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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

22.763 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Psiram, Homöopathie, Pharmaindustrie ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 16:30
Ich gestehe jedem Menschen zu, sich irrational zu verhalten. Das tut auch jeder Lotto Spieler, der mit Leichtigkeit herausfinden kann, dass jeder in Lotto investierte Euro im Schnitt 68 Cent zurückbringt.

Der Punkt ist aber: Menschen mit ernsten Erkrankungen sind für Einredungen verständlicherweise besonders anfällig.
Ärzte, die diese Patienten betreuen, haben eine über den Mann von der Lottobude hinausgehende Verantwortung, der sie nur dann gerecht werden, wenn sie erwiesenermaßen wirksame Behandlungen durchführen.

Wer da als Arzt nur das Pendant eines Rubbelloses anbietet (wird schon nicht schaden) wird der Verantwortung nicht gerecht und sollte dafür zur Verantwortung gezogen werden.

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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 16:31
Zitat von emanonemanon schrieb:Auch an dich wiederholt die Frage: Kannst du belegen, dass die Prinzipien, auf denen die H. fusst, sinnvoll sind?
Das wäre dann der erste Schritt in eine sinnvolle Diskussion.
Hier nur irgendwelche Befindlichkeiten auszubreiten und andere, ähnlich gestrickte, User durch Schulterklopfen den Rücken zu stärken bringt für das Thema absolut nichts, da kannst du dich bei deiner Wortwahl noch so sehr abarbeiten.

Also, willst du den Stier bei den Hörnern packen und in eine sinnvolle Diskussion eintreten
Du wirst ja am besten wissen, dass ich das nicht kann - wie soll ich denn hier irgendeinen Sinn in den Prinzipien belegen? Das ist doch klar wie sonst was, das ich das nicht kann.
Ich könnte hier nie etwas pro H. schreiben, das dem naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozess Rechnung trägt. Und alles andere würde ja sowieso nicht als "sinnvoll" akzeptiert.

Verstehe nicht, was du mit dieser Aufforderung bezwecken willst. (Aber immerhin beleidigst du mich nicht mehr, das ist schon mal ein Fortschritt.^^)
Außerdem habe ich hier schon einmal versucht, zu erklären, wie ich denke, dass H. wirken könnte (von Hahnemanns Originalzitaten mal ganz abgesehen).
Ich habe auch bereits mehrfach erklärt, dass meine persönliche Meinung zur H. auf meinen persönlichen Erlebnissen (Anekdoten) beruht.


Die Frage ist andererseits doch auch, was soll denn das sein, eine sinnvolle Diskussion? Oder, anders gefragt, weshalb diskutieren wir hier überhaupt?
Eigentlich kann man dichtmachen - man einigt sich darauf, H. wirkt nicht, ergo hat sie keine Existenzberechtigung, ergo verbieten.
Für mich ist das Meinungsdiktatur, aber, bitteschön.^^


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 16:40
@AliceT
Ja, grade die "Selbstversuche" sind ja einer der hanebüchenen "Beweise"! Gut, Hahnemann wusste es nicht besser und ist von völlig falschen Voraussetzungen ausgegangen, aber diese Thesen heute noch zu verfolgen, ja sogar wegen ihrer Geschichte als wirksam zu bezeichnen ist schon reichlich vernagelt.

Aber die anthroposophische "Medizin" ist wie der Rest der fragwürdigen Weltanschauung als pure Scharlatanerie zu betrachten, überall ein bisserl zusammengeklaut, auch die Homöopathie einverleibt, sich selbst als Wissenschaft bezeichnend, ein völlig abstruses Konzept vom Menschen und der Entstehung von Erkrankungen, kurz eine einzige Gewinnmaschine einer Sekte.

Also keine Satire, beide Strömungen können keinen Beweis ihrer Wirksamkeit vorlegen. Wenns nicht wirkt, ist immer der Patient schuld. Schön einfach, gell!

Und ja, H. und A. sind verblendete Idioten! Ausgebildete Mediziner sind eben nicht davor gefeit, auch ebensolche zu sein, es gibt ja auch welche, die Drogenmissbrauch betreiben oder ihre Frau verprügeln. Ein Großteil sieht auch das Geld, wäre dem nicht so, würden sie ja nicht horrende Summen für ihre Behandlung verlangen!


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 16:41
@AliceT
Dann ist deine Homöopathieeinstellung also eine reine Glaubenssache?
Das geben ja nicht viele zu, dafür gibts ein Chapeau.
Nun sind wir hier ja in der Rubrik Wissenschaft, deshalb ist es doch nur natürlich, dass man auch versucht mit wissenschaftlichen Methoden und Fragestellungen zu operieren.

Spekulieren und glauben tun die H. ja schon seit Jahrhunderten.
Reicht das als Basis für ein "Heilsetting" aus?
Wozu solcher Glaube führen kann zeigt sehr schön http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/angebliche-ebola-therapie-liberia-stoppt-homoeopathen-a-1004553.html
Hier sollten Ebolainfizierte mit Globuli behandelt werden.

Die Gesundheit ist ein wertvolles Gut und für die Behandlung sollte der Evidenz vor dem Glauben der Vorzug gegeben werden.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 16:42
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Es ist nur eine Scheinrealität. So wie Star Trek keine reale Raumfahrt beschreibt, auch wenn es unterhaltsam ist.
Die scheinbaren Ergebnisse der H. sind - abseits des Placeboeffektes - reine Wahrnehmungsfehler. Es sind Scheinkausalitäten.
Und Scheinkausalitäten kann man nun mal nicht damit begegnen, dass man "Selbstversuche" unternimmt. Sondern nur damit, dass man prüft, ob eine Kausalität tatsächlich vorhanden ist. Z.B. durch eine Vielzahl möglichst gleich gelagerter Versuche, bei der die Beeinflussung durch eine Scheinkausalität möglichst eliminiert werden (Doppelblindstudien).

Wenn du einen Selbstversuch unternimmst und ein bestimmtes Ergebnis erwartest (ob nun bewusst oder unbewusst), ist die Wahrscheinlichkeit recht groß, dass Du dieses Ergebnis in Deiner Wahrnehmung erzielst.
Nicht weil es wirklich eintritt, sondern weil Du Deine Wahrnehmung und deine Erinnerung dergestalt verbiegst, dass das erwartete Ergebnis scheinbar real ist.

Das funktioniert, um das etwas plastisch zu machen, z.B. indem Du hypothetische Verläufe unterstellst (ich wäre länger krank gewesen, hätte ich nicht XY genommen, was aber einfach nur geraten ist) oder Fehlschläge ausblendest oder sie nicht ins objektiv richtige Verhältnis setzt.
Von mir aus, dann ist es halt eine Scheinrealität.
Vielleicht auch eine Art wahnhafter Zustand, in dem die Erfahrungen gemacht worden sind. Dann müssten man aber hier auch mal festhalten, dass die Wirklichkeit, in welcher Menschen ihre Erfahrungen machen, auch stets unwägbaren Faktoren unterworfen ist und man somit eigentlich jegliche Empfindung subjektiver Natur in die Nähe zu einer Wahnerfahrung stellen kann (als knallharter Naturwissenschaftsfuzzi).

ich wiederhole mich: Dem naturwissenschaftlichen Erkenntnisprozess hält es nicht stand!
Aber, offenbar (und damit wären wir wieder beim dem ungemein spannenden Placeboeffekt), haben Menschen Erfahrungen mit H. gemacht, die sie als nicht wenig relevant angesehen haben und das Bedürfnis verspürt, diese anderen mitzuteilen.
Vielleicht ist die H. auch eine Art "Ventil", um die Wirklichkeit in einer eigentümlichen Art zu beugen. Eine Art psychosomatische Erkrankung, nur andersrum. :D

Besonders interessant und lesenswert finde ich z. B. die Erfahrungen von Constantin Hering (liest hier eh keiner, möchte es aber nicht unerwähnt lassen), der explizit die H. abgelehnt hat und mit Selbstversuchen die nicht-vorhandene Wirkung nachweisen wollte, dann aber persönlich eine andere Erfahrung gemacht hat.

Dass das nichts mit Doppelblindstudien zu tun hat, ist selbstredend.
Wie ich schon sagte, vielleicht ein Wahn. :D :D


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 16:42
Zitat von AliceTAliceT schrieb:H. wirkt nicht ... ergo verbieten.
Wieso?
Heilstein, Rosenkranz und Traumfänger sind doch auch nicht verboten ...


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 16:44
@AliceT
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Vielleicht auch eine Art wahnhafter Zustand, in dem die Erfahrungen gemacht worden sind. Dann müssten man aber hier auch mal festhalten, dass die Wirklichkeit, in welcher Menschen ihre Erfahrungen machen, auch stets unwägbaren Faktoren unterworfen ist und man somit eigentlich jegliche Empfindung subjektiver Natur in die Nähe zu einer Wahnerfahrung stellen kann (als knallharter Naturwissenschaftsfuzzi).
Warum gleich so hoch greifen?
In welchen Fällen konnte denn der "post hoc ergo propter hoc-Fehlschluss" für homöopathische Erfolge ausgeschlossen werden?
Anders formuliert, in welchen Fällen konnte der kausale Zusammenhang belegt werden?
Gilt auch für Hering.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 16:46
Zitat von emanonemanon schrieb:Dann ist deine Homöopathieeinstellung also eine reine Glaubenssache?
Das geben ja nicht viele zu, dafür gibts ein Chapeau.
Nun sind wir hier ja in der Rubrik Wissenschaft, deshalb ist es doch nur natürlich, dass man auch versucht mit wissenschaftlichen Methoden und Fragestellungen zu operieren.

Spekulieren und glauben tun die H. ja schon seit Jahrhunderten.
Reicht das als Basis für ein "Heilsetting" aus?
Wozu solcher Glaube führen kann zeigt sehr schön http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/angebliche-ebola-therapie-liberia-stoppt-homoeopathen-a-1004553.html
Hier sollten Ebolainfizierte mit Globuli behandelt werden.
Die Gesundheit ist ein wertvolles Gut und für die Behandlung sollte der Evidenz vor dem Glauben der Vorzug gegeben werden.
Das hatten wir doch auch schon so viele Male - es gibt immer irgendwelche Wahnsinnige, die gegen ein tödliches Virus Kräuteraufgüsse empfehlen würden, etc. etc. ...

Außerdem, aber auch hier Wiederholung Nummer zweitausendundacht, gibt es ja Versuche, die Wirksamkeit der H. über den Placeboeffekt hinaus zu belegen, reicht aber nicht aus.
Was ich auch gut verstehe, da ein fähiger H. eben NICHT jedem Patienten das gleiche Mittelchen gibt, sondern im Vorfeld erst mal gründlich überlegt, was für ihn in Frage kommt.
Die H. hat natürlich auch ihre Behandlungsprinzipien und ist viel mehr als einfach nur reiner Glaube (dass du das nicht akzeptierst und jetzt gleich wieder mit der Nat.wiss.kiste kommst, ist auch klar.)

Ach ja: H. wird ja auch dann meist erst populär, wenn die ev.basierte Medizin nicht mehr zieht. Ich würde wohl auch erst zum Schulmediziner gehen, dann zum H., je ernsthafter die Krankheit, desto höher die Wahrscheinlichkeit.
Also, es ist nicht so, dass man leichtfertig die Gesundheit des Einzelnen aufs Spiel setzt, nur, weil man sich für H. entscheidet (das ist sozusagen schon vorher gelaufen, bzw. man hat nicht das erhoffte Ergebnis erzielt)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 16:48
@Bishamon

Warum ist der Rosenkranz nicht verboten? Er verspricht Trost, keine Heilung, er wird nicht von einem Arzt verordnet und nicht von einer Pharma Firma hergestellt.

Verwerflich ist doch nur die Verquickung von Medizin (angewandte Naturwissenschaft) mit individuellen Glaubensvorstellungen zum Zwecke der Gewinnerwirtschaftung, indem man Medizin und Hokuspokus gewinnträchtig vermischt.

Die Verquickung von Arzt und Geistlichem hatten wir lange Zeit, so etwas im Neolithikum und man konnte dem Heiler zugute halten: Er wusste es nicht besser. Heute weiss er es besser und bei der Verwendung seines EC Kartenlesegerätes wendet er dann ja auch ausschließlich naturwissenschaftliche Prinzipien, in dem Fall Physik und Informatik an.

Gerad die 'begleitende Anwendung' finde ich verwerflich. Hier wird ein ganzheitliches Paket versprochen, von dem ein teil völlig berechtigt angewandt wird und der andere damit zu Unrecht aufgewertet wird.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 16:49
@AliceT
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Die H. hat natürlich auch ihre Behandlungsprinzipien und ist viel mehr als einfach nur reiner Glaube (dass du das nicht akzeptierst und jetzt gleich wieder mit der Nat.wiss.kiste kommst, ist auch klar.)
Kannst du das an Beispielen aufzeigen?
Also das die Behandlungsprinzipien auf mehr als einer Glaubensgrundlage fussen?
Dann wären sie ja vielleicht sinnvoll.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 16:50
Zitat von emanonemanon schrieb:Klingt schon ganz anders als in deinem Zitat.
Ach ja ? Eventuell hast du auch nur die Ausführungen zur Studie sowie RCT's allgemein nicht gelesen oder verstanden.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 16:59
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Vielleicht auch eine Art wahnhafter Zustand
Na ja, so weit müssen wir nicht gehen.

Es sind bekannte und "normale" Mechanismen. Dein Gehirn, und damit Deine Wahrnehmung und Deine Erinnerung, ist kein Computer.
Dein Gehirn speichert nicht wie eine Festplatte, sondern gibt den Erlebnissen und Erinnerungen unterschiedliche Gewichtung und - was noch problematischer sein kann - passt Erinnerungen an Erwartungen an.
Das ist weder dämlich noch wahnhaft. Das ist eben die Funktionsweise dieses Organs.
Zitat von AliceTAliceT schrieb:haben Menschen Erfahrungen mit H. gemacht, die sie als nicht wenig relevant angesehen haben und das Bedürfnis verspürt, diese anderen mitzuteilen.
Nicht ganz. Sie haben keine solchen Erfahrungen gemacht. Sie glauben nur, solche Erfahrungen gemacht zu haben.
Zitat von AliceTAliceT schrieb:dann aber persönlich eine andere Erfahrung gemacht hat
Das passiert immer wieder. Aber es hat keinerlei Aussagekraft.
Menschen können durch bestimmte Ereignisse auch eine vorgefasste Meinung ändern und fortan an das Gegenteil von dem glauben, an das sie vorher glaubten.


Ich weiß, wie fest man von dem überzeugt ist, an das man glaubt. Aber man muss sich noch ein Restmisstrauen behalten, um seinen Glauben auch zu hinterfragen.

H. ist ein besonders eindrückliches Beispiel. Das postulierte Wirkprinzip ist absurd. Der Umstand, dass nur "gute" Wirkungen ins Wasser über gehen ist absurd. Der Umstand, dass alles andere, mit dem das Wasser in Kontakt war, keine Rolle spielt, ist absurd.
Das ganze Prinzip ist reine Magie. Es kann nur erklärt werden, wenn wir eine Art Gott unterstellen, der die guten Sachen übergehen lässt un die schlechten nicht. Ohne eine solche intelligente Auswahl, was sich nun das Wasser merken darf und was nicht ist das ganze Prinzip hanebüchen.

Und obwohl es so absurd ist, "wissen" Menschen, dass es wirkt. Sie wissen es, weil in ihrem persönlichen Erkenntnisprozess ein Fehler passiert ist, den sie nicht als solchen erkennen. Nicht weil es alles Idioten sind, sondern weil die Gesamtumstände das Erkennen dieses Fehlers erschweren.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 17:01
Zitat von geisterfreigeisterfrei schrieb:Ja, grade die "Selbstversuche" sind ja einer der hanebüchenen "Beweise"! Gut, Hahnemann wusste es nicht besser und ist von völlig falschen Voraussetzungen ausgegangen, aber diese Thesen heute noch zu verfolgen, ja sogar wegen ihrer Geschichte als wirksam zu bezeichnen ist schon reichlich vernagelt.

Aber die anthroposophische "Medizin" ist wie der Rest der fragwürdigen Weltanschauung als pure Scharlatanerie zu betrachten, überall ein bisserl zusammengeklaut, auch die Homöopathie einverleibt, sich selbst als Wissenschaft bezeichnend, ein völlig abstruses Konzept vom Menschen und der Entstehung von Erkrankungen, kurz eine einzige Gewinnmaschine einer Sekte.

Also keine Satire, beide Strömungen können keinen Beweis ihrer Wirksamkeit vorlegen. Wenns nicht wirkt, ist immer der Patient schuld. Schön einfach, gell!

Und ja, H. und A. sind verblendete Idioten! Ausgebildete Mediziner sind eben nicht davor gefeit, auch ebensolche zu sein, es gibt ja auch welche, die Drogenmissbrauch betreiben oder ihre Frau verprügeln. Ein Großteil sieht auch das Geld, wäre dem nicht so, würden sie ja nicht horrende Summen für ihre Behandlung verlangen!
Mann, da klingt ja ganz schön wütend.
Darf ich fragen, weshalb? (kann ja sein, dass du an einen unfähigen H. geraten bist, oder so)

Steiner sollte man aber schon von der H. trennen. Der hat ja schon sehr schräge Ideen. Okay, so gesehen die H. natürlich auch. :D

Scharlatanerie ist für mich allerdings, wenn man etwas verabreicht, von dem man weiß (und glaubt), dass es nicht wirkt, um sich am Patienten zu bereichern.

Zu diesen Selbstversuchen: Nein, das sind natürlich keine Beweise. Vielleicht werde ich hier auch missverstanden: Nur, weil man etwas interessant und bedenkenswert findet, heißt es doch noch lange nicht, dass man das (und auch immer in der Zeit der Abhandlung zu verortende) Prinzip der Erkenntnisgewinnung kritiklos gutheißt.
Mich interessiert z. B. hier, dass jemand, der von Anfang an kontra H. eingestellt war, in Versuchen zu dem Schluss gekommen ist, dass
die H. eine wie auch immer geartete Wirkung hat.

Weshalb, das ist eben die Frage (wie gesagt, es ist auch nicht auszuschließen, dass es eine Art Selbstsuggestion oder etwas in der Art ist.
interessant ist es in jedem Fall


Deshalb finde ich es auch immer etwas albern, wenn man so tut, als würde die H. das Verderben der Menschheit besiegeln.


Ein guter H. würde auch NIE dem Patienten irgend eine Schuld geben, dass ein Mittel nicht wirkt. Wenn, dann hat der H. versagt, bzw. das für den Patienten passende Mittel eben (noch) nicht gefunden.

Das aber nur nebenbei.

Gruß! :)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 17:07
Zitat von BishamonBishamon schrieb:Wieso?
Heilstein, Rosenkranz und Traumfänger sind doch auch nicht verboten ...
Sag ja nicht ich, sondern die "H.hasser" ;)

Aber ich verstehe schon, was du sagen möchtest. ;)
Zitat von emanonemanon schrieb:Kannst du das an Beispielen aufzeigen?
Also das die Behandlungsprinzipien auf mehr als einer Glaubensgrundlage fussen?
Dann wären sie ja vielleicht sinnvoll.
Nein, sorry, mach ich nicht, denn das hatten wir hier schon mehr als einmal und es ist vermutlich einfach sinnlos.
Belassen wir es einfach dabei:
Du denkst, es ist reiner Glaube, für mich steht ein Prinzip dahinter (von dem ich nicht behaupte, dass ich es auch nur im Ansatz verstehe oder auch nur erahnen könnte, was wiederum gut zum Glauben passt ) und, drittens, und am wichtigsten, für dich ist das von mir als erkannt gewähnte Prinzip reiner Glaube (was den Glauben und den Wahn ganz gut vereint.) :)
Zitat von emanonemanon schrieb:Anders formuliert, in welchen Fällen konnte der kausale Zusammenhang belegt werden?
Nirgends, also: Wahn und Glaube. :)


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 17:19
@AliceT
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Nirgends, also: Wahn und Glaube.
Eigentlich schade, man hofft ja irgendwo immer es gäbe neuere Erkenntnisse.
Aber schön, dass du das so ehrlich zugibst.


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Evidenzbasierte Medizin vs. Komplementärmedizin

12.03.2018 um 18:50
@sacredheart
wenn sie erwiesenermaßen wirksame Behandlungen durchführen.
Ich gebe aber zu bedenken, dass etliche dieser Ärzte tatsächlich von der Wirkung der HP überzeugt sind. Zum einen, weil sie eben keine wissenschaftlich Forschenden sind und nicht jede neueste Studie verfolgen. Es werden jährlich nämlich weltweit Tasuende, falls nicht Hundertausende an Studien durchgeführt. Die kann man selbst als Fachexperte beim besten Willen nicht alle lesen, geschweige denn auf ihre Korrektheit hin überprüfen.
Von daher verlassen sich Ärzte eben auf das, was ihnen Pharmazievertreter, und auch ein Anbieter von HP ist eigentlich ein solcher, sagen und ihre Erfahrungen. Und wenn ihnen dann obendrein HP begeisterte Patienten von der tollen Wirkungsweise vorschwärmen, bzw es leider doch einige skrupellose oder/und dumme Kurs- und Anbieter in Sachen HP "Lehr"gänge gibt, und selbst Unis sind nicht dagegen gefeit, dann sind auch Ärzte von der Wirkung dieser "Medizin" überzeugt.

Fr Dr Natalie Grams ist ein gutes Beispiel für eine gut meinende, auf HP vertrauende Ärztin, die nicht absichtlich gelogen hat. Ja, die sich sogar auf diesem Gebiet "weiter bildete", nur, um ihren Patienten zu helfen.
Sie zog ursprünglich sogar aus, ein Buch für die HP zu schreiben. Erst dieses Unterfangen, das sie zum Glück gründlich und vorurteilsfrei genug anging, öffnete ihr letztendlich die Augen.


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12.03.2018 um 19:03
Zitat von emanonemanon schrieb:Hier sollten Ebolainfizierte mit Globuli behandelt werden.
Ich schlage diesen Ärzten vor, sich mal so mutig zu verhalten, wie man das von einem Vorkämpfer einer Idee erwarten kann. Wie wäre es, statt an fremden Opfern die propagierte Kur zuerst an sich selbst zu testen?
Also, sich selbst mit Ebola infizieren und dann Globuli schlucken. Das wäre echter Pioniergeist. Aber alles, was diese Superhelden schaffen, ist sinnlos Gelder verschwenden, großspurig auftreten und verkünden, "die Regierung habe sie behindert", eine Formulierung, die, ohne die Gründe dafür zu nennen, suggeriert, es gebe eine von oben angeordnete "Unterdrückung der Wahrheit".
Ich gehe jede Wette ein, dass diese vier Typen davon ernsthaft überzeugt sind.


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12.03.2018 um 20:00
@AliceT
Wütend? Ja! Und auch wohl zu Recht. Nein, ich persönlich gehe nicht zum Heilpraktiker und würde auch keinen Arzt mit der Zusatzbezeichnung Homöopathie aufsuchen.

Ein "guter" Heilpraktiker würde dieses und jenes nicht? Aha, dann gibts wohl keine guten. Zumindest gibts keine, die ehrlich genug sind, sich über die tatsächlichen Möglichkeiten ihrer "Heilweise" zu informieren. Da werden munter Diagnosen per Pendel, Kinesiologie oder Bioenergetik gestellt, höchst fragwürdige Bluttests beauftragt . Von wegen, intensive Beschäftigung mit dem Kunden, Apparatemedizin vom Feinsten!

Völlig gesunde Leute sind dann auf einmal schwerkrank, weil sie ab und zu ein paar Blähungen oder Hautunreinheiten haben, die eher Lebensstil und Tischmanieren geschuldet sind. Die Patienten dürfen wegen der Laktose keine Milchprodukte, wegen des Glutens keinen Weizen und wegen des bösen Zuckers keinen Kuchen mehr essen, bekommen dann Dinkelprodukte (150% Glutengehalt im Vergleich zu Weizen) oder Agavendicksaft ( Fructosebombe) , pilztötende Globuli und Schüsslersalze auf Laktosebasis (gröhl) oder gar die Clarksche Leberreinigung empfohlen.

Und obwohl sich rein gar nix verändert, schwören die dann auf den Heilpraktiker, wenn man ihnen erklärt, welchem Bullshit sie aufgesessen sind, ist man selbstverständlich der böse Pharmaverteidiger.

Wie kommt es denn zu solchen (eher noch harmlosen) Fehlern, wenn die alle so gut Bescheid wissen und aufklären? Wie man Heilpraktiker wird, weißt du ja, oder? Da gibts aber tatsächlich etliche, die behaupten, man müsse dafür drei Jahre studieren!

Der Heilpraktiker unnterliegt keiner Dokumentationspflicht, im Zweifel kann er sich also immer drauf rausreden, er habe diese oder jenen Patienten nicht wegen einer bestimmten Erkrankung behandelt, ist das eine seriöse Vorgehensweise, grade wenn man sich ansieht, wie viele auch mit ernsteren Krankheiten von diesen Kurpfuschern behandelt werden?
Und sage nicht, das wäre anders! Ich hab schon einige Menschen dahinsiechen gesehen, weil man ihnen ausgeredet hat, ihren Krebs schulmedizinisch zu behandeln. Mir selber wurden auch derartige "Wunderkuren" von Anhängern dieses Unfugs empfohlen.
Hier im Dorf wurde letztes Jahr im Sommer eine Frau beigesetzt, die selbst Heilpraktikerin war. Gut 12 Jahre hat sie sich geweigert, ihren Brustkrebs behandeln zu lassen und ist schlussendlich bei lebendigem Leib verfault, hat Mann und Kindern die Pflege und den Anblick zugemutet.

Ich könnte noch viele Dinge erzählen, mir muss keiner sagen, ich wüsste nix über H. und A. Jede einzelne dieser Pseudobehandlungen ist zu viel!


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12.03.2018 um 20:15
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Scharlatanerie ist für mich allerdings, wenn man etwas verabreicht, von dem man weiß (und glaubt), dass es nicht wirkt, um sich am Patienten zu bereichern.
Man sollte schon unterscheiden können, zwischen Ärzten und evidenzbasierter Medizin.
Ein schlechter Arzt ist kein Beleg dafür, dass evidenzbasierte Medizin schlecht ist.


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12.03.2018 um 23:50
Zitat von AliceTAliceT schrieb:Besonders interessant und lesenswert finde ich z. B. die Erfahrungen von Constantin Hering (liest hier eh keiner, möchte es aber nicht unerwähnt lassen), der explizit die H. abgelehnt hat und mit Selbstversuchen die nicht-vorhandene Wirkung nachweisen wollte, dann aber persönlich eine andere Erfahrung gemacht hat.
Interessant, sozusagen ein Konvertit zum Homöopathie Glauben?

Wikipedia: Erleuchtung


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