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Die Isdal Frau

2.188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Mysteriös ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Isdal Frau

14.02.2017 um 06:58
Zitat von Rick_BlaineRick_Blaine schrieb:Die Frage ist allerdings ob der Stasi der DDR oder ein anderer östlicher Geheimdienst eine Agentin so laienhaft vorbereitet bzw. ausgerüstet ins "Feindesland" senden würde: vor allem die nicht existierende Adresse in Brüssel und die selbst uns Laien merkwürdig vorkommenden Angaben auf dem Anmeldeschein irritieren da. Man würde erwarten, dass eine professionelle Spionin mit einer weit besseren Legende ausgerüstet sei.
Würde der Geheimdienst eines Landes nicht viel eher den Geheimdienst des anderen (auszuspionierenden) Landes infiltrieren oder versuchen, die eigenen V-Männer in politisch interessanten Ämtern, Behörden oder sonstigen staatl. Organisationen zu platzieren? Oder Beamte durch Bestechung zur Herausgabe von Geheiminformationen zu verleiten (bzw. für Spionagetätigkeiten anzuwerben)?

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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 07:00
Ein Geheimdienst hatte viele verschiedene Methoden, Informationen zu sammeln. Wir wissen ja nicht, was ihr Auftrag gewesen sein könnte. Wenn sie wirklich im Dienst eines Geheimdienstes stand.


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 07:27
Wurden eigentlich auf den Löffeln wirklich irgendwelche Monogramme entfernt, oder könnte es sich dabei nicht um die Punzierungen gehandelt haben? (Oder sowohl als auch).

Ich würde nämlich annehmen, daß man aus einer Punzierung mehr Hinweise ableiten kann als aus einem Monogramm?! (Es sei denn, es war Diebesgut)


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 10:38
In diesem Video auf Youtube ab 02.58 wird in Teilen ein weiterer Anmeldezettel gezeigt.

Zu erkennen ist:

LEENHOUWER Elizabeth
27.11.45   OSTEND
GeschäftTeilhaberin  44A Philipstockstr BRUSSEL
Belgisch LG 254.138
Brüssel Kreisleitung

Gleich sind die Angaben:
27.11.  (Geburtstag)
Belgisch (Nationaliät)
Brüssel Kreisleitung (Ausstellende Passbehörde)

Die Schrift ist auffallend unterschiedlich.

Hier beide Zettel zusammen:
isdal frau hotel


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 10:38
Hallo,

ich möchte die Angaben von @Rick_Blaine bestätigen resp. ergänzen:

<Was nicht mit Quellen versehen wurde, befindet sich bereits im Thread, wie auch in anderen Fällen versuche ich, meine Angaben nach Ockham mit der geringst möglichen Anzahl von Annahmen plausibel zu gestalten.>


-1970 war eine der heissesten Phasen des "Cold Wars"

-In Bergen befand sich der damals grösste Marinestützpunkt Norwegens

-Weiterhin wurde in der Nähe von Bergen zu dieser Zeit gerade ein neuer Marinestützpunkt modernisiert "Zitat: Auf den neuesten Stand gebracht" / betrieben.

Quelle: https://www.geschichtsspuren.de/artikel/marine-seefahrt/210-torpedobatterie-herdla-norwegen.html

Ausschnitt: "Nach Kriegsende kehrten die Anwohner auf ihre Insel zurück, Anfang der 1960er Jahre lebten bereits über fünftausend Menschen auf Herdla. Etwa zur gleichen Zeit erweckte die norwegische Armee die Torpedobatterie aus ihrem „Dornröschenschlaf“ und modernisierte die Anlage für die Nutzung in einem möglichen, dritten Weltkrieg zur Verteidigung gegen seeseitige Angriffe des Warschauer Paktes.

(Mögliches Motiv: Ausspähung militärischer Details)

Dann wäre wohl eher von einer Tätigkeit zm Vorteil des Warschauer Pakts auszugehen.

Dies könnte auch die Reiesebewegungen der Dame im Sinne der Informationsübergabe erklären, da Funk- und Telefonverbindungen in den "Osten" damals höchstwahrscheinlich überwacht wurden.

Anmerkungen:

-Entsprechende Telefonate mussten für den Normalbürger damals Tage/Stunden vorher angemeldet und genehmigt werden. Warum wohl?

-Zur Überwachung des Funkverkehrs gibt einige Details in der zeitgenössischen Berichterstattung zum Fall des Superspions Guillaume im "Spiegel" - Archiv.


Weiterhin sprechen folgende Aspekte für eine geheimdienstliche Tätigkeit:

-Vernichtung eines Reisepasses

-Entfernung der Fingerprints

-Entfernung der Etiketten

-Herausfeilen der Markennamen bei nahezu allen Gebrauchsgegenständen

-Vollständige Entfernung der Fingerabdrücke an den Koffern

-Nutzung 9 verschiedener Reisepässe resp. Identitäten

(Die von dem 26-jährigen Bergener geschilderte Begleitung durch zwei Männer am Todesort lasse ich mal aussen vor)


By the way:

-Wer sich die vorhandene Fotodoku und das Foto der Leiche angesehen hat, wird einen Suizid wohl eher ausschliessen.

-Was auch ich wunderlich finde, sind die offensichtlichen Fehlangaben (z.B. nicht existierende Strasse) in dem Meldeschein. Wobei wir ja nicht wissen, was in den Pässen stand. Ausser, dass 8 davon gefälscht waren.

-Dass der bekannte Meldeschein in deutscher Sprache ausgefüllt wurde, könnte daran liegen, dass es in Bergen 1970 möglicherweise noch recht viele Menschen mit deutschen Sprachkenntnissen gab. Dies könnte historisch durch die Hanse (Ehemals: Deutscher Hafen) sowie der Anwesenheit im WK2 begründet liegen.

-Verschiedene Indizien (der damals unübliche Knoblauchgeruch, der eher dunkle Teint, der italienische Kleidungsstil, die Flugziele, die von dem Opfer genutzte Mischform des Ortes Ljubljana als Ljubliana (Mischung zwischen italienischer -bis 1945- und slowenischer Schreibweise) sowie die neuesten dentalen Erkenntnisse) weisen eher auf eine Süd(Ost)europäische Herkunft hin.


Zu reinen Unterhaltung zum Abschluss noch eine Superspekulation:

(Anmerkung: Die prinzipielle Aufgabe eines GHD ist die gezielte Information resp. Desinformation, primär Ersteres, sekundär Zweiteres. Besonders Ersteres gilt es vor visueller oder auditiver Überwachung zu schützen, wobei das oberste Ziel darin liegt, dass die Information den Empfänger auch clandestin erreichen kann.)

-Die gewünschten Zielinformationen könnten wie bei einem Microfiche in den Gravuren der Bestecke hinterlegt worden sein.

-Annahme: Die Rohlinge mit einem Wappen bildeten eine Matrix, diese wurde von der Verziererin entsprechend eines Codes bestückt.

-Dies würde auch die bei Auffindung von den Bestecken entfernten Signets erklären, also die Entfernung möglicher INFORMATIONEN.

-Der simple Code der Reisebewegungen wäre dann eventuell eine Finte: Ah, wir haben den Code...

<Anmerkung: Nein. Fake News nach dem Motto: Wenn ich dem Hund das abgelaufene Schweineschnitzel hinwerfe, so lässt er vermutlich meine Rinderfiletspitzen auf dem Küchentisch in Ruhe...>

Das Arrogante daran wäre, dass der Beruf "Verziererin" und die Bestecke so offensichtlich wären, dass es einem ins Auge springen müsste.

Also eine Identität in der Identität. Das röche nach GHD.

Grüße

Demlicz


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 11:36
Zitat von yasumiyasumi schrieb:44A Philipstockstr BRUSSEL
-Dies wäre in flämischer Schreibweise die Philipstockstraat, gibt es in Brüssel nicht, aber in Brügge.

-Brüssel Kreisleitung (Blödsinn)

-OSTEND (vermutlich gemeint Oostende/Ostende) falsch geschrieben.

FAZIT: Wie beim ersten Beispiel: Wohl Fake.

PS: Ja, die Schrift ist anders, aber es gibt eine Parallele: Die künstlich heruntergezogenen Buchstaben.

Grüße

Demlicz


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 11:48
Zitat von Able_ArcherAble_Archer schrieb:PS: Ja, die Schrift ist anders, aber es gibt eine Parallele: Die künstlich heruntergezogenen Buchstaben.
Also die Schrift ist doch sehr deutlich unterschiedlich.
Welche künstlich heruntergezogenen Buchstaben auf dem Neptun-Formular sind gemeint?

Würde man mir als Laien diese zwei Schriftstücke vorlegen würde ich denken sie seien von zwei verschiedenen
Personen angefertigt worden.


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 11:56
@hANSaLBERS

Die Unterschrift auf dem Meldeschein?

PS: Nachdem beide Identitäten über die Pässe als Cover Ups des Opfers identifiziert wurden (Quellen zuhauf) m.E. eher sekundär.

Grüße

Demlicz


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 12:01
Interessanter sind vielleicht die Übereinstimmungen: wenn beide Male der 27.11. als Geburtstag und -monat angegeben wurde, dann mag das vielleicht tatsächlich stimmen - oder dieser Tag hatte in ihrem Leben eine besondere Bedeutung. Zumal sie an einem 29.11. tot aufgefunden wurde. Möglicherweise starb sie zwei Tage zuvor am 27.11.1970.


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 13:35
Sehr interessanter Fall, von dem ich das erste Mal höre.
Hab mir mal alles soweit wie möglich durchgelesen.

Mir fällt auf - es wird immer wieder geschrieben, dass sie nackt aufgefunden wurde.
Aber auf dem Foto der Leiche trägt sie doch Kleidung. Ich erkenne jedenfalls Ärmel usw.

Und warum fehlt der rechte Fuß.
Irgendwo stand was von einem "humpelnden Gang", den sie hatte -  evtl. eine Prothese?


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 13:46
@Anthea

Wie ich bereits in einem anderen Beitrag schrieb, unterscheiden sich die verschiedenen Berichte teilweise marginal, teilweise erheblich.

In manchen konnte man etwas von Kleidungsresten lesen - zu der Zeit wurde ja schon mit verschiedenen Chemiefasern experimentiert (übrigens gab es in den 60ern auch Kleider aus Papier...), und die armen Polyester und Polyamide haben natürlich gebrannt wie Zunder bzw sind in kürzester Zeit geschmolzen/geschrumpft/verschmort.

Über den fehlenden Fuß habe ich mich auch gewundert (könnte das auch Wildfraß gewesen sein?). Aber wenn man sich das Foto genau ansieht, merkt man auch, daß manche Bereiche des Körpers stärker verbrannt waren als andere...


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 15:05
Auf dieser Übersichtsseite https://www.nrk.no/tidslinje---gaten-i-isdalen-1.13180269 findet sich ein weiterer Meldeschein.
Bis auf Nationalität und Passbehörde wieder alles anders - diesmal auch das Geburtsdatum...

isdal tielt


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 15:09
Der letzte Meldeschein sieht mir aus wie eine Mischung aus den ersten beiden Scheinen. Von der Schrift her, meine ich.
Schon alles sehr seltsam. Brüssel stimmt bei allen dreien, aber das scheint es dann auch gewesen zu sein.

Aber zumindest der erste und der letzte Meldeschein könn(t)en von ein und derselben Person ausgefüllt worden sein. Die Schrift sieht zumindest sehr danach aus. Aber ich bin kein Graphologe ;)


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 15:43
@Marike
@yasumi

Ja, die Schriftbilder ähneln sich, vor allem die auf den Namen Tielt und Zarna-Merchez von der Schreibschrift her. Tielt und Leenhouwer von den Druckbuchstaben her.

Das Wort Kreisleitung taucht auf allen drei Zetteln auf, und die Ziffern 194x in der Jahreszahl des Geburtsdatums und die Zahl 11 ebenfalls (hier als Tag, sonst als Monatszahl).
Es wäre interessant, auch die anderen verfügbaren Schriftproben sehen zu können (vor allem diese Einreisezettel).


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 15:52
Was noch ins Auge fällt: Die Unterschrift auf den beiden Einreiseformularen auf die Namen Zarna-Merchez und Tielt ist ähnlich schwungvoll mit Unterstrich (die auf den Namen Leenhouwer sieht man leider nicht).

Das fände ich für eine "deutsche" Unterschrift recht untypisch (weil ja auch bereits gemutmaßt wurde, sie könne Deutsche gewesen sein), aber ich weiß, daß es solche künstlerisch wertvollen Unterschriften zB in Frankreich häufig gibt...


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 15:57
@spiky73
Gibt es denn eine Möglichkeit, an die anderen Schriftproben heranzukommen?

Das mit der Unterschrift ist mir auch aufgefallen.
Ansonsten finde ich noch auffällig, dass der Nachname TIELT aussieht, als hätte jemand mit Absicht seine eigene Schrift verstellt. Mehrere Ansätze wurden gebraucht, um die einzelnen Buchstaben zu schreiben. Vielleicht war das auch Absicht, da der Name in Druckbuchstaben geschrieben werden sollte, damit er deutlicher wird.
Sicher sein kann ich mir da nicht.

Was 'deutsche' und ausländische Schriften angeht, so ist mir mal aufgefallen, dass sich die Schriftarten eines 'Volkes' durchaus ähneln können. Ich mache bei einem Postkartenprojekt mit und bekomme so monatlich aus allen Ecken der Welt einige Postkarten.
Da kann man am Schriftbild deutlich erkennen, woher der Schreiber kommt.
Besonders deutlich wird das bei russischen oder japanischen/chinesischen Schreibern.
Ich vermute, das rührt daher, dass sie ansonsten eher kyrillisch oder in Kanji schreiben.

Das ist bei der Isdal-Frau allerdings nicht der Fall. ;)


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 16:06
@Marike

Off topic: Postcrossing? 😁


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 16:07
@spiky73
OT: Ja :D


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 16:27
Hallo an @alle, ein sehr ungewöhnlicher, rätselhafter Fall, wie ich finde!
Was mir an den Meldescheinen noch aufgefallen ist:
1. Die Berufsbezeichnungen und der Grund des Aufenthalts werden jeweils in Deutsch angegeben, und zwar fehlerfrei.
- Kann man daraus schließen, dass sie gut Deutsch spricht ?
2. Auffällig für mich ist die Berufsangabe "Verziererin". Kannte jemand von Euch den Beruf bisher?  Ich habe versucht, nach diesem Beruf zu googeln, bin aber - außer der Verwendung des Begriffs in einem Artikel über eine Frau, die Kerzen macht, allerdings wird das hier eher zur Beschreibung ihrer Tätigkeit verwendet- seltsam!
Wie lässt sich das erklären? Ich finde die Frage ganz spannend um der Herkunft/ de Hintergrund der Frau etwas näher auf die Spur zu kommen.
Zumindest der erste und der dritte Meldezettel trägt m.E. die gleiche Handschrift. Die Handschrift erscheint flüssig und exakt. Dies scheint mir darauf hinzuweisen, dass die Schreiberin schreibgewandt war.
Was den zweiten Meldezettel anbelangt: Könnte es sein, dass der Hotelier/ die Bedienung an der Rezeption diesen Zettel - nach Angaben der Isdal- Fau selbst ausgefüllt und nur hat unterschreiben lassen? Das würde vielleicht auch das fehlende e bei Ostend(e) erklären?


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Die Isdal Frau

14.02.2017 um 16:40
Mhm, inzischen habe ich den zweiten Meldezettel nochmals genauer mit den beiden anderen verglichen und gesehen, dass es sich vielleicht doch um die gleiche, in diesem Fall nur nach rechts gekippte Schrift handelt:
Auffällig gleich erscheint das h ("Elisabeth") das N mit Serife( bei Ostend) und das G (hier bei der Pass-Nummer9.


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