Mysteriöser (Mord)Fall auf einsamer Landstrasse

@TatzFatal
Naja, vielleicht hast Du zu den wenigen finanzkraeftigen "Kunden" gehoert... Dann winkt natuerlich die Wahlverteidigung :)

Ich glaub ehrlich gesagt auch nicht dass DAS ein Pflichtverteidiger ist!

@pipilotta

Was sollte sich daraus genau für die Verteidigung ergeben? Zwei Tage später wird es wohl nicht mehr möglich gewesen sein sich derart den Rücken mit Blut zu besudeln, dass die Blutspuren auf dem Fahrersitz nicht nur oberflächlich waren, sondern sogar ins Polster eingezogen sind!

Das Holz wurde am 13.12. aufgestellt. Offenbar fuhr Ulf mit seinem eigenen Auto dafür zum Tatort. Den Spaten hat er dann natürlich auch transportiert. Und wenn an diesem Blut war, dann konnte es so auch in sein Auto gelangt sein. Das gleiche gilt für seine Schuhe.

Der Tatort war großflächig mit Blut übersät. Eine Übertragung von Blut vom feuchten Untergrund auf Schuhwerk usw ist mMn denkbar.

Wie bei diesem Szenario Blut an die Rückenlehne gekommen sein kann, ist natürlich fraglich. Allerdings reicht es für die Verteidigung ja zunächst einmal, wenn man eine Erklärung für den Großteil der Blutspuren hat. Dann hat man den Ball der Anklage zugespielt, die dann zweifelsfrei darlegen muss, dass durch ein Besuch am Tatort kein Blut an die Rückenlehne des Fahrzeugs gelangen konnte.

Ulf könnte sogar behaupten er war am schon am 12.12. am Tatort. Er wohnt unweit des Tatortes und ist ein Verwandter des Opfers. Es wäre also absolut unverfänglich, das so darzustellen.

Die Klage und eine mögliche Verurteilung baut maßgeblich auf den Blutspuren des Opfers im Wagen des Tatverdächtigen auf. Meiner Meinung wäre es für die Verteidigung mögliche erste Zweifel an dieser Basis anzubringen bzw zu konstruieren. Damit ist das Hauptindiz angreifbar und auch (zumindest in Ansätzen) aufzuweichen.

Das Problem ist, man hat einfach sehr wenig gegen den Tatverdächtigen in der Hand. Der Richter hat mit seinen Äußerungen das auch klar bestätigt. Sie können dem Tatverdächtigen die Tat nicht nachweisen, gehen aber von seiner Schuld aus. Einzig der Tatverdächtige selbst könne dem gegensteuern, indem er sein Schweigen bricht. Damit wird mMn das Recht zu Schweigen sogar ein Stück weit ausgehöhlt.

Daher kann und darf in diesem Fall (wenn man den bisherigen Stand berücksichtigt) in meinen Augen auch keine Höchststrafe rausspringen.

@aurigia
Vielleicht ist er in diesem Fall kein Pflichtverteidiger. Auf jeden Fall muss er die Zulassung für diesen Raum haben, oder die Ortsansässigen RA haben bereits ihr Limit mit Pflichtverteidigungen erreicht.
Wie das dann ist weiß ich nicht.
Anrufen und fragen.
Vielleicht ist diese Regelung auch Ländersache und kann von Bundesland zu Bundesland variieren. Das weiß ich nicht.

Wem bringt es jetzt hier was zu wissen ob es ein pflichtverteitiger ist oder nicht.
Der Mann wird seinen Job machen, so oder so.

@hanna7
Jo zahle selbst: - )
Aber auch hierfür gelten feste Abrechnungssätze, daran muss er sich halten.
Ich brauchte allerdings bis dato keinen Strafverteidiger.
Ich war mit einem RA mal "sehr bekannt": - )

@KT
Recht haste.
Zurück zum Thema.

@x-aequitas
Die Blutspuren koennte man vielleicht erklaeren.
Allerdings hat der Richter auch die Verdeckungshandlungen angesprochen. Die Blutspuren im Zusammenhang mit den abgeschnittenen Gurten, dem Benzin und der Erklaerung "Schuelerstreich" lassen schon gewisse Rueckschluesse zu, zumal sein Fahrzeugtyp am Tatort gesehen wurde. Auch die Bemerkung ggue. seiner Mutter (bekomme eh nur x Jahre...) unterstuetzt dies.

Zum Pflichtverteidiger: Als zugelassener Anwalt darfst Du deutschlandweit auftreten. Wenn man gerne Pflichtverteidiger ist kann man sich in die Liste eintragen lassen. In der Praxis unterscheidet sich dies nicht. Jeder Angeklagter kann sich den Verteidiger aussuchen. Bevor ein Pflichtverteidiger bestellt wird muss das Gericht erst fragen, ob er einen bestimmten Anwalt selbst auswaehlen moechte. Dieser wird dann als Pflichtverteidiger bestellt. Haeufig geht auch ein Mandant zum Anwalt, der tritt zunaechst als Wahlverteidiger auf und beantragt dann (insb., wenn er seine Bezahlung sicherstellen moechte) seine Beiordnung als Pflichtverteidiger.Die meisten Anwaelte sind daher je nachdem wie die rechtlichen Voraussetzungen und finanziellen Mittel aussehen als Wahl- oder Pflichtverteidiger taetig. Qualitativ gibt es da keinen Unterschied.

@x-aequitas
U könnte diese Argumente einbringen, falls er einen Freispruch überhaupt möchte.
Er könnte sogar Einbringen dass er aus Trauer die halbe Nacht dort verbrachte.
Mithilfe zum Mord? Tötung als Unterlassung?

@pipilotta
Die gefundene Taschenlampe war von Max Bahr. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, war die 10 cm lang. Bitte korrigieren, wenn es anders war. Ulf sagte, dass er die nicht kennen würde.

ulfs anwalt ist kein Pflichtverteidiger.. und ist bestimmt nicht billig..
lest ihr nicht mal die Beiträge?
es wurde schon geschrieben wer ulfs Verteidiger ist...
und sogar was dessen frau macht..

pipilotta schrieb:Ich glaub ehrlich gesagt auch nicht dass DAS ein Pflichtverteidiger ist!

Mal abgesehen davon, dass das jetzt wirklich nichts zur Sache tut, glaube ich das allerdings auch nicht.

TatzFatal schrieb:Ich war mit einem RA mal "sehr bekannt": - )

Ich auch. Ich hab nämlich über 30 Jahre für einen solchen gearbeitet:)

Es tut aber auch wirklich nichts zur Sache. Der Verteidiger macht seinen Job und das auch sehr gut. Der ist doch nicht blöd.

Aber dieses Thema wurde rund 800 Seiten vorher schon diskutiert. Diese Diskussion bringt aber gar nichts.

2 Taschenlampen vor Ort waren.. wie schon geschrieben.. z.B. ne große MAGLITE..diese könnten die Verletzungen von Daniel verursachen..und diese wurde nicht gefunden..
also könnte dies die Tatwaffe sein..

und ob Daniel zum Tatort bestellt/gelotst wurde oder ob sie verabredet waren ist ein ?
und wenn Ulf weiter schweigt wird es immer ein ? bleiben...da hilft auch keine Spekulation.. wie auch der Richter sagte..

@cercarei
Genau so ist es.

@jane.marple
Arbeiten möchte ich für keinen RA, Stress pur.

Diskussionsstoff hat man bei diesem Fall reichlich, warte allerdings lieber auf die Urteilsbegründung Richterlicherseits und offiziell.

@TatzFatal
Ich habe das nie als Stress empfunden. Es hat mir viel Spaß gemacht:)

Also Leute, diese Spekulation mit dem Spaten könnt ihr vergessen. Da wurde nix umgegraben und nichts vergraben !!
Daniel wurde auch nicht mit dem Spaten erschlagen.
Die Spurensuche hat nach der Tat DIREKT begonnen und da hätte man mit großer Sicherheit irgendwelche Grabungen vernommen,wäre ersichtlich gewesen , erst recht zu dieser etwas kühleren Jahreszeit.
Ich nehme mal an dass das Blut am Spaten von seinem Auto kam noch bevor dieses gründlich greinigt wurde.
Er hat auch keine Klamotten mit Blutanhaftungen vergraben ,denn diese wären auch mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwo und irgendwann von Tieren ausgegraben worden.
Und diese Ruhe am Tatort von den Beiden war auch sicher nur von Ulf vorgetäuscht.
Er hat auf den richtigen Moment gewartet um auf Daniel einzuschlagen, sonst wäre es nie soweit gekommen.
Also gehe ich mal von Heimtücke aus, so wie der Richter es sieht.
Wenn Ulf sprechen würde ,so denke ich mal wäre nur zu seinen Gunsten das Strafmass für ihn vorteilhafter zu verringern.
Tut er nicht sprechen, so denke ich sitzt er mal locker mind. 13-14 Jahre.
Alles andere fände ich zu mild. Meine Meinung nach.

Was mir noch einfällt,wegen Verurteilung wegen heimtückischen Mordes ist dass Daniel so gut wie KEINE Abwehrverletzungen hatte.
Demnach hatte er einfach keine reelle Chance ;-(

Ich denke, dass er 15 Jahre aufgebrummt bekommt.
M.E. hat er D. genau an diese Stelle hin "erpresst". Hatte möglicherweise brisantes Filmmaterial
oder Fotos die D. mit der FT zeigt?

@Granola
@regenbogen1

Warum sollte er "mind. 13-14" oder 15 Jahre "aufgebrummt" bekommen?
Natürlich war die Tötung brutal und vorsätzlich, aber warum sollte hier ein solch hohes Strafmaß herbeigezogen werden, wenn elementare Fragen unbeantwortet sind? Letztlich müsste der besonders schwere Fall des Totschlags angenommen und belegt werden. Wenn man sich entsprechende Urteile ansieht, dann fällt es schwer, hier auf ein entsprechendes Ergebnis zu kommen... Sicherlich könnte man ein Mordmerkmal fingieren, dass der Angeklagte durch den ersten Schlag, der dem Opfer massive Schäden zufügte (Schädelbruch etc.), dachte "oh.... bevor er mich entlarvt, wenn er wieder wach wird, also töte ich ihn" eine Strafttat (hier: gefährliche Körperverletzung), die just vorher passiert war, zu vertuschen versuchte; aber beweisen lässt es sich nicht. Für den besonders schweren Fall d. Totschlags kommt hinzu, dass die fehlenden Mordmerkmale durch ein "mehr" an Verwerflichkeit ersetzt werden müssten, was "nur bei einem überlegten oder besonders brutal ausgeführten Totschlag, bei grausamen Mißhandlungen vor dem endgültigen Tötungsentschluß und bei einer „niedrigen Beweggründen sehr nahe kommenden“ und „hinrichtungsähnlichen Bluttat“ anzunehmen ist". Er ist in der Vergangenheit nicht durch Gewalt aufgefallen. Er hat auch die Leiche nicht verschwinden lassen. Hinrichtungsähnlich ist die Tat dahingehend auch nicht, da das Opfer zum Zeitpunkt des Todes zumindest bewusstlos war. Dadurch scheidet z.B. auch das Mordmerkmal "Grausamkeit" endgültig aus.
Erschwerend wird natürlich wirken, dass er versucht hat Beweismittel zu vernichten, aber das wird tendenziell eher die Schuldfrage zum Nachteil des Angeklagten "geklärt" haben. Auch seine "Teilnahmslosigkeit" kann ihm nicht zur Last gelegt werden - er macht lediglich von seinem Recht Gebrauch. Eine Einlassung zum jetzigen Zeitpunkt wird m.E.n. auch keine ernsthafte strafmildernde Wirkung mehr erzielen.

Ich wiederhole mich: Eine Verurteilung zu ungefähr 10 Jahren Haft halte ich für sehr wahrscheinlich.