Todesfall Anton Koschuh

@Puccini
auschließen will ich gar nichts aber ein Unglück ist für mich wahrscheinlicher. Allerdings ist mir rätselhaft wie und wieso er an diesen Ort gelangte.

Also ich ziehe mich wieder raus aus dem Fall, denn nach meinen Überlegungen und Gesprächen mit anderen Teilnehmern hier, stellt sich die Situation für mich folgendermaßen dar:

Der junge Mann ist in Begleitung in Hamburg unterwegs. Er fühlt sich dort schon unwohl, bereut es sogar, die Reise angetreten zu haben. Plötzlich redet er von Flugangst, obwohl dies aus seinem Umfeld nicht bestätigt wird. Er lässt seinen Geschäftsfreund einfach alleine zum Flughafen fahren, obwohl der Flug bereits bezahlt ist und das wesentlich bequemere Mittel zur Heimreise.

Es ist von "Bedrohungen" die Rede. Keiner kann aber sagen, woher diese kommen könnten. Es gibt keinerlei Anzeichen oder Zeugen dafür. Er fühlte sich in Hamburg akut verfolgt. Wieso sonst wechselt er das Verkehrsmittel spontan? Wieso gibt es Zeugenaussagen über eine Ausnahmesituation von A.K.?

Er steigt also in den Zug, ist wahrscheinlich verwirrt. Wer sagt, dass er sich nicht aufgrund des Gefühls verfolgt zu werden aus dem Zug verabschiedet? Er geht den Gleisen nach, um Orientierung zu finden, irrt durch die Nacht und wird von einem Zug verletzt, woraufhin er stirbt. Oder er hat den Wunsch zu sterben. Nicht vorher, also in der Vergangenheit, sondern nur jetzt, in dieser akuten Situation.

Fremdverschulden würde nur Sinn machen, wenn man ihn hätte ausrauben wollen. Sprich: Jemand erkennt seine hilflose Situation und schmiedet einen Plan oder jemand bringt ihn in so eine hilflose Situation, um ihm ausrauben zu können (siehe Ko-Tropfen-Fall). Das passt aber insofern nicht, dass der Geschäftspartner wohl schon in Hamburg zur Polizei gegangen ist, weil er sich offensichtlich um A.K. sorgte. Also kann er nicht erst unterwegs in eine solche Situation gebracht worden sein. Auch wurden seine Geldkarten, Wertgegenstände und 50 Euro (mehr hatte er, so er denn wirklich so sparsam war, nicht bei sich) alle gefunden.

@DS79

DS79 schrieb:er kein Treffen ausgemacht (sonst hätte der "versetzte" sich wohl gemeldet)

das kann alles oder auch nichts heißen. die Polizei hat jedenfalls verlautbaren lassen, dass sie den Inhalt der letzten Nachrichten von AK nicht bekannt gibt, um die betreffende(n) Person(en) zu schützen. Das kann durchaus heißen, dass es einen letzten Kontakt gab, der/die mehr über die Hergänge wissen könnte, dieser Kontakt aber ein wasserdichtes Alibi hat. Fakt ist auch, dass es derzeit eine Todesursachenklärung ist und keine Mord/Totschlagsermittlungen sind.

@Ylenia

wieso muss man die Wahrnehmung einer zufälligen Gelegenheit zur Insektensuche (langer Halt des Metronom in Unterlüß) mit geplanter und bewusster absichtlicher Forschung gleichsetzen?


Ich schreib mal ein Szenario, welches ich mir jedenfalls gut vorstellen kann.
Ich kann mich gut in die Situation hineinversetzen: Angenommen, mein Hobby seien Burgen und Schlösser gewesen, ich strande spät abends im Ausland in einer Gegend, die alles bieten würde was mich interessiert. Auch ich könnte dem Reiz erliegen, aus einer unerwarteten Gelegenheit, die eigentlich sehr ärgerlich ist, noch was für mich nutzbringendes heraus zu holen. Dann würde ich am nächsten Morgen meinem Kumpel schreiben, du sorry, meine Zugverbindung war dermaßen besch**** dass ich nachts in der Gegend von ***** einfach ausgestiegen bin. Da hatte der Zug doch tatsächlich 40 Minuten rumgestanden und ich war dermaßen sauer, dass ich nun nicht mehr heim konnte. Ich weiß aber , dass es dort ne ganz tolle alte Burg gibt, und da hab ich einfach beschlossen, die schaust du dir morgen früh an und danach fährst du mit der nächsten Gelegenheit heim. (((Anton Koschuh: Ich hab auf dem Bahnhof in Uelzen (von Hundertwasser gestaltet) Flyer liegen sehen, dass es am Vortag eine Schmetterlingswanderung vom örtlichen NABU Verein gab und bin da auf eigene Faust auf einen kurzen Abstecher hin. Ich weiß, dass es dort die ganz seltene Heuschrecke xyz gibt, den Schmetterling Wunderschön oder was auch immer sein Herz höher schlagen lies.))) Was soll ich sagen: es war toll! Jetzt bin ich totmüde und das Bier trinken wir in den nächsten Tagen zusammen....

Hier wird immer so getan, als würden 40 V I E R Z I G Minuten die Welt bedeuten! Wir reden hier nicht über 4 Std. Aufenthalt, die solch ein Szenario möglich machen würden. @Puccini hat doch eine ganz gute Situation beschrieben, wie es gewesen sein könnte und auch berücksichtigt, das NIEMAND etwas von einer Bedrohung vernehmen konnte.

Was mich sehr wundert, die von mehreren Personen geäußerte 'Flugangst' wird vehement negiert von den usern - weil keine Belege dafür, keine gesicherte Quelle - die ist ja tot! Aber, die ebenfalls ungesichterte Bedrohung, die wird ausgebaut und für mögliche Fremdtäterszenarien zugrunde gelegt!

@Interested
Ich denke auch nicht, dass jemand wegen einer 40minütigen Verspätung einen Zug verlässt, für den er knapp 300 Euro bezahlt hat und erst recht dann nicht, wenn die Fahrtstrecke, die noch vor einem liegt, dermaßen lang ist, dass 40 Minuten im Vergleich geradezu lächerlich erscheinen.

Klar, nachts auf Schmetterlings-Tourismus. Wegen 40 Minuten Verspätung schmeißt er alle Pläne über den Haufen. Wieso hat er sich dann nicht in Uelzen ein Hotel genommen und irrt auf den Gleisen umher? Hat er da Insekten gesucht, oder was? Mit all seinem Gepäck im Schlepptau?

Sorry, möchte mich nicht lustig machen, dazu ist das alles zu tragisch, aber manch einer sollte sich wirklich mal nach dem Wahrscheinlichkeitsgehalt seiner Aussagen fragen.

@Puccini

Nein, ich fand es sehr schön, dass Du Dir aufgrund der Wiki-Seite einen Überblick verschafft hast, ohne in die bisherige Diskussion involviert zu sein und ein mögliches, realistisches mit hohem Wahrscheinlichkeitsgehalt entsprechendes Szenario aufgezeichnet hast - das macht den kleinen, aber feinen Unterschied.

Die Plausibilität wird hier oft vernachlässigt und wildeste Möglichkeiten inszeniert - es gibt bisher wohl keine Zeugen, die Toni im Zug gesehen haben, somit auch keine verfolgenden Mörder, die sich im an die Fersen geheftet haben und scheinbar ja nur an seiner Speicherkarte interessiert waren^^ - Daher Danke, für ein sachlich mögliches Szenario - was ich von Anfang an propagiere.

@lawine

Muss dir zustimmen.
Hier sind einige, die es sich wohl nicht vorstellen können, wie es für einen Insekten-Liebhaber sein muss, zufällig in so einem interessanten Gebiet zu landen.
Und die glauben, so jemand könnte dann das Biotop links liegen lassen, nur um sich in dieser lauen Sommernacht ein Hotelzimmer zu sichern.

@Tajna

Der Insektenliebhaber, war frisch verliebt in eine menschliche Frau^^ - ein einzigartiges Wesen wohl für ihn. Was hälst Du für wahrscheinlicher, dass er möglichst schnell mit ihr kuscheln wollte oder doch lieber mit den Insekten?

@Tajna
Nenne mir bitte nur einen plausiblen Grund, weshalb er mit vollem Gepäck nachts durch die Wildnis rennen soll? Allein? Weit weg von daheim? OHNE FORSCHUNGSUTENSILIEN? Welcher Mensch denkt sich so etwas ernsthaft aus?

@Interested

Ich habe das im Tagebuch von Max so interpretiert, dass sich diese Frau, während Toni in Hamburg war, von ihm endgültig los gesagt hat - sie war ja anscheinend verheiratet.
(Ich glaube, dass Max mit dieser Frau nach Tonis Verschwinden telefoniert hat und dass er sich nur aus Rücksicht ihr gegenüber etwas vage ausdrückt,)

@Tajna
Aha, aha, da sind wir also wieder bei der psychischen Ausnahmesituation bzw. einer möglichen Ursache bzw. Auslöser für sie.

@Interested

Die Verliebtheit ist doch gar nicht sicher. Max hat geschrieben, Toni sei "wohl verliebt gewesen". Selbst wenn es so war, muss dies überhaupt nichts mit dem Verhalten von Toni zu tun gehabt haben.

@Puccini

Dazu hat lawine weiter oben sehr plausibel etwas geschrieben. Sein "volles Gepäck" bestand aus einem Rucksack.

@Axolotl
Ich ging bis gerade von Rucksack und einer Tasche aus.
Und wenn es nur ein Rucksack gewesen sein soll: Ein Grund mehr, schnell nach Hause zu kommen, bei so wenig Sachen. Ein spontaner Zwischenstopp zur Insektenjagd scheint mir da jedenfalls noch unwahrscheinlicher. Vor allem nachts? Hatte er denn überhaupt eine Taschenlampe dabei? Notizsachen? Alles in seinem kleinen Rucksack?

@Tajna

Das ist bis heute nicht gesichert - es hat einen telefonischen Kontakt gegeben -den man uns mitgeteilt hat - also lesbar für jeden - was in der Zwischenzeit gewesen ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Erst war im TB die Rede von dieser Frau, nicht sehr wohlgesonnen - dann hier war die Rede von dieser Frau, dass Toni wegen ihr völlig aus dem Häuschen wäre - also ich kann mich da auf nix festlegen - gehe aber mal davon aus, die Beziehung (frisch) war intakt. Und wenn es sich zerschlagen haben sollte - dann hat ein so bodenständiger Mann wie Toni - wie ihr ihn beschreibt, wohl doch eher das Bedürfnis, diese Situation zu klären, statt nachts Insekten zu beobachten - denn die gibt es in Graz ebenso!

@Puccini

Nenne mir bitte nur einen plausiblen Grund, weshalb er mit vollem Gepäck nachts durch die Wildnis rennen soll? Allein? Weit weg von daheim? OHNE FORSCHUNGSUTENSILIEN? Welcher Mensch denkt sich so etwas ernsthaft aus?

Hm, der Begriff "Leidenschaft" sagt dir etwas?

Man kann auch eine Leidenschaft für ein Interessengebiet haben.

@Axolotl

Warum werden einzelne Fragmente des TB für wahr befunden und andere nicht? Wonach beurteilt ihr das? Wieso wird die Flugangst negiert, die psy. Verfassung runtergespielt und die Frau je nach Gusto mal als Grund angesehen, dann wieder nicht.

Was ist denn mit den beiden Anzeigen, warum gibt es dazu keinen Aufschluss? Was ist mit dem Dokument, welches Max zur Polizei gebracht haben will, was Hinweise auf Mord gibt? Warum ermittelt die dt. Polizei in einer Todesursache und nicht in Mord?

@Tajna
Leidenschaft ist mir durchaus ein Begriff, wenn auch nicht aus persönlicher Erfahrung.^^ Nur hat dieses Verhalten nichts damit zu tun.

Welchen Aussagewert hat es, dass Toni, dem Hörensagen nach, in eine Grazerin verliebt war, klärt das irgendwas im Bezug auf den merkwürdigen Aufenthaltsort und die anderen Umstände?
Eigentlich nicht.
Völlig schräg, angenommene Verliebtheit gegen angenommenes Forschungsinteresse abzuwägen, als ob eine das andere widerlegen würde, wenn beides nicht mal plausibel ist.

eine vollkommen absurde diskussion, die hier stattfindet.

@Interested

Das sind sehr berchtigte Fragen. Ich persönlich habe mich von den Aussagen im Tagebuch etwas entfernt, weil Max z. B. selbst seinen Bruder als ihm gegenüber "verschlossen" beschreibt, und alle Aussagen daher über dritte bzw. vierte zusammengereimt sind. Was ich allerdings als sehr interessant ansehe, sind die Erinnerungen von Freunden und Bekannten im Tagebuch. Danach ging das Insekteninteresse über ein Hobby weit hinaus. Tanjas Begriff "Leidenschaft" dürfte es am besten bezeichnen. Sogar in fernen Ländern hat Toni nach Insekten geschaut. Da sind ein paar Km zwischen Unterlüss und Olmsruh doch eher ein Witz...und ich denke auch, dass Toni aus der Not eine Tugend gemacht haben könnte, wie ich schon mal schrieb.