Der Fall Birgit A. aus Lohmar

brigittsche schrieb:Mit dem Leichenfund hat man aber nun eine viel bessere Ausgangslage, weil man die sterblichen Überreste untersuchen kann, was aber dauert. Möglicherweise ergeben sich daraus dann ganz neue Fakten im Bezug auf die Frage ob Suizid oder nicht...

Na ja, eine Leiche hat man nicht. Man hat Knochen bzw Knochenreste gefunden. Giftstoffe wird man da wohl nicht finden. Sage ich einfach mal so. Für Ablagerungen im Knochen wird es nicht gereicht haben.

"Es gab keine Fremd DNA in Ihrem Fahrzeug"

Das heisst ja auf deutsch,es wurde nur "bekannte DNA" gefunden.
Das bedeutet das mehrere DNA Spuren im Auto gefunden wurden.

Die Wahrscheinlichkeit für einen Suizid habe ich ursprünglich mal für gar nicht so gering gehalten, aber mit jedem Tag, den die Polizei schweigt, wachsen die Zweifel stetig an. Wäre es ein Suizid, dann müssten die Ermittlungen im Hinblick auf die Auffindesituation relativ schnell abgeschlossen gewesen sein. Im dichten Wald käme fast nur ein Erhängen mit dem Abschleppseil in Frage. Das hätte man wohl längst festgestellt, wenn das so gewesen wäre.
Außerdem scheint es sich bei der Fundstelle ja wirklich eher um Unterholz zu handeln, also schon fast Dickicht. Da dürfte es schwer werden einen Ast zu finden, der genug Widerstand für eine erfolgreiche Strangulation bietet.

Alles zusammen genommen, d.h. die Tatsache, dass die Polizei sich noch nicht weiter geäußert hat, plus die Fundstelle und deren mutmaßliche Beschaffenheit, erscheint mir nun wesentlich wahrscheinlicher, dass es sich um die Ablagestelle nach einem Tötungsdelikt handelt und nicht um einen frei gewählten Ort, um aus dem Leben zu scheiden. Aber warten wir mal ab, wie das Ergebnis der Ermittlungen lautet. Ich hoffe die Ermittler können das aufklären.

MysteryGuy schrieb:Im dichten Wald käme fast nur ein Erhängen mit dem Abschleppseil in Frage.

Hm, wenn du uns jetzt noch erklärst, wie das Abschleppseil wieder in das Auto von BA zurück kam?

Oops, sorry, ich hatte das falsch in Erinnerung. Ich glaubte mich zu erinnern, dass Klappbox und Abschleppseil weg sind, aber das ist natürlich Quark.
Ändert aber nichts daran, dass eine Selbsttötung im Unterholz am ehesten durch Erhängen stattgefunden haben müsste und wenn das so gewesen wäre, dann glaube ich wüssten wir das schon durch eine Pressemitteilung. Die Polizei hält sich schon fast auffallend zurück. Das spricht eher für Ermittlungen auf Hochtouren, um ein Tötungsdelikt nachzuweisen und den Täter zu ermitteln.

Fliesenriese schrieb:Das heisst ja auf deutsch,es wurde nur "bekannte DNA" gefunden.
Das bedeutet das mehrere DNA Spuren im Auto gefunden wurden.

Richtig. Aber wohl keine DNA die auf einen Täter schließen könnte
In der Regel wird die KTU die DNA zum Vergleich haben, die von den Nutzern, oder bekannten Mitfahrern stammen könnten.

mister schrieb:Das heisst ja auf deutsch,es wurde nur "bekannte DNA" gefunden.
Das bedeutet das mehrere DNA Spuren im Auto gefunden wurden.

So ist es.

Jeder Quadratzentimeter des Autos wurde untersucht, jeder Gegenstand darin auf Fingerabdrücke, jedes Taschentuch auf fremde DNA überprüft.

Die gesicherte DNA stammte sämtlich von Familienmitgliedern oder Freunden.

Quelle: Stern 09.10.2016
Nur am Lenkrad konnte man nichts genaues feststellen.

Nur die Spurensuche am Lenkrad gab nichts her: Am porösen Leder ließen sich keine Fingerspuren sichern, die darauf gefundenen Partikel waren vermischt und konnten niemandem zugeordnet werden. "Aber so viel steht fest: Keiner hat das Lenkrad abgewischt"

Quelle: Stern 09.10.2016

@mister
So wurde es gesagt, als die Leiche noch nicht gefunden wurde.
Jetzt ist eine neue Situation entstanden.

@Fliesenriese
"Nur die Spurensuche am Lenkrad gab nichts her: Am porösen Leder ließen sich keine Fingerspuren sichern, die darauf gefundenen Partikel waren vermischt und konnten niemandem zugeordnet werden. "Aber so viel steht fest: Keiner hat das Lenkrad abgewischt", sagt Bernd Kreuter.
[...]
Die gesicherte DNA stammte sämtlich von Familienmitgliedern oder Freunden. "Wir hatten so sehr gehofft, dass die Ermittler fremde DNA finden, das wäre wenigstens ein Ansatzpunkt gewesen", sagt Tristan Ameis, der Sohn.

Quelle: "STERN", 41 / 2016

Da war kein "UnbekannteR" dabei. Die Partikel am Lenkrad zwar "vermischt" und "niemandem zuordbar". Fingerspuren aufgrund der Materialbeschaffenheit nicht zu sichern. Aber sonst im ganzen Fahrzeug keinerlei Hinweis auf "Fremdnutzung" - einschließlich Sitzposition.

@MettMax war schneller. 😉

"Die gesicherte DNA stammt sämtlich von Familienmitgliedern und Freunden"
Das sagt ja schon mal was aus.

Also für mich macht am meisten Sinn: sie wollte sich auf dem oder in der Nähe des Parkplatzes noch mit jemandem treffen. Nach dem Treffen dann nachhause fahren. Deshalb fuhr sie den kurzen Weg vom Flughafen zum Parkplatz, damit sie nach dem Treffen weiter kann. Bei dem Treffen muss dann was passiert sein.
Dem Flugmodus schenke ich nicht so viel Bedeutung. Wer weiß ob das so korrekt ist, wir haben hier so viele Fälle wo über ein Ein- und Ausloggen des Handys, funkzellen, Flugmodus etc. diskutiert wird. Im Endeffekt stehen uns diese Daten nicht zur Verfügung. Für mich scheint es so dass sie in der Nähe des Parkplatzes ermordet und dann mit einem anderen Fahrzeug verbracht wurde.

@HaRuKa
Was heißt in der Nähe des Parkplatzes? In einem Gebäude? In einem Auto? Dann habe ich noch immer ein Problem, die Leiche.
Die Leiche wird sehr schnell anfangen zu verwesen und auch alles an körperflüssigkeiten verlieren. Gerade diesen Gestank hast du dann noch länger im Umfeld.
Zumindest brauchte sie die Strickmütze nicht. Oder es war ihr zu umständlich.

@mister
Könnte mir beides vorstellen, sowohl Auto als auch Gebäude. Und denke dass die Verbringung direkt / zeitnah nach der Tat geschah.

@HaRuKa
Ist es denn nicht so , dass die Leiche erst später dort abgelegt werden konnte, weil sie bei Suchaktionen in dem Bereich hätte gefunden werden müssen? Also war die Leiche noch „im Besitz“ des Täters gewesen.

Fliesenriese schrieb:So wurde es gesagt, als die Leiche noch nicht gefunden wurde.
Jetzt ist eine neue Situation entstanden

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, man möchte mich korrigieren, wurde doch der spätere Fundort bei Suchaktionen durchkämmt worden.
Wie kann sich jemand umringen und sich gleichzeitig so im Dickicht verstecken um auch von Hunden nicht gefunden zu werden?

@mister
Glaube ich nicht. Auch wenn jetzt wieder von manchen die These mit Kühltruhen, Kühlhäusern etc. kommt. Ich denke sie wurde bei der Suche damals einfach nicht gefunden. Gibt doch zig Beispiele wo es ähnlich war. So große Waldareale kann man nie komplett absuchen. Man ist auf Kommissar Zufall angewiesen, welcher eben oft ein Pilzsammler ist.

Demnach würde ein Suizid immer unwahrscheinlicher, denn tot kann man sich selber ja nicht mehr fortbewegen (Wenn man davon ausgeht, dass sie bei der ersten Suche dort nicht lag!)!

Man könnte doch jetzt einfach hingehen, und die Mobilfunk Daten anfragen. Wer war am Karsamstag in der Funkzelle vom Fundort. Wessen Handy war aus.....
Oder nicht?

Fliesenriese schrieb:Das sagt ja schon mal was aus.

In der Tat. Nämlich das, was ich oben beschrieben habe.: Kein "UnbekannteR" dabei. Und zwar sowohl aktuell - wie auch in vergangerer Zeit. DNA ausschließlich von Ehemann, Tochter, Bruder daheim in Lohmar oder anderen bekannten Personen, so diese bei Birgit A. letztem Aufenthalt dort, selbst den Wagen gesteuert haben, respektive bei ihr mitgefahren sind.