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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

3.317 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Diskussion, Manipulation, Troll ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

21.09.2012 um 17:19
Die Wissenschaft ist "größenwahnsinnig" geworden. Ich mein jetzt nicht die einzelnen Wissenschaftler an sich, eher das ganze an sich und die Gesellschaft.
[...]
Das ändert aber nun nix daran da man sich in den Fängen der (absichtlich) unwissenden Wissenschaft befindet.
[...]
Abgesehen davon, dass im Mittelalter die Leute wohl auch dachten "frei" zu sein freie Meinung haben zu dürfen usw. Was ja nachweislich nicht so gewesen ist xD

Also wo ist der Unterschied.
Schämst du dich nicht, so einen Quatsch zu schreiben? Und dann auch noch ohne irgendein Argument, mit dem du deine These untermauern könntest.
Und ganz ehrlich: zu behaupten, dass man im Heute, genauso wenig eine freie Meinung haben könnte, wie im Mittelalter... das grenzt an totale Realitätsverweigerung.

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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

21.09.2012 um 18:26
...und wieder einmal wurde der Pfad des eigentlichen Themas verlassen, und wieder einmal steht eine Meinung gegen die andere, und wieder einmal wird es durch gegenseitiges Nicht-Verständnis unmöglich, einen gemeinsamen Konsens zu finden...Immer dasselbe Spiel...

...aber dann versucht es wenigstens als ein SPIEL zu betrachten, und seid nicht immer so todernst, verbissen und festgekrallt in Eurem Weltbild! He, Leute: wir können doch alle etwas voneinander lernen!

Was mir hier etwas abgeht, ist ein wenig Sinn für Humor!


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

21.09.2012 um 23:10
Zitat von EliMaEliMa schrieb:Dabei wird dann schnell mal vergessen, dass es doch eigentlich um das (gemeinsame) Herausfinden der "Wahrheit hinter den Dingen" geht, und nicht nur ums Rechthaben.
Das ist doch gelinde gesagt Quatsch.

Wenn 2+2 nunmal 4 ist, dann kann ich nicht aufgrund einer vermeintlich gemeinsamen Suche nach der Wahrheit hinter irgendetwas, sagen, dass es 3 wäre.
Somit geht es natürlich ums (sicher belegte) 'Rechthaben' und nicht um Konsens oder Phantasieprodukte.


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

23.09.2012 um 11:58
Ich wüsste auch nicht, wie zwischen "richtig" und "falsch" ein Kompromiss möglich sein sollte...


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sator ehemaliges Mitglied

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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

23.09.2012 um 12:22
Zitat von EliMaEliMa schrieb:und wieder einmal wird es durch gegenseitiges Nicht-Verständnis unmöglich, einen gemeinsamen Konsens zu finden
Ich wüsste nicht, wie ein Konsens mit jemanden zu finden möglich ist, der glaubt, dass einzelne Gebäude mit 150kt Nuklearsprengköpfen abgerissen werden können, ohne dabei die halbe City zu verwüsten.


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sator ehemaliges Mitglied

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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

23.09.2012 um 22:00
Zitat von kurvenkriegerkurvenkrieger schrieb am 04.09.2012:Anhand von Fakten liesse sich recht schnell belegen wie Bildung zum Luxusprodukt verkommt.
da können die "alternativen denker" doch froh sein. so wie es sich darstellt, spielt die mangelnde bildung der VT-sektion voll in die hände.

siehe:

150kt nuclear demolition



oder
Zitat von the_georgthe_georg schrieb am 15.09.2012:Abgesehen davon, dass im Mittelalter die Leute wohl auch dachten "frei" zu sein freie Meinung haben zu dürfen usw.
Jackpot :D


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

24.09.2012 um 13:54
@knallkopp
Zitat von knallkoppknallkopp schrieb:Wenn 2+2 nunmal 4 ist, dann kann ich nicht aufgrund einer vermeintlich gemeinsamen Suche nach der Wahrheit hinter irgendetwas, sagen, dass es 3 wäre.
Gleich kommt ein Spinner und verzählt dir was zur Rundung von 1,6+1,6 ;-)


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

25.09.2012 um 23:41
@rambaldi
Und hier kommt der Spinner und erzählt, dass unter gewissen Umständen 1+1=1 ist und kann das sogar beweisen!
Wie das?
Wenn von unserer Erde zwei Raumschiffe in die entgegengesetzte Richtung starten und beide nach der Beschleunigung mit nahe Lichtgeschwindigkeit fliegen, so wird ein Beobachter auf der Erde sehen und richtig messen, dass sich beide Raumschiffe mit einer annähernd doppelten Lichtgeschwindigkeit voneinander entfernen (1+1=2). Wenn er jetzt aber mit den beiden Raumschiffbesatzungen Kontakt aufnimmt und diese bittet, die Messung zu wiederholen, so wird die übereinstimmende Rückmeldung sein, dass sich aus Raumschiffsicht Erde und das jeweils messende Raumschiff mit annähernd Lichtgeschwindigkeit voneinander fortbewegen, das zweite Raumschiff jedoch fast stillsteht und zum ersten Raumschiff eine Geschchwindigkeit hat, die immer noch unter Lichtgeschwindigkeit liegt (1+1=1)
Der Grund dafür ist, dass Raum und Zeit keine absolute Größe ist, sondern, wie wir seit Einstein wissen, jeder Beobachter im Universum sozusagen seine eigene Zeit mit sich herumträgt, abhängig von der Geschwindigkeit, mit der das beobachtete Objekt sich zum Beobachter bewegt.
Das soll aber kein Crashkurs in Relativitätstheorie sein, sondern ein Beispiel (es gibt noch andere, ebenso erstaunliche), wie das was @knallkopp "die Wahrheit hinter den Dingen" (= hier exakte Messergebnisse) nennt, unter - zugegeben - extremen Umständen (Lichtgeschwindigkeit) plötzlich zu 100 % Abweichung führt. Und beide Messergebisse sind richtig!
Wir sollten daraus die weise Erkenntnis ziehen, dass es "die Wahrheit" als Absolutum in der Wissenschaft leider nicht gibt. Um unser Weltbild zu retten und ein jahrelanges Hochschulstudium zu rechtfertigen, müssen wir natürlich in jeder Disziplin so tun, als ob wir alle Probleme gelöst hätten - Meterologen und Volkswirtschafter geraten da regelmäßig in peinliche Situationen, weil ihre Voraussagen ganz offensichtlichtlich nicht stimmen, aber aus irgendwelchen geheimnisvollen Gründen verzeihen wir ihnen andauernd und verjagen sie im Gegensatz zu den Astrologen nicht aus dem Tempeln der Wissenschaft.
Und dann gibt es natürlich noch Menschen, die behaupten, dass die Welt innen hohl ist, das Perpetuum Mobile möglich oder die Pyramiden von Außerirdischen gebaut usw, usw.
Meiner Meinung nach sollten wir solchen Zeitgenossen zuhören und nicht alles sofort zurückweisen. Wer aber solche Behauptungen aufstellt, wird es sich gefallen lassen müssen, nach Beweisen gefragt zu werden. Bei der hohlen Welt hätten wir also gerne einen Bohrer, der sich bei einer Tiefborung im Leeren dreht, das Perpetuum Mobile als fuktionierenden Versuchsaufbau und zum Beweis der Außerirdischen irgendetwas Neuzeitliches, vielleicht ein kaputtes und weggeworfenes Handy, was nachweislich 5000 Jahre unter den Steinquadern gelegen hat.
Das klingt vielleicht etwas überheblich, aber mit wilden Spekulationen und der Behauptung "es war alles ganz anders" kommt man allein in der Wissenschaft nicht weiter. So ein nettes kleines Artefakt hat da schon eine ganz andere Qualität. Es muss aber schon beweiskräftig sein. Wenn um einen aktuellen Fall zu nennen, angeblich Fußspuren vom Bigfoot aufgetaucht sind, so beweist das gar nichts, denn die lassen sich leicht nachmachen. Ein totes Exemplar (geschweige denn ein lebendes), und die Biologie steht Kopf.


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

26.09.2012 um 18:47
@Lupo1954
Zitat von Lupo1954Lupo1954 schrieb:Und hier kommt der Spinner und erzählt, dass unter gewissen Umständen 1+1=1 ist und kann das sogar beweisen!
Leider falsch :-)
Zitat von Lupo1954Lupo1954 schrieb:Wenn von unserer Erde zwei Raumschiffe in die entgegengesetzte Richtung starten und beide nach der Beschleunigung mit nahe Lichtgeschwindigkeit fliegen, so wird ein Beobachter auf der Erde sehen und richtig messen, dass sich beide Raumschiffe mit einer annähernd doppelten Lichtgeschwindigkeit voneinander entfernen (1+1=2).
Hier liegt der Fehler: Der Beobachter auf der Erde mißt das eine Raumschiff mit nahe Lichtgeschwindigkeit wegfliegen, und das zweite auch. Er kann daraus aber keine direkte Relativgeschwindigkeit der beiden Raumschiffe messen

Geschwindigkeiten lassen sich aber nicht addieren, das ist nur eine Näherung für kleine Geschwindigkeiten. Der Fehler liegt darin, die '+'-Operation auf Geschwindigkeiten anzuwenden.

Zäld


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

26.09.2012 um 20:18
das 1+1=1 Beispiel zeigt wunderschoen warum man exakte Definitionen und wissenschaftliche Methoden braucht. Unsere Sprache erlaubt einfach zuviel Interpretationsspielraum. 1+1=0 kann falsch sein, aber je nach Kontext und Definition wird 1+1=0 auf einmal total logisch.

Um mal wieder aufs Thema zurueckzukommen: Das schoene an der Wissenschaft ist, dass man wirklich versucht der 'Wahrheit' auf die Spur zu kommen. Strenge Regeln verhindern hierbei die groebsten Schnitzer und kleinere Fehler werden im Laufe der Zeit ausgebuegelt.
Das ganze steht im krassen Gegensatz zu VTs, wo man einfach nur Dinge so hinbiegt, wie sie grade passen.

Vergleicht man beide Gruppen miteinander sind es wohl eher die VTler, die man als organisierte Trollerei bezeichnen kann. Die muessen immerhin ihr Weltbild gegen logische und naturwissenschaftliche Argumente verteidigen. Je mehr Leute sich gegen diese Argumente stemmen desto leichter laesst sich das bewerkstelligen. Menschen sind schliesslich sozial veranlagt und koennen Zweifel leichter wegwischen wenn sie durch Mitmenschen bestaetigt werden.


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

27.09.2012 um 07:17
@zaeld
Ich habe nicht behauptet, dass die Aussage richtig ist. Dem "kleinen Menschen auf der Straße" mit null Ahnung von Relativitästheorie erscheint sie jedoch richtig und führt zu falschen Schlüssen.
@McNeal
Ein schönes Beispiel für die Beseitigung "kleiner" Fehler ist der Zeitpunkt der ersten Besiedlung Amerikas, der nach immer neuen Funden ganz langsam Jahrtausend für Jahrtausend zurück verlegt werden muss.
Die Wissenschaft tut sich bei der Fehlerbeseitigung aber schwer, da aus mir unverständlichen Gründen die Aussage "Wir wissen es nicht" oder "Wir wissen es nicht genau" stets vermieden wird. Es scheint Wissenschaftlern aller Disziplinen irgendwie peinlich zu sein, dass die Faktenlage mangels Dokumenten, Funden, Beobachtungen usw. eben öfters zu eng ist. Wie viele Male ist der "Stammbaum" des Menschen nach neuen Funden schon umgeschrieben ("verbessert") worden und wie viele Male wird das noch geschehen?
Zum Thema:
Verschwörungstheorien usw. haben oft etwas seltsam Zwingendes, da sie komplizierte oder noch gar nicht völlig erforschte Sachverhalte scheinbar auf eine ganz einfache Art auflösen. Das war übrigens schon immer so, nur waren es früher "die Götter" und "ein Wunder", die für einfache Erklärungen herhalten mussten und jetzt sind es eben Alliens, eine Weltverschwörung oder die kalte Fusion. Früher haben die Menschen eine Religion daraus gemacht, heute nennen wir es "Weltbild", aber es ist im Grunde das gleiche.


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

04.10.2012 um 16:34
@Lupo1954
Zitat von Lupo1954Lupo1954 schrieb am 27.09.2012:Die Wissenschaft tut sich bei der Fehlerbeseitigung aber schwer, da aus mir unverständlichen Gründen die Aussage "Wir wissen es nicht" oder "Wir wissen es nicht genau" stets vermieden wird.
Um es mit deinen Worten auszudrücken: Dem "kleinen Menschen auf der Straße" mit null Ahnung von Wissenschaft erscheint diese Meinung richtig, sie führt jedoch zu falschen Schlüssen. ;)
Zitat von Lupo1954Lupo1954 schrieb am 27.09.2012: Wie viele Male ist der "Stammbaum" des Menschen nach neuen Funden schon umgeschrieben ("verbessert") worden und wie viele Male wird das noch geschehen?
Wieviel Grundlegendes hat das Hinzufügen von Details an diesem Stammbaum geändert?
Zitat von Lupo1954Lupo1954 schrieb am 27.09.2012: Früher haben die Menschen eine Religion daraus gemacht, heute nennen wir es "Weltbild", aber es ist im Grunde das gleiche.
Eine unbegründete und irrationale Meinung ist für dich also "im Grunde das gleiche" wie eine begründete und rationale. Das halte ich nun wieder für unbegründet und irrational...


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

06.10.2012 um 01:34
@geeky
Zitat von geekygeeky schrieb:Wieviel Grundlegendes hat das Hinzufügen von Details an diesem Stammbaum geändert?
Eine eingehende Antwort muss ich mir leider sparen wegen OT, aber in der FAZ von Dienstag dieser Woche wurde berichtet, dass die ganze ältere Menschheitschronologie aufgrund neuer genenetischer Berechnungen evtl. bis zu 20 Millionen Jahre verschoben werden muß. Das ist schon sehr grundlegend...
Zitat von geekygeeky schrieb:Eine unbegründete und irrationale Meinung ist für dich also "im Grunde das gleiche" wie eine begründete und rationale. Das halte ich nun wieder für unbegründet und irrational...
Es geht hier nicht um die Begründ- oder Unbegründetheit von Meinungen, sondern um die Methode, wie sie verbreitet wird, und das ist die gleiche - nämlich möglichst imperativ und ritualisiert. Das ist Methode.
Ein Beispiel: Durch den ewig gleichen Ablauf, gleiche Wortwahl usw. haben wir uns an den Wetteronkel in den Abendnachrichten so gewöhnt, dass es uns gar nicht mehr stört, wenn er wieder mal Unsinn über das Wetter von morgen erzählt. Aufmerken würden wir, wenn er seine Wettervorhersage mit den Worten beginnen würde "Ich kann Ihnen leider nicht sagen, ob morgen die Sonne scheint oder es regnet, da unsere Erkenntnisse nicht ausreichen. Hiermit ist der Wetterbericht beendet". Die Meterologen wissen natürlich am besten, dass bei kippligen Wetterlagen des öfteren eine solche Meldung fällig wäre. Wir werden sie aber niemals hören, weil das Eingeständnis des Nichtwissens offenbar abträglicher ist als eine im Brustton der Überzeugung vorgetragene Vermutung, die sich prompt als falsch herausstellt.
Soweit meine Kritik an der Wissenschaft. Beispiele ließen sich noch zahllose anführen aus allen Wissenschaftsgebieten; die Meterologie hat nur den schönen Vorteil, dass das richtige Ergebnis nicht lange auf sich warten lässt und für jeden unzweifelhaft sichtbar ist.

Wir sind uns aber trotzdem wohl einig, dass - bei allen Mängeln - wissenschaftliche Erkenntnis weiter führt als sprirituale Erkenntnis oder gar religiöse Dogmen.
Interessant wird es, wenn sich die verschiedenen Systeme in die Quere kommen, wie z.B. die biblische Schöpfungsgeschichte vs. wissenschaftliche Erkenntnisse. Mir ist natürlich auch hier die letztere lieber, aber ich bin sicher, dass ich mit noch so guten Argumenten keinen einzigen Kreationisten "bekehren" kann. Also lasse ich es. Ist auch nicht weiter schlimm, so lange diese Typen nicht das Meinungsmonopol haben. Dann würde es schnell unangenehm (siehe arabische Länder).


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

06.10.2012 um 01:49
@Lupo1954
Ich frage mich gerade ob die Wissenschaft sich mit der "imperativen ritualisierenden" Art vor Trollerei schützt....


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

06.10.2012 um 12:26
@Lupo1954
Zitat von Lupo1954Lupo1954 schrieb:Eine eingehende Antwort muss ich mir leider sparen wegen OT, aber in der FAZ von Dienstag dieser Woche wurde berichtet, dass die ganze ältere Menschheitschronologie aufgrund neuer genenetischer Berechnungen evtl. bis zu 20 Millionen Jahre verschoben werden muß. Das ist schon sehr grundlegend...
Da hast entweder Du oder die FAZ etwas in den falschen Hals gekriegt. Man hat die genetischen Datierungen für den Menschen korrigiert und nun sind sie besser im Einklang mit den archäologischen.
http://www.nature.com/news/studies-slow-the-human-dna-clock-1.11431


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

06.10.2012 um 12:46
@rosco
Da ist natürlich was dran, aber die Wissenschaft muss dafür einen hohen Preis bezahlen:
1. richtige, aber "revolutionäre" Außenseitermeinungen setzen sich äußerst langsam durch. Es reicht nicht, dass die neue Meinung richtig und bewiesen ist, sie muß sich auch in den Köpfen durchsetzen und das dauert.
Beispiel: Zu meiner Schulzeit vor 40 Jahren war die Plattentektonik schon im "Erdkunde"-Schulbuch enthalten, aber in einem besonderen Teil ganz am Ende des Buches noch hinter dem Stichwortverzeichnis. Die Sache konnte nicht mehr ignoriert werden, war aber irgendwie noch etwas anstößig.
2. Trollerei, die sich trotz aller "Vorsichtsmaßnahmen" bereits festgesetzt hat und Lehrmeinung geworden ist, ist äußerst schwer zu entfernen. Bezgl. Beispielen will ich mich hier nicht wiederholen und verweise auf meine vorherigen Beiträge "erste Besiedlung Amerikas" und "menschlicher Stammbaum". Manchmal ist auch etwas plötzlich kein Thema mehr (z.B. Waldsterben, der Aufhänger in den 80gern).

Ich bin mir sicher, dass es auch in der "etablierten" Wissenschaft jede Menge Trollerei gibt. Teilweise gewollt, um jenseits jahrelang mühsam erworbenen Fachwissens Außenstehenden Forschungsergebnisse überhaupt verständlich zu machen. Niels Bohrs Atommodell mit seinen Planten-Kügelchen (die es in Wirklichkeit nicht gibt) ist da ein schönes Beispiel. "Lügen für Kinder" hat das jemand mal drastisch genannt. Die Kinder sind wir.


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

06.10.2012 um 14:16
@Lupo1954
Zitat von Lupo1954Lupo1954 schrieb:dass die ganze ältere Menschheitschronologie aufgrund neuer genenetischer Berechnungen evtl. bis zu 20 Millionen Jahre verschoben werden muß. Das ist schon sehr grundlegend...
Das sind die Auswirkungen dieser Berechnungen:

Redating graphic

Grundlegend sind sie nun wahrlich nicht, es sind Verbesserungen im Detail.
Zitat von Lupo1954Lupo1954 schrieb am 27.09.2012:Wie viele Male ist der "Stammbaum" des Menschen nach neuen Funden schon umgeschrieben ("verbessert") worden und wie viele Male wird das noch geschehen?
Das ist der Vorteil lebendiger Wissenschaft gegenüber starren dogmatischen Glaubenssystemen: sie entwickelt sich weiter. Um die Tüttelchen empörter Dogmatiker schert sie sich herzlich wenig. ;)


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

06.10.2012 um 20:36
@geeky
Auch "Dein" Schaubild zeigt eine Verschiebung in die Vergangenheit von 80 - 100% - für die nahe Vergangenheit etwas weniger, für Bereiche jenseits der 100 000 Jahre etwas mehr. Ich halte dass in Bezug auf Erstbesiedlungen, Wanderungsbewegungen usw. schon für erheblich.
@Pan_narrans
Es geht nicht um die Alterbestimmung der letzten 50.000 Jahre, hier ist man offenbar einen entscheidenden Schritt weitergekommen und hat sich angeglichen, es geht um die ganz frühen Funde im Übergang zu den Menschenaffen und da stand in der FAZ, dass die Trennung Affe-Mensch "nicht vor 2O Millionen Jahren, sondern nach der genetischen Uhr schon vor 40 Millionen Jahren stattgefunden hat, der erste Mensch also schon zu Zeiten der Dinosaurier gelebt hat".
Das mit den Dinosauriern ist offenbar aufgefallen und führte zwei Tage später zu einer Berichtigung, aber auch ohne diesen Lapsus ist die Meldung entweder eine wissenschaftliche Sensation oder ein wunderschönes Beispiel für wissenschaftliche Trollerei. Wer von uns mit unseren begrenzten Kenntnissen mag das entscheiden?
Ich für mein Teil habe aus der Meldung die Erkenntniss gewonnen, dass die Fachwelt bezüglich der Datierung duch ein neues Verfahren (Genetik) am Schwimmen ist und alle frühen Datierungen in den Lehrbüchern mit einen großen inneren Fragezeichen versehen. Sollen sich die Ausbuddler und die Genetiker gefälligst zunächst einmal einigen. Dann - aber erst dann - bin ich bereit zu lernen und die entsprechenden Zahlen in mein Allgemeinwissen zu übernehmen. Bis dahin ist meine Antwort auf die Frage nach dem Zeitpunkt der gemeinsamen Vorfahren Affe-Mensch: "Wir wissen es nicht. Ich habe Zahlen zwischen 7 und 40 Millionen Jahren gelesen".
Jetzt fallt bitte nicht alle über mich her und bombardiert mich bitte nicht mit Links usw. die zweifelsfrei beweisen, dass das bewusste Ereignis ohne jeden Zweifel vor x Jahren stattgefunden hat. Darum geht es hier nicht. Es ist nur ein Beispiel, wo sich Wissenschaft auf "dünnen Eis" bewegt.
Die Angelegenheit ist übrigens ein Highligt für Kreationisten.


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

06.10.2012 um 22:00
@Lupo1954
Kannst Du bitte mal den Artikel genau angeben? Ich würde den gerne mal selber lesen.


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"Organisierte Trollerei": Das selbsterhaltende Weltbild und die Folgen

06.10.2012 um 22:55
@Lupo1954

Ich versteh irgendwie dein Problem nicht. Wissenschaft ist nunmal Veraenderung unterworfen und entwickelt sich weiter.
Zitat von Lupo1954Lupo1954 schrieb:1. richtige, aber "revolutionäre" Außenseitermeinungen setzen sich äußerst langsam durch. Es reicht nicht, dass die neue Meinung richtig und bewiesen ist, sie muß sich auch in den Köpfen durchsetzen und das dauert.
Sofern man seine These beweisen kann setzt sich das relativ flott durch. Allerdings muss der Beweis erst geprueft werden oder entsprechende Experimente unabhaengig wiederholt werden, und das dauert naturlich ein wenig. Ein paar Jahre spaeter gilt das dann als Theorie.

Und dass das bei Schulbuechner anders ist oder laenger dauert ist nun auch nicht gerade ueberraschend. Schliesslich kann eine Schule nicht jedes Jahr neue Buecher kaufen, nur weil ein Kapitel neu ist. Und dank Kreationisten und anderer Fundis werden unsere Schulbuecher auch weiterhin hinterherhinken oder sogar Quatsch enthalten (zumindest teilweise).
Zitat von Lupo1954Lupo1954 schrieb:2. Trollerei, die sich trotz aller "Vorsichtsmaßnahmen" bereits festgesetzt hat und Lehrmeinung geworden ist, ist äußerst schwer zu entfernen.
Das kommt auf das Fach an. In Geschichte mag das so sein und diversen Varianten davon, aber ansonsten ist so eine Trollerei schnell vom Tisch. Z.B. die Sache mit dem Spinat, als sich jemand um eine Zehnerpotenz verrechnet hatte.

Abschliessend wuerde ich das auch nicht als Trollerei sehen, zumindest in den meisten Faellen. Die Erfinder diverser Thesen wollten eine Erklaerung finden und hatten leider die falsche Idee.


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