Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Das Abschleppseil hat von Anfang ein Rätsel dargestellt. Es wurde von der Polizei ja festgestellt, dass BAs Auto nicht abgeschleppt wurde (keine Abriebspuren). Da es oben auf den anderen Dingen lag, scheint es eine Bedeutung zu haben.

Allerdings: wir wissen nicht genau, was sich sonst noch alles im Kofferraum befunden hat. Wenn BA das Apartment dort ausgeräumt hat, weil ihr Dienst am Flughafen nun zu Ende ging, kann es sein, dass sie auch andere, sperrige Gegenstände dort eingeladen hat, und vielleicht, wie manche das tun, erst einmal alles aus dem Kofferraum herausgenommen hat, was dort sonst so drin lag. Und dann systematisch von gross bis klein alles wieder eingeräumt hat. Dann könnte es sie selbst gewesen sein, die das Abschleppseil oben auf gelegt hat, ohne dass es irgendwie an eine andere Person ausgeliehen worden war etc. Es wäre dann das, was Kriminalbeamte einen "red herring" nennen: eine Spur, die gar keine ist, sondern nur falsch interpretiert wird.

Wir können das nicht beurteilen, aber wir können die Frage beantworten: wie wahrscheinlich ist es, dass sich jemand ein Abschleppseil ausleiht - für längere Zeit? Normalerweise wird ein AS doch in einem Notfall gebraucht: der Wagen springt nicht an, etc. Am Wahrscheinlichsten wäre dann gewesen, dass BA mit ihrem Wagen die anschleppende ist - das aber wurde von der Polizei ausgeschlossen.

Ich tendiere daher zu der Meinung, dass das Abschleppseil gar keine Rolle spielt, sondern nur zufällig während des gesamten Beladevorgangs dieses doch sehr kleinen Autos mit allerlei persönlichen Dingen am Vortag nach oben gelangte.

Zu den anderen Thesen: ist der Parkplatz, auf dem der Wagen gefunden wurde, wirklich der idealste Platz, um in eines der anliegenden Häuser zu gehen? Kann man nicht direkt vor diesen parken, wenn man kurz etwas abholen will? Ich sehe diesen Parkplatz noch immer als Problem, da er in kein Szenario passt, in dem BA selbst dorthin gefahren ist.

Die Polizei hat ja mit Hunden versucht eine Spur von ihr vom Fahrzeug weg zu finden, und hat mit Hunden auch die unmittelbare Umgebung des Parkplatzes abgesucht - und nichts gefunden. Wie bekannt halte ich diese Hunde keineswegs für perfekt, aber dass sie keine Spur von BA aufgenommen haben ist zumindest ein Indiz, das man in die Überlegung, ob sie selbst dort hingefahren und dann herumgelaufen ist, einfügen kann.

@Rick_Blaine
das hab ich mich auch schon gefragt, ob das Seil einfach beim Umladen des Kofferraums nach oben gelangt sein könnte. Sie schien ja allerhand Zeug dabei gehabt zu haben bzw. das Appartment leer geräumt zu haben. Alleine zwei Trolleys mit Kleidung...

mir geht es allerdings mit der sagenumwobenen Klappbox sehr ähnlich. Bei der hab ich persönlich mittlerweile das Gefühl, dass das ein klassischer Red Herring ist. Vielleicht war das Ding schon halb kaputt und sie hat es kurzerhand entsorgt, da der Dienst am Hahn eh dem Ende entgegen ging. Bis die Box vermisst wurde, war sie vielleicht längst auf der Mülldeponie. 

Mit den Hundespuren halte ich es eher wie mit Schwangerschaftstests 😉 Positiv heißt eindeutig, dass da was ist. Negativ kann aber auch falsch negativ sein. insofern ist es zwar etwas verwunderlich, dass da keine Spur war. Ich persönlich schließe aber nicht aus, dass es möglicherweise einfach Pech war, dass keine Spur vom Auto aus verfolgt werden konnte. 

Im Tower haben doch Hunde angeschlagen. Ist für mich auch nachvollziehbar, dass sich ihre Spuren dort vielleicht einfach besser gehalten haben. Weiss man denn, was für Hunde das waren? Leichenspürhunde? Oder haben Personensuchhunde dort ihre Spur verloren und dies angezeigt?

@globetrotterin
@Rick_Blaine


Ich glaube auch, dass das Seil eher zufaellig dort hingelangte. 

Wichtig ist allerdings folgendes: Sie hatte die Stoecke dabei, dh sie wollte nicht ausschliessen, dass sie in Hahn noch mal spazieen gehen wird. Die Stoecke liegen aber nun im Kofferraum, sie hat sie nicht auf einen Spaziergang mitgenommen. Dazu lag etwas anderes drauf. Sie wird also nicht gepant haben, noch mal wandern zu gehen.

@AnnaKomnene
ja, an eine Wanderung glaube ich auch nicht, da ja die Jacke auch noch da ist. Das Wetter soll ja auch nicht gerade wanderfreundlich gewesen sein. 

@Rick_Blaine
Ja, also jemand (wohl Dew) hat gesagt, das mit dem Parken sei vor einigen Häusern nicht so einfach, da käme dann schon eher dieser Parkplatz am Gemeindehaus in Betracht.

@globetrotterin
@AnnaKomnene

Yup, ich habe inzwischen auch das Gefühl, dass die Klappbox auch ein red herring ist. Wir wissen ja nicht, in welchem Zustand sie gewesen ist. Vielleicht fand BA, dass sie es nicht mehr wert sei, noch mit nach Lohmar genommen zu werden. Zumindest müssen wir die Möglichkeit im Auge behalten, dass weder Klappbox noch Abschleppseil irgendetwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben. Bei dem Abschleppseil bin ich mir in dieser Frage sogar ganz sicher, da am Auto keine Abschleppspuren waren und ich an kein Szenario glaube, das noch ein drittes Auto einschliesst (ein unbekanntes, das abgeschleppt wird, und ein unbekanntes, das abschleppt.)

Es bleibt also ihr Auto auf dem Parkplatz, keine von den Hunden gefundenen Spuren, die ihre Anwesenheit auf dem Parkplatz belegen, ihre Jacke, Handy und Geld im Auto.

Es bleibt der Konflikt zwischen den Zeugenaussagen, dass das Auto bereits um 9:30 Uhr dort gestanden haben soll und dem Umschalten des Handys gegen 14 Uhr. Ein Täter, der um 14 Uhr noch mal zum Auto zurückkehrt und das Handy umschaltet macht m.E. gar keinen Sinn.

Ein Besuch in den umliegenden Häusern, von dem sie nie mehr zurückgekehrt ist? Im Prinzip stellt sich hier die gleiche Frage wie beim Szenario vom Umstieg in ein anderes Auto um irgendwo hinzufahren: würde BA bei einer solchen Unternehmung Telefon, Geld und Jacke im Auto lassen? Jacke kann ich mir evtl. noch vorstellen, wenn das Haus sehr nah gewesen wäre, aber wer lässt Geldbeutel und Handy in einem Auto liegen? Zumal sie damit rechnen musste, dass jemand von zu Hause anrufen wird, um herauszufinden, wo sie bleibt.

@Rick_Blaine

Ja, ich frage mich auch eher, welche Mitarbeiter zu dieser Zeit auf dem Flughafengelaende waren und etwas Zeit hatten, also entweder die Moeglichkeit hatten, fuer eine halbe Stunde von de Arbeit zu verschwinden, oder Schichtende hatten. Das sollte sicherlich auch Mitarbeiter von Firmen einschliessen, die auf dem Gelaende untergebracht waren.

Proximity - wer war zu dieser Zeit in ihrer Naehe
Opportunity - wer hatte etwas Zeit und war mit BA in einem Bereich, der nicht einsehbar war.

Als Tatort kaeme da fuer mich vor allem der Parkplatz vor dem Gebaeude 669 in Frage. Und das ist eben nicht ein Ort, an dem sich viele Menschen aufhalten. Genauer gesagt kennen eigentlich nur sehr wenige Menschen diesen Ort.

@AnnaKomnene

Ja, ich denke auf jeden Fall ein Täter, der sie kannte, und das bedeutet vermutlich ein Täter, der am Flughafen arbeitet. Die Sache ging garantiert vom Gebäude 669 aus, wobei ich noch nicht sicher bin, ob die Tat dort verübt wurde. Es muss einen Grund gegeben haben, warum das Fahrzeug noch bewegt wurde. Ich gehe ja, wie bekannt, davon aus, dass der Täter es auf jenen Parkplatz gefahren hat. Als Grund nehme ich an, dass er sich vorher weiter weg vom Flughafen befunden hat und nun zu diesem zurückkehren will, weil er dort sein eigenes Fahrzeug noch hat.

Das bedeutet, es kann zwei Gründe geben: es hat eine Tat im oder am Gebäude 669 gegeben und er verbringt BA mit ihrem Fahrzeug an einen unbekannten Ort, oder beide verlassen lebend mit ihrem Fahrzeug das Flughafengelände und die Tat ereignet sich an einem bisher unbekannten Ort. Ich tendiere noch zu letzterem.

@Rick_Blaine

Verschleierung waere doch ein Grund. Wenn die Tat wirklich im oder am Gebaeude 669 passierte, oder von dort ihren Ausgang nahm, dann wuerde sich der Taeter doch sehr unter Druck fuehlen. So viele Menschen gibt es in diesem Bereich des Flughafens nicht, und die allermeisten sind namentlich bekannt. Wenn er das Auto woanders abstellt, schafft er Verwirrung.

Ja, es koennte sein, dass sie gemeinsam mit einem Moerder im Auto wegfuhr. Da kann man sich eine Menge Vorwaende vorstellen, wie er das gemacht haette. Ich glaube aber nicht, dass sie weit gefahren sind. Dagegen sprechen die Funkzelle, und die Tatsache, dass sie nicht zuhause bescheid sagte ("ich komme eine Stunde spaeter, kauf schon mal einen Hefezopf fuer morgen sonst sind die wieder alle weg").

Es war Karsamstag, dh ein aehnlicher Ausnahmezustand wie an Heiligabend fruehmorgens. Karfreitag sind die Geschaefte zu, und man hat zwei Feiertage vor sich, fuer die man einkaufen und koordinieren muss, einschliesslich einem Osterfruehstueck, einem Berg Waesche und vielleicht noch dem letzten Teil des Fruehjahrsputzes. Auch wenn ihr Mann die Einkaeufe uebernommen hat, bliebe da eine ganze Menge an Organisation uebrig. Da geht man nicht mal laenger irgendwo hin.

Ich denke, wenn sie mit ihm zusammen wegfuhr, dann war das Ziel irgendwo in der Naehe, wahrscheinlich in einem abgeschiedenen Bereich des Flughafens. Und da koennte man auch jemanden ermorden, ohne dass es auffaellt.

Ich finde es auch interessant, dass es um zwei noch Aktivitaet am Handy gab. Zwei Uhr Nachmittag am Samstag hoert sich nach dem Ende eines Buerotages an. Und acht Uhr frueh nach dem Beginn eines solchen.

Jemand, der um acht zur Arbeit ging und auf sie traf, und dann um zwei die Spuren beseitigte?

@AnnaKomnene
Hat sie denn normalerweise zu Hause Bescheid gesagt, wenn sie später kam bzw. wann sie abfährt? Ich meine aus den bisherigen Berichten herausgelesen zu haben, dass der telefonische Kontakt bzw. per SMS mit zu Hause recht dürftig war.

Bezüglich des Kontaktes um 14.00 Uhr, glaube ich nicht an das ende eines Bürotages, denn es war Karsamstag, da sind die Büros geschlossen.

@Sushi48

Die meisten normalen Betriebe werden ueber Ostern geschlossen gewesen sein, da stimme ich Dir zu, aber nicht unbedingt Unternehmen an einem Flughafen.

Keine Ahnung, wie eng da der Kontakt war, aber Karsamstag ist halt wie gesagt so ein Tag, an dem man organisieren muss. Und da ist halt erstens einfach keine Zeit, mal so eine Stunde oder so ungeplant etwas einzuschieben, und zweitens muss man da mit den anderen Familienmitgliedern einiges absprechen. Aber ich kannte sie nicht, sicher weiss ich das natuerlich nicht. Ist nur so eine generelle Beobachtung.

Ein Abschleppseil liegt in der Regel nicht im Kofferraum , sondern darunter im Radkasten beim Wagenheber. Daher kann es "beim Beladen" nicht irgendwie nach oben gerutscht sein".

AnnaKomnene schrieb:Als Tatort kaeme da fuer mich vor allem der Parkplatz vor dem Gebaeude 669 in Frage. Und das ist eben nicht ein Ort, an dem sich viele Menschen aufhalten. Genauer gesagt kennen eigentlich nur sehr wenige Menschen diesen Ort.

Das halte ich nach der Spurenauswertung der Polizei für ausgeschlossen. Das Apartementgebäude ist Teil eines Gebäudekomplexes. Dort sind Unternehmen ansässig. An dem Parkplatz führt direkt eine öffentliche Strasse entlang zu den gegenüberliegenden Passagierparkplätzen.

Rick_Blaine schrieb:Ein Täter, der um 14 Uhr noch mal zum Auto zurückkehrt und das Handy umschaltet macht m.E. gar keinen Sinn.

Wenn der Täter aus der Gegend stammt kann es Sinn machen, da er das Handy nicht bei BA gefunden hat. Er könnte es später im Auto gefunden haben. Ausserdem weise ich nochmals darauf hin, dass es ein Denkfehler sein kann. Der Täter MUSS überhaupt nicht das Handy am Auto umgeschaltet haben. Vielleicht hatte BA doch ihre Umhängetasche mit. Der Täter kann es bei sich nach der Tat in den Flugmodus geschaltet haben. Die Tasche kann er irgendwann später (auch in der Dunkelheit) in das Auto gelegt haben.

Frage in die Runde @all

Wer kann in seinem Handy den Flugmodus aktivieren ohne den Zugangscode zu benutzen ? Wenn ja , welche Marke und wie funktioniert das ?

Hallo zusammen,

ich lese schon länger mit und habe mich jetzt angemeldet, weil ich erstaunt festgestellt habe, dass sich an meinem Smartphone der Flugzeugmodus wirklich ohne Eingabe des Entsperr-Codes eingeben lässt. Das hätte ich nicht gedacht! Ich besitze ein Samsung Galaxy S5.

Mich persönlich fasziniert und irritiert dieser Fall sehr. Ich komme aus dem Rhein-Sieg-Kreis.

Hallo @Anile182

danke. Ich habe hierbei noch eine Frage zum S5:

Quelle: http://praxistipps.chip.de/samsung-galaxy-flugmodus-einschalten-so-gehts_45495

Der erste Weg zum Aktivieren des Flugmodus führt Sie über die Benachrichtigungsleiste: Ziehen Sie diese herunter, erscheint neben Symbolen für WLAN, GPS und Bluetooth oben rechts in der Ecke auch ein kleiner Kachel-Button.
Wenn Sie diesen Button auswählen, erscheint ein erweitertes Menü.
Nun werden Ihne viele weitere Funktionen angezeigt - darunter auch der "Offline-Modus".
Tippen Sie das entsprechende Symbol an, werden Sie gefragt, ob Sie den Flugmodus tatsächlich einschalten möchten.
Mit "Aktivieren" wird Ihr Samsung-Smartphone anschließend in den Offline-Modus versetzt.

Ebenso findet sich die Option zum Anschalten des Flugmodus in den Android-Einstellungen:

Gehen Sie dazu ins Menü Ihres Smartphones und anschließend in die "Einstellungen".
Ganz oben unter dem Punkt "Netzwerkverbindungen" finden Sie die Option "Offline-Modus".
Klicken Sie das Symbol an und bestätigen Sie den Hinweis mit "Aktivieren", wird der Flugmodus angeschaltet.

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Heisst die Android Einstellungen sind verfügbar auch wenn das Handy gesperrt ist ?

@Enterprise1701
Ich habe keinen der von dir beschriebenen Wege gewählt...

Ich habe den On/Off-Knopf an der rechten Seite des S5 1x betätigt (dann geht der Bildschirm an und man kann das Entsperrmuster eingeben) und dann abermals den On/Off-Knopf gedrückt und gedrückt GEHALTEN (2-3 Sekunden). Dann erscheint ein Menü mit Ausschalten, Offline-Modus (Flugmodus), Neustart und Notfallmodus. Darüber kann ich den Flugmodus auswählen und aktivieren.

@Rick_Blaine

Rick_Blaine schrieb:würde BA bei einer solchen Unternehmung Telefon, Geld und Jacke im Auto lassen? Jacke kann ich mir evtl. noch vorstellen, wenn das Haus sehr nah gewesen wäre, aber wer lässt Geldbeutel und Handy in einem Auto liegen? Zumal sie damit rechnen musste, dass jemand von zu Hause anrufen wird, um herauszufinden, wo sie bleibt.

Ich würde sowohl Geld und Handy im Auto lassen, wenn ich nur kurz etwas an der Haustür abholen bzw. übergeben will, dafür weder Geld noch Handy benötige und davon ausgehe, dass ich in spätestens 15 Minuten zurück bin. Voraussetzung hierfür ist, dass sowohl Geldbörse als auch Handy von außen nicht sichtbar sind. Also ich packe die Sachen in meine Handtasche und stelle Sie hinter den Beifahrersitz, da unser Wagen dort über abgetönte Scheiben verfügt und man von außen nicht /nur sehr schwer reinschauen kann. Um eben keine Diebe anzulocken ;)

Ich habe auch das Samsung S5 und kann @Anile182 bestätigen, man kann den Flugmodus ohne entsperren (Fingerabdruck, swipen etc.) auf dem von ihr beschriebenen Weg einschalten.

Danke für Ausführungen, das heisst aber m.E der entsprechenden Person muss die Funktionsweise bei dem Modell geläufig sein. Dazu geht es nicht ohne Fingerabdrücke und abgewischt wurde anscheinend nichts am Handy. Es gab nur Abdrücke von ihr und einem engen Personenkreis....

Bleibt trotzdem noch die Frage welche Modell BA hatte.

@svephi
Danke für deine Bestätigung.

@Enterprise1701
Wurde hier, glaub ich, schonmal erwähnt: Es gibt genügend Handschuhe mit denen man einen Touch-Screen bedienen kann (wenn BA überhaupt ein Smartphone basaß). Darüber hinaus war definitiv zu BAs verschwinden handschuhtaugliches Wetter.