Mysteriöser (Mord)Fall auf einsamer Landstrasse

@Oxymoron88 Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand gezielt irgendeinen Film zur Beseitigung einer Tatwaffe anschaut. Denke es geht eher um irgendeinen Spielfilm, den der Täter gesehen hat und in dem eben zufällig die Tatwaffe im Sarg versteckt wurde. Evtl. war der Gedanke der Ermittler derjenige, dass sich der Täter vielleicht davon inspirieren hat lassen.

Wieso sollte man so einen Film gezielt anschauen? Wenn ich weiß, dass im Film eine derartige Szene vorkommt, dann muss ich denn nicht mehr anschauen. Für die genaue Ausführung lässt sich da wohl sowieso nichts entnehmen, weil die Umstände wohl nicht gleich waren. Dazu gibt es doch wahrscheinlich viel bessere Verstecke, auf die man auch so kommt und bei denen die Tatwaffe quasi ein für alle Mal weg ist. Das wär im Opfersarg nicht der Fall. Zudem besteht hier auch ein Risiko, dass man gesehen wird. Oder kann sich hier jemand ernsthaft vorstellen, dass der Täter mit der Tatwaffe - einem langen, scharfkantigen Gegenstand - auf den Friedhof läuft und den in den Sarg des Opfers legt? Für Hollywood vielleicht interessant, aber im echten Leben!?

Soll aber keine Kritik an der Ermittlungsarbeit sein. So einer Spur muss wahrscheinlich einfach nachgegangen werden, auch wenn dahinter evtl. eher der Gedanke des Ausschlussprinzips steht.

Kann mir eher vorstellen, dass der Täter auch mitgekriegt hat, dass er am Tatort gesehen bzw. beobachtet wurde. Immerhin haben die Beobachtung mehrere Zeugen gemeldet, so dass man davon ausgehen kann, dass mehrere Autos vorbeigefahren sind. Der Täter wird sich dann evtl. auch gedacht haben, wegen des evtl. beobachteten Golfs schnell verdächtigt zu werden. Vielleicht hat er auch befürchtet, dass man ihn selbst gesehen hat. Dann hätte er die Tatwaffe doch direkt irgendwo verschwinden lassen.

Das Lustige ist, das diese Anfrage von der Bildzeitung kam – und die Polizei das angeblich "nur" bestätigt hat.....
Allmy ist durch die Presse aber auch schon bekannt - auch in diesem Fall.


Wie BILD erfuhr, haben die Ermittler jetzt ausgerechnet im Sarg des Opfers nach der Tatwaffe gesucht, mit der sein Cousin Ulf G. (28, sitzt in U-Haft) ihn erschlagen haben soll.

„Die vom Amtsgericht Düsseldorf auf unseren Antrag hin angeordnete Exhumierung wurde bereits durchgeführt“, bestätigte Staatsanwalt Matthias Ridder gestern auf BILD-Anfrage.

@Masterblunt
Bestätigt mE nur, das die STA diese Infos nicht von sich aus herausgegeben hätte. Insofern gut, dass wir solche Dinge hier aufwerfen. ;-)

@KBEE

KBEE schrieb:Oder kann sich hier jemand ernsthaft vorstellen, dass der Täter mit der Tatwaffe - einem langen, scharfkantigen Gegenstand - auf den Friedhof läuft und den in den Sarg des Opfers legt?

Bei dem Fall kann ich mir mittlerweile so einiges vorstellen! Der Verlauf zeigt ja, dass nichts abwägig genug sein kann.

@KBEE

KBEE schrieb:Soll aber keine Kritik an der Ermittlungsarbeit sein. So einer Spur muss wahrscheinlich einfach nachgegangen werden, auch wenn dahinter evtl. eher der Gedanke des Ausschlussprinzips steht.

selbstverständlich muss so einem Hinweis nachgegangen werden. In der Praxis sind 99 von 100 Spuren "blind", weil nur eine richtig sein kann. Aus diesem Grund sind Ermittlungen so wahnsinnig langwierig. Man weiß erst "am Ende", welche Spur richtig war. Und oft kommen dann noch Besserwissende daher die sagen: "war doch von Anfang an klar, kann doch nur so gewesen sein. Wieso sind die nciht gleich drauf gekommen".
an die Öffentlichkeit gelangt nur ein Bruchteil der Ermittlungsergebnisse, nämlich im Grunde nur diejenigen, die zur Tataufklärung geführt haben.

@Zeiler21

Zeiler21 schrieb:Dass ER mit diesem Vorwurf in der Umgebung und vor allem im Beruf einen gesellschaftlichen Totalabsturz dadurch erlebt ist völlig klar und folgerichtig. Allerdings sehe ich überhaupt keine Veranlassung, dass die Mutter oder evtl. Geschwister/Verwandte dann in dieser Gesellschaft ebenfalls einen schweren Stand haben sollten. Die haben ja nun gar nichts damit zu tun. Sippenhaft sollte in der heutigen Zeit wirlich kein Thema mehr sein.

Mhm ja, da hast Du wohl recht. Ich bin immer noch dorfgeschädigt, in meinem Heimatkaff haben sich Leute schon kaum noch aus dem Haus getraut, wenn sie einen schwulen Sohn hatten...

Ist ja einiges los gewesen hier seit gestern abend. Ich hoffe, ich komme heute noch zum Lesen.

KBEE schrieb:Oder kann sich hier jemand ernsthaft vorstellen, dass der Täter mit der Tatwaffe - einem langen, scharfkantigen Gegenstand - auf den Friedhof läuft und den in den Sarg des Opfers legt? Für Hollywood vielleicht interessant, aber im echten Leben!?

Völligst ausgeschlossen. Das wäre so als ob jemand seinen Cousin an einer Kreuzung erschlagen würde, wo ständig Leute vorbeifahren. Völlig undenkbar, kann es gar nicht geben, nur im Film.

Mein Exfreund ist Bestatter, ich habe sehr viel von seiner Arbeit mitbekommen und
gesehen...

Ich kann mir sehr gut vorstellen, das jemand auf die Idee kommt die Tatwaffe
mit im Sarg zu "entsorgen". Die sieht keiner auf den ersten Blick, die würde man nur finden,
wenn man wirklich danach sucht, denn ein Sarg ist mit mehreren Lagen ausgestattet...

Es kommt ja auch immer darauf an um was für eine Grabstelle es sich handelt
( zB. Familiengrabstelle ) und wie die Ruhezeiten auf diesem Friedhof/Gemeinde sind,
meistens so um die 20 Jahre +-, die man dann aber nochmal verlängern kann.
Also das Risiko der Entdeckung auch nach vielen Jahren ist auch gering,
ich finde geringer, als wenn man eine Tatwaffe irgendwo vergräbt und die dann durch Zufall
wieder gefunden wird!
Wenn sie dann noch verwittert, dann ist sie irgendwann nicht mehr auffindbar.

Ich habe damals oft gedacht, so mancher Bestatter kann so einiges verschwinden
lassen, wenn er will...ein Risiko erwischt zu werden, besteht natürlich immer...
aber das ist meiner Meinung nach sehr gering.

Ich könnte mir vorstellen, das den Angehörigen vielleicht nachträglich eingefallen ist, das
Daniels Cousin alleine in der Leichenhalle war, das er den Schlüssel haben wollte
und unbedingt allein in die Leichenhalle wollte...
Die engsten Angehörigen bekommen ja einen Schlüssel für die Halle, damit sie jederzeit ihren Verstorbenen sehen können. In dieser Zeit ist der Sarg offen, er wird ( hier bei uns ) erst am
Abend vor der Beerdigung geschlossen.

Auch ist es nicht schwer einen Sarg zu öffnen, wenn er normal verschlossen wurde.
Das geht mit speziellen Schrauben, die man mit den Händen ohne Hilfsmittel zuschraubt.
Allerdings ist so ein Sargdeckel sehr schwer, aber auch das kann man alleine schaffen,
wenn man ihn nur zu Seite schiebt und ihn nicht hoch hebt.

Ich kann es wirklich gut nachvollziehen, das dort nochmal nachgesehen wurde!

@Pinklollypopp
Danke für den ausführlichen Bericht! Ich habe das gestern noch als völlig abwegig abgetan, mich aber überzeugen lassen, dass
a) die Exhumierung statt gefunden hat
b) dank Dir, dass der Zugang zum Sarg so einfach ist

Mea Culpa!

Aber wie dem auch sei, die Tatwaffe war ja definitiv nicht drin, also kann man das Thema fallen lassen...

ich weiss nicht, denkt ihr wirklich er wurde aufgebahrt ??? er wurde erschlagen!!! tut man sich sowas als angehöriger noch an? es wurde doch am anfang sogar spekuliert, dass er erschossen wurde, so massiv waren die verletzungen ....

@SecretLetter

Schau mal ein paar Seiten früher, dass wurde hier alles schon durchgekaut.

@SecretLetter

Da hast Du natürlich Recht, in diesem Fall war das wohl nicht so.
Habe ich nicht bedacht, großes sorry!

Aber er hätte dennoch die Tatwaffe dort verstecken können,
auch wenn der Sarg zu war. Darum ging es ja...

Doch wie @Nussknacker13 ( danke Dir auch Nussknacker )
schon schrieb, sie wurde ja nicht dort gefunden und
es ist sinnlos das hier weiter zu diskutieren.

Ich bin nach wie vor fassungslos darüber, dass U. so ausdauernd schweigt! Was er seiner Familie damit antut, alleine als Eltern solch eine Sargöffnung des einzigen Sohnes mit "ansehen zu müssen" - also im übertragenen Sinne - dann die ganzen Spekulationen im Dorf, die natürlich nicht ausbleiben, über sich ergehen lassen zu müssen... Mal ganz ehrlich, entweder ist ihm mittlerweile alles sch...egal und er ist wirklich so abgebrüht und interessiert sich nur noch für sich oder seine Familie bedeutet ihm rein gar nichts....

@pipilotta
Ist irgendwie doch klar, dass er schweigt. Die Ermittler müssen ihm die Tat eindeutig nachweisen und suchen wie verrückt nach Tatwaffe und Motiv. Einzige Chance (wenn er es war) ist, dass sie nichts finden und es auf einen reinen Indizienprozeß hinaus läuft. Wenn er reden würde, würde er sich doch nur noch mehr in die K...e reiten. Würde sich zwar eventuell strafmindernd auswirken (?), aber wenn er es wirklich war, tut er doch gut daran, die Klappe zu halten. dazu wird mit Sicherheit auch die Anwältin geraten haben. Wenn er jetzt sagt: Okay, ich war´s, dann war es das wirklich für ihn und er landet für Jahre im Knast. Es besteht aber leider der Hauch einer Chance, dass die Indizien allein nicht ausreichen. Und dann würde er frei draußen rum rennen (mag gar nicht dran denken!). Es gibt genügend Fälle, in denen genau DAS passiert ist...
Ich stimme Dir aber zu, gegenüber der Familie ist es das Letzte!

@Nussknacker13

Sicher, du hast vollkommen recht und genau so wird es sein... Aber wie abgebrüht muss man bitte sein, DAS seiner Familie anzutun! ich mein, er ist ein "Dorfkind" wie ich, ist hier aufgewachsen, er muss doch wissen was hier abgeht und was sein "Ziehvater" und auch seine Tante und Mutter mitmachen! Er weiß dass ER das tolle Verhältbis zwischen seiner Mutter und seiner Tante höchstwahrscheinlich auf den Gewissen hat und das egal, ob man ihm die Tat nachweisen kann oder nicht! Familiär gesehen wird es sogar noch schlimmer, wenn er frei kommt nur weil man ihm die Tat nicht nachweisen kann... Ganz ehrlich sein Leben ist so oder so im Ar... Insofern müsste er dich nicht auch noch das der Angehörigen noch weiter zerstören... Aber er macht es... Was für ein Mensxh sitzt da nur in dieser U-Haft...

@pipilotta
ich komme auch aus einem der umliegenden dörfer und weiß genau, wie die dorfmechanismen funktionieren. deine fassungslosigkeit über Ulfs schweigen kann ich voll und ganz nachvollziehen.
er hat nichts gewonnen, wenn er frei kommt, denn sein leben ist in der region hier schlichtweg vorbei. niemand wird es vergessen. die leute werden ihn verachten, ausgrenzen oder ihn meiden, weil sie angst vor ihm haben.

daher stelle ich jetzt mal eine gewagte these in den raum: irgendwas innerfamiliäres könnte vorgefallen sein, dass ihn zu all diesen handlungen und dem schweigen bewegt (von den juristischen aspekten mal abgesehen)es ist der streckte mittelfinger. so nach dem motto: ich quäle euch, ihr werdet immer im ungewissen leben. das habt ihr nun davon.

wie ich darauf komme? ist ausnahmsweise bei mir auch mal: nur so ein gefühl.

@Vogelstrauss

Das ist für mich schon lange der einzig logische Ansatzpunkt....

pipilotta schrieb:Ganz ehrlich sein Leben ist so oder so im Ar...

Nicht zwangsläufig. Ja, seine Familie und generell seine Homebase hat er verloren. Das ist der Preis, den er auf jeden Fall zahlt, unabhängig vom Gerichtsentscheid. Aber er ist jung, er könnte im Falle eines Freispruchs weit weg von seinem Heimatort, vllt sogar im Ausland noch ein gutes Leben leben. Gibts. Schon so geschehen.

Und wer weiß - vllt gibt es in seiner Familie doch noch einige, die an seine Unschuld glauben.

er hat das Recht zu schweigen und macht davon Gebrauch. Ich wüsste auch nicht, dass sich bei Mord ein Geständnis strafmildern auswirken sollte. Lediglich wenn es auf eine eindeutige Affekttat hinauslaufen sollte, wäre ein Geständnis evt angebracht. Noch liegt keine Anklageschrift vor. Es ist Aufgabe der STA und des Gerichts, den Totschlag/Mord nachzuweisen. Er muss daran nicht mitwirken.


Ich wäre mir nicht sicher, dass er mit einem Geständnis der Familie auf jeden Fall einen Gefallen tun würde. Das kann, muss aber nicht entlastend für die Familie sein. Könnte ja auch sein, dass DD dunkle Seiten hatte, die man bei ihm nicht vermutet.

@lawine
falls du es überlesen haben solltest. ich schrieb extra: von den juristischen aspekten mal abgesehen....

und ich bleibe dabei: im ungewissen zu bleiben ist (zumindest für mich) wesentlich quälender als eine grausame wahrheit. vielleicht nicht im ersten moment, wenn die bombe geplatzt ist. aber auf lange sicht. und ich vermute sehr stark, dass Ulf nicht nur aus juristischen gründen schweigt.

@lawine

Ach, aber mit einer Exhumierung ihres einzigen Sohnes tut er der Familie sicher einen gefallen... Wär ich als Elternteil meinem Neffen, der durch sein schweigen das alles in Kauf nimmt, auch total dankbar für....