Berlin Teufelsberg, komische Dinge geschehen

@klausbaerbel

Eigentlich gibt es zwei Teufelsberge, wenn man's genau nimmt. Die Field Station steht auf dem hinteren Teil. Auf den verschütteten Trümmern der ehemaligen, von Speer erbauten "Wehrtechnischen Fakultät". Zwar wurde diese Fakultät nie ganz fertig gestellt. Zumindest die unterirdischen Anlagen sollen während des Krieges genutzt worden sein. Wenn man genau hinschaut, von der Teufelsseechaussé bis zum Postfenn, kann man unterirdische Tunnel erkennen. Der alte Mann kannte sich sehr gut aus (und ich mich mittlerweile auch). Abgesehen davon nutzte die britische Armee nach dem Krieg etliche dieser unterirdischen Anlagen zu Übungszwecken. Einfach mal mit Soldaten sprechen, die dort ihren Dienst leisteten!

Übrigens diente die Kiesgrube am Postfenn als Kulisse für den Edgar Wallace Film "Der Hund von Blackwood Castle". Auch ziemlich gruslig und für meine Begriffe gut gemacht. Ich kenne sogar den Züchter der am Film beteiligten Dobermänner. Den Hunden wurden riesige Zahnkronen eingesetzt, deswegen sehen sie so gefährlich aus im Film.

@akbas

Hehe, mit Soldaten sprechen, die dort dienten wird wohl etwas schwierig.

Wie soll ich die denn ausfindig machen?

Ja, stelle mal an Links ein, was Du finden kannst.

Mir war bisher der Teufelsberg, ebenso wie der Insulaner als reine Trümmerberge bekannt.

Was allerdings darunter verschüttet wurde weiß ich so nicht.

"Die Wehrtechnische Fakultät und die Hochschulstadt unter dem Teufelsberg

Im Jahre 1937 wurde von Adolf Hitler auf dem Gelände des heutigen Teufelsberges der Grundstein für die Wehrtechnische Fakultät gelegt. Dieses Gebäude, das sich wie eine gewaltige Festung aus dem Grunewald empor gehoben hätte, sollte ein Institut der Berliner Technischen Hochschule (heute TU) beherbergen. Die Wehrtechnische Fakultät wäre Teil einer großen Hochschulstadt geworden, die kreisförmig um den heutigen Scholzplatz entstanden sollte, hätten sich Hitlers und Speers größenwahnsinnige Pläne zur "Welthauptstadt Germania" verwirklicht.

Die Bauarbeiten an der Wehrtechnischen Fakultät waren schon weit fortgeschritten, als sie 1940 "kriegsbedingt" eingestellt werden mussten. Die Rohbauten standen bis etwa 1951 im Grunewald. Ursprünglich überlegten die britischen Besatzer die Bauruine fertigzustellen, entschieden sich dann aber doch dafür, die Ruinen (samt großzügigen Bunkeranlagen, die unter den Ruinen vermutet werden), mit Trümmern zuzuschütten. Heute erhebt sich der Teufelsberg über der einstigen Baustelle. Der Verein Berliner Unterwelten setzt sich dafür ein, die Ruinen und die Bunkeranlagen wieder begehbar zu machen, dafür wären aber umfangreiche Grabungsarbeiten erforderlich."
http://berlin.bahninfo.de/wth.htm

Letztens war doch ein Bericht im TV. Da sind den ganzen Tag Leute, die das Gelände bewachen, damit da keiner reingeht und sein Leben riskiert (Löcher in den Böden/Decken, von der Decke baumelndes Metall, etc.)

Original anzeigen (0,2 MB)
Wissenschaften und Wissenschaftspolitik: Bestandsaufnahmen zu Formationen, Brüchen und Kontinuitäten im Deutschland des 20. Jahrhunderts, S. 276
http://books.google.de/books?id=otQL9Y-hwNQC&printsec=frontcover

"Die Wehrtechnische Fakultät ist nicht über einen Rohbau hinausgekommen, dessen Ruine nach dem Krieg mit Trümmerschutt überdeckt wurde. Heute liegt an dieser Stelle der 114,7 m ü. NN hohe Teufelsberg, nach jahrzehntelanger alliierter Nutzung ein Naherholungsgebiet. Der Trümmerschutt wurde mit tausenden Bäumen bepflanzt, und von seiner Spitze haben die Streitkräfte der Vereinigten Staaten jahrelang den Funkverkehr im Ostblock abgehört."
Wikipedia: Welthauptstadt Germania

Die ehemaligen Alliierten die dort waren kannst du einfach unter www.fsbvg.org ausfindig machen.Die sind sehr am Erhalt der Field-Station interessiert...

Die unterirdischen Bauten der Wehrmacht waren fertiggestellt, als mit dem überirdischen Rohbau begonnen wurde.

@akbas

akbas schrieb:Die unterirdischen Bauten der Wehrmacht waren fertiggestellt, als mit dem überirdischen Rohbau begonnen wurde.

Diese überraschende Erkenntnis solltest du unbedingt Florian Schmaltz mitteilen, das würde nämlich einigen seiner Erkenntnisse den Boden entziehen. Allerdings brauchst du dann schon etwas mehr als die vage Behauptung, man müsse doch nur Soldaten von damals fragen, denn u.a. das hat auch Schmaltz getan. Auf dem Gelände der wehrtechnischen Fakultät sollte ein Institut für Gas-Chemie eingerichtet werden, aber dazu kam es nie. Die vorgesehenen drei "Gaszellen" mit einem Flächeninhalt von 150m², ein Chemikalien-Lager, ein Eiskeller, ein thermokonstanter Raum, ein "Gefolgschaftsraum" mit Nebenräumen sowie mehrere Werkstätten und Räume für Besprechungen und zur Unterbringung der Verwaltung existierten lediglich auf dem Papier der "Denkschrift zur Errichtung des Instituts für Gas-Chemie der Wehrtechnischen Fakultät an der Technischen Hochschule Berlin".

Wie gesagt, wenn du meinst es besser zu wissen, dann teile dieses Wissen doch bitte mit denen, die sich genau darauf spezialisiert haben:
http://www.histech.org/00025_00066_kampfstoff_forschung_im_national.htm
http://books.google.com/books?id=vJz07aAdO3wC


btw: stammte von dir nicht auch schon die absurde Behauptung, das britische Königshaus würde sich ausschließlich homöopathisch behandeln lassen?
Dann wäre es wohl längst ausgestorben... :D

@geeky
Am 24.04. wusstest Du noch nicht einmal, dass der Berg, auf dem die Field Station steht, ehemals eine Haveldüne war und nur zum Teil aus aufgeschütteten Trümmern besteht. (Mit kuhhessigen Beinen und Plattfüssen läßt sich die Landschaft schlecht erkunden. Da ist es wesentlicher leichter, rund um die Uhr am Computer zu sitzen.)

Ein Link gegen den andern zu setzen, ist nicht meine Art, zu diskutieren. Was der alte Mann weiß, hat er selbst erlebt.

Hier stellt sich lediglich die Frage: Gibt es ein legitimes Wissen über Google hinaus?

Was das Giftgas angeht, so bin ich mir sicher, dass dort unten noch so manches vergraben ist.

@akbas

Wie bereits gesagt: wenn du meinst es besser zu wissen, dann teile dieses Wissen doch bitte mit denen, die sich genau darauf spezialisiert haben:

http://www.histech.org/00025_00066_kampfstoff_forschung_im_national.htm
http://books.google.com/books?id=vJz07aAdO3wC

Soll ich dir auch nocht die Telefonnummer raussuchen? Aber so sicher scheinst du dir wohl doch nicht zu sein, daß dein Glaube den überprüften und belegten Tatsachen entspricht^^

@geeky
Was da unten eingelagert ist, wissen die sehr wohl. Nicht umsonst wurden in den letzten fünf Jahren noch sichtbare Eingänge zu den unterirdischen Anlagen zugeschüttet.

Gibt es wirklich kein legitimes Wissen über Google hinaus?

@akbas

akbas schrieb:Nicht umsonst wurden in den letzten fünf Jahren noch sichtbare Eingänge zu den unterirdischen Anlagen zugeschüttet.

Hier werden schon seit Jahren bei leerstehenden Häusern die Türen und Fenster im Erdgeschoß zugemauert. Das liegt garantiert daran, daß dort Giftgas gelagert wird, oder? :D :D :D

@geeky
Bleib beim Thema - dem Teufelsberg!

@akbas

Das bin ich. Hast du die Haltlosigkeit deines "Arguments" mittlerweile erkannt? Falls nicht, google mal nach "Verkehrssicherungspflicht" und überlege erneut, warum Eingänge zu unterirdischen Anlagen zugeschüttet werden.

Mal gesetzt dem Fall dort würde noch Giftgas aus der Zeit des 2.WK lagern und die Alliierten wußte davon, dann haben sie sehr leichtsinnig die Gesundheit und das Leben Ihrer Soldaten aufs Spiel gesetzt.

Soweit ich weiß, wurden alle Chemischen Waffen der Deutschen nach dem 2. WK im Meer versenkt, weil es dort nach damaliger Ansicht am wenigsten Schadenanrichten kann und auch nicht wiederverwendet werden kann.

@akbas
Deine Phantasie wirft Blasen.Die einzigen Bunker sind die auf dem Spreng und Schiessplatz,wobei der alte Schiessplatz den Amis als Übungsstrecke diente.Als Kugelfang diente die alte Avus-Südkurve.
Als dieser peinliche Wallaceschinken gedreht wurde,da war die Sandgrube nichtmal ein Jahr in Betrieb,gedreht wurde fast ausschliesslich in den alten Spandauer Studios und der Pfaueninsel,nur eine einzige Szene wurde im Grunewald gedreht,in der Saubucht

@Warhead
Warum so giftig?

@klausbaerbel
Im Spiegel 8/1982 ist ein Bericht über den Umgang mit Giftgas aus dem 2. Weltkrieg. Dort, wo früher einer der Eingänge war, lagen sogar alte Warnschilder herum mit einer abgebildeten Gasmaske. Ob die Armeen Rücksicht auf die Gesundheit ihrer Angehörigen nehmen, ist eine andere Frage. Die Geschichte lässt Misstrauen zu.

@akbas

Wo bekomme ich den Spiegel 8/1982 her? Da habe ich noch in Berlin gelebt. Schon einige Zeit her.

Ist der eventuell online verfügbar?

Naja, die Warnschilder sagen aber nicht aus, daß dann zu der Zeit auch aktuell Giftgas dort gelagert wurde.

Wenn man bedenkt, wie oftmals mit der Gesundheit der Sopldaten umgegangen wurde und wird, ist das Argument sicherlich nicht das Beste.
Allerdings halte ich es für eher unwarscheinlich, daß Giftgas in einem solch dicht besiedelten Gebiet, wie Berlin von den Alliierten "endgelagert" wurde.

@klausbaerbel

Das pdf des betreffenden Artikels: http://wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=14345600&aref=image036/2006/06/20/cq-sp198200800400041.pdf&thumb=false

Das komplette Heft: http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-1982-8.html

@klausbaerbel
Nee, ich glaube auch nicht, dass die Engländer die Restbestände der Giftgase dort einlagerten. Ich denke eher, dass man nicht genau wissen wollte, was es da unten alles gibt.

Ich hoffe, dass der Link funktioniert

www.spiegel.de/print/d-14345600.html