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Die Isdal Frau

2.188 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Frau, Mysteriös ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die Isdal Frau

24.02.2017 um 18:01
@Able_Archer
Ich hatte die Idee mit der Promi-Stalkerin ja jetzt auch nur angeführt, um zu zeigen, dass man - neben Militäraktionen - auch andere "Folien" über ihren Reiseplan legen könnte. Wenn jetzt - als anderes Beispiel - immer zu den Zeiten, wo sie in den Städten war, besondere Festivitäten stattfanden, dann würde das die Aufenthalte dort ebenfalls erklären.

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Die Isdal Frau

24.02.2017 um 18:05
@yasumi

Danke, dass Du Humor verstehst.

Ich möchte jetzt keinen Roman schreiben, aber wenn Du Dir die letzten Seiten mal ansiehst, so wirst Du vermutlich zustimmen, dass mehrere, wenig zufällig erscheinende Indizien auf Spionage hinweisen.

Grüße

Demlicz


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Die Isdal Frau

24.02.2017 um 18:58
@yasumi 
Mit deinem Hinweis, man könne über ihren Reiseplan auch andere Folien legen: Das sollte man sicherlich bedenken und wenn möglich erkunden, ob es nicht auch andere Wahrscheinlichkeiten gibt.
Ich bin da auch nicht 100% festgelegt, aber im Moment erscheint mir die Spionage- Hypothese als die - nach dem, was wir wissen- zurzeit tragfähigste, denn die Annahme erklärt vieles: u.a. die vielen Alias- Namen, die Angabe der Berufe, die mitgeführten Dinge wie Brillen, Perücken, die abgekratzten Etiketten etc. etc., auch die seltsamen Kontakte, von denen man in den NRK- Materialien lesen kann wären dadurch erklärbar.
Aber wie gesagt, ich bin nicht sicher.
An die Stalkerin eines Promis glaube ich irgendwie weniger, denn gerade ein sehr Promi hätte doch wahrscheinlich die Polizei eingeschaltet, wenn er sich derartig gestalkt gefühlt hätte.


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Die Isdal Frau

24.02.2017 um 18:58
@Able_Archer@yasumi


Vielleicht hatte ihre Anwesenheit weniger mit den Penguin Raketen Tests an sich zu tun, als mit anderen Agenten, die gleichzeitig anwesend waren. Im mehrmals oben erwähnten Artikel (https://www.nrk.no/dokumentar/xl/her-er-den-hemmelige-isdals-mappen-1.13191844) werden drei sowjetischeche Agenten ernannt die "zufällig" (oder auch nicht 😅) sich zur besagten Zeit in Norwegen aufhielten.


FG,
Berli


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Die Isdal Frau

24.02.2017 um 19:04
@berli

Ein guter und interessanter Hinweis, den ich jedoch wenig überraschend finde.

GHD - Orgas werden im Sinne der Stabilität pyramidenähnlich aufgebaut, d.h. man sorgt auf einer Ebene für Redundanzen, um die Ausfallwahrscheinlichkeiten zu reduzieren, und für deren Separation, um Domino - Effekte zu vermeiden.

Dieses Prinzip wird für alle organisatorischen Ebenen angewandt, von der Basis bis zur Spitze.

Need-to-Know.

Grüße

Demlicz


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Die Isdal Frau

24.02.2017 um 20:04
Zitat von ligalaligala schrieb:Ich bin da auch nicht 100% festgelegt, aber im Moment erscheint mir die Spionage- Hypothese als die - nach dem, was wir wissen- zurzeit tragfähigste, denn die Annahme erklärt vieles: u.a. die vielen Alias- Namen, die Angabe der Berufe, die mitgeführten Dinge wie Brillen, Perücken, die abgekratzten Etiketten etc. etc.
Es würde mir leichter fallen, sie mit einer konspirativen Tätigkeit in Verbindung zu bringen,

- wenn sie sich unauffällig "Anna Maier" oder so genannt und ihre Meldescheine so ausgefüllt hätte, dass sie für ein geschultes Auge nicht gleich als falsch oder zumindest merkwürdig erkennbar gewesen wären,

- wenn sie nicht so schwierig (Zimmerauswahl, Schuhkauf) und unnahbar (kein Grüßen der anderen Gäste) gewesen wäre,

- wenn sie sich weniger auffallend gekleidet und nicht 'gemüffelt' hätte.

Das sind ja alles Dinge, die ein Erinnern an sie wahrscheinlicher machen. Für eine Geheimdienstmitarbeiterin vielleicht nicht ganz so gut.

Andererseits: wenn ich mir den Verfassungsschutz im Umfeld des NSU so anschaue, da gab es wohl auch skurrile Gestalten... ;-)


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Die Isdal Frau

25.02.2017 um 12:51
Da sie falsche Namen nutzte, häufig die Hotels wechselte, Perücken trug, denk ich schon, dass sie sich -  berechtigt oder nicht - verfolgt fühlte.

Ich sehe da erstmal folgende Möglichkeiten:

- sie litt an einem Verfolgungswahn
- sie hatte Angst vor konkreten Personen, z.B. vor einem rachsüchtigen Partner, vor ihrer Familie etc.
- Sie fürchtete sich vor Strafverfolgungsbehörden, weil sie sich in kriminellen Kreisen bewegte (entfernte Labels -> Diebesgut/Hehlerware?)
- Sie hatte Angst vor einem Geheimdienst, weil sie "Republikflucht" beging, weil sie Whistleblowerin oder Journalistin war, weil sie selber spionierte etc

Dass sie die Meldescheine in deutsch ausfüllte und den Begriff "Kreisleitung" verwendete, könnte auf eine Beziehung zur DDR, aber auch auf eine sprachliche Prägung durch ihre Eltern hindeuten, die ja (falls sie Deutsche waren) in der Zeit des Nationalsozialismus gelebt haben müssen. Ihre Aussage dem Fotografen gegenüber, sie käme aus einem Ort in Südafrika, würde dem nicht widersprechen, wenn man das ehemalige Südwestafrika mit einbezieht.

Soweit mein momentanes - zugegeben vages - Fazit.


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Die Isdal Frau

26.02.2017 um 16:40
@yasumi
Ja, dass sie besonders in ihren letzen Wochen einen ängstlichen Eindruck machte, sagen ja auch einige Zeugen. Das kann man als wahrscheinlich annehmen.

Verfolgungswahn: Dann müsste sie mindestens seit März '70 darunter gelitten haben. Und wäre sie dann nicht auch anderweitig aufgefallen?
- Rachsüchtiger Partner oder Familie: Dann müsste mindestens eine Person sein Leben/ihr Leben mindestens 9 Monate ausschließlich damit verbracht haben, sie quer durch Europa zu verfolgen und sie hinter den jeweiligen Identitäten ausfindig zu machen. Wer kann das schon -zeitlich, aber auch technisch?
Furcht vor Strafverfolgung? Dann müsste es eine sehr krasse Straftat sein, die sie durch halb Europa treibt! Und warum ist sie dann nicht in einem anderen Land untergetaucht, nein, sie kehrt ja nach Norwegen zurück, wo sie letzlich zu Tode kommt!?
Republikflucht? Dann müsste sie eine sehr hochkarätige Person in der DDR bzw. im Ostblock gewesen sein. Viele Menschen sind ja damals geflohen, aber in der Regel nicht weiter verfolgt worden, wenn sie das Gebiet hinter dem Eisernen Vorhang verlassen hatten.
Whistleblower? Da sind wir bei "Weitergabe von Geheimnissen". Aber Whistleblower im heutigen Sinn gab es m.W. noch nicht. Das waren damals Doppelagenten. Oder denkst du an Industriespionage o.Ä?

Ja, einen "östlichen Hintergrund" halte ich für wahrscheinlich- DDR kann auch sein, muss aber nicht.
Südafrika/Namibia: Außer der Aussage Trimbolis deutet m.E. nichts darauf hin. Und die Schriftanalyse Experten haben sich ja sehr stark in Richtung Belgien/Frankreich positioniert. Also vermute ich, dass sie auch eine Beziehung zu Belgien hatte.
Ja, alles sehr schwierig!Aber wüssten wir alles, wäre der Fall ja gelöst. So können wir nur Wahrscheinlichkeiten abklopfen.


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Die Isdal Frau

26.02.2017 um 16:59
Zitat von yasumiyasumi schrieb:Es würde mir leichter fallen, sie mit einer konspirativen Tätigkeit in Verbindung zu bringen,
- wenn sie sich unauffällig "Anna Maier" oder so genannt und ihre Meldescheine so ausgefüllt hätte, dass sie für ein geschultes Auge nicht gleich als falsch oder zumindest merkwürdig erkennbar gewesen wären,
- wenn sie nicht so schwierig (Zimmerauswahl, Schuhkauf) und unnahbar (kein Grüßen der anderen Gäste) gewesen wäre,
- wenn sie sich weniger auffallend gekleidet und nicht 'gemüffelt' hätte.
Das sind ja alles Dinge, die ein Erinnern an sie wahrscheinlicher machen. Für eine Geheimdienstmitarbeiterin vielleicht nicht ganz so gut.
Ich tue mich mit der Geheimdienst-Theorie auch ziemlich schwer, zumal man sich ihrer ja ziemlich stuemperhaft entledigt hat. Das habe ich schon mal erwaehnt. Vom Geheimdienst haette ich auch vor fast fuenfzig Jahren schon ein professionelleres "Entsorgen von unliebsamen Mitarbeitern" erwartet...

Was sonst noch dahinter stecken koennte, dazu habe ich allerdings auch keine gescheite Idee... Hoechstens vielleicht, dass es um Silber ging? Wird oder wurde in skandinavischen Laendern nicht viel Silber abgebaut?


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Die Isdal Frau

26.02.2017 um 18:56
Zitat von ligalaligala schrieb:ich denke mal, die Idee, dass die Isdal- Frau die Abschüsse der Pengin- Raketen fotografisch dokumentiert hat, kann man fürs Erste vergessen:
Ich fand soeben noch ein Ausstellungsstück aus dem Deutschen Spionagemuseum:

https://www.deutsches-spionagemuseum.de/sammlung/fotosnaiper/
Erst mal toll, die Quelle!

Erst liest sich das tatsächlich so, als sei das Material damals viel zu umständlich gewesen (Stativ...). Dann aber heißt es da, gerade zur Vermeidung eines umständlichen Stativs:

Dank der Schulterstütze kann der Nutzer die Kamera auch längere Zeit ruhig führen, ohne auf ein Stativ angewiesen zu sein. Dadurch war es möglich, Observationen ohne sperrigen und auffälligen Ballast durchzuführen und sich mobiler im Gelände zu bewegen.

Ich will mich nicht auf den Gebrauch einer Kamera fixieren, würde aber nach diesem Text den Gedanken doch nicht völlig ausschließen.

@yasumi 
hat am 24.2. (20:04) genau die Punkte zusammengestellt, die Verwunderung erregen, wenn man wirklich von einer hochkarätigen Spionin ausgeht. Andererseits sind die Hinweise darauf äußerst stark. Ob die Isdals-Frau nicht wußte, daß die meisten Gäste diese Anmeldeformulare nur ungenau ausfüllen und es eher auffällig ist, wenn jemand es so genau wie sie nimmt? Vielleicht dachte sie, die ausgefüllten Zettel sähen äußerlich alle so aus wie ihrer, und es müsse dort nur "irgendetwas" stehen, um unauffällig zu wirken.

Den Schuhkauf finde ich weniger auffällig: Hätte man sie nicht tot aufgefunden, wären ja gar keine Nachforschungen über die Verpackung hin möglich gewesen. Aber sich in Skandinavien nach italienischer Mode zu kleiden (kann es nicht auch französische gewesen sein?) - das ist in der Tat ein für eine Spionin sehr "unsensibles" Verhalten! Es sieht ja fast so aus, als wollte sie durch bewußt ungewöhnliches Auftreten Aufmerksamkeit erregen?! Aber wozu? Und wie gefährlich war das!


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Die Isdal Frau

26.02.2017 um 19:37
@snowdon
Aber dann hätte sie 1970 ein recht schwer zu schleppendes und zu versteckendes Equipment haben müssen- Stativ, Kamera, großes Tele-Objektiv...
Mir fällt da wieder der Fotograf Trimboli ein: vielleicht, ganz vielleicht war das Zusammentreffen an

einem etwas abseits liegendem Ort ja doch nicht sooo zufällig. Aber das ist pure Spekulation!
Klar, die Kleidung hätte auch französisch sein können. Daran hatte ich auch schon gedacht.
In den 60er Jahren war ich zum Jugendaustausch 2x in Frankreich und die jungen Französinnen kleideten sich meist viel eleganter als wir und machten sich über unsere "Bauernkleidung" etwas lustig.

Was die Kleidung anbelangt: so ungewöhnlich finde ich das Auftreten/die Kleidung nicht, wenn sie zu ihrer "Legende" passte. Und die war ja, nach dem was uns bekannt ist, meist die einer Belgierin (Brüssel als Passbehörde)
@spiky73
Wie kommst du auf Silber? Wegen der Bestecke?


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Die Isdal Frau

26.02.2017 um 19:53
@ligala

Ja. Meine Taufpatin stammt aus Finnland, die hat mir zur Taufe einen Silberloeffel geschenkt mit kleinen Oesen. Darueber habe ich erst kuerzlich herausgefunden, dass das wohl dort ein uebliches Geschenk war/ist und dass in diese Oesen kleine Anhaenger eingehaengt werden koennen, wie bei den aktuell so beliebten Bettelarmbaendern.

Und mein Vater war vor dreissig Jahren mehrmals in Norwegen in Urlaub und hat der Familie als Geschenke Silberschmuck mitgebracht. Irgendwie habe ich daher verinnerlicht, dass Silber und Skandinavien zusammenhaengen...


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Die Isdal Frau

27.02.2017 um 09:49
@spiky73
Die Sache mit den Tauflöffeln ist interessant. Ich habe aber im I-Net nicht herausfinden können, ob ds auch in Norwegen Brauch war, Löffel zu verschenken.
In Norwegen wird kein Silber abgebaut, bzw. gibt es kein Rohsilber, sieh hier:


http://www.schatzwert.de/rohstoffe/bodenschaetze/bodenschaetze-norwegen.html


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Die Isdal Frau

27.02.2017 um 18:54
@spiky73
Tatsächlich, in Norwegen scheint das auch üblich (gewesen ) zu sein, diese Löffel zu verschenken.

Hier ein Link zur Bedeutung von Tauflöffeln überhaupt:

http://taufloeffel.de/geschichte.html (Archiv-Version vom 01.03.2017)

Hier der Link zu einem ellenlangen Artikel über Oslo aus dem Jahr 1984.
Die Tauflöffel werden auf S.13 Kurz erwähnt:

http://www.zeit.de/1984/45/norwegische-anachronismen/seite-13

Allerdings bin ich nicht ganz sicher, ob die Isdal-Frau tatsächlich Löffel bei sich hatte. Ich habe nochmals recherchiert: Weder auf der norwegischen Wikipedia-Seite noch auf den Seiten des NRK habe ich irgendeine Erwähnung von Löffeln gefunden.
Lediglich die englischsprachige Wikipedia - Seite erwähnt sie und gibt als Quelle das DOE Netork an, das aber durchaus nicht fehlerfrei ist.

http://www.doenetwork.org/cases-int/503ufnor.html

Vielleicht hat ja jemand noch eine andere Quelle gefunden? Ich wüsste schon gern, ob man dem glauben kann.


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Die Isdal Frau

27.02.2017 um 19:16
@ligala

Die Geschichte mit den Silberloeffeln findet sich auch in der englischen Wikipedia:

"silver spoons similar to what was found at the Isdalen Valley site"

und in der franzoesischen:

"d'autres cuillères en argent du même type"

In beiden Sprachversionen ist das der Kofferinhalt - und beide berichten auch uebereinstimmend, dass bei der Leiche ein Silberloeffel gefunden wurde. (Allerdings nehmen die Artikel bei der Beschreibung des Kofferinhalts auch Bezug auf das Doe-Network.)


(Uebrigens ist der franzoesische Artikel am 14.2.17 aktualisiert worden)...


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Die Isdal Frau

27.02.2017 um 19:30
@spiky73
Danke für diese Info. Frankreich: wusste ich nicht und habe die Seite auch noch nie angesehen.

Was mich nur stutzig macht: wieso können die Engländer und Franzosen bei einem Fall von 1970 aus Norwegen mehr/ andere Informationen haben als die Norweger selbst?
Deshalb bin ich da etwas skeptisch, ob es sich nicht um einen Übersetzungsfehler handelt. Aber vielleicht findet man ja noch eine Erklärung.


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Die Isdal Frau

27.02.2017 um 19:59
@ligala
Ich hab mal wieder auf der norwegischen Seite geschaut, aber irgendwie komme ich da nicht besonders weit.
Leider spreche ich kein norwegisch und Google Uebersetzer ist auch keine besonders grosse Hilfe, so dass man sich den Inhalt nur schwer zusammen reimen kann. Und irgendwie finde ich auch nicht das, was ich suche - es sind ja etliche Dokumente eingestellt, aber keine Auflistung der im Koffer befindlichen Dinge... Die Aufzaehlung ist ja oft widerspruechlich. Mal ist von einer Brille und vielen Peruecken die Rede, dann umgekehrt von vielen Brillen und einer Peruecke, irgendwo stand was von einer Flasche mit Hautcreme, letztendlich war es aber eine TUBE mit medizinischer Salbe etc. pp. Letztendlich ist das marginal, aber es zeigt auch, dass die Uebersetzungen teilweise mangelhaft waren und sich dann verselbstaendigt haben...

Auf einer Seite las ich etwas, wonach 1972 irgendwie Auslaender in Norwegen aufgegriffen und/oder verhaftet wurden (die auch mit falschen Identitaeten reisten etc.), und die dann zu der Isdal-Frau befragt wurden und leugneten, sie zu kennen.

Und 1974 das gleiche Spiel mit Mossad-Mitarbeitern (von einer wurde sogar ein Foto veroeffentlicht), die aber wohl auch aussagten, dass sie ihnen unbekannt sei. (Kann aber auch sein, dass ich den fremdsprachigen Text + Uebersetzung falsch verstanden habe und es hiess, sie kennen die Identitaet, werden sie aber nicht preisgeben).


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Die Isdal Frau

27.02.2017 um 20:35
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Auf einer Seite las ich etwas, wonach 1972 irgendwie Auslaender in Norwegen aufgegriffen und/oder verhaftet wurden (die auch mit falschen Identitaeten reisten etc.), und die dann zu der Isdal-Frau befragt wurden und leugneten, sie zu kennen.
Genau dazu wollte ich grade was schreiben.

Auf der norwegischen Wikipediaseite wird diese Betrugs-Hypothese erwähnt, die von einem Ex-Cop vertreten wurde: Wikipedia: Isdalskvinnen#Hypoteser  Google translate sagt dazu:
The retired policeman Asbjørn Bryhn informed in 1976 the press about his hypothesis. He thought the woman could have been part of a check swindler group. In 1972, two South Americans were arrested for check fraud in Bergen. They had also made use of false identities.
Ich hab mal recherchiert, was da gemeint sein könnte. Auf dieser Archivseite habe ich mehrer Artikel zu einem Fall gefunden, den ich hier mal vorstellen will - alle Angaben und Übersetzungen ohne Gewähr ;-)

--

Anfang 1972 gab es vier Festnahmen, zwei in Bergen und zwei in Oslo:

- Marco Campas oder Pedro Carbajal Rojas aus Peru, 42.
- Vera Maria Caldaz Lima aus Brasilien, 27.

- Hernandez Alcalde, aus Granada/Spanien, 29.
- Sulamit Almeida aus dem Londoner West End, 22.

Ihnen wurde vorgeworfen in Norwegen bis zu 300 000 Kronen erschwindelt zu haben. Sie wurden zu Gefängnisstrafen von bis zu 4 1/2 Jahren verurteilt.

Das Gericht ging davon aus, dass die Angeklagten nur Teil einer größeren Gruppe waren und die Drahtzieher in Italien saßen.

Der Betrug lief teilweise folgendermaßen ab: jemand zahlte in Malmö Geld auf ein Konto ein und erhielt dafür entsprechende Schecks. Diese Schecks wurden kopiert. Diese Kopien wurden dann in Holland und in Norwegen bei verschiedenen Banken eingelöst und zu Geld gemacht.

Vermutlich erhielten die Angeklagten diese Scheck-Kopien von einem "Albert" in Rom. Eine weitere Person muss dann das ergaunerte Geld entgegengenommen haben. Es fiel der Name "Fellin". Es wurde angenommen, dass diese Person mit einem Mietwagen nach Schweden flüchten konnte - mit einem Großteil der Beute.

Die vier Beschuldigten sollten von dem ergaunerten Geld einen Anteil erhalten.

Die 27jährige Brasilianerin Vera Maria Caldaz Lima, die sich als einzige schuldig bekannte, sagt dazu vor Gericht Folgendes  - in etwa:
"I had to have money. I have two children, both at the orphanage. I stand before two operations, and will move to London. But I'm broke. To be a part of check scams in Norway I was promised a profit of $ 5,000. I could not help but accept. The money would save my children from the orphanage. I could take them with me to England. And the money would fund operations."
Beim Einlösen der Schecks nutzten sie falsche Pässe - wohl erstaunlich dilettantische Fälschungen, wie ein Reporter anmerkt - in etwa:
"A timely question bank inspection is going to ask is: How can bank officials be fooled by fake passports, where the pass is clearly old and the image brand new?"
Teilweise lösten sie auch gedeckte, echte Schecks ein, bevor sie die gefälschten Schecks nutzten - um das Vertauen der Bankangestellten zu gewinnen.

Zu Sulamit Almeidas, die 22jährige Engländerin, heißt es: Ihre Mutter kommt aus Indien, der Vater aus Portugal, aufgewachsen ist sie in Kenya, lebt mit britischen Pass in London. Der Gerichtsreporter ist hin und weg - in etwa:
"She is strikingly beautiful. She has night-black, long hair hanging on her back down to her waist. Her skin color is golden-brown, she has big brown eyes with enormously long lashes. Yesterday when she was led to the Magistrates, she was dressed in a dotted ocelot-fur"
--

Soweit ein grobes Bild der Ereignisse und der beteiligten Personen. Ob das zur Isdal-Frau passt? Keine Ahnung. Aber mir hat der Name "Vera Maria Caldaz Lima" gut gefallen, und das Auftreten der 22jährigen indisch-englischen Schönheit. Auffallend ist natürlich auch die internationale Besetzung der Gauner-Truppe - da würde unsere Isdal-Frau gut reinpassen.

--

Wer es weniger spektakulär mag, dem sei auf die englischsprachige Zeitungsbeilage "Travel in Norway" aus dem Jahr 1970 verwiesen.

Darin sind Artikel und Infos zu "Bergen 900 Years 1970" und "Coming Events", ein paar Tourismuszahlen (1968 gab es 120.000 Gäste aus den USA, 124.000 aus UK, 145.000 aus Deutschland, 34.000 aus Frankreich - S.28) und einige interessante Anzeigen (Welcome to Grand Hotel in Arendal - Rooms Singles USD $9.00 w. bath)

Vielleicht hilft das, um ein Gespür dafür zu bekommen, wie es in den 70ern für Reisende in Norwegen so war.


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Die Isdal Frau

27.02.2017 um 21:34
@yasumi

In den 70er Jahren habe ich als Kind und junger Teenager sehr oft Skandinavien, besonders Norwegen, mit meinen Eltern bereist.
Ich kann mich gut daran erinnern, daß es für unsere gemieteten Hütten so gut wie nie Schlüssel gab und die Besitzer auf Nachfragen auch etwas ratlos reagierten.

In den Orten sah man oft Pakete tagelang an Kreuzungen oder Straßenecken herumstehen, bis der Empfänger sie endlich abholte. Soviel zur Post.

Telefone gab es in Privathaushalten selten. Zum Telefonieren ging man ins Postamt.

Wir waren mit einem Mercedes Kombi unterwegs und es gab tatsächlich kleine Menschenaufläufe bei einem Halt und ein Geraune dazu, wenn tatsächlich meine Mutter auf der Fahrerseite ausstieg.

Was ich damit sagen will: was bei uns schon fast selbstverständlich war an Standard und Komfort, war noch lange nicht in Skandinavien angekommen. Und alles was anders war, fiel sofort auf.

Genau diese Schlichtheit und das Unkomplizierte war es natürlich, was meine Eltern total supi fanden.

Die Skandinavier haben das gelebt und keinesfalls als Rückstand gesehen.
Noch heute gilt zumindest in Schweden das "lagom", das bedeutet soviel wie immer das Mittelmaß, nicht zu viel und nicht zu wenig. Kein Übermaß, kein Extrem, niemand ist toller oder etwas besseres als der andere. Das würde als sehr unfein angesehen.

Daher ist jemand, der/die auffällig elegant daher kommt, Ansprüche stellt, etwas kompliziert ist, eben anders, auffällig wie ein bunter Hund zur damaligen Zeit in Norwegen.
Für mein Verständnis im Zusammenhang mit einer zugedachten Agententätigkeit eher kontraproduktiv.


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28.02.2017 um 12:16
Zitat von spiky73spiky73 schrieb:Die Geschichte mit den Silberloeffeln findet sich auch in der englischen Wikipedia:

"silver spoons similar to what was found at the Isdalen Valley site"

und in der franzoesischen:

"d'autres cuillères en argent du même type"

In beiden Sprachversionen ist das der Kofferinhalt - und beide berichten auch uebereinstimmend, dass bei der Leiche ein Silberloeffel gefunden wurde. (Allerdings nehmen die Artikel bei der Beschreibung des Kofferinhalts auch Bezug auf das Doe-Network.)
Das könnte aus diesem Artikel vom 5.12.1970 stammen.
Abschrift hier, Übersetzung hier.

In etwa: "The suitcase must have belonged to the woman. There were several silver spoons in it, and it was found a tasting(?) silver spoon at the female corpse. [...] Engraving on all spoons are removed."

Andererseits spicht der Artikel auch von 7000 DM, die im Koffer gefunden wurden....

Ein weiteres Detail, das erwähnt wird: Der Regenschirm, den man bei  der Leiche fand, wurde im Laden neben dem Schuhgeschäft gekauft.

In etwa: "The Stavanger police confirmed that a store has sold a couple of boots to the foreign lady who spoke poor English. The store next door was selling an umbrella to the same woman."


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