Doppelmord Babenhausen

Deus_ex_Machin schrieb:Mein Tipp: Es wird keine Beweisaufnahme geben, sondern Stattgabe. Die Vorsitzende hat sich durch ihre (scheinbar) offene Verhandlungsführung ewige Diskussionen mit Strate erspart.

Halte ich auch für wahrscheinlich. Ich denke wenn die Vorsitzende unsicher gewesen wäre und eine Beweisaufnahme für sinnvoll halten würde, hätte sie das gleich mitgeteilt.

Deus_ex_Machin schrieb:Wenn das Gericht am 30.3. keine Beweisaufnahme anordnet, gibt es der Klage statt. Dann wäre es davon überzeugt, dass die vorliegenden Entscheidungen für die erforderliche Überzeugungsbildung genügten. Ordnet es eine Beweisaufnahme an, dann deshalb, weil es meint, über die Klage nicht ohne eine solche entscheiden zu können.

Danke für die Erklärung.

LaBaLiLaDy schrieb:Ich denke wenn die Vorsitzende unsicher gewesen wäre und eine Beweisaufnahme für sinnvoll halten würde, hätte sie das gleich mitgeteilt.

Erstens das. Und zweitens wäre es aus prozessökonomischen Gründen sinnvoll gewesen, schon zum heutigen Termin die aus Sicht der Kammer erforderlichen Zeugen zu laden. Im Zivilverfahren findet das Meiste schriftlich statt. Die Kammern wollen Verfahren nicht in die Länge ziehen und überlegen sich natürlich schon vor der mündlichen Verhandlung gut, wie sie verfahren, um effizient zu sein.

Deus_ex_Machin schrieb:Und zweitens wäre es aus prozessökonomischen Gründen sinnvoll gewesen, schon zum heutigen Termin die aus Sicht der Kammer erforderlichen Zeugen zu laden. Im Zivilverfahren findet das Meiste schriftlich statt. Die Kammern wollen Verfahren nicht in die Länge ziehen und überlegen sich natürlich schon vor der mündlichen Verhandlung gut, wie sie verfahren, um effizient zu sein.

Rein theoretisch könnte beim angesetzten Verkündungstermin noch herauskommen, dass ein Beweisbeschluss verkündet und ein Beweisaufnahmetermin von Amts wegen oder dann und dann anberaumt wird und dass dazu die Zeugen xyz zu den Beweisfragen abc geladen werden sollen.

Da das aber aus prozessökonomischer Sicht, wie bereits gesagt, ein ziemlich sinnloses Vorgehen wäre, gehe ich ebenfalls davon aus, dass beim Vetkündungstermin eben nicht ein Beweisbeschluss verkündet werden wird, sondern ein Urteil (welches dann laut ZPO schon in vollständiger schriftlicher Form vorliegen muss. Die Meinungsbildung in der Kammer schreitete also vermutlich heftig voran).

Andante schrieb:Da das aber aus prozessökonomischer Sicht, wie bereits gesagt, ein ziemlich sinnloses Vorgehen wäre, gehe ich ebenfalls davon aus, dass beim Vetkündungstermin eben nicht ein Beweisbeschluss verkündet werden wird, sondern ein Urteil (welches dann laut ZPO schon in vollständiger schriftlicher Form vorliegen muss. Die Meinungsbildung in der Kammer schreitete also vermutlich heftig voran).

Und dann zieht die Karawane zum OLG weiter, wie gewohnt mit viel Tamtam und allen Medien im Gepäck, Linn und Leo als Expertinnen an der Spitze.

@Andante
Als juristischaffiner Menschen für den ich dich halte, hätte ich da nochmal eine Nachfrage. Ist eigentlich im Zivilrecht auch eine Berufung oder Revision möglich? Quasi von beiden Parteien, wenn einer mit dem Urteil nicht einverstanden ist ? Ich denke, dass beide Parteien keine Ruhe geben werden. Das Land Hessen falls die Klage abgewiesen wird und Darsows bestimmt auch nicht, wenn der Klage stattgegeben wird.

jaska schrieb (Beitrag gelöscht):Wie kam es eigentlich zu diesem Zivilprozess?

Ich meine mal gelesen zu haben, dass der Prozess tatsächlich ohne die Pro-Darsow-Fraktion initiiert wurde. Das Land Hessen geht damit auch den logischen Rechtsweg. Es ist allgemeine Praxis, dass Behörden sich, verständlicher Weise, Zahlungen vom Zahlungspflichtigen wiederholen. Hier wurde wohl taktischer Wrise abgewartet bis der WAA endgültig fehlgeschlagen ist, damit das Land sicher sein kann, dass auch tatsächlich AD zahlungspflichtig ist.
Und das allein zeigt ja eigentlich schon in welche Richtung die Entscheidung gehen wird....

@LaBaLiLaDy
Mich irritierte diese Freude auf der Unterstützerseite. Das finanzielle Risiko ist doch schon immens.
Zumal man lange ja gar nicht abschätzen konnte, ob es einen Wiederaufnahmeantrag wirklich geben würde. Da hätte das Land doch tatsächlich schon zeitnah zur 1. Verurteilung aktiv werden können?

LaBaLiLaDy schrieb:Ist eigentlich im Zivilrecht auch eine Berufung oder Revision möglich? Quasi von beiden Parteien, wenn einer mit dem Urteil nicht einverstanden ist ?

Ja klar gibt es auch im Zivilprozess Rechtsmittel, allerdings nur für den Prozessverlierer, der Prozessgewinner braucht ja keins.

Und wie @Deus_ex_Machin schon schrieb, wird es, wenn AD zur Zahlung von Schmerzensgeld und Schadensersatz an Astrid Toll vom LG verurteilt wurde, dann zum OLG mit dem üblichen Tamtam und Medienzirkus aus dem Dunstkreis von AD gehen.

@jaska
Ich denke die Unterstützerseite sieht in der Klage einfach was sie sehen wollen: Endlich wird festgestellt, dass AD unschuldig ist.
Ich denke die blenden das Risiko tatsächlich aus.
Es war ja schon recht früh klar, dass Frau Darsow alles unternehmen würde um AD freizubekommen. Vielleicht wollte das Land Hessen tatsächlich erstmal warten bis alle juristischen Schritte erschöpft sind.

Andante schrieb:?
Ja klar gibt es auch im Zivilprozess Rechtsmittel, allerdings nur für den Prozessverlierer, der Prozessgewinner braucht ja keins.

Also könnte das Land Hessen, falls der unwahrscheinliche Fall der Klageabweisung eintritt, dagegen Rechtsmittel einlegen ? Und umgekehrt können die Darsows wenn AD Schadensersatz leisten muss, ebenso Rechtsmittel einlegen?

Oh Mann, mir schwant, dass wir hier noch lange was zum diskutieren haben. Klingt nach einer neuer ending story...

LaBaLiLaDy schrieb:Also könnte das Land Hessen, falls der unwahrscheinliche Fall der Klageabweisung eintritt, dagegen Rechtsmittel einlegen ? Und umgekehrt können die Darsows wenn AD Schadensersatz leisten muss, ebenso Rechtsmittel einlegen?

Genau so ist es. Wäre das Land Hessen bzw. Astrid Toll Prozessverlierer, weil sein/ihre Klage abgewiesen wurde, kann es dagegen Rechtsmittel einlegen.

Wäre der Beklagte Andreas Darsow Prozessverlierer, weil er zur Zahlung an Astrid Toll/das LandHessen verurteilt worden ist, kann er dagegen Rechtsmittel einlegen

Es gibt noch die Fälle der teilweisen Klagestattgabe und teilweisen Klagabweisung. Dann kann jede Partei (nur) im Umfang des jeweiligen Unterliegens ins Rechtsmittel gehen.

LaBaLiLaDy schrieb:Vielleicht wollte das Land Hessen tatsächlich erstmal warten bis alle juristischen Schritte erschöpft sind.

Nur mal so aus Interesse, wer kommt vom Land Hessen eigentlich zum Zivilprozess als Partei? Staatsbeamte?

Andante schrieb:Es gibt noch die Fälle der teilweisen Klagestattgabe und teilweisen Klagabweisung. Dann kann jede Partei (nur) im Umfang des jeweiligen Unterliegens ins Rechtsmittel gehen.

Also liege ich wahrscheinlich richtig damit, dass in absehbarer Zeit keine Ruhe eintreten wird in dem Fall. So kann man natürlich auch die Zeit bis zur Entlassung rumkriegen. Man beschäftigt die ganze Zeit verschiedene Gerichte. Dann wird's nicht langweilig und Darsows haben eine Beschäftigung.