Doppelmord Babenhausen

Risk-Officer schrieb: Mal daran gedacht daß A. D. eventuell wirklich der Täter ist ?!

Sicher, aber Du kannst einen Fall nur im doppelten advocatus diaboli Verfahren analysieren: nehmen wir doch mal an, er sei unschuldig, was dann? Und mit den so gewonnenen Ergebnissen gehste dann so ran: Nehmen wir mal an, er sei schuldig...

Derzeit sehe ich nur einen waffengeilen Admin, der ersichtlich Daten geschreddert hat - das Gericht gibt das auch zu und glaubt ihm dennoch alles. Das versteh ich ewrst einmal nicht.

Und ich sehe einen acht jahre alten Streit.

@diegraefin Da hast Du recht.

@diegraefin
Stimmt.

Dass Herr D. mit Ohrstöpseln schlief war ja auch nur aufgrund des Röntgenfahrzeugs vor der ehemaligen amerikanischen Kaserne. Die Piepsgeräusche.

Nicht wegen der Nachbarn; denn die Wände waren ja so gut isoliert, dass man nichtmal die, bis hinten aufgedrehte, Musik aus dem Nachbarhaus vernahm.

Demnach dürfte sich niemand durch Fam. T. belästigt gefühlt haben. Außer durch die frühmorgendlichen Aktivitäten des Mannes und die weit zurückliegenden Streitereien vor dem Haus.

Die Nachtaktivität der Familie dürfte dann ja keinem aufgefallen sein.

das Urteil selber sagt ja: denkbar wäre allenfalls eine Manipulation mit admin-Passwort. Nun haben wir hier aber einen waffengeilen Asdmin, der belegbar Daten manipuliert hat! Ganz unstreitig.

Ist es so außer der Welt, dass er (nicht, um einen Mord zu vertuschen natürlich, den hat er nicht begangen, sondern um sein Surfverhalten auf Arbeit zu vertuschen) auch hier manipuliert hat? Das sind eben nicht nur theoretische Überlegungen. Das sind ganz handfeste Gedanken. Das ist ja nun wirklich nicht die Zweifelssäherei eines Winkeladvokaten a la Roux. Wie das Gericht da einfach rüber weg gegangen ist finde ich schon bedenklich.

Und man sage mir nicht: "Aber um ein etwas problematisches Surfverhalten zu vertuschen läßt man doch niemanden so reinrasseln..." das ist lebensfremd, so zu denken. Doch. Gibt es immer wieder. Leider.

"säen" ohne h natürlich. Sorry.

@pfiffi

du musst mal bitte bei der Faktenlage im Gesamtkonzextt bleiben. GEsamtkontext ist dabei wichtig!

Der Admin muss den Rechner des Angeklagten per Remote Zugriff von seinem Laptop aus ferngesteuert haben und dann diese Daten auf seinem Notebook shreddern!
Das wäre , wie auch das Urteil und Gutachter sagen, eine THEORETISCHE Möglichkeit !
Das bestreitet niemand

Daher wurde ja auch untersucht wie der Admin im Verhältniss zur Familie T. stand. Es wurde also überprüft ob der Admin der Täter seien könnte! Dazu siehe Ende des Urteils


Jetzt sehen wir uns aber mal im Vergleich dazu die Indizien, deren VErkettung im Gesamtkontext des VErurteilten an... und dann wird das Gesamtgebilde schon schlüssiger.

Ich hatte hier ganz sachlich dargetan:

a) von einem persönlichen Rechner konnte, wie in so vielen kleinen Firmen mit nicht vorhandener IT-Sicherheitspolitik, hier nicht die Rede sein - ist unstreitig.

b) Admin ist Waffennarr und hat diverse Waffenseiten angesurft - ist unstreitig.

c) Admin hat den Forensikern einen Rechner mit geschredderten Daten überlassen = er hat manipuliert - ist unstreitig!

Und löst Euch doch bitte mal von diesem festzementierten Gedanken, derjenige, der am 18.2. da in der Firma gesurft hat, müsse der Täter sein. Aus dem Umkreis von Badenhausen haben 100te silencer.ch angesurft, 47 davon haben nie eruiert werden können. das sind 47 unbekannte Verdächtige...wenn der Schalldämpfer denn überhaupt diese Rolle gespielt hat.

Hallo,
bin jetzt kein Experte in dem Fall, hab aber schon einiges drüber gelesen.

Meine Frage:
Gibt es irgendwo eine Stellungnahme, warum AD oder die Familie nicht vor Gericht ausgesagt hat?
Ich habe bisher immer nur die Stellungnahme der Frau dazu gehört, dass sie es ja eigentlich wollten, aber der Anwalt ihnen unbedingt davon abgeraten hätte.
Ist vielleicht ein bisschen blauäugig gedacht von mir, aber wenn ich unschuldig bin und nichts damit zu tun habe, sage ich doch mMn immer aus. Und wenn ich nur sagen kann, "das weiss ich nicht" oder "ich kann mich nicht mehr erinnern".
Das soll jetzt nicht heissen, dass ich ihn für schuldig halte, aber verdächtig macht ihn das allemal.

a.) per ausschlussverfahren kam aufgrund der konfiguration nur der rechner des verurteilten in frage, der später zufäligerweise defekt war und zerstört wurde

b.) der admin hat gesagt dass er vielleichtt sogar auf der seite war. der gutachter belegt aber dass das nur geht, wenn er am arbeitsplatz des verurteilten war oder per remotezugriff diesen zugriff tätigte! das muss der admin zugeben oder es muss ihm nachgewiesen werden

c.) die geshredderten daten sind besonders wegen punkt b unerheblich, zumal sie ja auch wiederhergestellt wurden. nur wenn der admin den besagten remotezugriff machte und diesen zugriff auf seinem laptop verschleiern wollte, würde das manipulative shreddern sinn machen.

ich behaupte nichtmal dass der verurteilte der täter ist... aber die argumentation die dem urteil zugrunde lieg, kann ich zumindest nachvollziehen bei der verkettung von zufällen und ungereimtheiten. daher finde ich persönlich, dass man genauso wenig sagen kann "der verurteilte ist schonmal sicher nicht der täter. kann gar nicht sein"

ich finde bei der vorgeschichte mit dem hauskauf und den nachbarn etc ist das eine ganz bittere geschichte.. wenn herr D dann sogar noch zu unrecht einsitzen würde... ganz bitter. ein opfer ist er so oder so auch schon, von daher finde ich es auch gut, dass der strate den fall übernommen hat

pfiffi schrieb:Ist es so außer der Welt, dass er (nicht, um einen Mord zu vertuschen natürlich, den hat er nicht begangen, sondern um sein Surfverhalten auf Arbeit zu vertuschen) auch hier manipuliert hat?

Und du meinst, dann lässt er einen Unschuldigen eiskalt lebenslänglich ins Gefängnis wandern? Seine Internetaktivitäten wurden ihm letztendlich doch eh nachgewiesen...warum sollte er dann nicht zugeben, dass er nach einer Bauanleitung für einen Schalldämpfer gegoogelt hat, wenns denn so war? Der Mann stand in keinerlei Verbindung zur Familie T...musste ergo auch keine Bedenken haben, dass er des Mordes verdächtigt werden würde, wenn er die Suche nach der Bauanleitung eingeräumt hätte.

Es ist bekanntlich kein Ding unmöglich, aber das erscheint mir doch arg konstruiert.

BTW: Wurde nicht auch nachgewiesen, dass der für den Schalldämpfer verwendete Bauschaum höchstwahrscheinlich aus der Firma stammt, in der AD beschäftigt war...oder hab ich da was missverstanden?

Interessant dazu übrigens auch Seite 144 des Urteils...

Also, ich kann mir nicht vorstellen, dass der Admin das war. Warum sollte der ausgerechnet den Rechner von A.D. dafür benutzen, der zu dem Zeitpunkt nachweislich im Büro war und keine 15 Min. vor Besuch der Seite noch mit seiner Frau von seinem Arbeitsplatz aus telefoniert hatte? Dann müsste der Admin ja unmittelbar danach sich an dessen PC gesetzt haben oder aber - unbemerkt vom selbst am PC sitzenden A.D. - dessen PC von Ferne angesteuert haben. Warum sollte er ausgerechnet dessen PC dafür ausgewählt haben. Des direkten Nachbarn der später ermordeten Familie Toll, die ganz zufällig aller Wahrscheinlichkeit nach mit solch einem Schalldämpferaufsatz getötet werden?

Nein, das glaube ich nicht, dass der Admin das war. Es wäre wirklich ein zu großer Zufall! Und an solche Zufälle glaube ich nicht!

Ich habe mir gerade nochmal den Film vom ZDF angesehen.Die Nachbarschaft(Bürgerinitiative)spielt den Lärm auch ganz schön runter und sagt,das es 2001 ein paar Auffälligkeiten gegeben hat und das danach nix mehr war.
Ich denke ,die Familie D.hat es halt immer ganz nah mitbekommen(Türenschlagen,Streitigkeiten,sonstige störende Geräusche,die man als direkter Nachbar nur mitbekommt.Er hat sich ja auch bei der Arbeit über Tolls beschwert,gerade am am Ende,2009.
Ich hatte selber mal eine Depressive Nachbarin neben meinen Schlafzimmer,die Abend für Abend vor sich hingeweint hat......total nervig.Bin dann eh ausgezogen.
Das Urteil ist schlüssig,es passt alles zueinander.(Indizienkette)
Ich kann der Frau D. nur raten,damit abzuschließen und ein neues Leben anzufangen,bevor sie selber zu Grunde geht.Er wird wohl noch 20 Jahre einsitzen,dann ist sie 56 Jahre und ihr leben ist futsch!!

@minu16

Da die besondere Schwere der Schuld festgestellt wurde, dürfte er auch nach 20 Jahren nicht rauskommen. Aus der anschließenden Sicherheitsverwahrung wieder rauszukommen, ist schwer, wenn sie einmal verhängt wurde.

Ich denke, wenn die Wiederaufnahme des Verfahrens nicht gelingt, wird Frau D. auch irgendwann zu einer Entscheidung kommen müssen, ob sie wirklich aus Solidarität das eigene Leben auf Dauer wegwerfen möchte.

@minu16
Denke ich auch, dass die Darsows alles ganz nah mit- und abgekriegt haben. Mehr als die anderen Nachbarn. Die anderen Nachbarn wiederum fanden die Tolls bestimmt auch sehr belästigend, und schon ist schnell der "Pakt" geschlossen, und sie werden einen Teufel tun, irgendwas von Lärmbelästigung zu bestätigen.

Meiner Meinung nach kämpft die Ehefrau um ihr "altes Leben", statt der Wahrheit ins Auge zu schauen.

Man darf allerdings nicht vergessen daß zwei Menschen ihr Leben verloren haben und eine Vollwaise auch ihr "ursprüngliches Leben" auf dramatische weise nie mehr wiederbekommen
wird...



Der größte Trick des Teufels ist der, die Menschheit glauben zu lassen, dass er gar nicht existiert

@diegraefin
Sicherungsverwahrung? Er hat nur "schwere der Schuld" bekommen.4 Jahre sitzt er schon.

@Risk-Officer
Ich stimme dir absolut zu.

Nach lesens des Urteils bin ich auch der Meinung, daß der richtige Täter verurteilt wurde.
Besonders mitgenommen hat mich der Teil, indem beschrieben wurde, wie die schwer verletzte Tochter im Haus umher irrte, und sich ob ihrer Behinderung nicht zu helfen wusste.

Es sind mir einfach zu viele "Zufälle", und mein normaler Menschenverstand sagt mir etwas anderes.

Man kann alles totdiskutieren. Und wir sind hier Laien und wissen nur einen Bruchteil der Ermittlungen.

Ich denke mal die Ehefrau kann froh sein anscheinend kein Mitwissen zu haben...