Arrakai schrieb:Es würde sich alles wegbewegen
Es ist wie gesagt schlimmer. Nehmen wir an, unsere Erde flöge in so nem Materie"gürtel" nach rechts weg, weg vom "Knallzentrum" links. Über und unter ihr fliegen parallel zu ihr zwei Himmelskörper, die sich realiter immer weiter von der Erde fortbewegen, weil alle sich ja radial vom Zentrum fortbewegen. Was sieht man von der Erde aus? Na jedenfalls nicht das Licht jener Sterne, welche diese nach exakt unten bzw. oben absenden. Denn bis das auf Erdhöhe ankommt, ist die Erde ja weiter nach rechts gewandert. Man kann von der Erde nur jenes Licht jener beiden Sterne sehen, welches die zu einem früheren Zeitpunkt nach schräg rechts unten bzw. schräg rechts oben hin abgestrahlt haben. Die Erde sieht also beide Sterne sich von ihr entfernen, aber nicht "über und unter sich", sondern schräg hinter sich. Will heißen, die eigentlich gleichmäßig um die Erde verteilte Materie würde viel häufiger als links von der Erde stehend (sich entfernend) wahr genommen. Im rechten Bereich gäbe es scheinbar weniger Himmelskörper. "Mein" Modell ist also mitnichten gleichwertig, bildet nicht dasselbe ab, wie wir jetzt sehen, und wie es zum Universum eines expandierenden Raumes paßt. - Und auch die Hintergrundstrahlung würden wir vergleichbar wahrnehmen, mit Schwerpunkt von links her kommend.
Dabei ist noch nicht mal bedacht, daß die Rot-Blau-Verschiebung des Lichts weit stärker ausfiele als heute, wo wir aus ihr die Relativbewegung und -Geschwindigkeit der Erde gegenüber einem CMB-isotropen Bezugspunkt berechnen können. Wahrscheinlich käme von der zwischen Erde und "Zentrum" liegenden Materie überhaupt kein Licht mehr bei der Erde an. Denn wenn der Rand des beobachtbaren Universums sich von der Erde bereits fast lichtschnell entfernt, hieße das, daß der zentrumsnahe Materiebereich sich mit v=X vom Exzentrum fortbewegt, die Erde mit X + fast c, aber der gegenüberliegende Bereich am Rand des beobachtbaren Universums würde schon eine Geschwindigkeit von x + fast 2C draufhaben müssen. Und zwar bei einer "Bewegung durch den Raum", was nicht drin ist.
Wie gesagt, ich hab mir das mal irgendwann so vorgestellt, es aber nicht weiter verfolgt. Sonst wären mir die Fehler schon da aufgefallen.
Arrakai schrieb:Was heute gravitativ gebunden ist, bleibt gravitativ gebunden (das gilt mindestens für die gesamte lokale Gruppe, manche gehen von noch größeren Strukturen aus). Und das, was gravitativ gebunden ist, wird in vielen Billionen Jahren in einem einzigen Schwarzen Loch enden.
Und das stimmt so nicht.
1) Auch in gravitativ gebundenen Systemen können Kollisionen, Flybys, "Explosionen" (wie Absprengungen von Novae) zum Erreichen bzw. Überschreiten der Fluchtgeschwindigkeit bei einzelnen Objekten führen. Vor allem in Randbereichen, aber auch in zentraleren Regionen.
2) Solang niemand das Dreikörperproblem lösen kann, kann auch niemand behaupten, daß "ewig stabil" nicht möglich ist.
Was Du da sagst, wird zwar oft gesagt, aber ich hab den bösen Verdacht, daß angesichts der beiden angesprochenen Punkte in der Behauptung zu viel "geglaubt" drinsteckt.
Arrakai schrieb:Dieses Ende nennt man den Hitzetod des Universums (Big Freeze).
Mir will schon seit so langer Zeit nicht in den Kopf, wieso man da vom "Hitze"tod spricht. Wärmetod, ok, denn Wärme als technischer Begriff meint auch 0,0...01°K. Aber Hitze? Das geht begrifflich nicht anders als "gefühlt sehr warm, arg weit wech von Null Kelvin". Ich mein, englisch heißts auch extra "Big
Freeze" - alles andere als Hitze. Vom Wärmetod hab ich das erste Mal in den späten Siebzigern oder frühen Achtzigern gelesen, ist also ein altgebräuchlicher Begriff. Sollte doch langen. Schließlich reden wir ja wirklich von "am Ende" Nullpunktsenergetischem Temperaturniveau (bei Expansion).
Arrakai schrieb:Ob mit oder ohne Mond ist erstmal egal.
Also ist Deine Erklärung der Orbitalinstabilität dank Mondverlust vom Tisch, ja? Danke.
Arrakai schrieb:Der springende Punkt ist die Veränderung, also die Tatsache, dass die Erde ihren Mond verlieren wird.
Wobei sollte das ein springender Punkt gewesen sein? Es ging doch um den Verlust eines stabilen Orbits der Erde durch Mondverlust (noch so ein Ding, wo ein gravitativ gebundenes System mitnichten gravitativ gebunden bleibt übrigens). Und da springt dieser Punkt nicht, wenn Du ihn nicht als springend aufzeigen kannst.
Arrakai schrieb:Wenn ich es jetzt nochmal durchdenke, dann ist das zwar ein gutes Beispiel dafür, dass sich stabile Orbits ändern können. In diesem Fall aber eher für den Mond selbst, weniger für die Erde.
Ohnehin ist die Sache mit den stabilen Orbits, daß ne Störung eines Orbits in den seltensten Fällen dazu führt, daß der so gestörte Trabant z.B. ins Zentralgestirn plumpst. In der Regel führt ein Ausbremsen der Orbitalgeschwindigkeit zu einem "spiralförmigen Fall" näher ans Zentralgestirn ran, wobei irgendwann die Fallbeschleunigung hoch genug ist für einen neueren, engeren Orbit, oder anders rum, eine Geschwindigkeitserhöhung treibt den Trabanten spiralförmig hinaus, bis sich die Geschwindigkeit des Sichentfernens so weit abgebaut hat, daß ein neuerer, fernerer Orbit eingenommen wird.
OK, die Gezeitenwirkung führt zum kontinuierlichen Entfernen, aber auch das führt - siehe Erdmond - mehr zum Auflösen gravitativer Bindung als zu Kollision und SL-Freßchen in aberbillionen Jahren...
Arrakai schrieb:Bis das Ereignis so groß ist, dass diese Ordnung endet.
Ich seh da grad nur Vokabeln aneinandergereiht, kein Argument. Ums mal so zu sagen. Sollten durch SL-Anwachsen immer mehr SL vorkommen und diese bei Transits dann stärkere Auswirkungen auf Objekte mit (bisher) stabilem Orbit haben, dann wird 1) die Veränderung des Orbits im Schnitt größer ausfallen, 2) Objekte auch häufiger (wiewohl immer noch selten) direkt ins Zentralgestirn (oder den Transitkörper) hinein abgelenkt, 3) genauso häufig aber auch aus der gravitativen Bindung hinauskatapultiert werden, in den interstellaren Raum, aber auch in den intergalaktischen.
Die stabile Ordnung wird letztlich mit dem Masseanwachsen der Objekte (Einzel-SLs) auf größere Skalen verlegt. Ne Galaxie, die aus etlichen Millionen massenweise anderes verspeist habende SL bestünde, hätte dennoch stabile Orbite ums galaktische Zentrum, wie es heute schon ist (wobei hier "stabil" freilich anders ist als saubere Ellipsen, dennoch arg stabil). Transite würden halt häufiger zum Rauskicken in den intergalaktischen Raum führen. In dieser Größenordnung gäbe es dann auch vermehrten Materieauswurf aus den Clustern heraus.
Dieses "Anwachsen" führt auch zum Anwachsen der Ordnung, letztlich der selben Ordnung, nur größer eben. Ich sehe da mitnichten, daß "die Ordnung endet".
Arrakai schrieb:Auf was ich abgezielt habe sind die bekannten Metriken (Schwarzschild, Kerr, Kerr-Newman, ...). Das sind konkrete Lösungen der Feldgleichungen und damit Bestandteil der ART.
Ändert nichts daran, was ich entgegnet habe. Die RT(en) ist (sind) keine Theorie über die Beschaffenheit im Innern von SL.
Auch die letzten Ausführungen ändern daran nichts. Ums zu zeigen mit Deinen Worten
Arrakai schrieb:Die Feldgleichungen sind der Rahmen, die Metriken sind die Lösung der Feldgleichungen [...] Wir können nicht wissen, welche Lösung die richtige ist.
Gibt viele Erklärungen, wie das so im SL-Innern sein könnte, niemand weiß was, und die RT gibt uns da auch nix an die Hand, außer daß sie den Rahmen für einige der Spekulationen hergibt, letztlich auch den Rahmen setzt dafür, was da "drinnen" möglich sein könnte und was sicher nicht. Aber ne Theorie dessen, was da drin ist? Das ist die RT DEFINITIV nicht.
m.A.o schrieb:perttivalkonen schrieb:
Nur daß m.A.o. halt nicht von "ichgehedavonausdaß" spricht, sondern von Isso.
wo bitte?
Etwa hier.
m.A.o schrieb:In einem SL, wenn die "verschluckte" Materie zur Un-Materie (auf das Volumen 0) geschrumpft wird und gleichzeitig das Raum/Zeit-Gefüge damit außer Kraft (ist ja mitverschlungen) gesetzt wird, ist ja kein Raum mehr da
Und nein, Dein "wenn" ist ein "sobald", kein "sofern". Daß die Materie (mit pre oder un davor, egal) in ner Singularität landet, daran hast Du schon bei Vorstellung Deiner sieben Aggregatsstände keinen Zweifel gelassen.