behauptet steif und fest, dass es keinen Unfall gegeben hätte und überhaupt keine andere Person außer ihm sich dort befunden hätte. Allerhöchstens könne das Auto irgendein herumliegendes Werkzeug erwischt haben. Diesem Mann geht es gut, er wurde definitiv nicht angefahren. Am LKW sind auch keine Schäden zu erkennen.
Beide bleiben energisch bei ihrer Darstellung. Der Autofahrer ist sich dabei sicher: Anderer, zweiter Mann. Das war nicht der Fahrer.
Laut der Polizistin, die mir das erzählt hat, war das schon bis dahin eins ihrer absurdesten Erlebnisse überhaupt. Sie zweifelte tatsächlich an der Schilderung des Autofahrers, der vollkommen verängstigt und verwirrt wirkte, während der LKW-Fahrer ruhig und gefasst bei der Sache blieb.
Als ihr Kollege schon weiterfahren will, weil ja offenbar nichts passiert ist und der angebliche Unfallverursacher sich getäuscht haben muss, wirft sie dann aber doch einen Blick in die Schlafkabine der Zugmaschine - und findet dort, "schon fast verblüht", den zweiten, schwer verletzten Mann.
Die beiden Männer mit dem LKW stammten aus dem Ostblock, der zweite Fahrer hatte wohl keine Krankenversicherung und der andere wollte dessen Familie vor dem Ruin durch deutsche Krankenhausrechnungen schützen. Dafür hätte er notfalls auch den Tod seines Kumpels hingenommen und die Leiche ggf. später verschwinden lassen.