Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Begriff "entdeckte Gegenstände" irritiert mich immer noch sehr. Wäre Brille, Uhr mit dem Begriff erklärbar? Klappbox, Thermosflasche würde ich so einsortieren. Gibt es Menschen die von heute auf morgen aussteigen um in der Natur zu leben? Vielleicht ist sie einfach erfroren, hat die Situation unterschätzt.

lucyvanpelt schrieb:Zumindest gehen die Ermittler bis jetzt noch von einem Gewaltverbrechen aus, ich habe jedenfalls nirgendswo etwas anderes gelesen.

Es wurde nach dem Ausschlussprinzip vorgegangen:
aufgrund der Befragungen zur Person BA keine Hinweise auf Suizid.
Aufgrund der vorgefundenen Situation keine relevante Wahrscheinlichkeit für einen Unfall oder einen freiwilligen Ausstieg.
Damit blieb die Annahme "Tötungsdelikt".

Sie nahmen ein Tötungsdelikt an – doch Beweise dafür fehlten stets.

https://www.stern.de/panorama/stern-crime/wird-der-fall-birgit-a--nach-dem-fund-sterblicher-ueberreste-geklaert--9486300.html

Enterprise1701 schrieb:Vielleicht ist sie einfach erfroren, hat die Situation unterschätzt.

Welches Szenario soll eine passionierte Wanderin haben , etwas zu unterschätzen, um dann zu erfrieren. Was spricht dafür, dass BA aussteigen wollte um im Wald zu leben? Und das wahrscheinlich ohne Jacke? Und warum dann ausgerechnet in dieser „Schonung“ also ziemlich nah an ihrem Arbeitsplatz, also einem Ort den man im Focus hatte. Sie hatte doch ein Auto zur Verfügung und könnte doch zumindest dort hinfahren wo man sie noch viel weniger vermuten würde.

@mitH
Wie Du sicherlich weißt, gibt es auch Gewaltverbrechen ohne Motiv und ohne Spuren,
bis heute.
Ich rechne damit ,das man am suchen ist.

@mitH2CO3
So können wir uns endlos im Kreis drehen: es gibt keine Beweise weder in die eine noch in die andere Richtung, es bleibt die Annahme eines Tötungsdelikts bzw. die Annahme eines Suizids, und da kann man eben geteilter Meinung sein in Bezug auf Wahrscheinlichkeiten. Mehr geht im Moment leider nicht, ist ein bißchen frustrierend, ist halt aber so.
@Enterprise1701 Einen Ausstieg kann ich mir nun gar nicht vorstellen. BA war ja wohl sehr naturverbunden und bestimmt nicht naiv auf diesem Gebiet. Dass sie ernsthaft mit Thermosflasche und Klappbox auf Nimmerwiedersehen loszieht - nee, nicht wirklich. Und wenn es etwas Ungeeignetes zum Tragen für längere Strecken gibt, dann ist es eine Klappbox, die man permanent mit beiden Händen tragen muss, wenn sie beladen ist.
Mit den Gegenständen: es hieß ja, man konnte sie u.a. auch anhand der Gegenstände identifizieren. Das wäre dann schon so was wie Brille, Ring, Schmuck, Schuhe usw.

@Enterprise1701
Mit „entdeckten Gegenständen“ würde ich alles andere definieren außer die „Person BA“ selbst. Also Persönliche Gegenstände und hoffentlich auch Gegenstände die nicht BA zuzuordnen sind , sondern möglicherweise fremden Personen.

Enterprise1701 schrieb:Der Begriff "entdeckte Gegenstände" irritiert mich immer noch sehr.

Naja, also ich würde da jetzt mal nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. In einem Interview kann man ja nun nicht eine zehnseitige Liste mit allen Objekten vorlesen, die man am Leichenfundort oder in der Umgebung gefunden hat, und bei denen vielleicht noch gar nicht klar ist, was davon im einzelnen überhaupt mit dem Fall zusammenhängt. Die Medien brauchen eine klare Aussage die sich schnell zitieren lässt.

Was soll man denn da sonst gegenüber der Zeitung sagen als pausachal "Gegenstände die am Fundort entdeckt wurden"?

Tritonus schrieb:So können wir uns endlos im Kreis drehen: es gibt keine Beweise weder in die eine noch in die andere Richtung, es bleibt die Annahme eines Tötungsdelikts bzw. die Annahme eines Suizids,

Sorry, es gibt eben keine Annahme des Suizides. In jedem Text in jeder Ausführung von Berichten, wird ein Suizid ausgeschlossen.

mister schrieb:es gibt eben keine Annahme des Suizides.

Hier im Thread kann man einen Suizid oder ein Tötungsdelikt annehmen.

Der Suizid wird nur hier im Forum regelrecht favorisiert. Hier werden R.Enke und andere Persönlichkeiten in dem Mittelpunkt gebracht um Parallelen zu erkennen.
Jedes Zitat, einer mehr oder weniger bekannten Psychologin, wird in Satzbestandteile zerlegt um einen Zusammenhang zu erkennen.
Man erfindet ein zweites Abschleppseil um ein erhängen zu erklären, man möchte ihr unterstellen verschreibungspflichtige Medikamente einzunehmen um im Wald zu sterben. Sogar die Klappbox diente als Podest zum erhängen, obwohl sie so stabil gar nicht sind um das Gewicht tragen zu können. Als nächstes wird ein trister Arbeitsplatz herausgekramt um Depressionen zu erkennen.
Die wirklichen Dinge die dagegen sprechen werden außen vor gelassen. Alle Befragungen, alle Vernehmungen, das komplette Umfeld sagt aus, dass ein Suizid sehr weit weg von allem möglichen anderen Dingen ist.

Hiess es nicht mal, es leben in Flughafennähe Hausierer bzw Obdachlose? Angenommen BA kannte einige durch das Wandern Es war Ostern. Gutmütig fuhr sie mit bepackter Kiste mit dem Auto zum späteren Fundort und gab vorerst die Box ab. Fuhr dann zum Parkplatz um mit einem Spaziergang verbunden die Kiste wieder abzuholen. Es passierte dann ein Unglück. Zu abgedreht?

Klingt ein wenig umständlich. Erst fahre ich hin, aber abholen mache ich zu Fuß, die Jacke verbleibt dabei im Auto?
Spuren von Obdachlosen und deren Lager wird man mit Sicherheit identifizieren können. Der Fundort wurde ja regelrecht umgekrempelt.

@mister
Erhaengen kann man denke ich mal ausschliessen. Das Waldgebiet in dem man BA ihre Ueberreste gefunden hat, sind Fichten und Laubbaume, die 5 Jahre davor sicherlich von der Hoehe und Bewuchs dafuer nicht geeignet waren. Da haette sie sich ein anderes Waldstueck ausgesucht.
An dem Fundort wurde von der Polizei sehr viel Geaest entfernt, um alles untersuchen zu koennen.
Die Lage so nah an der Strasse und der dichte Bewuchs der Baeume zu ihrem Todeszeitpunkt, deutet eher darauf hin, dass es ein perfekter Ablageort fuer einen vermutlichen Taeter war.

@lucyvanpelt
Das sehe ich zunächst auch so wie du es schreibst. Ich habe nur kurz zusammengefasst was hier bisher zusammenkam, sicherlich habe ich auch einiges vergessen.

mister schrieb:Alle Befragungen, alle Vernehmungen, das komplette Umfeld sagt aus, dass ein Suizid sehr weit weg von allem möglichen anderen Dingen ist.

Das Dumme ist aber, dass es auch keinerlei Befragungen, Vernehmungen, Stimmen aus dem Umfeld gibt, die wirkliche Ansatzpunkte für einen Mord geben. Und nein, irgendwelche Äußerungen "wir glauben/sind überzeugt/ wir denken" die einfach nur so in den Raum gestellt werden OHNE konkrete Belege, kann man nicht zählen, in beiden Richtungen (für oder gegen Suizid).

Und wenn man es zu Recht absurd findet, dass die Klappbox zum Erhängen gedient haben soll, dann ist es aber mindestens ebenso absurd, von einem Mord im Tower und einem mehrfach das Auto umparkenden Täter zu phantasieren, wenn es dafür eben auch keine Belege gibt.

Insofern ist und bleibt alles offen.

brigittsche schrieb:Und wenn man es zu Recht absurd findet, dass die Klappbox zum Erhängen gedient haben soll, dann ist es aber mindestens ebenso absurd, von einem Mord im Tower und einem mehrfach das Auto umparkenden Täter zu phantasieren, wenn es dafür eben auch keine Belege gibt.

Da muss man aber dann wenigstens erwaehnen, dass die Polizei den Tower als moeglichen Tatort aufgefuehrt hat.

lucyvanpelt schrieb:dass die Polizei den Tower als moeglichen Tatort aufgefuehrt hat.

Und dann wiederum muss man aber auch erwähnen, dass es offenbar keine Spuren gab, die diese Arbeitshypothese bestätigt haben.

brigittsche schrieb:Und dann wiederum muss man aber auch erwähnen, dass es offenbar keine Spuren gab, die diese Arbeitshypothese bestätigt haben.

Am Parkplatz am Gemeindehaus, hat der Suchhund keinerlei Spur von ihr gefunden und dort wurde ein Bloodhund eingesetzt, das ist die beste Rasse die es gibt zum aufspueren.
Das ist die Wahrscheinlichkeit schon geringer, dass sie von dort in den Wald gelaufen ist.

mister schrieb:Sorry, es gibt eben keine Annahme des Suizides. In jedem Text in jeder Ausführung von Berichten, wird ein Suizid ausgeschlossen.

Ich meinte es nur in Bezug auf die Diskussion hier im Thread. Ich nehme einen Suizid auch nicht an. Für mich spricht der Ablageort klar dagegen, so dicht an der Straße.

Man achte auf die Wortwahl von einem der beiden an der Spitze eines 40-köpfigen Teams. Lothar Schenk verwendete wohl nicht zufällig das Wort Lebensbejahend.
Ich zumindest kann mir nicht vorstellen das er diese Begrifflichkeit zufällig gebraucht hat.

Lebensbejahend, ruhig, zuverlässig, rational, bodenständig, das war das Bild, das die Kripobeamten nach den Befragungen von Birgit Ameis bekamen. "Es gab keine Ausreißer in den Beschreibungen", sagt Lothar Schenk.

Quelle: https://www.stern.de/panorama/stern-crime/birgit-ameis--wie-eine-frau-in-deutschland-einfach-spurlos-verschwindet-7092658.html