Doppelmord Babenhausen

@Ma_Ve

Ma_Ve schrieb:Fällt dir nicht auf, dass KEIN Kollege von AD aussagte, AD sei sehr oft müde, erschöpft und gereizt auf der Arbeit erschienen, weil er mal wieder eine schlaflose Nacht hatte!!??

Nein, ehrlich gesagt ist das unerheblich. Weil wir schlicht darüber nichts wissen. Das heisst mitnichten, dass es solche Aussagen oder Beobachtungen nicht gab. Es heisst auch nicht, dass es sie gab. Wir wissen ja gar nicht, inwiefern Herr Darsow erschöpft oder gereizt reagiert hätte nach einer schlaflosen Nacht. Oder weißt Du da mehr?

jaska schrieb:Nein, ehrlich gesagt ist das unerheblich. Weil wir schlicht darüber nichts wissen. Das heisst mitnichten, dass es solche Aussagen oder Beobachtungen nicht gab. Es heisst auch nicht, dass es sie gab. Wir wissen ja gar nicht, inwiefern Herr Darsow erschöpft oder gereizt reagiert hätte nach einer schlaflosen Nacht. Oder weißt Du da mehr?

Unerheblich finde ich das nicht, dass solche Aussagen nicht im Urteil stehen! Das Jammern und Beklagen über die lauten Nachbarn wird schließlich als Motiv angeführt.

Dann ist es folgerichtig, wenn sich der Schlafmangel auf die Qualität seiner Arbeit auswirkt.

Stattdessen sagen alle wie zuverlässig, penibel und genau AD arbeitete.

Ich finde das beißt sich.

Ich weiß nicht, wie AD reagierte oder sich fühlte, wenn die Nachbarn laut waren, aber alle Urteilsbefürworter wissen insofern mehr, als das sie ihm daraus ein dreifaches Mordmotiv konstruieren.

Oder?

@Ma_Ve

Ma_Ve schrieb:Ich finde das beißt sich.

Nein, tut es nicht. Für Dich ja, für mich nicht. Und nun?

Ma_Ve schrieb:Ich finde das beißt sich.

für mich, für @jaska
und vor allem für das Gericht biss es sich nicht....
Btw: wenn das sooo schwammig und unpräzise ist, warum greift Strate diesen Punkt nicht an? Müßig, dafür seine subjektive Sichtweise GEGEN das Urteil anzuführen. Was soll das bringen?

Für mich beißt sich das auch nicht. Es wäre höchstens ein zusätzliches Indiz gewesen, wenn die Kollegen etwas Derartiges ausgesagt hätten. Dass es keine solche Aussage gibt, lässt aber keinesfalls den Umkehrschluss zu, dass AD sich nicht von dem Lärm belästigt gefühlt hätte, dafür gab es schließlich auch so genügend Hinweise (Aussagen der anderen Nachbarn, Schriftverkehr etc.). Es sagt lediglich aus, dass seine Arbeit nicht darunter gelitten hat, mehr nicht.

Übrigens finde ich es geradezu absurd, von den als Störquelle empfundenen Nachbarn ausgehenden Lärm mit den Geräuschen eines eigenen Babys zu vergleichen. Ja, beides ist laut, aber doch für die meisten Menschen auf eine komplett unterschiedlich wirkende Weise. Also ein Kind zu bekommen soll gegen den Doppelmord an den lauten Nachbarn sprechen?

InMemoriam schrieb: Es sagt lediglich aus, dass seine Arbeit nicht darunter gelitten hat, mehr nicht.

Richtig! Außerdem wurde AD doch immer als introvertiert und zurückhaltend geschildert. Dann wird man nicht bei den Arbeitskollegen seine Gefühle ausbreiten und "aus dem Nähkästchen" plaudern. Das macht für mich mehr Sinn!

@jaska
@InMemoriam
@fortylicks


Finde ich völlig in Ordnung, wenn es sich für euch nicht beißt.

Viele andere Dinge findet ihr auch völlig in Ordnung.

Was Rechtsanwalt Strate in seinen Antrag schreibt werden wir bald erfahren.

Ich bin und bleibe völlig entspannt.

@fortylicks
Genau so sehe ich das auch. Das sind Strohhalme. Können aber ein solches Urteil nicht entkräften.

Ma_Ve schrieb:Dann ist es folgerichtig, wenn sich der Schlafmangel auf die Qualität seiner Arbeit auswirkt.

Millionen Arbeitnehmer gehen täglich müde und ausgelaugt zur Arbeit. Die deutsche Wirtschaft ist allerdings immer noch nicht zusammengebrochen. Seltsam, oder? Es könnte aber auch sein, dass müde Menschen sich zusammenreißen können.

Außerdem unterschlägst du, dass Arbeitskollegen vor Gericht ausgesagt haben, dass der sonst so introvertierte AD regelmäßig über den Lärm aus dem Nachbarhaus klagte, den es ja laut Anja Darsow nicht gegeben habe.

Deus_ex_Machin schrieb:Millionen Arbeitnehmer gehen täglich müde und ausgelaugt zur Arbeit. Die deutsche Wirtschaft ist allerdings immer noch nicht zusammengebrochen. Seltsam, oder? Es könnte aber auch sein, dass müde Menschen sich zusammenreißen können.

Was hat das mit dem Fall zu tun und welche Erkenntnisse soll ich daraus ziehen?

Deus_ex_Machin schrieb:Außerdem unterschlägst du, dass Arbeitskollegen vor Gericht ausgesagt haben, dass der sonst so introvertierte AD regelmäßig über den Lärm aus dem Nachbarhaus klagte, den es ja laut AD nie gegeben habe.

Es liegt mir fern etwas zu unterschlagen. Im Gegenteil. Im Urteil steht nichts davon, dass Zeugen über einen erschöpften AD berichteten, was bei der Häufigkeit seiner Beschwerden folgerichtig wäre.

Ma_Ve schrieb:Im Urteil steht nichts davon, dass Zeugen über einen erschöpften AD berichteten, was bei der Häufigkeit seiner Beschwerden folgerichtig wäre.

Das ist gerade nicht folgerichtig. Viele Arbeitnehmer sind an permanente Müdigkeit gewöhnt und können auch dann "funktionieren". Es ist keineswegs zwingend, dass man einem müden Arbeitnehmer die Müdigkeit auch anmerkt oder sie gar an der Qualität der Arbeitsleistung messen kann.

Deus_ex_Machin schrieb:Das ist gerade nicht folgerichtig. Viele Arbeitnehmer sind an permanente Müdigkeit gewöhnt und können auch dann "funktionieren". Es ist keineswegs zwingend, dass man einem müden Arbeitnehmer die Müdigkeit auch anmerkt oder sie gar an der Qualität der Arbeitsleistung messen kann.

Du schreibst immer allgemein. Bei all den blumigen Ausführungen im Urteil fehlt mir eine solche Aussage, wenigstens eines Zeugen.

Ich akzeptiere allerdings gerne, wenn du ohne eine solche Aussage vom Urteil überzeugt und zufrieden bist.

fortylicks schrieb:Richtig! Außerdem wurde AD doch immer als introvertiert und zurückhaltend geschildert. Dann wird man nicht bei den Arbeitskollegen seine Gefühle ausbreiten und "aus dem Nähkästchen" plaudern. Das macht für mich mehr Sinn!

Ich bin schon oft völlig übermüdet am Arbeitsplatz erschienen und niemand sprach mich drauf an.
Es ist doch jeder auf seine Arbeit konzentriert.
Und wenn man eher introvertiert ist, breitet man Sorgen und Probleme eher nicht vor Kollegen aus.