Doppelmord Babenhausen

@Ma_Ve

Ma_Ve schrieb:Sie handelte natürlich nicht rational, sondern intuitiv! 

Sie wollte überleben! 

Und nun kommt mir bitte keiner mit ihrem Autismus! 

In ihrer Situation hat ein Mensch genau drei Programme die ablaufen! 

Angriff 
Flucht 
oder sich tot stellen! 

Das ist nicht steuerbar! 

Angriff und Flucht können wir ausschließen! 

Der Denkfehler hier ist, dass sich menschliche Verhaltensmuster gerade in Extremsituationen nur schwer schematisieren lassen. Wenn dann noch eine geistige Behinderung dazukommt ist es enorm schwierig, hier den Stempel "normal" oder "nicht normal" aufzudrücken.
Zudem reden wir nicht von "1 Situation", sondern von "2 Phasen": die Tat an sich und die Zeit danach, als der Täter wieder weg war.
Es kann sehr wohl sein, dass sie sich während der Tat passiv verhielt und auch noch solange der Täter noch im Haus war. Was aber soll das belegen? Nichts was mit der angenommenen Putz Aktion zu tun hat.
Denn gerade in Extremsituationen tendieren Menschen zu allerlei merkwürdigen Handlungen. Viele besinnen sich auf ganz banale Gedanken, so dass die Überlegung "hier ist es so schmutzig, wenn Mama das sieht wird sie böse sein, das muss ich sauber machen" absolut im Bereich des denkbaren liegt. Das posttraumatische Belastungssyndrom kannst Du nachschlagen, da findest Du enorm viele Beispiele von Verhaltensweisen, die uns in einer stressfreien Situation und ohne Verbindung zu dem Opfer im ersten Moment auffällig erscheinen.
Was sie da gemacht hat ist psychologisch gesehen absolut möglich. Ob sie medizinisch dazu in der Lage war ist die einzige Frage, die man hier objektiv beantworten könnte/müsste, um das zu klären.

Gymli schrieb:Schade, es ging vorher wunderbar sachlich zu, wie ich finde.

Na der war jetzt wirklich gut. @Photographer73 hat recht. Eine reine Hexenjagt ist das hier. Wenn hier nicht gleich 10 Urteilsbefürworter über einen Kommentar eines Urteilsgegener herfallen würde und das immer mit den gelichen Floskeln, dann könnte hier auch was vernünftiges raus werden. So aber nicht.

Liebe Grüße Alice

@Ma_Ve
Du fragt dich, ob es im Haus etwas gab, was Astrid davon abhielt hinauszulaufen oder aus dem Fenster um Hilfe zu rufen?
Ja, das gab es. Den Nachbarn!

Ma_Ve schrieb:Es ist erfrischend festzustellen, dass du es für unplausibel hälst und gleichzeitig das Putzen für plausibel hälst.

Wie gesagt...ich denke, das Putzen ist keine Vermutung, sondern es wurde nachgewiesen.

Und leider hast du doch nicht beantwortet, was du glaubst, was die Täter noch über Stunden im Haus wollten/gemacht haben.

Ma_Ve schrieb:Da darf ich mich doch fragen, ob es im Haus irgendwas gab, was sie davon abgehalten hat raus zu laufen, am Fenster um Hilfe zu rufen oder zu telefonieren!

Diese ganzen Spekulationen verstehe ich nicht ganz.

Astrid T. hat geblutet und Spuren im Haus hinterlassen. Die anderen Opfer konnten sich ja nicht mehr durchs Haus bewegen.
Dazu kann man Blutspuren auch notfalls untersuchen und feststellen, von wem sie stammen.

Im Urteil wird jedenfalls ausgeführt, wie sich Astrid durchs Haus bewegt hat. Es gibt keine Rätsel.

Cassandra71 schrieb:Und leider hast du doch nicht beantwortet, was du glaubst, was die Täter noch über Stunden im Haus wollten/gemacht haben

Dem Urteil folgend, wohnte der Täter im Haus. Aber ich erinnere nicht, irgendwo gelesen zu haben, dass der oder die Täter sich noch lange in der Opferwohnung aufgehalten haben....

Keine Provokation, nur eine Frage.

Alice_im_Wl schrieb:Wenn hier nicht gleich 10 Urteilsbefürworter über einen Kommentar eines Urteilsgegener herfallen würde und das immer mit den gelichen Floskeln, dann könnte hier auch was vernünftiges raus werden. So aber nicht.

Floskeln? Ich würde eher sagen: Berechtigte Fragen. Es wird in den Raum geworfen, dass die Täter sich vermutlich länger im Haus aufhielten, und wenn man dann nachfragt, was sie dort gewollt haben könnten, ist Schweigen im Walde.

Wer nicht dran glaubt, dass es so abgelaufen ist, wie es im Urteil steht, sollte zumindest eine Idee haben, wie es dann abgelaufen ist...und das auch plausibel begründen können.

Cassandra71 schrieb:Floskeln? Ich würde eher sagen: Berechtigte Fragen. Es wird in den Raum geworfen, dass die Täter sich vermutlich länger im Haus aufhielten, und wenn man dann nachfragt, was sie dort gewollt haben könnten, ist Schweigen im Walde.

@Cassandra71
Ich beziehe das nicht auf die eine Frage, sondern auf die ganze Hexenjagt

@jaska 
@Jauchejochen 


Wie wirwissen, war AT einige Zeit ohne Bewusstsein! 

Weiterhin wissen wir, dass es 30 Stunden dauerte bis  sie es nach draußen schaffte! 

Deshalb stelle ich mir die Frage, ob es im Haus etwas gab was sie davon abhielt Hilfe zu holen! 

Nun, was hat dieser Gedanke mit dem Putzen zu tun? 

Nichts!! 

Sollte allerdings Astrid Stunden nach der Tat noch bemerkt haben, dass Fremde im Haus sind, dann kann AD nicht der Täter gewesen sein! 

AD war pünktlich gegen 7 Uhr auf der Arbeit! 
 

Alice_im_Wl schrieb:Ich beziehe das nicht auf die eine Frage, sondern auf die ganze Hexenjagt

Ich weiß nicht, welche Hexenjagd du meinst!? Hier wird diskutiert, und offensichtlich gibt es mehr Urteilsbefürworter als -gegner...so what?

Cassandra71 schrieb:offensichtlich gibt es mehr Urteilsbefürworter als -gegner

Wenn es gute und für D. entlastende Argumente geben würde, dann müsste er seine Zeit nicht in der JVA verbringen.

Wenn man das Urteil kennt - in dem seitenlang auf die Überbleibsel des PET-Schalldämpfers eingegangen wird - und es mit dem Ansatz des Anwalts Strate vergleicht, dann muss das eigentlich aus Sicht der Familie D. ernüchternd sein.

accattone schrieb: ner

Wenn es gute und für D. entlastende Argumente geben würde, dann müsste er seine Zeit nicht in der JVA verbringen.

Wörtz, Horst Arnold, Monika de Montgarzon nur um 3 Beispiele zu nennen. Haben alle drei genug Zeit in der JVA verbringen dürfen. Ja, ich weiß. Sie waren alle schuldig.

Sorry, wie gesagt. Ich bin raus. Mit solchen Argumenten braucht Ihr nicht kommen.

Cassandra71 schrieb:Und leider hast du doch nicht beantwortet, was du glaubst, was die Täter noch über Stunden im Haus wollten/gemacht haben.

Diesbezüglich kann ich nur spekulieren! 

Es kann/konnte  leider niemand etwas definitives über fehlende Gegenstände, Wertsachen, Bargeld oder Geschäftsunterlagen sagen! 

Der einzige Mensch der dies hätte sagen können war tot. 



 

accattone schrieb:Diese ganzen Spekulationen verstehe ich nicht ganz.

Astrid T. hat geblutet und Spuren im Haus hinterlassen. Die anderen Opfer konnten sich ja nicht mehr durchs Haus bewegen.
Dazu kann man Blutspuren auch notfalls untersuchen und feststellen, von wem sie stammen.

Im Urteil wird jedenfalls ausgeführt, wie sich Astrid durchs Haus bewegt hat. Es gibt keine Rätsel.

 Das ist unbestritten! Sie konnte nicht anders, als sich durchs ganze Haus zu bewegen! 

Das entscheidende ist der Faktor Zeit! 

Alice_im_Wl schrieb:Wörtz, Horst Arnold, Monika de Montgarzon nur um 3 Beispiele zu nennen. Haben alle drei genug Zeit in der JVA verbringen dürfen. Ja, ich weiß. Sie waren alle schuldig.

Leider haben 2 von den 3 das ganze nicht auf Dauer überlebt...

@accattone
Wie ist denn Deine Meinung, so im Nachinein, zu diesen Fällen. Vorher will ich gar nicht wissen?

Ma_Ve schrieb:Diesbezüglich kann ich nur spekulieren!

Es kann/konnte leider niemand etwas definitives über fehlende Gegenstände, Wertsachen, Bargeld oder Geschäftsunterlagen sagen!

Es gibt keinen einzigen Hinweis darauf, dass deine vermuteten zwei Täter nach etwas gesucht haben (offen stehende, durchwühlte Schubladen z.B.).

Und für vollkommen abwegig halte ich es, dass die Täter, die ja damit rechnen müssen, dass die Nachbarn die Schüsse gehört haben und daraufhin die Polizei verständigen, in aller Seelenruhe das Haus durchsuchen, sodass sie keine entsprechenden Spuren hinterlassen.

Quelle: Wikipedia


"Wie oft es in Deutschland tatsächlich zu Fehlurteilen aufgrund falscher Beschuldigungen kommt, wird nicht erforscht. Im Gegenteil – für Gerichte, Staatsanwaltschaften und sogar für die Wissenschaft sind Fehlleistungen der Strafjustiz kein Thema. Insgesamt bloß etwa 90 Wiederaufnahmen bei über 800.000 [Anm.: = nur etwa jeder 8.900. Fall] rechtskräftig erledigten Strafsachen zählt das Bundesjustizministerium pro Jahr. Die Zahl derer, die in unserem Land unschuldig verurteilt werden, dürfte allerdings erheblich höher liegen. Wie hoch, lässt sich daran ablesen, dass Zivilgerichte nach einem Schuldspruch im sich anschließenden Schadensersatzprozess in 30 bis 40 Prozent der Fälle zu einem anderen Urteil kommen als das zuvor damit befasste Strafgericht.[9]

Nach Einschätzung von Ralf Eschelbach, Richter am 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs, könnte jedes vierte Strafurteil in Deutschland ein Fehlurteil sein"

@Ma_Ve

Ma_Ve schrieb:Nun, was hat dieser Gedanke mit dem Putzen zu tun?

hattest Du nicht das Putzen in Frage gestellt weil unlogisch? Dann hab ich Dich verwechselt.
Gehst Du auf die anderen Punkte noch ein?

Ma_Ve schrieb:Sollte allerdings Astrid Stunden nach der Tat noch bemerkt haben, dass Fremde im Haus sind, dann kann AD nicht der Täter gewesen sein! 

Hat sie denn Stunden nach der Tat noch bemerkt, dass Fremde im Haus waren?

Alice_im_Wl schrieb:Leider haben 2 von den 3 das ganze nicht auf Dauer überlebt

Monika M. und Harry W. leben doch noch?
Was meinst du?

Es führt hier aber auch zu nichts, Extremfälle als Beispiel zu nennen. Da kann man Ulvi K. und den Fall Rupp noch mit dazu nehmen.
Fehlurteile ja, aber vollkommen anders gelagert