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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

14.850 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, Frankfurt ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Fall Birgit A. aus Lohmar

Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.04.2021 um 20:42
Zitat von RaissaRaissa schrieb:Jedenfalls in Deutschland ist nach der Rechtsprechung des BGH eine Verurteilung allein aufgrund einer DNA-Spur nicht möglich. Es müssen stets weitere Indizien hinzukommen.
Z.B. der Mordfall Schalla: beim Opfer wurde eine fremde Hautschuppe in der nähe des Intimbereichs gefunden. Nach 27 Jahren ein DNA Treffer: der Verdächtige war wegen Notzuchtvergehen vorbestraft, hatte also ein Motiv. Die Personenbeschreibung des Busfahrers von damals passte auch --> Lebenslänglich.

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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.04.2021 um 21:13
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Dann wäre aber das Verbrechen gleich klar gewesen
Das Verpacken und Verbringen einer Leiche ist noch kein ausreichender Nachweis für ein Verbrechen (es kann auch Vertuschung eines z. B. tödlichen Verkehrsunfalls sein), ebenso wie nur DNA unter den Fingernägeln nicht ausreicht.

Beides zusammen spricht dann aber doch recht sicher für ein Verbrechen. Ebenso wie Sperma an der Unterwäsche in Verbindung mit einer verpackten Leiche.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:sondern muss der Polizei entweder glauben oder einen Bluff unterstellen.
An einen "Bluff" glaube ich nicht. In welcher Form und wozu sollte der stattgefunden haben?

Ich gehe davon aus, dass die Situation sich nach dem 19.01.21 durch ein bestimmtes Ermittlungsergebnis so gravierend geändert hat, dass dann ein Verbrechen ausreichend sicher war und der Geschehensablauf rekonstruiert werden konnte. Was genau festgestellt wurde, ist offen.
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Solange die Leiche nicht gefunden war, war die Ausgangsüberlegung "Verbrechen" sowieso höchst spekulativ
Da stimmt und da sind sich glaube ich inzwischen alle einig, Es war sehr spekulativ, aber dann doch korrekt.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.04.2021 um 21:27
Zitat von PalioPalio schrieb:Das Verpacken und Verbringen einer Leiche ist noch kein ausreichender Nachweis für ein Verbrechen (es kann auch Vertuschung eines z. B. tödlichen Verkehrsunfalls sein)
Das wäre ja schon ein Verbrechen: personenschaden mit unerlaubten entfenen vom Unfallort vielleicht in Tateinheit mit fahrlässiger Tötung.
Zitat von PalioPalio schrieb:An einen "Bluff" glaube ich nicht. In welcher Form und wozu sollte der stattgefunden haben?
Die Polizei gibt manchmal falsche oder unvollständige Informationen an die Öffentlichkeit, um einen Verdächtigen zu unbesonnenem Handeln zu verleiten (z.B. wird dessen Telefon abgehört und er offenbart sich daraufhin jemandem oder beredet sich mit einem Komplizen).


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

15.04.2021 um 21:47
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Das wäre ja schon ein Verbrechen: personenschaden mit unerlaubten entfenen vom Unfallort vielleicht in Tateinheit mit fahrlässiger Tötung.
Welcher Verbrechenstatbestand wäre denn erfüllt? Wären doch alles "nur" Vergehen, oder nicht?


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15.04.2021 um 21:49
Zitat von JosephConradJosephConrad schrieb:Z.B. der Mordfall Schalla: beim Opfer wurde eine fremde Hautschuppe in der nähe des Intimbereichs gefunden. Nach 27 Jahren ein DNA Treffer: der Verdächtige war wegen Notzuchtvergehen vorbestraft, hatte also ein Motiv. Die Personenbeschreibung des Busfahrers von damals passte auch --> Lebenslänglich.
Sicher gibt es einige Verurteilungen, bei denen der Nachweis von Täter-DNA das entscheidende Indiz für die Verurteilung des Täters war. Vor allem wenn die DNA an Stellen gefunden wird, an denen es kaum eine andere Erklärung gibt, wie sie da hin gekommen ist, außer eben dem Verbrechen (z.B. wie genannte Nicole Schalla im normalerweise bedeckten Intimbereich oder Frederike von Möhlmann, bei der Täter-DNA an der Slipeinlage gefunden wurde (dass der vermutliche Täter hier nicht verurteilt werden konnte, hatte ja andere Gründe, als dass der DNA-Nachweis nicht ausgereicht hätte)).

Aber bei meinem Beispiel von Täter AB und dem Opfer XY (bei dem ich im zweiten Abschnitt leider die beiden Personen AB und XY vertauscht habe, aber ich glaube man versteht, was das Beispiel zeigen sollte), ging es ja vor allem um die Aussage, dass die Polizei vielleicht Fremd-DNA in Form von Spermien oder in Form von Hautzellen unter den Fingernägeln der Leiche gefunden haben könnte und die Polizei daraus geschlossen haben könnte, dass BA Opfer eines Tötungsdeliktes geworden ist.

Im Gegensatz zu den Fällen Schalla, von Möhlmann oder dem genannten Beispiel aus Österreich hat man im Fall BA aber keine frische Leiche, an der man in den drei Fällen nachweisen konnte, dass die Frauen Opfer eines Gewaltverbrechens geworden sind und wie sie ums Leben kamen. Bei BA gibt nur ein Skelett, das 5 1/2 Jahre im Wald lag und deshalb wahrscheinlich nicht mal vollständig ist. Um davon auszugehen, dass BA Oper eines Gewaltverbrechens wurde, reichen deshalb Spermaspuren (die es sicher nicht gibt, denn Sperma zersetzt sich sehr schnell) oder DNA unter den Fingernägeln bei weitem nicht aus, da diese Spuren eben auch auf andere Art und Weise dort hin gekommen sein können. Zum einen bei einem freiwilligen, freundschaftlichen Kontakt, zum anderen aber auch zu einem ganz anderen Zeitpunkt als zum Zeitpunkt der eigentlichen Tat, also z.B. in den Stunden oder Tagen vor der Tötung. Und sie können, wie ich zeigen wollte, ja ggfls. auch von einer ganz anderen Person als dem Täter stammen und müssen mit der Tat gar nichts zu tun haben.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

16.04.2021 um 10:28
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Von der Lage am Fundort kann man also nach 5 1/2 Jahren keine Rückschlüsse mehr auf die Haltung der Leiche bei der Ablage ziehen.
Danke für Deine Erläuterung!
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Um davon auszugehen, dass BA Oper eines Gewaltverbrechens wurde, reichen deshalb Spermaspuren (die es sicher nicht gibt, denn Sperma zersetzt sich sehr schnell)
Auf der Seite von ForGen sieht man das nicht ganz so absolut:
Wie lange nach einem Vorfall (die Spurenlegung) kann die DNA noch analysiert werden?
Diese Frage ist nicht immer pauschal zu beantwortet und manchmal ist es eine Einzelfallentscheidung, die davon abhängig gemacht werden muss, wie wichtig die Untersuchung für die Betroffenen ist.

Der Erfolg ist von vielen Faktoren abhängig: Die Art der Spur, Zustand, Spurenträger, klimatische („Makroklima“) bzw. direkte Umgebungsverhältnisse („Mikroklima“) etc. …

Je älter eine Spur, desto schwieriger wird es mit der Typisierung. Das kann man sicherlich so sagen und auch wir haben zahlreiche Studien mit Zeitreihen bei faulendem Gewebe (unter Labor- und Freilandbedingungen), bei flüssigen Proben, unterschiedlich verbrannten Geweben und Knochen und vieles mehr durchgeführt, um festzustellen, wie lange die DNA noch typisiert werden kann. Aufgrund der heutigen modernen Methoden aber, gelingt eine Analyse noch erstaunlich lange.

Fakt ist, dass sich eine getrocknete DNA-Spur (z.B. aus Blut, Sperma oder Speichel) mindestens jahrzehntelang halten kann. Das weiß man durch viele Einzelfälle (alte Morde von vor 20 oder 30 Jahren, wo heutzutage mit
modernen Mitteln DNA aus den Spurenträgern erfolgreich analysiert werden kann) oder auch durch systematische Versuche, weil unsere alten Kollegen schon vor 50 oder 60 Jahren Blut- und Speichelproben bei Obduktionen auf
Baumwolltupfer verbracht und für den Fall der Fälle gelagert haben. Diese können heute ohne Probleme analysiert werden (die Proben, nicht die Kollegen…). Sobald eine DNA-Spur getrocknet ist, passiert relativ wenig mit den Molekülen.
https://www.forensik-hh.de/2018/04/04/forgen-informiert-zur-haltbarkeit-von-dna-spuren/ (Archiv-Version vom 28.09.2021)

Wenn die teilweise gut erhaltene Bekleidung an bestimmten Stellen (eben an den guterhaltenen) nicht so der Feuchtigkeit ausgesetzt war wie der Rest, könnte sich doch vllt. an eben einer dieser Stellen noch Sperma befunden haben, welches man zur Analyse verwenden konnte? Will nur sagen, dass es heute weiterentwickelte Untersuchungsmethoden gibt mit denen viel mehr möglich zu sein scheint.
Und ja klar, für sich genommen sagt Sperma erst mal nichts über ein Verbrechen aus, jedoch ggf. als Teil einer Indizienkette.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

16.04.2021 um 13:25
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:Auf der Seite von ForGen sieht man das nicht ganz so absolut:
Da ist aber doch von asservierten Proben die Rede, also Proben, die trocken, lichtgeschützt und weitgehend unter Luftabschluss (halt in einem dichten Kunststoffbeutel) in einem Archiv gelagert wurden.

An einer bekleideten Leiche, die man Anfang April in einen Wald ablegt, ist schon nach Tagen kein Fitzelchen mehr trocken. Selbst wenn die mit eine Kunststoffplane abgedeckt gewesen wäre, sorgt die Boden- und die Luftfeuchte dafür, dass die Kleidung einem sehr feuchten Klima ausgesetzt ist. Hinzu kommt die Feuchtigkeit (und sogar Flüssigkeiten) die die Leiche selber abgibt, so dass die Kleidung nicht nur von außen, sondern von innen mit Feuchte durchdrungen wird.

Es besteht die Möglichkeit, dass Leichen, die an einem trockenen, warmen Ort platziert werden, an dem ständige Luftbewegung besteht (die die austretende Feuchtigkeit abtransportiert), mumifizieren (also austrocknen, anstatt zu verfaulen). Bei einer im Wald abgelegten Leiche ist das aber nicht möglich.

Und noch mal: die Ermittler haben da keinen Leiche gefunden, also einen toten Körper, sondern einen Schädel und weitere Knochen, sowie Kleidungsstücke, von denen sie sagen, dass diese erstaunlich gut erhalten sind. Aber trocken und luftgeschützt war davon nichts, da kannst Du sicher sein.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

16.04.2021 um 13:53
Du scheinst Dich mit der Thematik besser auszukennen. Ich fand lediglich diesen Absatz ganz interessant.
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:auch wir haben zahlreiche Studien mit Zeitreihen bei faulendem Gewebe (unter Labor- und Freilandbedingungen), bei flüssigen Proben, unterschiedlich verbrannten Geweben und Knochen und vieles mehr durchgeführt, um festzustellen, wie lange die DNA noch typisiert werden kann. Aufgrund der heutigen modernen Methoden aber, gelingt eine Analyse noch erstaunlich lange.
Aber gut, dann gehen wir erst mal davon aus, dass nach dieser Liegezeit (im Wald) keine Spermaspuren mehr festgestellt werden können,
falls es überhaupt welche gab.


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16.04.2021 um 14:29
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Und noch mal: die Ermittler haben da keinen Leiche gefunden, also einen toten Körper, sondern einen Schädel und weitere Knochen, sowie Kleidungsstücke, von denen sie sagen, dass diese erstaunlich gut erhalten sind. Aber trocken und luftgeschützt war davon nichts, da kannst Du sicher sein.
Wenn wir jetzt einmal annehmen, der Taeter hat BA ihre Leiche abgedeckt, zum Beispiel mit einer schwarzen Decke oder Mantel.
Diese Decke ist dann ueber die Jahre durch Tiere verschleppt worden, so dass nur noch der Schaedel drunter lag und vielleicht noch irgendein Gegenstand.
Sie wie es das Ehepaar beschrieben hat. Sie konnten ja nicht genau wiedergeben um was es sich wirklich gehandelt hat.
Gaebe es dann eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass man noch irgendwo DNA findet, wenn die Stelle " geschuetzt " war ?


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

16.04.2021 um 14:32
Zitat von mitH2CO3mitH2CO3 schrieb:auch wir haben zahlreiche Studien mit Zeitreihen bei faulendem Gewebe (unter Labor- und Freilandbedingungen), bei flüssigen Proben, unterschiedlich verbrannten Geweben und Knochen
Bei diesen Reihen geht es darum, DNA aus Gewebe zu isolieren. Im vorliegenden Fall würde man das tun, um durch einen DNA-Analyse festzustellen, ob es sich bei der Leiche um BA handelt oder nicht (die Identifizierung erfolgte laut Presse tatsächlich über das Gebiss). Das dürfte auch nach 5 1/2 Jahren Liegezeit kein großes Problem sein, denn an der Stelle wurden ja mit der Leiche etwa 60 kg menschliches Gewebe abgelegt. Selbst wenn Muskeln, Innere Organe etc. längst verwest sind, bleiben immer noch genug Bestandteile des Körpers übrig, in denen noch genug DNA vorhanden ist, also z.B. Knochen oder Haare.
Die Methoden sind mittlerweile so gut, dass man selbst aus 3.500 Jahre alten Mumien DNA gewinnen und analysieren kann.
Bei der Suche nach DNA des Opfers (zur Identifizierung) kann man sich ja gezielt z.B. einen Knochen vornehmen, es steht als sehr viel Probenmaterial zur Verügung und im Knochen ist die DNA auch relativ gut geschützt.

Aber die Fragestellung war ja hier eine ganz andere, nämlich die Vermutung, dass man Sperma des Täter gefunden haben könnte. Ein Samenerguss hat ein Volumen von etwa 2-6 ml und enthält neben den DNA-haltigen Spermien natürlich vor allem Flüssigkeit. Die Spermien machen nur 0,5% des Ejakulats aus, also 0,01 bis 0,03 ml. Selbst wenn die gesamte Menge Ejakulat also auf der Kleidung (und nicht im Körper des Opfers gelandet wäre, wo er mitsamt den inneren Organen verfault wäre) und da vollständig eingetrocknet wäre (was auch eher unwahrscheinlich ist, weil Leiche und Kleidung im April im Wald abgelegt wurden), und die Leiche nicht von Tieren angefressen und verschleppt worden wäre, würde das bedeuten, dass man in einem Bereich von vielleicht 2 qm, auf dem gleichzeitig 60 kg Opfergewebe abgelegt wurden, nach 0,01 bis 0,03 ml DNA-fähigem Material sucht.
Ich denke, die Chance, da etwas zu finden, kann sich jeder selber ausrechnen....


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16.04.2021 um 14:39
Zitat von lucyvanpeltlucyvanpelt schrieb:Gaebe es dann eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass man noch irgendwo DNA findet, wenn die Stelle " geschuetzt " war ?
Ich denke, da wäre das möglich, wenn man an der Decke/Plane z.B. Haare einer anderen Person finden würde. Aber wenn man diese DNA jemanden zuordnen kann, wäre das für sich alleine natürlich auch kein Beweis für eine Täterschaft, denn die Decke/Plane kann ja zuvor von jemand anderem benutzt worden sein oder irgendwo gelegen haben, wo mehrere Leute regelmäßig Zugang dazu hatten.

Aber wenn man DNA daran findet und sie einer Person zuordnen kann, ist das ja auf jeden Fall ein Ermittlungsansatz. Man kann schauen, ob gegen die Person andere Indizien sprechen, ob und in welcher Beziehung sie zu BA stand, ob sie ein Motiv hatte und ein Alibi vorweisen kann... Falls keinerlei Beziehung bestand und die Person vielleicht erklären kann, wie ihre DNA an die Decke gekommen ist, kann sie z.B. vielleicht sagen, an wen sie die Decke weiter gegeben hat.

Natürlich gerät jemand in Erklärungsnot, dessen DNA an einem Tatort, an einem Leichenfundort, ab einem Tatwerkzeug oder an der Leiche selber gefunden wurde und mit Sicherheit wird er sehr gründlich von der Polizei überprüft werden. Aber allein der DNA-Fund ist noch kein Beweis dafür, dass der Spurenleger auch der Täter war.


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16.04.2021 um 15:01
Es könnten auch "Kampfspuren" an ihrer gefundenen Kleidung den Verdacht "Gewaltverbrechen" bestätigt haben.


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16.04.2021 um 15:05
Zitat von menarimenari schrieb:Es könnten auch "Kampfspuren" an ihrer gefundenen Kleidung den Verdacht "Gewaltverbrechen" bestätigt haben.
Genau, so etwas vermute ich auch. Oder "eindeutig" zerrissene Kleidungsstücke.

Je nach Material, vor allem, wenn es synthetische Stoffe waren, kann das darunter tatsächlich besser geschützt sein. Das könnte mitunter auch natürliche Zersetzungsprozesse verlangsamen. Innerhalb dieses Waldstückchens, wo sie gefunden wurde, ist der Leichnam ja auch noch relativ gut vor Temperaturen, Starkregen , Wind usw. geschützt. Nichtsdestotrotz sind 5,5 Jahre eine verdammt lange Zeit.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

17.04.2021 um 08:09
Zitat von menarimenari schrieb:Es könnten auch "Kampfspuren" an ihrer gefundenen Kleidung den Verdacht "Gewaltverbrechen" bestätigt haben.
So wie hier:
https://steiermark.orf.at/stories/3081125/

Das würde auch passen zu den "Auswertungen durch Kriminaltechniker", auf die verschiedentlich hingewiesen wurde, könnte also durchaus so sein.

Der 2008 verurteilte Anhaltermörder aus Aachen hat seine Opfer u.a. mit einem Nylonstrumpf erdrosselt. Wenn ein solcher Nylonstrumpf oder Reste davon am Ablageplatz gefunden wurden, ist dieser zunächst mal nicht verdächtig, ein Tatwerkzeug zu sein. Solche Dinge könnten sich auch erst nachträglich als zum Täter gehörend herausgestellt haben.

Der Aachener Serientäter wurde übrigens aufgrund eines DNA-Zufallstreffers gefasst.
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb am 13.04.2021:es gibt in dieser Konstellation keinen Anlass, die DNA mit den Daten dieses Nachbarn abzugleichen, er hat ein Alibi und kommt als Täter nicht in Frage. Die Polizei ist nicht berechtigt, einfach mal beliebige DNA-Vergleiche zu machen, also ins Blaue zu schießen.
Wenn es so strikt gehandhabt werden würde, wie du meinst, dann dürfte auch die DNA von jemandem, der wegen Diebstahls erwischt wurde und freiwillig seine DNA abgab, nicht pauschal mit den Spuren in alten Sexualmorden verglichen werden, zu denen derjenige gar nicht als Täter verdächtigt wird.

Das wurde aber so gemacht:
https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/Der-Wuerger-von-Aachen-liess-sich-gerne-foltern-id3613096.html
Als "Würger von Aachen" machte der Angeklagte Schlagzeilen und kam eher durch einen Zufall ins Visier der Fahnder. Im März 2007 wurde ein ehemaliger Versicherungskaufmann in Heinsberg bei Aachen beim Diebstahl von Metallschrott erwischt. Laut eines Berichts von Focus online, gab der Mann damals freiwillig eine Speichelprobe ab. Fünf Monate später spuckte die zentrale DNA-Analyse-Datei (DAD) des Bundeskriminalamts bei einem Abgleich mit dem genetischen Fingerabdruck einen Treffer aus.
Es ist immer die Frage, was man mit seiner freiwilligen Abgabe erklärt hat. Wenn erklärt wurde, dass sie für ein bestimmtes Strafverfahren genutzt werden darf, dann darf sie dafür auch genutzt werden und zwar nicht nur für einen einmaligen Abgleich. Mit der freiwilligen Abgabe und der Unterschrift nach der dazugehörigen Belehrung gibt man die Entscheidung über die Nutzung und Löschung in die Hände der Polizei. Wenn dann ein freiwilliger DNA-Spender tatsächlich der Täter war, hat er schlechte Karten. Sollte der in deinem Beispiel genannte Nachbar so überführt werden, wird er kaum ein Beweisverwertungsverbot erreichen können, denn seine Abgabe war freiwillig und die Nutzung für das (komplette) Strafverfahren zu Vergleichszwecken hat er unterschrieben.


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17.04.2021 um 11:00
Zitat von MissMaryMissMary schrieb am 12.04.2021:Stellt euch mal vor: Er wäre Jahre später nochmal an den Ablageort gegangen und hätte die Knochen "einfach" zusammengesammelt und verschwinden lassen - dann würde man heute noch rätseln, was mit der Frau passiert ist. Die Chance hätte er sicher gehabt. Warum hat er sie nicht genutzt?
Eine interessante Überlegung: Warum hat der Mörder nicht versucht die Überreste der Leiche später einzusammeln und verschwinden zu lassen?

Mögliche Erklärungen, die mir dazu einfallen:

Der Mörder war dazu psychisch nicht in der Lage.

Der Mörder war dazu nicht mehr in der Lage, weil er verstorben ist.

Der Mörder hat seinen Wohnsitz oder seinen Arbeitsplatz gewechselt und lebt, bzw. arbeitet nicht mehr in der Region.
Gerade am Flughafen Hahn könnte es aus verschiedenen Gründen eine Fluktuation der Mitarbeiter geben. So sind beispielsweise die angehenden Flugbegleiter sowieso nur kurzfristig für die Schulung am Hahn und verlassen den Ort dann wieder. Da der DWD seinen Dienst am Hahn einstellte, haben auch diese Mitarbeiter höchstwahrscheinlich nach dem 01.05.2015 in einer ganz anderen Region arbeiten müssen. Das sind nur zwei Beispiele aus einer ganzen Reihe von Gründen wieso ein Täter möglicherweise nach der Tat die Region verlassen hat und aus diesem Grund nicht mehr an den Leichenablageort zurückgekehrt ist.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

17.04.2021 um 11:23
Wenn der Täter wie hier mehrfach spekuliert wird mit etwas bedeckt hat was BA gehörte (schwarze Fleecejacke), dann hatte dieser Mensch definitiv Zugang zu ihrer Kleidung. Auf dem Suchplakat wurde sie mit ihrer blauen Jacke gesucht, diese hat sie wohl an dem Morgen getragen. Die Jacke wurde aber im Auto gefunden und der Täter nutzte nicht die Jacke zum Bedecken.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

17.04.2021 um 11:29
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:Mögliche Erklärungen, die mir dazu einfallen:
justmy2cents:

- der Täter wollte es nicht riskieren, beim Verbringen der Knochen (und Gegenstände) gesehen zu werden
- die Überreste von Frau Ameis waren ihm egal. Je länger "der Vorfall" her war, desto mehr hat er ihn vergessen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

17.04.2021 um 13:41
Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Täter noch einmal an den Tatort geht, um da alles "einzusammeln" und zu verbringen. Dabei könnte er ja auch gesehen werden. Was sollte er dann sagen? Oh, habe ich gerade gefunden...

Vermutlich wird er versuchen, die Tat im Kopf so gut wie möglich zu verdrängen.
Wobei es mir ehrlich gesagt wirklich schwer fällt, mich in die Gedankenwelt Mörder auch nur im Ansatz hineinzuversetzen...


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

17.04.2021 um 13:50
Zitat von HalinkaHalinka schrieb:Wobei es mir ehrlich gesagt wirklich schwer fällt, mich in die Gedankenwelt Mörder auch nur im Ansatz hineinzuversetzen...
Das wird uns hier allen so gehen, vermute ich.
Zitat von HalinkaHalinka schrieb:Ich kann mir auch beim besten Willen nicht vorstellen, dass der Täter noch einmal an den Tatort geht,
Ein Täter wird wahrscheinlich abwägen, ob es für ihn vorteilhaft ist, das Risiko einzugehen die Leichenteile verschwinden zu lassen. Wenn die Skelettreste vom Täter Jahre später „eingesammelt“ worden wären, müsste er jetzt nicht befürchten, dass die sterblichen Überreste seines Opfers ihn möglicherweise überführen.


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Der Fall Birgit A. aus Lohmar

17.04.2021 um 13:58
Naja, entweder war es ihm egal, ob die Leiche gefunden wird oder er stand ihr so nahe, dass er sich dazu dann doch nicht überwinden konnte, auch wenn er sie umgebracht hat.


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