Mysteriöser (Mord)Fall auf einsamer Landstrasse

Info schrieb:Aber Ulf war weit weg von seinem Fahrzeug. Er wurde an daniels Audi gesehen. Daniel wurde am Audi erschlagen und Ulf führte die Waffe mit sich.

Sehe ich auch so.

Es ist schon hart, dass kein Urteil wegen Mord fallen konnte und der Verteidiger trotzdem so offen und schamlos zugibt, dass das Ganze Prozesstaktik ist. Ich kann ihn natürlich verstehen, dafür wird er bezahlt. Aber muss man das dann noch der Presse in dieser Art und Weise mitteilen? Er sagt doch damit im Klartext:
"Hey Leute, es war Mord; ich habe für ihn aber Totschlag rausgeholt."

Das ist hart. Und wie ich das deuten soll, dass er die Ermittlungsarbeit so gelobt hat, weiß ich auch nicht. Für das, was ich mitbekommen habe, hing bereits die Ermittlung von Ulf als Täter am seidenen Faden.

Gut, dass es vorbei ist.

Ich bin gespannt, ob wir erfahren werden, was das (Mord)-Motiv war.

So wird die Öffentlichkeit Ulf wohl nach sieben Jahren schon wieder zu Gesicht bekommen.....

@oceanghost & @jane.marple
Danke für Eure sehr schön geschriebenen Abschlußberichte und letztendlich noch einmal Danke, daß wir durch Euch vor Ort und abseits der Presse ein Bild des Prozesses erhalten konnten.
Auch allen anderen Berichterstattern: vielen Dank!

Warten wir es mal ab, ob Herr Dicke bzw. der Anwalt der Nebenklage wirklich in Revision geht. Ich bin mir nicht sicher, ob es etwas bringen würde, das kann ich nicht abschätzen, vermute aber, daß es schwer werden würde, ein höheres Strafmaß zu erzielen.

@ameise.

ameise. schrieb: wenn er nicht während der haft beginnt offen über seine motive zu reden, dann wird es nichts mit der vorzeitigen haftentlassung

es ist ein verbreiteter Irrtum, dass ein Verurteilter nur nett sein muss damit die Gefängnistore nach 2/3 der verbüßten Haftzeit für ihn aufgehen. Das es überhaupt so kommt, dazu bedarf es der aktiven Mitarbeit der Gefangen.

ich habe heute schon die 3 Ziele genannt, die unser Strafrecht vorsieht.
Resozialisierung schließt ein, dass ein Täter seine Tat bereut, gute Sozialprognose hat und keine Gefahr mehr für sich und andere darstellt. Dazu ist eine persönliche Auseinandersetzung mit dem, was man angerichtet hat, Ehrlichkeit vor sich selbst das allernotwendigste. Bei Mord/Totschlag kann es keinen Täter-Opferausgleich geben, wie er bei anderen Straftaten zB schwerer Körperverletzung der Fall sein kann.
Hier appeliert der Richter völlig zu Recht und verständlicherweise an den Verurteilten, sein Leben und Handeln kritisch zu sehen, und vor allem den Angehörigen des Opfers, die schlimmerweise auch seine Angehörigen sind, mit der Frage nach dem WARUM nicht allein zu lassen.

Du wirst es sehen, nach 7 Jahren ist er draußen. Und die dafür notwendige Taktik wird er sich schon aneignen.

danke @lawine

@Partenon

Partenon schrieb:Und wie ich das deuten soll, dass er die Ermittlungsarbeit so gelobt hat, weiß ich auch nicht. Für das, was ich mitbekommen habe, hing bereits die Ermittlung von Ulf als Täter am seidenen Faden.

da hing nie was am seidenen Faden. Die Ermittlungsarbeit verlief gut und letzlich erfolgreich. Alles was ermittlet wurde, war gerichtsverwertbar. Die Kritik, die es hier teilweise hagelte, habe ich nie nachvollziehen können.

Also für mich war es schon merkwürdig.

Die Polizei wusste sehr früh, dass ein Golf am Tatort gesehen wurde, auf den das Fahrzeug des Cousins hätte passen können. Klar ist das ein Allerweltsauto aber wenn ich dann noch die Statistik dazu nehme, die besagt, dass ein Großteil gleichartiger Delikte im engsten Familien- und Bekanntenkreis begangen wird, dann hätte ich da schon viel früher hingeschaut. Die Ermittler waren doch bei Dickes und saßen mit dem Cousin am Tisch. Da werden sie mit Sicherheit auch das Auto gesehen haben.

Aber ist nur meine Meinung. Souverän wirkte es auf mich jedenfalls nicht.

Wir sollten ihm zugute halten, dass er zu guter Letzt zumindest "annähernd" ein Geständnis abgelegt hat, auch wenn er keinen Grund genannt hat und das "warum" für uns im Dunklen bleibt.

Vielleicht kommt ja das "warum" gegenüber seinen Verwandten bzw. seiner Mutter, wenn das Urteil Rechtskraft hat - klar hat er dann tlw. seinen Ar... gerettet, aber möglich ist ja auch, dass der Grund des in meinen Augen Mordes "auch" in der Person D.s lag - zumindest könnte ich sein Schweigen so verstehen.

Wäre dann eine Aussage vor Gericht und in der Öffentlichkeit im Sinne der Verwandten gewesen?? Ich glaube kaum....

Nach solch einer Tat noch mit "Dreck schmeissen" - der Cousin ist und bleibt tot...

Ich verstehe nicht warum es jetzt ständig heißt, dass Ulf möglicherweise nichts zum Motiv sagt, weil es Daniel in ein schlechtes Licht rücken könnte. Das nervt mich langsam ( ich will hier niemanden persönlich angreifen). Kann man nicht einfach mal akzeptieren wie es ist? Immer wieder und wieder wird was gesucht. Meine Güte, Ulf hat den Daniel brutal erschlagen! Die beiden hatten kaum Kontakt, wieso sollte Daniel da der "BÖSE" gewesen sein?! Niemand hat das Recht einem anderen Menschen das Leben zu nehmen! Er wird vermutlich kein Motiv genannt haben um nicht wegen Mordes verurteilt zu werden. Akzeptiert das doch mal. Keine dritte Person, kein unschuldiger Ulf. Basta!!!

Die Prozeßbeobachter haben ja heute geschrieben (vielen lieben dank an @oceanghost und @jane.marpel) das U.G. sehr emotional war und es wirklich zu bereuen scheint.

Ich frage mich dann nur, wenn es wirklich eine Affekttat war, wie man kurz danach ein normales Telefonat mit seiner Ex-Freundin führen kann. Sie hat, soweit ich das in Erinnerung habe, nichts seltsames an diesem Gespräch gefunden.

Kann man so eine Tat in so kurzer Zeit verdrängen, dass man nicht mal aufgewühlt klingt?
Janosch G. war ja so ähnlich, der ist abends noch auf eine Party gegangen.

Wie kann man so kalt sein, oder so eine schlimme Tat, so schnell in den hintersten Winkel seiner Gedanken verstecken? :(

@Robert80

Ich sehe auch gewisse Parallelen zwischen den beiden Fällen. Allerdings wurde Janosch G. glaube ich wegen Mordes verurteilt wenn mich nicht alles täuscht, weil das Motiv rekonstruiert werden konnte (Vertuschung einer anderen Straftat).

oceanghost schrieb:Ich verstehe nicht warum es jetzt ständig heißt, dass Ulf möglicherweise nichts zum Motiv sagt, weil es Daniel in ein schlechtes Licht rücken könnte. Das nervt mich langsam ( ich will hier niemanden persönlich angreifen). Kann man nicht einfach mal akzeptieren wie es ist? Immer wieder und wieder wird was gesucht. Meine Güte, Ulf hat den Daniel brutal erschlagen! Die beiden hatten kaum Kontakt, wieso sollte Daniel da der "BÖSE" gewesen sein?! Niemand hat das Recht einem anderen Menschen das Leben zu nehmen! Er wird vermutlich kein Motiv genannt haben um nicht wegen Mordes verurteilt zu werden. Akzeptiert das doch mal. Keine dritte Person, kein unschuldiger Ulf. Basta!!!

Du hast mir wieder aus der Seele gesprochen !!!


Ich kann dich sehr gut verstehen - nervend wie hier manche immer wieder versuchen , Daniel quasi den schwarzen Peter zuzuschieben . Manchmal hört es sich echt so an : " Na, irgendwas muss er ja gemacht haben, sonst wäre er jetzt nicht tot" Schrecklich ist das . :( Egal, was war , das ist keine Entschuldigung , Daniel brutal , aus dem leben gerissen zuhaben.


Für mich , konnte er auch einfach nicht mehr sagen - als das was er sagte . Sonst hätte er sich , wohl noch mehr in die Scheiße geritten .

Daniel ist tot , und kann sich nicht mehr wehren .
Es ist gut , das der Prozess nun vorbei ist .

Ich wünsche den Eltern, viel Kraft , mit diesen traurigen und schweren Schicksalsschlag zu leben .

oceanghost schrieb:ch verstehe nicht warum es jetzt ständig heißt, dass Ulf möglicherweise nichts zum Motiv sagt, weil es Daniel in ein schlechtes Licht rücken könnte.

Ich glaube eher er sagt nichts zum Motiv, weil es ihn selbst in ein noch schlechteres Licht rücken könnte.
Manche schließen ja von der Monstösität der Tat auf ein ebenso monströses Motiv. Ich halte das für einen Fehlschluss und gehe eher davon aus, dass das Motiv extrem banal war. Eins ist klar: Zumindest seine Mutter wird ihn weiterhin löchern um zu erfahren warum er das getan hat. Sowas kann man ja nicht so einfach auf sich beruhen lassen.

KonradTönz1 schrieb:gehe eher davon aus, dass das Motiv extrem banal war

Das glaube ich leider auch. Da wird gar nichts großes hinter stecken. Ich denke, dass Daniel sein Leben für nichts und wieder nichts lassen musste.

WENN seine Mutter denn wieder Kontakt zu ihm aufnimmt.

KonradTönz1 schrieb:Ich halte das für einen Fehlschluss und gehe eher davon aus, dass das Motiv extrem banal war.

Das denke ich auch . Daniel musste wohl wegen einer Nichtigkeit sterben . Und das ist tragisch .
Und ich weiß nicht , ob es Daniels Eltern helfen würde , wenn sie den "banalen" Grund wissen würden .

Der Prozess ist zu Ende,das Urteil gesprochen.Ob Ulf die Tat bereut oder nicht,sei dahin gestellt.
Er hat heute mal sein Schweigen gebrochen und gesagt das er dafür verantwortlich ist.Sicher gibt es nix was Daniel zurück bringt.Niemand hat das Recht einen anderen Menschen das Leben zu nehmen.Und ob Ulf den Eltern jemals ein "Warum" nennt weiss man nicht,wird man wohl auch nie erfahren,und ich denke selbst wenn sie den Grund wüssten,würden sie sich trotzdem weiter nach dem "Warum" fragen.
Ich bin in solchen Fällen schon immer froh wenn man überhaupt einen Täter hat,denn wieviele Verbrechen sind unaufgeklärt.

@Partenon

Partenon schrieb:Das ist hart. Und wie ich das deuten soll, dass er die Ermittlungsarbeit so gelobt hat, weiß ich auch nicht. Für das, was ich mitbekommen habe, hing bereits die Ermittlung von Ulf als Täter am seidenen Faden.

Taktische Schmeicheleien, ich würde das nicht überbewerten.

Partenon schrieb:Ich bin gespannt, ob wir erfahren werden, was das (Mord)-Motiv war.

Darauf können die Eltern von Daniel und die wissbegierigen User hier nur hoffen.

Ich frage mich wieso immer über geplant/ungeplant diskutiert wird. Die Tat halte ich nicht für geplant, da folge ich der Argumentation des Richters bzgl. Tatort. Der Tatverdächtige ist mMn trotzdem haarscharf am Mord vorbeigeschrammt. Gleich mehrere Mordmerkmale schienen in greifbarer Nähe zu liegen (ich denke da u.a. an "Verdeckung einer anderen Straftat"). Daher auch die Strategie des Verteidigers zu gestehen, aber keine Antworten auf wie, warum und womit.

Dieser Abschiefsbrief der gefunden wurde mit dem Namen der "Schwägerin" ist also dann als Pseudonym zu werten und war U's Vorlage für seinen eigenen Suizid. Nicht aus Reue, eher weil ihm klar war dass man früher oder später auf ihn als Täter kommen würde. Ihm war also durchaus Bewusst das er sein Leben vergeigt hatte. Die Spielzeugpistole war wohl Stellvertretend für "womit weiß ich noch nicht".

Dadurch das er einen Abend vorher bei D war lässt mich Denken das die Tat sehrwohl geplant war. U denkt nicht lange nach, plant aber dennoch. Aus diesem Grund auch die Wahl des Tatorts, weil, hier plant man keinen Mord.
Natürlich interessiert mich immer noch der Grund weshalb. Die Tat wurde mit reichlich Hass durchgeführt. Das entsteht nicht spontan.

U's tränen beim Geständnis geben mir zu denken.

TatzFatal schrieb:Die Tat wurde mit reichlich Hass durchgeführt. Das entsteht nicht spontan.

entläd sich aber spontan...

Mal im Ernst... Die ganzen Ulf-Verflucher hier .... und die Gegenseite, die ihn als Opfer sehen...

Das ist alles Blödsinn!

Wir wissen nicht, warum weshalb wieso er seinen Cousin getötet hat... garnichts wissen wir über seine Beweggründe....

Es gibt einfach so viele mögliche Szenarien, die die ganze Sache im unterschiedlichsten Licht darstellen können... eine Beurteilung von Ulf ist Final nicht möglich aus rationaler Sicht... das spiegelt auch das vollkommen gerechte (jedenfalls nach unserem Strafgesetzbuch und dessen geltenen Strafrahmen) wieder...

Mir fallen spontan etliche Szenarien ein, wo die ganzen "Ulf ist ein Monster" Menschen hier sicher sofort umdenken würden und Ulf eher als das Opfer sehen würden...

Genauso fallen mir viele Szenarien ein, die Ulf wirklich als Mörder darstellen und damit wäre die Strafe sicherlich nicht gerecht....

Final ist es aber wie schon gesagt nicht möglich, den Fall und damit auch Ulf zu bewerten... darüber sollten hier einige mal nachdenken, bevor sie solche starken Worte wie "für immer in den Knast" benutzen...

Ich stell es mir nicht angenehm vor, die nächsten 6-10 Jahre in einer JVA zu verbringen... und sicher sind diese maximal 10 Jahre auch kein Menschenleben wert, falls Ulf denn wirklich aus niederen Motiven gehandelt hat... aber auch eine lebenslange Freiheitsstrafe würde Daniel nicht wieder zurück bringen...

Stellt euch mal vor jemand reitzt euch bis aufs Blut, eine Person die genau eure schwächsten Punkte kennt, die sich moralisch euch gegenüber total falsch verhält und auf euch rumhakt... ihr rastet dann in dieser Situation aus, töten den Menschen... ist es dann wirklich angebracht, dass man für diesen Fehler für immer eingesperrt wird?

Strafe muss in diesem Falle sein... aber die ganzen Extremisten hier... schaut mal bitte Richtung Iran oder China... wenn ihr unser StgB so scheiße findet... es steht euch frei in ein Land mit schärferen Sanktionen zu ziehen...

„Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.“

Zitat von Mohandas Karamchand Gandhi