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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

127 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Stasi, MFS, Benno Ohnesorg ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

26.01.2014 um 14:37
die Aufrüstung erfolgte jedoch sicher nicht in erster Linie durch Urbach:
Im Winter 1968 besucht der linksradikale Mailänder Verleger Feltrinelli Rudi Dutschke. Im Auto, das vor der Wohnung parkt, präsentiert er stolz eine Rückbank voll mit Dynamitstangen.[...]
Das Beispiel ist jetzt aber sehr sehr gewagt, denn im Gegensatz zu den Gegenständen, die Urbach lieferte, kamen die Dynamitstangen ja nicht zum Einsatz.
Es steht, denke ich, außer Frage, dass es damals mehrere Möglichkeiten gab an Waffen zu kommen, S-Bahn-Peter war nun mal eine - da kannste gegen argumentieren wie Du willst, das bleibt nunmal bestehen.
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:zum Zeitpunkt der RAF-Gründung gab es den V-Mann Urbach auf jeden Fall nicht mehr, die Aufrüstung ging jedoch erst danach richtig los
Habe mich doch bereits korrigiert:
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Sorry, dass ich die Baader-Gruppe bereits RAF genannt habe.
Willste da jetzt noch lange drauf rumreiten?

Ich finde, in der taz ist es sehr schön formuliert worden:
1968 ist inzwischen umfassend historisiert worden. Die linken Rebellen waren keine Helden, ihre Irrtümer vielfältig. Von der DDR ferngesteuert war die Bewegung nicht. Das ist eine Fantasie von Rechtskonservativen, denen mit dem Ende des Kalten Krieges die Feindbilder ausgegangen sind.
http://www.taz.de/!75657/

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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

26.01.2014 um 15:30
http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/24486/der_staatsschuetzer_und_der_stasi_friseur.html

Hier mal ein interessanter Hintergrundbericht über den Vorgesetzten Starke von Kurras. Den hat die STASI abgeschnorchelt (nicht über den "Super-Agenten" Kurras, sondern über einen Frisör). Der Berliner Staatsschutz war wohl seinerzeit ein Haufen von chauvinistischen, autoritären Alkoholikern.
Starke war es auch, der auf Ohnesorgs Totenschein "stumpfe Gewalteinwirkung" hat schreiben lassen statt Schusswunde.
Das hier finde ich interessant:
Seine Staatsschutzabteilung habe, so prahlte Starke gegenüber Bauchwitz, "etwa 40 bis 50 zivil bekleidete Beamte unter die Demonstranten gemischt, die Prügeleien und Provokationen inszenierten." Den Hauptinitiator der Demo habe man gleich als Ersten verhaftet, weitere "82 Demonstranten wurden wahllos von uns verhaftet und bis Mitternacht in Berlin-Charlottenburg festgehalten." Beim nächsten Mal werde er, Starke, festgenommene Demonstranten an den Stadtrand bringen und dort aussetzen lassen.


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

26.01.2014 um 15:55
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Willste da jetzt noch lange drauf rumreiten?
sorry, war nicht unhöflich gemeint
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Das Beispiel ist jetzt aber sehr sehr gewagt, denn im Gegensatz zu den Gegenständen, die Urbach lieferte, kamen die Dynamitstangen ja nicht zum Einsatz.
die einzigen ähnlich gefährlichen Gegenstände, die Urbach geliefert hatte, waren eine Serie von Bomben, wovon jedoch ebenfalls keine wirklich zum Einsatz kam

die Bombe, mit der die Tupamaros das jüdische Gemeindezentrum in die Luft jagen wollten, und die laut Kraushaar von Urbach stammte, hatte ja nicht funktioniert.

zu den Mollis bei der Springer-Randale, die in erster Linie Urbach zugeschrieben werden, habe ich schon oben geantwortet:
Am 1. Februar 1968 zeigte er auf einer Protestveranstaltung an der TU Berlin namens „das Springertribunal“ – welches u. a. von Horst Mahler organisiert worden war – den dreiminütigen Dokumentarfilm „Wie baue ich einen Molotow-Cocktail?“. Der Film wurde zunächst anonym gezeigt und kursierte bei diversen Teach-ins und in der Kommune 1. Meins' Urheberschaft gilt heute als gesichert. Es ist eine Verfilmung der Anleitung zum Bau eines Molotowcocktails, die Meins Régis Debrays Guerilla-Anleitung „Revolution in der Revolution?“ entnommen hatte. Im Film wird der Zusammenbau der Brandflasche genauestens dokumentiert, und durch das Ineinandergreifen vieler Hände zur Fertigstellung die angeblich breite Basis der revolutionären Bewegung symbolisiert. Am Ende folgt ein Schnitt auf das Verlagshaus der Axel Springer AG, wodurch das Ziel der Brandanschläge deutlich genannt wird.

Wikipedia: Holger_Meins



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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

26.01.2014 um 16:27
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Von der DDR ferngesteuert war die Bewegung nicht. Das ist eine Fantasie von Rechtskonservativen, denen mit dem Ende des Kalten Krieges die Feindbilder ausgegangen sind.
tatsächlich wurde bis zur Enthüllung von Kurras Stasi-Karriere nie mit dem Finger auf die DDR gezeigt, sondern alle Spekulationen gingen immer in die Richtung einer von der Nato inszenierten "Strategie der Spannung":

http://aron2201sperber.wordpress.com/2012/01/24/strategie-der-spannung/

immer wieder wurde behauptet, dass "der Terror dem Staat nützen würde" - tatsächlich hatten die BRD und Italien, die beiden vom roten Terror hauptbetroffenen Staaten, absolut stabile demokratische Verhältnisse, in denen die Kommunisten durch Wahlen nie an die Macht gekommen wären

für wen eine Destabilisierung der proamerikanischen demokratischen Staaten hingegen Sinn gemacht hätte, sei dahingestellt


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

26.01.2014 um 17:07
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:die einzigen ähnlich gefährlichen Gegenstände, die Urbach geliefert hatte, waren eine Serie von Bomben, wovon jedoch ebenfalls keine wirklich zum Einsatz kam

die Bombe, mit der die Tupamaros das jüdische Gemeindezentrum in die Luft jagen wollten, und die laut Kraushaar von Urbach stammte, hatte ja nicht funktioniert.
Naja, ich sehe da schon einen Unterschied, von der Gefährlichkeit der gelieferten/angebotenen Gegenständen mal abgesehen. Dutschke hat die Dynamitstangen von Feltrinelli letztlich ja nicht angenommen, ob nun weil man sich auf kein Ziel einigen konnte oder ob nun Dutschke von Bombenanschlägen nicht überzeugt war. Fakt ist Feltrinelli hat seine Dynamitstangen wieder mitgenommen.
Urbach hat als V-Mann des West-Berliner Verfassungsschutzes einen Sprengsatz an die Tupamaros West-Berlin geliefert. Die Tupamaros hatten geplant, ihn während einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Judenpogroms in dem Jüdischen Gemeindehaus in Berlin hochgehen zu lassen. Dass der Sprengsatz nicht explodierte, lag an einer veralteten Zündkapsel, ich unterstelle dem Verfassungsschutz da jetzt mal gute Absichten, dass sie absichtlich eine nicht funktionierende Zündkapsel geliefert haben.
Ich kann mir aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass Urbach unabhängig vom Verfassungsschutz agierte, denn dann hätten sie Urbach vor die Wand laufen lassen können und ihn nicht nach Kalifornien verschwinden lassen müssen.
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:zu den Mollis bei der Springer-Randale, die in erster Linie Urbach zugeschrieben werden, habe ich schon oben geantwortet:
Dass die Mollis aufgrund des Meins Filmes gebaut und geflogen sind, ist jetzt eine Spekulation von Dir, ich berufe mich auf Augenzeugen (ist ja nicht nur Bommi Baumann, der von dem Weidenkorb voller Mollis berichtet).
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:immer wieder wurde behauptet, dass "der Terror dem Staat nützen würde" - tatsächlich hatten die BRD und Italien, die beiden vom roten Terror hauptbetroffenen Staaten, absolut stabile demokratische Verhältnisse, in denen die Kommunisten durch Wahlen nie an die Macht gekommen wären
In Italien wäre da ja das Attentat von Bologna 1980:

Die lebenslängliche Haftstrafe der Neofaschisten und Mitglieder der Nuclei Armati Rivoluzionari (NAR) Valerio Fioravanti und Francesca Mambro, die immer ihre Unschuld beteuerten, wurde bestätigt. Das Gericht befand sie der Ausführung des Anschlags schuldig.
Der Vorsitzende der Propaganda Due, Licio Gelli, Francesco Pazienza und die beiden SISMI-Beamten Pietro Musumeci und Giuseppe Belmonte wurden wegen Behinderung der Ermittlungen verurteilt.

Wikipedia: Anschlag von Bologna 1980#Aufkl.C3.A4rung
weiterführend: Wikipedia: SISMI#Geschichte

Dann hätten wir die Bombenlegeraffäre in Luxemburg:
Im Februar 2013 begann in Luxemburg ein Prozess gegen zwei Polizisten, denen man vorwirft, sie hätten als Angehörige der Brigade mobile de la Gendarmerie (BMG) gemeinsam mit zwei weiteren, inzwischen verstorbenen Kollegen die Anschläge inszeniert.[4] In diesem Zusammenhang schilderte der Deutsche Andreas Kramer, laut eigener Aussage Historiker, in einer eidesstattlichen Erklärung die Erinnerungen seines verstorbenen Vaters, der für den deutschen Bundesnachrichtendienst (BND) als Verbindungsmann für die Benelux­-Staaten gearbeitet haben soll.[5][6] Seinem Sohn zufolge war Kramer Operationsleiter von Gladio und koordinierte Einsätze in Deutschland, den Benelux-Staaten und der neutralen Schweiz. Über Kramers Schreibtisch sollen die Bombenleger-Aktionen koordiniert worden sein. Die Familie von Kramer widersprach diesen Aussagen. Andreas Kramer sei in den letzten Jahren mehrmals als notorischer Lügner in Erscheinung getreten. Sein Vater sei während seiner gesamten Amtszeit im Büro eingesetzt gewesen und schon aus gesundlichen Gründen nicht für Auslandseinsätze in Frage gekommen.[7][8]

Laut einem Dokument des luxemburgischen Ministère d’état soll der BND 1987 an zwei Stay-Behind­-Übungen in Luxemburg beteiligt gewesen sein.[9]

Wikipedia: Bombenlegeraffäre#Weitere Entwicklungen

Das sind jetzt alles reine Spekulationen, ob GLADIO oder STASI oder sonstwer.

Die Strategie der Spannung nutzt schon dem Staat, denn so kann er die Radikalen von den weniger Radikalen (in diesem Fall der bürgerlichen Linken) trennen, und zudem rechtfertigen, mit stärkeren Repressionen gegen die Radikalen vorzugehen.
Aber das ist hier OT.


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

26.01.2014 um 17:48
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Die Strategie der Spannung nutzt schon dem Staat, denn so kann er die Radikalen von den weniger Radikalen (in diesem Fall der bürgerlichen Linken) trennen, und zudem rechtfertigen, mit stärkeren Repressionen gegen die Radikalen vorzugehen.
Aber das ist hier OT.
in Italien, wo der Begriff "Strategie der Spannung" herkommt, wurde damit der Anschlag auf eine Mailänder Bank im Dezember 1969 beschrieben.

nach dem Anschlag wurden zunächst Anarchisten verdächtigt, danach richteten sich die Ermittlungen jahrezehntelang (ebenfalls ohne eine endgültige Verurteilung) gegen die gesamte rechtsradikale Szene.

Italiens Benno Ohnesorg war ein Anarchist, der im Zuge der anfänglichen Ermittlungen bei einem Sturz aus einem Wachzimmer starb.

beim Anschlag von Bologna von 1980 wurden allerdings sofort Rechtsradikale und niemals Linksradikale verdächtigt (auch wenn man dies in deutschen Medien immer wieder umgekehrt liest)

dass die Strategie der Spannung den weniger Radikalen, sprich den Kommunisten geschadet hätte, entspricht einfach nicht den Fakten:

Wikipedia: Grafico delle elezioni politiche italiane

die Schuld für linken Terror wurde immer nur den linken Terrorgruppen und nicht der PCI zugewiesen, die gerade in den Jahren des Terrors stetig zulegte (bis 1979)

"schuldig" war hingegen der "rechte Staat", dem vorgeworfen wurde, gemeinsam mit den rechten Terroristen "Spannung" zu schüren.

die faschistische Partei profitierte durch die Polarisierung der Terrorjahre zwar auch ein wenig und steigerte sich um ein paar Prozentpunkte - wirklich stark mobilisieren konnte durch die Spannung lediglich die PCI, die im Gegensatz zur MSI nie mit den Terroristen gleichgesetzt wurde.


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

26.01.2014 um 18:11
Wie gesagt:
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Aber das ist hier OT.
Und gehört eher hier rein:
Operation Gladio

Mir ging es mit meinen beiden Beispielen (Bologna, Bombenlegeraffäre) mehr um die Zusammenarbeit von Geheimdiensten(-mitarbeitern) und Terroristen allgemein. Das Bologna kein linker Terror war, ist mir bewusst (steht ja auch in dem Wiki-Zitat).

Das was Starke sagte:
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:"etwa 40 bis 50 zivil bekleidete Beamte unter die Demonstranten gemischt, die Prügeleien und Provokationen inszenierten."
ist ja bereits eine Strategie der Spannung, es muss ja nicht immer gleich Terrorismus sein.
Heute funktioniert das ja auch noch prächtig: sobald z.B. von den gewaltätigen Autonomen gesprochen/berichtet wird, trennt sich die bürgerliche Linke ab.


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

26.01.2014 um 18:37
in Deutschland hatte die RAF der "bürgerlichen Linken" übrigens ebenfalls nicht geschadet, die gegen den "reaktionären Staat" ihre Wähler mobilisieren konnte.

...und selbst heute wird nach Gewalt bei Demos grundsätzlich die "überreagierende" Staatsmacht angeprangert.

den "friedlichen" Demonstranten wird für die Gewalt des "schwarzen Blocks" hingegen nie die Schuld zugewiesen, obwohl die Demos erst durch die Gewalt des "schwarzen Blocks" ihren Pep erhalten


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

26.01.2014 um 19:37
Um zum Thema zurückzukommen:

Und dann notierte die Stasi noch eine Aussage von Einsatzleiter Starke, die ein erschreckendes Licht auf die Mentalität in seiner Truppe und die politischen Kräfte der Stadt wirft: "Die Lage der Polizei gegenüber den Studenten und anderen Aufrührern hätte sich soweit verhärtet, dass er von den verantwortlichen Männern des Senats die Erlaubnis bekommen hätte, bei großen Ausschreitungen von Demonstranten, die Leib und Leben von Polizeibeamten bedrohten, 'Schießbefehl' zu erteilen."

Todesschütze Kurras aus seiner Abteilung sagte später einmal zur Rechtfertigung seiner Tat: "Ich hatte doch das Recht zu schießen!"

http://einestages.spiegel.de/static/topicalbumbackground/24486/der_staatsschuetzer_und_der_stasi_friseur.html

Kurras Kugel traf Ohnesorg wohlgemerkt in den Hinterkopf.
Starke hat also nicht nur Agents Provocateurs unter die Studenten gemischt, um polizeiliches Zugreifen und Zuschlagen zu rechtfertigen, er hat sich auch für einen "Schießbefehl" stark gemacht.
Kurras hat als STASI-Agent nachweislich ohne STASI-Befehl geschossen.


PS: @aronsperber Es soll ja auch nicht der bürgerlichen Linken schaden, sondern der radikalen Linken (bzw. Themen die beide besetzen)


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

26.01.2014 um 20:19
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Kurras Kugel traf Ohnesorg wohlgemerkt in den Hinterkopf.
Starke hat also nicht nur Agents Provocateurs unter die Studenten gemischt, um polizeiliches Zugreifen und Zuschlagen zu rechtfertigen, er hat sich auch für einen "Schießbefehl" stark gemacht.
Starke wollte also einen linken Märtyrer schaffen?
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Kurras hat als STASI-Agent nachweislich ohne STASI-Befehl geschossen.
es konnte in den Stasi-Akten zwar bislang kein Nachweis gefunden werden, dass er auf Befehl geschossen hatte.

was aber keineswegs beweist, dass es keinen solchen Befehl gab.

viele Stasi-Akten sind ausgedünnt, die Stasi hatte viel brisantes Material rechtzeitig vernichtet:

http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/stasi-unterlagenarchiv-autopsie-der-schnipsel-1579880.html

Tatsache ist, dass das Land, für das Kurras als Agent arbeitete, den Tod Ohnesorgs für eine Kampagne ausschlachtete, die maßgeblich zur Radikalisierung der 68er beitrug.

mittlerweile ist nachgewiesen, dass die für jene Kampagne verantwortlichen Medien wie Konkret und Organisationen wie der SDS von der Stasi unterwandert waren.

der RAF-Terror war zwar nicht in der Lage, die BRD so weit zu destabilisieren, dass das System zusammenbrach - trotzdem stellte der RAF-Terror eine äußerst unangenehme Herausforderung dar.

falls bei den olympischen Spielen in Sotschi islamistische Terroristen zuschlagen, mag sich irgendein Hardliner bei der russischen Polizei womöglich theoretisch freuen, weil er dann vielleicht mehr Kompetenzen bekommt, die russische Regierung würde wohl trotzdem darauf verzichten, da der Terror den Terrorisierten immer auch schlecht aussehen lässt.

Es ist daher eine Unterstellung zu behaupten, der Terror würde dem terrorisierten Staat immer nützen


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

27.01.2014 um 14:42
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Es soll ja auch nicht der bürgerlichen Linken schaden, sondern der radikalen Linken
die radikale Linke hatte in der BRD nie eine Chance, dazu war der reale Sozialismus der DDR einfach zu nahe


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

27.01.2014 um 16:21
@aronsperber
Ich denke, man sollte mal die Geschichte des Verfassungsschutzes betrachten, und was für Leute damals zu Beginn der BRD beim Verfassungsschutz gearbeitet und Pöstchen bezogen haben (in der betreffenden Zeit):

-ab 1945 Amt für Verfassungsschutz (von der US Army betrieben) mit dem Ziel die neugegründete KPD zu überwachen
-7.11.1950 Gründung des Bundesamtes für Verfassungsschutz (bis 1955 unter Aufsicht der Alliierten)
Dazu aus Wiki:
[...] Grundlage der Tätigkeit sollte von Anfang an das Sammeln von Nachrichten ohne polizeiliche Exekutivbefugnisse sein. Diese Trennung geheimdienstlicher und polizeilicher Tätigkeiten [...] ist eine Reaktion auf die Erfahrungen mit der Geheimen Staatspolizei als politischer Polizei.[3]

Trotz dieser organisatorischen Abgrenzung gab es starke personelle Kontinuitäten; bis zum Ende der alliierten Aufsicht 1955 waren viele ehemalige Mitarbeiter der Gestapo als inoffizielle Mitarbeiter beschäftigt, danach auch offiziell.

Wikipedia: Bundesamt für Verfassungsschutz#Geschichte

Und nun werfen wir mal einen kleinen Blick auf die Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz:
-1950-1954 Otto John: Im Juli 1954 tauchte der ehemalige britische Geheimdienstler John in der DDR auf. Nach dortigen Rundfunk-Propagandaauftritten und Verhören durch MfS und KGB kehrte er überraschend Ende 1955 zurück und wurde zu einer vierjährigen Gefängnisstrafe verurteilt. Der freiwillig bzw. erzwungen erfolgte Aufenthalt Otto Johns in der DDR war einer der ersten großen politischen Skandale der jungen Bundesrepublik.
[...]
-1955-1972 Hubert Schrübbers: Rücktritt, nachdem seine Tätigkeit in der NS-Justiz während der Zeit des Nationalsozialismus bekannt wurde. Unter Schrübbers sollen auffällig viele hohe Positionen im Bundesamt mit ehemaligen SS- bzw. SD-Angehörigen besetzt worden sein. 1962–1967 war Ernst Brückner sein Vizepräsident.

Wikipedia: Bundesamt für Verfassungsschutz#Pr.C3.A4sidenten

Ich finde, dass auffallend oft die Vergangenheit der Mitarbeiter (siehe fette Hervorhebungen) bei Wiki erwähnt wird. Die sind alle keine lupenreinen Demokraten gewesen. Aber sollten nicht gerade die Beschützer unserer Verfassung diese Voraussetzung mitbringen? (Ich will ja auch keine ehemaligen STASI-Mitarbeiter beim Verfassungsschutz.)

Hier für die YT-Gemeinde:
https://www.youtube.com/watch?v=YeyR86Me6_Y
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:Starke wollte also einen linken Märtyrer schaffen?
Ich weiß nicht, was Starke wollte. Ich habe nur zusammengefasst, was in dem zitierten Spiegel-Artikel stand. Vielleicht war Starke auch einfach paranoid? Vielleicht wollte er nur Schutz gegen die Studenten für seine Polizisten. Ich weiß auch nicht, was Starke damit bezweckte 40-50 Agents Provocateurs bei der Vietnam-Demo einzusetzen? Vielleicht waren ihm die Studenten bis dahin zu friedlich?
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:es konnte in den Stasi-Akten zwar bislang kein Nachweis gefunden werden, dass er auf Befehl geschossen hatte.

was aber keineswegs beweist, dass es keinen solchen Befehl gab.

viele Stasi-Akten sind ausgedünnt, die Stasi hatte viel brisantes Material rechtzeitig vernichtet:
Gleiches gilt ja anscheinend auch für Akten des Verfassungsschutzes.
Dass man in den STASI-Akten bislang keinen Hinweis auf den Schiefbefehl für Kurras gefunden hat, heißt aber auch nicht, dass er vernichtet/bisher nicht gefunden wurde. Stand heute: Es gab keinen Schießbefehl. Alles andere ist Spekulation.
Es fanden sich keine Anhaltspunkte für einen Mordauftrag des MfS, aber neue Indizien dafür, dass Kurras Ohnesorg unbedrängt und gezielt aus kurzer Distanz erschossen hatte und dabei von umstehenden Polizisten und seinem Vorgesetzten beobachtet worden war. Die Beweislage reichte jedoch nicht zur Wiederaufnahme seines Prozesses aus. Die Ermittlungen zum Mordverdacht wurden im November 2011 eingestellt. Die Motivation für Kurras' Tat ist bis heute unbekannt.
Wikipedia: Karl-Heinz Kurras

Außerdem:
Nach den 2009 gefundenen Stasi-Akten reagierte das MfS überrascht auf den tödlichen Schuss ihres Agenten und ordnete wenige Tage darauf als Funkspruch an:

„Material sofort vernichten. Vorerst Arbeit einstellen. Betrachten Ereignis als sehr bedauerlichen Unglücksfall.“[40]

Kurras antwortete: „Zum Teil verstanden, alles vernichtet“ und forderte Geld für seine juristische Verteidigung. Das MfS rätselte über die Motive seiner Tat, da ihm anderslautende Zeugenaussagen vom Tatablauf vorlagen:

„Es ist zur Zeit noch schwer zu verstehen, wie dieser GM eine solche Handlung, auch wenn im Affekt oder durch Fahrlässigkeit hervorgerufen, begehen konnte, da sie doch ein Verbrechen darstellt.“[18]

Daraufhin prüfte das MfS am 8. und 9. Juni 1967, ob Kurras „im Auftrage einer feindlichen Dienststelle als Agent Provocateur die Verbindung zum MfS aufnahm“, also ein Doppelagent war. Indizien dafür fand man nicht. In einem internen Vermerk vom 8. Juni 1967 heißt es, man habe seine „charakterliche Schwäche“ für Schusswaffen gekannt, aber unterschätzt. Am 9. Juni 1967 nannten MfS-Mitarbeiter Kurras „Mörder“ und „Verbrecher“.[17] Am selben Tag wurde entschieden:

„Die Verbindung zum GM wird vorläufig abgebrochen.

Wikipedia: Karl-Heinz Kurras#Reaktionen in der DDR
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:Tatsache ist, dass das Land, für das Kurras als Agent arbeitete, den Tod Ohnesorgs für eine Kampagne ausschlachtete, die maßgeblich zur Radikalisierung der 68er beitrug.
Da hast Du wohl recht. Wikipedia: Karl-Heinz Kurras#Reaktionen in der DDR
Aber so ist es halt, ein Ereignis wird genommen um seine Interessen durchzusetzen (d.h. nicht, dass man dieses Ereignis herbeigeführt haben muss). Die PC-Ballerspiel-Verbieter-Bewegung engagiert ja auch keine Amokläufer.
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:die radikale Linke hatte in der BRD nie eine Chance, dazu war der reale Sozialismus der DDR einfach zu nahe
Trotzdem hatte man ganz große Angst vor der der radikalen Linken. Sonst hätte man nicht das "Amt für Verfassungsschutz" gegründet um die KPD (nicht die DRP oder DP oder VU) zu überwachen.
Nein, es ging um Antikommunismus. Und da hat man gerne auf die alten Nazis zurückgegriffen. Da ergibt sich das Feindbild von ganz alleine.


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

27.01.2014 um 16:37
@Warhead
Ist schon interessant, was Bommi berichtet.
Mein Problem ist nur, dass er was mit Elsässer zur NSU und RAF gemacht hat. (will ich jetzt hier nicht verlinken, findest Du aber bei YT bei Interesse (der Bommi-Teil lohnt sich, wie ich finde)).


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

27.01.2014 um 17:31
PS: @aronsperber
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:Es ist daher eine Unterstellung zu behaupten, der Terror würde dem terrorisierten Staat immer nützen
Das habe ich ja auch nicht gesagt, der Terrorismus schadet aber in den allermeisten Fällen der Bewegung/dem Thema.
Nachdem z.B. die RAF am 13. Februar 1991 die Botschaft der USA in Bonn-Bad Godesberg von der gegenüberliegenden Rheinseite mit automatischen Waffen beschossen hat, war die "Kein Blut für Öl"-Bewegung um die bürgerliche Linke ärmer. Kein Mensch will sich für das gleiche einsetzen wie Terroristen.


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

27.01.2014 um 19:34
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Ich finde, dass auffallend oft die Vergangenheit der Mitarbeiter (siehe fette Hervorhebungen) bei Wiki erwähnt wird. Die sind alle keine lupenreinen Demokraten gewesen. Aber sollten nicht gerade die Beschützer unserer Verfassung diese Voraussetzung mitbringen? (Ich will ja auch keine ehemaligen STASI-Mitarbeiter beim Verfassungsschutz.)
Deutschland war nun einmal 12 Jahre lang eine totalitäre Nazi-Diktatur - dass man beim Aufbau neuer Behörden nicht nur auf völlig Unbescholtene zurückgreifen konnte, liegt in der Natur der Sache - auch die DDR verzichtete nicht auf fähige Leute und hatte auch genug Ehemalige in wichtigen Positionen, auch wenn sie mit dem Finger natürlich trotzdem immer auf die BRD zeigte.

Agent Provocateurs bei einer Vietnam-Demo mögen theoretisch einen Sinn haben, um z.B. mehr Polizeibefugnisse zu legitimieren oder die Szene zu infiltrieren.

ein unbewaffneter Demonstrant, der von einem Polizisten per Genickschuss getötet wird, ist auf alle Fälle der Alptraum jedes Staates.


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

27.01.2014 um 19:50
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Nachdem z.B. die RAF am 13. Februar 1991 die Botschaft der USA in Bonn-Bad Godesberg von der gegenüberliegenden Rheinseite mit automatischen Waffen beschossen hat, war die "Kein Blut für Öl"-Bewegung um die bürgerliche Linke ärmer. Kein Mensch will sich für das gleiche einsetzen wie Terroristen.
zunächst solidarisierte man sich allerdings noch reichlich mit der RAF - schließlich hatte sie ja nur "zurückgeschossen"

Eichingers Film über die RAF beginnt nicht zufällig mit dem Tod Ohnesorgs:

Youtube: Der Baader Meinhof Komplex - Trailer zum Kinofilm
Der Baader Meinhof Komplex - Trailer zum Kinofilm
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die RAF verschwand wie alle anderen vom Ostblock unterstützen westeuropäischen Terrororganisationen mit Ende des kalten Krieges

"Kein Blut für Öl" nach dem Einmarsch in Kuweit war nicht nur in Deutschland, sondern auch überall sonst auch ohne RAF-Terror kein Thema der bürgerlichen Linken.


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

27.01.2014 um 19:51
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Nachdem z.B. die RAF am 13. Februar 1991 die Botschaft der USA in Bonn-Bad Godesberg von der gegenüberliegenden Rheinseite mit automatischen Waffen beschossen hat, war die "Kein Blut für Öl"-Bewegung um die bürgerliche Linke ärmer. Kein Mensch will sich für das gleiche einsetzen wie Terroristen.
zunächst solidarisierte man sich allerdings noch reichlich mit der RAF - schließlich hatte sie ja nur "zurückgeschossen"

Eichingers Film über die RAF beginnt nicht zufällig mit dem Tod Ohnesorgs:

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die RAF verschwand wie alle anderen vom Ostblock unterstützen westeuropäischen Terrororganisationen mit Ende des kalten Krieges

"Kein Blut für Öl" nach dem Einmarsch in Kuweit war nicht nur in Deutschland, sondern auch überall sonst auch ohne RAF-Terror kein Thema der bürgerlichen Linken.


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27.01.2014 um 20:38
@aronsperber
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:"Kein Blut für Öl" nach dem Einmarsch in Kuweit war nicht nur in Deutschland, sondern auch überall sonst auch ohne RAF-Terror kein Thema der bürgerlichen Linken.
Auf den Anti-Kriegs-Demos war bloß merklich weniger los nach dem Anschlag. Dann lass halt die unpolitischen zuhause geblieben sein, die vorher kamen.
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:die RAF verschwand wie alle anderen vom Ostblock unterstützen westeuropäischen Terrororganisationen mit Ende des kalten Krieges
Die RAF war vorher schon ein Phantom und verschwand erst nach Ende des Kalten Krieges. Waren ja noch bis zum 20. April 1998 offiziell aktiv (letzter Anschlag März 1993).
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:zunächst solidarisierte man sich allerdings noch reichlich mit der RAF - schließlich hatte sie ja nur "zurückgeschossen"
Bemerkst Du den Unterschied zwischen Deinem und meinem Beispiel?
"Böser Polizist erschießt braven Demonstranten" -> man solidarisiert sich mit den braven Studenten
"Böse Terroristen schießen auf befreundete Botschaft" -> man solidarisiert sich mit den Freunden

Ich habe Dir ja bereits zugestimmt, dass die DDR den Tod Ohnesorgs genutzt hat.
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:Deutschland war nun einmal 12 Jahre lang eine totalitäre Nazi-Diktatur
Ja, aber der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz ein Nazi... da sag ich nur, einmal mit Profis arbeiten... Das ist wie beim Fisch, der stinkt auch vom Kopf her.
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:auch die DDR verzichtete nicht auf fähige Leute und hatte auch genug Ehemalige in wichtigen Positionen
Mag sein, ich bin in Westdeutschland aufgewachsen, deshalb kehre ich vor der eigenen Türe.
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:Agent Provocateurs bei einer Vietnam-Demo mögen theoretisch einen Sinn haben, um z.B. mehr Polizeibefugnisse zu legitimieren
Was dann soweit führt, dass man vom Senat die Erlaubnis bekommt in gegebenen Situationen den Schießbefehl geben zu dürfen.
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:oder die Szene zu infiltrieren.
Was ja eher (um beim Beispiel zu bleiben) S-Bahn-Peter gemacht hat. Du infiltrierst keine Szene in dem du 40-50 verkleidete Polizisten zum Prügeln unter die Demonstranten mischt. Für's Infiltrieren benutzt du V-Leute.


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27.01.2014 um 20:53
Zitat von absurdusabsurdus schrieb:Mein Problem ist nur, dass er was mit Elsässer zur NSU und RAF gemacht hat. (will ich jetzt hier nicht verlinken, findest Du aber bei YT bei Interesse (der Bommi-Teil lohnt sich, wie ich finde)).
Horst Mahler ist mittlerweile rechts von der NPD gelandet

Bommi Baumann tritt beim reaktionären Jürgen Elsässer auf, der für die Ehre der Beate Zschäpe kämpft und die NSU-Uwes als Opfer einer Verschwörung ansieht:

http://aron2201sperber.wordpress.com/2013/05/07/zschapes-linker-brieffreund/

aber Hauptsache man hatte immer mit dem Finger auf die "faschistische BRD" gezeigt, weil sie nicht sämtlichen im NS-Regime aufgewachsenen Bürgern ein Berufsverbot erteilt hatte


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Benno Ohnesorg von Stasi-Spion erschossen

27.01.2014 um 21:07
@aronsperber
Bist Du jetzt angepisst?
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:Bommi Baumann tritt beim reaktionären Jürgen Elsässer auf, der für die Ehre der Beate Zschäpe kämpft und die NSU-Uwes als Opfer einer Verschwörung ansieht:
Ich schrieb doch, dass ich wegen Elsässer ein Problem mit Bommi Baumann habe. Und Horst Mahler ist ein rechtextremer Pisser.
Der Teil der sich lohnt, in dem von mit erwähnten YT-Video ist auch hier nachzulesen:
Wikipedia: Siegfried Buback#T.C3.A4ter
Wikipedia: Siegfried Buback#Buch .E2.80.9EDer zweite Tod meines Vaters.E2.80.9C und Prozess gegen Verena Becker
Zitat von aronsperberaronsperber schrieb:aber Hauptsache man hatte immer mit dem Finger auf die "faschistische BRD" gezeigt, weil sie nicht sämtlichen im NS-Regime aufgewachsenen Bürgern ein Berufsverbot erteilt hatte
Schrübbers war von 1938 bis 1941 als Staatsanwalt in Bochum, Dortmund, Arnsberg, dann als Oberstaatsanwalt beim Oberlandesgericht Hamm[2] Ankläger in diversen Verfahren gegen rassisch und politisch Verfolgte des NS-Regimes: Die Jüdin Anna Neubeck wurde beispielsweise am 31. März 1941 entsprechend dem Antrag Schrübbers’ zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus verurteilt, weil sie im belgischen Exil unter anderem Geld für andere Flüchtlinge gesammelt hatte.[3] Neubeck kam nie mehr in Freiheit und starb am 1. Januar 1943 im KZ Auschwitz.
Wikipedia: Hubert Schrübbers
Der promovierte Jurist [Ernst Brückner] trat nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 als Sturmmann in den SA-Nachrichtensturm 212 in Itzehoe ein. 1936 wurde er Mitglied im NS-Rechtswahrerbund, im folgenden Jahr wurde er Mitglied der NSDAP und der NSV. Ab 1937 war er bei diversen Staatsanwaltschaften tätig bis er 1939 in Itzehoe Staatsanwalt wurde. Der Generalstaatsanwalt in Kiel sah in einer Beurteilung vom 8. August 1939 bei Brückner „unbedingt die Gewähr, dass er sich stets für den nationalsozialistischen Staat einsetzen wird.
Wikipedia: Ernst Brückner
Die sind nicht bloß im NS-Regime aufgewachsen, die waren voll dabei.

Edit: Schrübbers war Präsident und Brückner sein Stellvertreter beim Bundesamt für Verfassungsschutz.


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