Link: www.aei-potsdam.mpg.de (extern) (Archiv-Version vom 23.10.2005)@Tyranus
Kein Bock, in jedem Thread dasselbe zu schreiben. Vielleicht stellt das ja einige "Zeitgenossen" ruhig:
Ergänzung zu dem Text: Es ist Wissenschaftlern bereits gelungen, subatomare Teilchen über eine Strecke von 600 m zu "teleportieren".
Die Quelle habe ich als Link für denjenigen angefügt, der sich den Kram in voller Größe geben will.
Los geht` s:
"In den letzten Jahren haben einige Physiker Experimente angestellt, in denen Überlichtgeschwindigkeiten gemessen wurden. Andererseits sagt die spezielle Relativitätstheorie (SRT) Albert Einsteins, daß die Lichtgeschwindigkeit (allgemein mit c bezeichnet) das absolute Tempolimit für die Bewegung von Materie und für die Übertragung von Informationen ist. Wird Information schneller als mit Lichtgeschwindigkeit übertragen, dann kommt es zu merkwürdigen Effekten, z.B. sieht es für einige Beobachter so aus, als sei das überlichtschnelle Teilchen an seinem Ziel angekommen, bevor es überhaupt ausgesendet wurde (Verletzung der Kausalität). Wie das zustande kommt, steht in der einführenden Literatur zur SRT. Ist die SRT jetzt also widerlegt, weil Überlichtgeschwindigkeiten gemessen wurden? Das erste Problem mit diesem einfachen Schluß ist, daß, obwohl in der SRT Information bzw. Energie nicht mit Überlichtgeschwindigkeit übertragen werden kann, bestimmte Geschwindigkeiten im Zusammenhang mit der Wellenausbreitung die Lichtgeschwindigkeit durchaus überschreiten dürfen. So dürfen die Phasengeschwindigkeit und sogar die Gruppengeschwindigkeit oder die Schwerpunktsgeschwindigkeit eines Wellenpakets durchaus größer als die Lichtgeschwindigkeit sein (diese Begriffe werden in einführenden Physikliteratur erklärt). Die Geschwindigkeit des Signal`anfangs' - dem ersten Anzeichen dafür, daß da überhaupt eine Welle kommt -, die sogenannte Frontgeschwindigkeit muß dagegen immer kleiner als die LG sein. Detaillierte Untersuchungen zu dieser Fragestellung und den Rollen der einzelnen Geschwindigkeiten finden sich in dem klassischen Buch
Brillouin, L. 1960 Wave Propagation and Group Velocity. NY: Academic Press.
Ein Kennzeichen der Diskussion um die Überlichtgeschwindigkeiten ist es, daß die experimentellen Ergebnisse selber kaum umstritten sind, umso mehr dafür ihre Interpretation. Einigkeit besteht darüber, daß in keinem der Experimente Frontgeschwindigkeiten größer als Lichtgeschwindigkeit gemessen wurden, und daß es somit keine Widersprüche zur Einstein-Kausalität bzw. zur Grundlage der SRT, nach der Frontgeschwindigkeiten die Lichtgeschwindigkeit nicht überschreiten dürfen, gibt. Die Diskussion, wieviel Zeit denn nun ein Teilchen zum Tunneln durch eine Barriere benötigt, begann etwa in den dreißiger Jahren und ist wohl auch heute noch nicht ganz abgeschlossen. Diese Problematik betrifft dabei sowohl "echte" quantenmechanische Tunnelexperimente, wie die von der Forschergruppte in Berkeley um Raymond Chiao, als auch eigentlich klassische Experimente mit Mikrowellen in Wellenleitern, wie die von Günter Nimtz und Mitarbeitern."